01. Hannover: Internationale Computermesse Cebit
Computergrafik. Ausstellungshalle mit Besuchern, Ständen und Vorführung auf Großleinwand. Besucher halbnah. Frau trägt Tasche = kleiner Computer, Pentop. Besucher spielen an kleinen Computern. Zwei Besucher beißen in Brotschnitten. (Computertechnologie ist so wichtig wie das tägliche Brot. )
(55 m)
02. Dresden: Restaurierung des Schlosses
Stadtbild Dresden mit Elbe. Die Schloßruine. Großbaustelle zum Wiederaufbau. Mit Kran wird Haube des Schloßturms aufgesetzt. Rückblick 1945, sw: Dresden im Bombenhagel. Trümmerstadt. Richtfest zum Neuaufbau. Ministerpräsident Kurt Biedenkopf O-Ton: "Für uns wird es fast wie ein Symbol sein, daß wir heute die Haube auf den Hausmannturm und damit ein Stück Vollendung der Schloßerneuerung erleben." Haube auf Turm. Polier zerschlägt Glas. Restaurateure, Steinmetze, Stukkateure am Werk.
(61 m)
03. FCKW-frei in die Zukunft
Spraydose sprüht. Schaubild Erdkugel mit Luftschichten und Ozonloch. Kühlschränke, Klimaanlage, Polsterung von Autositzen. Auf Schaubild: FCKW wirkt als Ozonkiller. Ein Chloratom kann bis zu 100000 Ozon-Moleküle angreifen. Forschungszentrum Geesthacht: Klimaforscher überwachen mit Lasertechnik Ozonwerte. Gebündeltes Licht wird durch Spiegelteleskop ins All geschickt. Ozonloch auf Monitor. Augenuntersuchung. Berlin: Internationale KSZE-Konferenz. Bundesumweltminister Töpfer spricht O-Ton: "Wir sind weltweit an der Spitze derer, die aus diesen Stoffen herausgehen, aber wir müssen auch dafür sorgen, daß die Ersatzstoffe da sind, die wir hier, vornehmlich aber auch außerhalb Deutschlands, brauchen für Kühlprozesse, für Wärmedämmung, damit nicht mehr Energie verbraucht wird." Einkauf im Supermarkt. Chemisches Forschungslabor für Ersatzstoffe FCKW. Herstellung von Kühlschränken mit Isolierungsersatz.
(77 m)
04. Plauen: Betrieb in Belegschaftsbesitz
Stadtbild Plauen. Beschäftigte einer Baufirma übernahmen Betrieb und bildeten GmbH. Rüdiger Walther O-Ton (Einer der 13 Beschäftigten, die Betrieb übernahmen): "Mein ganzes Ansinnen war es, den Betrieb in Plauen aufrechtzuerhalten. Deshalb bin ich Gesellschafter in dieser GmbH geworden und hafte mit Privatkapital und Grund und Boden." Buchhalterin in Büro Anita Morgner O-Ton: "Dieser Schritt motiviert einen natürlich ungemein, und man setzt doch in der täglichen Arbeit alles daran, das Beste für die Firma zu tun, und man weiß auch letzten Endes, wofür man Arbeitet." Männer auf Baustelle. Verfallene Gebäude. Historische Fassaden. Geschäftsführer Grundmann O-Ton: "Nunmehr sind wir sogar schon soweit, daß wir uns gesagt haben: Bauen allein ist nicht alles. Wir wollen auch in die Zukunft schauen und selbst Bauträger spielen. Und deshalb haben wir zum Beispiel auch hier ein Grundstück erworben, um hier Eigenheime für andere zu bauen." Baustelle.
(55 m)
05. Leipzig: Porträt Maler Werner Tübke
Werner Tübke sitzt vor Leinwand und malt im klassischen Stil. Verschiedene Gemälde. Werner Lübke O-Ton: "Sie (die Moderne) hat mich nie interessiert. Ich käme nie auf den Gedanken; wenn ich auf Reisen war, dann habe ich mir alte Malerei und Plastik angesehen und eigentlich zeitgenössische nicht." Selbstbildnis Werner Tübke. Verläßt Wohnhaus und geht mit Frau auf die Straße. Monumentales Panoramabild in Bad Frankenhaus/Thüringen aus den Bauernkriegen 1525 mit Thomas Münzer und 3000 Figuren auf 123 m Leinwand. Werner Lübke O-Ton: "Da behaupte ich stock und steif: das habe ich nicht gemalt, weil das nicht geht! Ich kann mir nicht vorstellen, daß einer - in diesem Fall ich - zwei Drittel von 1.722 Quadratmetern malt, da wundere ich mich; wahrscheinlich muß ich mich in dieser Zeit totgestellt haben; ich weiß nicht, daß ich das war!"
(78 m)
06. Heike Henkel ganz oben - 13. Internationales Springermeeting
Heike Henkel, groß, wartet zwischen Sprüngen. Hochsprung. Gymnastik und Training an Fitnessgerät, mit Gewichten. Heike Henkel neben ihrem Trainer Osenberg. Heike Henkel bei ihrem Studium als Grafikdesignerin, entwirft Wasserhähne. Hochsprung ZL. Heike Henkel O-Ton: "Es ist für mich schon etwas ganz besonderes, obwohl ich eigentlich immer sage: für mich zählt eigentlich vielleicht ein Sieg mehr oder überhaupt eine gute Leistung, aber so ein Weltrekord, wo einem bewußt wird: das hat bisher noch keiner geschafft - das ist schon was ganz besonderes. Mir persönlich schwebt momentan die 2,10 m vor, die ich mir realistisch vorstellen könnte; ob ich sie umsetze, ist eine andere Frage."
(55 m)
01. Internationale Computermesse CEBIT
0'40 Cebit-Zeit in Hannover. 8 Tage lang präsentierten auf der weltgrößten Computerschau mehr als 5.000 Aussteller ihre neuesten Technologien.
0'53 Die Weltmesse der Informationstechnik stand dieses Jahr ganz im Zeichen der Personalcomputer. Die handlichen Tischrechner können heute weit mehr als Texte verarbeiten und Rechenaufgaben lösen. Sie können Graphiken, Schriften, Musik und sogar Filmbilder zu neuen, beeindruckenden Kompositionen verarbeiten.
1'16 Erste Anwendungsbereiche sind Werbung und Unterricht. Trockenes Pauken wird so zum interessanten Lernerlebnis.
1'36 Was hier aussieht wie eine Aktentasche, ist ein Computer. Die Bedienung dieser Weltneuheit ist kinderleicht: der Bildschirm des Pentops wird wie eine Tafel beschrieben. Eine Tastatur ist nicht mehr nötig. Der Rechner wandelt das in druckreife Schriften um.
2'00 Die Kleinen waren Lieblinge der mehr als 600.000 Besucher aus aller Welt.
2'06 Dieses handliche Büro ist verbunden mit der ganzen Welt - über Funk.
2'15 Telekommunikation und Computertechnologie, so das Fazit der Messe, sind beinahe so wichtig wie das tägliche Brot. Aber eben nur beinahe.
02. Die Restaurierung des Dresdner Schlosses
2'31 Dresden ist auf dem Weg, seine in Jahrhunderten gewachsene unverkennbare Silhouette zurückzugewinnen. Noch ist das Schloß die größte historische Baustelle der ehemaligen DDR.
2'45 Erst kurz vor der Wende hatte die DDR entschieden, das Schloß wieder aufzubauen. Doch für nennenswerte Arbeiten fehlte das Geld - und erst nach der deutschen Vereinigung konnte das sichtbare Zeichen gesetzt werden: Der Schloßturm wurde wieder zum alles überragenden Wahrzeichen Dresdens.
3'09 Diese Szenen erinnern an den folgenschweren Feuersturm im Februar 1945.
3'21 Die Bomben der westlichen Alliierten zerstören das geschlossene barocke Stadtensemble des sogenannten "Elb-Florenz" fast vollständig, das Schloß brennt bis auf die Grundmauern nieder.
3'34 Das erste Richtfest am Dresdner Schloß ist für viele Bürger Ausdruck ihres wiedergewonnenen Selbstbewußtseins, ein Symbol für den Aufschwung in Sachsen.
3'44 "Für uns wird es fast wie ein Symbol sein, daß wir heute die Haube auf dem Hausmannturm und damit ein Stück Vollendung der Schloßerneuerung erleben."
4'00 Das Dresdner Schloß - einst Sitz der sächsischen Kurfürsten und Könige - findet Sponsoren und Förderer sehr viel leichter als in der Provinz gelegene Baudenkmäler.
4' 16 Die Steinmetze und Stukkateure, Schlosser und Vergolder sind ausnahmslos aus Sachsen; vielleicht sprechen sie deshalb liebevoll von "ihrem Schloß", das sie bis zur 800-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 2006 rekonstruieren wollen: dann soll es die berühmten Kunstsammlungen Dresdens aufnehmen.
03. FCKW-frei in die ZukunftT
4'38 Gefahr aus der Dose. Treibgase machen die Erdatmosphäre für schädliche Sonnenstrahlung durchlässig, indem sie die Ozonschicht zerstören.
4'48 Die Chemikalie FCKW gait lange Zeit als ideales Kühl- und Treibmittel. Nicht brennbar und geruchlos wurde es zum Beispiel in Klimaanlagen und für die Polsterung von Autositzen verwendet.
5'01 FCKW wirkt als Ozonkiller: Ein einziges Chloratom kann bis zu 100.000 Ozon-Moleküle angreifen.
5'13 Im Forschungszentrum Geesthacht überwachen Klimaforscher mit moderner Lasertechnik ständig die Ozonwerte.
5'21 Das gebündelte Licht wird durch ein Spiegelteleskop ins All geschickt. Die Ergebnisse sind beängstigend: es kommt zur Katastrophe, wenn nicht bald etwas geschieht.
5'34 Der Stand 1982; im Fadenkreuz: nur kleine Unebenheiten im Ozon-Schutzschild. Drei Jahre spater: ein Ozonloch mit erschreckenden Ausmaßen.
5'46 Da die gefährliche UV-Strahlung ansteigt, haben Hauterkrankungen und Augenleiden stark zugenommen.
5'55 Die Bundesregierung fordert deshalb einen weltweiten FCKW-Stop bis zum Jahre_1996.
6'03 Wie hier auf der Internationalen FCKW-Konferenz in Berlin nimmt Deutschland auf dem Weg dorthin eine Vorreiterrolle ein. Bundesumweltminister Töpfer betonte, daß ab 1994 in der Bundesrepublik kein FCKW mehr produziert wird.
6'19 "Wir sind weltweit an der Spitze derer, die aus diesen Stoffen herausgehen, aber wir müssen auch dafür sorgen, daß die Ersatzstoffe da sind, die wir hier, vornehmlich aber auch außerhalb Deutschlands brauchen für Kühlprozesse, für Wärmedämmung, damit nicht mehr Energie verbraucht wird."
6'35 Der deutsche Verbraucher ist umweltbewußt geworden. Die Nachfrage nach den schädlichen Sprays sank, seit 1991 sind sie verboten. Für andere FCKW-Einsatzbereiche sucht die chemischen Industrie weiter nach den Ersatzstoffen.
6'51 Kühlschränke dürfen künftig in Deutschland kein FCKW mehr enthalten. Für den Kühlkreislauf hat sich ein umweltfreundliches Ersatzmittel schon bewährt. Geeignete Stoffe für die Isolierung werden zur Zeit noch erprobt.
7'06 Ein nationaler Alleingang kann das globale Problem aber nicht lösen. FCKW muß weltweit verbannt werden, damit die Menschen auf dieser Erde eine Zukunft haben.
04. Betriebe in Belegschaftsbesitz
7'20 In der sächsischen Industriestadt Plauen ging eine Baufirma einen neuen, ungewöhnlichen Weg bei der Privatisierung ehemaliger Staatsbetriebe in der früheren DDR. 13 Beschäftigte kauften das marode Staatsuntemehmen und gründeten im Dezember 1990 eine GmbH.
7'37 "Mein ganzes Ansinnen war es, den Betrieb in Plauen aufrechtzuerhalten. Deshalb bin ich Gesellschafter in dieser GmbH geworden und hafte mit Privatkapital und Grund und Boden."
7'50 Keine leichte Entscheidung. Der Staatsbetrieb hinterließ seinen Nachfolgern Schulden in Millionenhöhe.
7'58 Doch nach hartem Kalkül wurde der Schritt gewagt, der nicht nur für die Buchhalterin und Mitgesellschafterin Anita Morgner das Leben grandlegend veränderte.
8'07 "Dieser Schritt motiviert einen natürlich ungemein und man setzt doch in der täglichen Arbeit alles daran, das Beste für die Firma zu tun und man weiß auch letzten Endes, wofür man arbeitet."
8'20 Von 450 Angestellten haben mehr als 300 ihren Arbeitsplatz behalten. Und die Arbeit wird den mutigen Existenzgründern nicht ausgehen. Plauen ist reich an renovierungsbedürftigen Gebäuden.
8'35 Neben Neubauten hat sich das junge Unternehmen auf die Sanierung dieser historischen Bausubstanz spezialisiert. Für Geschäftsführer Grundmann nicht genug:
8'45 "Nunmehr sind wir sogar schon soweit, daß wir uns alle gesagt haben: Bauen allein ist nicht alles, wir wollen auch in die Zukunft schauen und selbst Bauträger spielen. Und deshalb haben wir zum Beispiel auch hier ein Grundstück erworben, um hier Eigenheime für andere zu bauen".
9'01 Ein ermutigender Ansatz auf dem Weg in die soziale Marktwirtschaft. Zahlreiche Firmen haben inzwischen das Konzept der Plauener übernommen. Keine Frage: es geht aufwärts in der sächsischen Provinz.
05. Porträt Werner Tübke
9'17 Werner Tübke: ein Maler in altmeisterlicher Manier.
9'23 Er ist wohl der international bekannteste ostdeutsche Maler. Er lebt in Leipzig; seine Neigung gehört der italienischen und deutschen Kunst des 15. bis 18. Jahrhunderts. Tübke fühlt sich als Kollege der alten Manieristen. Er zitiert die historischen Stoffe und gestaltet sie nach seinem eigenen Geschichtsbild.
9'50 Der Zeichner und Maler durfte schon zu DDR-Zeiten reisen, um Kunst und Kultur im westlichen Ausland direkt zu erleben. Auch dort hat er die Moderne gemieden. Warum?
10'02 "Sie hat mich nie interessiert. Ich käme nie auf den Gedanken; wenn ich auf Reisen war, dann habe ich mir alte Malerei und Plastik angesehen und eigentlich Zeitgenössische nicht."
10'12 Tübke in Selbstbildnissen.
10'16 Durch sich selbst will der heute 62jährige sein Bild vom Menschen erfassen und vertiefen.
10'26 Der berühmte Leipziger Realist ist in seiner Heimatstadt ein angesehener Zeitgenosse. Mit seinen Gedanken lebt er im Europa vergangener Zeiten.
10'37 Im thüringischen Frankenhausen hatte er eine Bühne für sein gigantisches Welttheater bekommen. Zum Gedenken an den deutschen Bauernkrieg 1525 wurde Tübke von der ehemaligen DDR-Regierung mit einem monumentalen Panoramabild beauftragt: der Kampf der unterdrückten Bauern unter ihrem Anführer Thomas Müntzer auf 123 Metern Leinwand. Mehr noch: Tübke hat den Umbruch vom Mittelalter zur Neuzeit dargestellt - angereichert durch phantasievolle Szenerien - der Herrschenden und Unterdrückten.
11'13 "Es hat sich so ergeben, daß ich bißchen vom Gefühl her auf der Seite derer stehe, die es nicht so ganz leicht haben im Leben."
11'26 Elf Jahre hat Werner Tübke - mit Unterstützung einiger Gehilfen - an dem aufsehenerregenden Monumentalbild gearbeitet. Was empfinder er heute, wenn er sein Werk mit den 3.000 Figuren betrachtet?
11'39 "Da behaupte ich stock und steif: das habe ich nicht gemalt, weil das nicht geht! Ich kann mir nicht vorstellen, daß einer, in diesem Fall ich - zwei Drittel von 1.722 Quadratmetern malt, da wundere ich mich, wahrscheinlich muß ich mich in dieser Zeit totgestellt haben; ich weiß nicht, daß ich das war!"
06. Heike Henkel ganz oben
12'00 Ruhig und nervenstark, ein Kämpfertyp. Das ist Heike Henkel, die Favoritin für die Olympischen Spiele in Barcelona.
12'11 Ihre letzten 13 Auftritte in den Hallen der Welt haben sich gelohnt: keine Konkurrentin war besser und sie sprang mit 2,07 m Weltrekord.
12'32 Ihren Gelenken zuliebe und aus psychologischen Gründen trainiert Heike Henkel in der wettkampflosen Zeit keine Hochsprünge.
12'42 Die 27jährige holt sich Ansporn von ihrem berühmten Trainer Osenberg, der schon mehrere Olympiasiegerinnen trainiert hat.
13'08 Daß eine Spitzenstellung im Hochsprung nur wenig Zeit übrigläßt weiß Heke Henkel seit vier Semestem. - Sie studiert in Köln Grafik-Design und entwirft im Moment mit großer Lust futuristische Wasserhähne.
13'27 Die Fans von Heike Henkel warten auf einen neuen Rekord - und sie spürt das.
13'37 Die Hallen-Weltmeisterin muß in den Freiluftarenen noch zwei Zentimeter zulegen, will sie mit der Bulgarin Kostadinova konkurrieren.
13'46 Heike Henkel zu ihren Weltrekordplänen:
13'48 "Es ist für mich schon etwas ganz besonderes, obwohl ich eigentlich immer sage: für mich zählt eigendich vielleicht ein Sieg mehr oder überhaupt eine gute Leistung, aber so ein Weltrekord, wo einem bewußt wird: das hat bisher noch keiner geschafft - das ist schon was ganz besonderes.- Mir persönlich schwebt momentan die 2,10 m vor, die ich mir realistisch vorstellen könnte; ob ich sie umsetze, ist eine andere Frage!"