01. Klinge ein Kinderdorf
Kinder im Kinderdorf knien in Kindergarten im Kreis und machen Singspiel. Kinder kommen aus der Schule. Kleinere Kinder beim Spaziergang. Schulkinder gehen in kleines Einfamilienhaus, in dem sie mit 5-7 Kindern, einem Erzieher, einer, meist kinderlosen, Frau und Hilfskräften als Familie leben. Die Kinder beim Essen an Tisch mit den "Eltern". Beaufsichtigung der Kinder beim Schularbeitenmachen. Rollschuhlaufen im Freien, Theatergruppe bei Probe, O-Ton. Besprechung von Erziehern, Eltern und Psychologen beim Auftreten von Problemen. Kinder bei Springspiel im Kreis.(Siehe D 318/4)
(50 m)
02. Rosenthal Porzellanmanufaktur
Glastropfen, groß. Glasblasmaschinen. Produktion von Gläsern. Verpacken der Gläser. Mundglasbläser bei Glasherstellung. Werk der Rosenthal AG. Gropius Bau mit Regenbogenzeichnung von Otto Piene und Gemälden von Friedrich Hundertwasser am Verwaltungsgebäude. Philip Rosenthal mit Kunstporzellan, O-Ton. Porzellanherstellung. Tassenrand wird maschinell gezeichnet. Kunstporzellan. Bildhauer und Maler von Ruf als Designer.
(68 m)
03. Bundesfilmarchiv Koblenz
Das deutsche Eck mit Zusammenfluß der Mosel mit dem Rhein und der Festung. Ehrenbreitstein. Das Bundesfilmarchiv in der Festung. Filmbüchsen in Lagerräumen. Filmkopien werden an Schneidetischen durchgesehen und repariert. Ausbessern der Perforation. Säuberung der Kopien und Negative. Umkopieren von Nitro auf Safety. Ziehen neuer Farbnegative an Tricktisch. Dokumentarfilm aus dem Jahr 1895 von einem Berliner Bahnhof. Szenen auf einem handkolorierten französischen Film mit Gretchen und Faust.
(57 m)
04. Wohnungsbau
Eigenheimmodelle. Kunden besuchen die Bausparkasse, um Finanzierungsfragen zu klären. Fertighausbau. Bauzeichnungen. Bundeswohnungsbauminister Oskar Schneider bei Besprechung in seinem Ministerium. Baustelle. Isolation der Wände durch Hartfaserbretter und Schaumstoff, für Energiesparprogramm. Richtkranz wird hochgezogen. Maurer mauern an Baustelle.
(55 m)
05. Guiness-Rekord: Dominosteinumwerfen in Nürnberg
Riesengemälde auf dem Fußboden aus Dominosteinen, aufgebaut in 31 Tagen aus 280.000 Dominosteinen fallen um.
(26 m)
06. Stadtbilder Rosenheim
Stadttor und Altstadthäuser. Totale Rosenheim. Holzsägewerk. Baustämme werden verarbeitet. Propeller wird zugeschnitten. Fensterrahmenproduktion. Regen fällt auf Fensterscheiben im Dauertest. Häuserfassade des Holztechnikums. Studierende an Mikroskopen. Holzstruktur in der Vergrösserung. Materialprüfung des Holzes. Holz im Test als Werkstoff. Handwerkliche Ausbildung am Holz. Vermessen, Hobeln, Zersägen von Stämmen.
(59 m)
07. Porträt: Skiläuferin Irene Epple
Irene Epple bei Skigymnastik mit Sturzhelm vor Start. Lockerungsübungen. Teddy-Talisman an den Skiern. Irene Epple am Start vor Abfahrtsrennen. Trainer, groß. Präparieren der Skier vor dem Rennen. Irene Epple geht mit Skiern zu Bus. Schneetemperatur wird gemessen. Aufstieg. Slalom Abfahrt ZL. Zuschauer feuern an. Zieleinfahrt.
(68 m)
08. US-Story: US life-style Breakdancer
Junge Leute tanzen auf der Straße breakdance, electric boogie oder robotdance und verrenken ihre Glieder im Roboterrythmus. Meisterschaft der breakdancer in Disko. Gruppe tanzt. Unter den Richtern der Weltmeister im Robotdance aus Bronx. 14jähriger Junge bei Solodarbietung. Farbiger tanzt als Vortänzer. Mr. Robot Francis Norman tanzt. Die Siegergruppe B-Boubarations-Kid aus Hamburg tanzen. Weltmeister und seine Fans
(62 m)
01. Ein deutsches Kinderdorf
In einem Tal in Baden-Württemberg liegt Klinge, eines von 40 Kinderdörfern in der Bundesrepublik Deutschland.
200 entwurzelten Kindern wurde hier eine neue Familie und Heimat gegeben. Vom Kindergartenalter bis zum Abschluß ihrer Schul- und Berufsausbildung finden sie Geborgenheit in einer Lebensgeraeinschaft, die ihnen die verlorene Familie ersetzt.
Fast alle leben in Einfamilienhäusern. Jeweils 5 - 7 Kinder bilden zusammen mit ihren Erziehern eine Großfamilie. Pädagogen übernehmen die Rolle der Eltern. Die meisten Kinder, die entweder elternlos sind oder aus zerrütteten Familien stammen, leiden an Milieuschäden und Entwicklungsstörungen.
Die Erzieher helfen bei den Schularbeiten und spielen mit den Kindern. Sie versuchen, die Schwierigkeiten der Kinder in der Gruppe zu lösen und Liebe und Geborgenheit zu vermitteln.
Wenn entwicklungstypische Probleme auftreten, setzen sich Eltern, Erzieher und Psychologen zusammen, um zu helfen.
Die Kinderdörfer, die von Spenden der Bevölkerung leben, nahmen nach 1945 Kriegswaisen auf. Daran knüpfen sie jetzt wieder an. Heute wohnen hier auch Flüchtlingskinder aus Südostasien, Seite an Seite mit Deutschen.
02. Rosenthal
Glastropfen. Die Maschinen, in denen sie zu Gläsern geblasen werden, damit sie später ihrerseits einen edlen Tropfen aufnehmen, stehen bei Rosenthal - Europas größtem Glas- und Porzellanhersteller. Nach dem Absprengen der Kappen wird der Rand mit Feuer poliert.
Rosenthal-Gläser werden in alle Welt versandt. Erlesener, aber natürlich auch teurer als die maschinell gefertigten Gläser sind die mundgeblasenen. Diese Kunst wird bei Rosenthal auch heute noch perfekt beherrscht.
Kunst, aber auch schweißtreibende Arbeit für einen mundgeblasenen Bierkrug. Glasbläser haben sich nach Feierabend eine kühlen Schluck verdient.
Das Glaswerk von außen - entworfen von Walter Gropius. Die künstlerische Linie der Rosenthal-Produkte dringt bis in die architektonischen Fassaden vor. Der Regenbogen stammt von Otto Piene, und Friedrich Hundertwasser hat Beton und Natur an diesem Verwaltungsgebäude vereinigt.
Philip Rosenthal, der das Werk von seinem Vater übernahm, prägte das moderne Rosenthal-Design. Er brach mit den traditionellen Porzellanformen und suchte Kontakt mit jungen Künstlern.
Auch in der betriebswirtschaftlichen Führung des Unternehmens ging Philip Rosenthal ungewöhnliche Wege: die 8000 Mitarbeiter des Konzerns halten 10 Z des Aktienkapitals. Wie bei der Glasherstellung steht heute beim Porzellan die maschinelle Fertigung neben der Manufaktur. Rosenthal-Porzellan gibt es seit 100 Jahren. Aber berühmt wurde es durch die ebenso schlicht wie praktisch wirkende Eleganz seines Designs, das immer wieder die gestalterische Vielfalt zeitgenössischer Kunst aufnahm.
Neben Glas - und Gebrauchsporzellan gehören zur Produktpalette limitierte Auflagen von Kunstobjekten. als Gäste von Rosenthal arbeiten daran in den werkseigenen Design-Studios immer wieder bekannte Maler und Bildhauer aus aller Welt.
03. Bundesfilmarchiv
Hoch über dem Strom, wo bei Koblenz die Mosel in den Rhein mündet, steht die Festung Ehrenbreitstein. Eine Attraktion für Touristen allemal. Aber hinter den dicken Mauern lagert Geschichte besonderer Art: die Festung beherbergt das deutsche Bundesfilmarchiv.
40.000 Dokumentar- und 2.600 Spielfilme werden hier aufbewahrt, insgesamt 70 Millionen Meter Film - eine Fundgrube für Cineasten und Historiker.
Um diesen Schatz der Nachwelt zu erhalten, ist es mit Lagerräumen nicht getan. Die alten Filme, die teilweise bis zur Jahrhundertwende zurückgehen, müssen heute in mühseliger Kleinarbeit restauriert werden. Im Koblenzer Archiv werden schadhafte Stellen Bild für Bild ausgebessert.
Verschmutzte Negative und Positive werden chemisch gewaschen und neu konserviert. Eine Hauptarbeit besteht auch darin, die früher verwandten Nitrofilme, die sich bei erhöhter Temperatur selbst entzünden können, auf Sicherheitsfilm umzukopieren.
In der Einzelbild-Kopiermaschine werden von alten Positiven, die man früher gelegentlich sogar mit der Hand koloriert hatte, neue Farbnegative gezogen - ein Feld nach dem andern.
Ein besonderes Kleinod: ein Dokumentarfilm von 1895 zeigt, wie es damals auf einem Berliner Bahnhof zuging.
Und was hat die Spielfilm-Abteilung zu bieten? Zum Beispiel einen handkolorierten französischen Streifen über das Drama von Gretchen und Faust. Kino um die Jahrhundertwende. Nicht so teuer wie heute, aber nicht weniger Action.
04. Wohnungsbau
Der Traum vom eigenen Heim: Bei drei Vierteln der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland rangiert er ganz weit oben. Seine Realisierung beginnt meist mit dem Gang in eine Bausparkasse, weil das Eigenkapital nicht ausreicht. Bausparer erhalten auf ihr langfristig angelegtes Geld billige Kredite und vom Staat Prämien und Steuervergünstigungen.
Wer es besonders eilig hat, lange Verhandlungen mit vielen Firmen und Handwerkern scheut und außerdem an einem klar fixierten Preis interessiert ist, wählt ein Fertighaus. In der Bundesrepublik leben 39 % aller Haushalte in den eigenen vier Wänden. In wenigen Wochen wird Helmut Weiß mit seiner Familie dazugehören. Neu eingeführte Steuererleichterungen haben auch für ihn das Bauen attraktiver gemacht.
Auf architektonische Qualität auch im Wohnungsbau wird heute in der Bundesrepublik mehr als in den Aufbaujahren der Nachkriegszeit geachtet. Die Bundesregierung und der zuständige Fachminister, Oscar Schneider, wollen zugleich den Trend zu rationellerem und energiesparendem Bauen verstärken. Durch besondere Isoliertechniken wird der Verbrauch an Heizenergie verringert.
Nach einer langen Talfahrt befindet sich die Bauwirtschaft wieder im Aufwind. Stabile Baupreise und - zumindest zeitweilig - stark gesunkene Zinsen haben viele Investoren ermutigt.
Jedem Bürger der Bundesrepublik steht - statistisch gesehen - mit 34 Quadratmetern eine relativ große Wohnfläche zur Verfügung. Aber es soll nicht nur die Bildung von Wohneigentum gefördert werden. Sozial schwächeren Familien wird auch weiterhin - trotz knapper Haushaltsmittel - mit staatlich finanziertem Wohnungsbau und durch Mietzuschüsse geholfen.
05. Domino-Guiness-Rekord
Filme sollen in der Regel kein Bilderrätsel sein. Hier eine Ausnahme: 50 Sekunden haben Sie Zeit, zu raten, was das ist. In der bayrischen Großstadt Nürnberg wurde es konstruiert.
Eine elektronische Schaltung, eine überdimensionale Demonstration eines Dekuktionsstromes oder gar das Happening eines avantgardistischen Künstlers?
Wer die Lösung nicht auf Anhieb findet, sollte sich nicht grämen. Ausgefallen ist die Sache allemal: 280000 Dominosteine, die in 31 Tagen aufgestellt wurden, um sie in 12 Minuten umfallen zu lassen. Eine neue Höchstmarke für das Guiness-Buch der Rekorde.
06. Rosenheim
Wer von München nach Salzburg fährt, kommt auf halbem Wege hierher, nach Rosenheim. Die 50.000 Einwohner-Stadt im bayrischen Voralpenland besitzt eine beneidenswerte Umgebung. Aber nur Fachleute wissen, daß sie eine Stadt des Holzes ist.
Sägewerke, Fachinstitute und zahlreiche Betriebe der Holzverarbeitung haben sich in Rosenheim angesiedelt. Hier werden Parkettfußböden hergestellt oder Propeller geschnitten.
Ein eigenes Institut beschäftigt sich mit Fenstern, die heute natürlich nicht mehr nur aus Holz, sondern oft aus Kunststoff bestehen. Regentropfen, die an ein Fenster klopfen, können sehr gemütlich klingen. Nur reinregnen darf es nicht oder ziehen. Das Institut erforscht Fenster im Dauertest.
Zentrum der Forschung ist das Holztechnikum in Rosenheim. Die Hochschule genießt einen guten Ruf unter Holztechnikern und Holzwirtschaftlern in Industrie- und Entwicklungsländern. Wer mit Holz arbeitet, ob als zukünftiger Ingenieur, Betriebswirt oder Innenarchitekt, lernt hier auch mit dem Mikroskop zu untersuchen, mit welcher Sorte und Güte er es zu tun hat.
In der Materialprüfung folgt die Probe auf's Exempel. Der Biegeversuch soll die Verwendbarkeit verschiedener Holzarten als Bau- und Werkstoff feststellen.
Neben dem wissenschaftlichen Studium steht eine breit gefächerte praktische Ausbildung, die von handwerklichen Arbeiten bis zu Absatz und Werbung oder Datenverarbeitung im Finanz- und Rechnungswesen reicht.
Ein deutsches Sprichwort sagt, wer auf dem Holzweg ist, geht in die falsche Richtung. Für die Studenten der Fachhochschule und die Stadt Rosenheim ist der Holzweg der richtige.
07. Irene Epple
Irene Epple, Skirennläuferin. Wenige Minuten vor einem Abfahrtslauf. Für die schöne Bergwelt hat sie jetzt keinen Blick. Selbst der Talisman fühlt sich vernachlässigt. Aber unter den Aktiven und Fans der Weltcup-Karawane, die alljährlich durch die Wintersportzentren zieht, ist die 26jährige Deutsche eine der beliebtesten - und erfolgreichsten. Eine Abfahrtsspezialistin, die mit hundert Kilometern in der Stunde die knochenharte Piste herunterrasen kann.
Der Trainer muß ihren Ehrgeiz nicht erst wecken. Irene Epple gilt als Perfektionistin. Was sie anfängt, will sie richtig machen. Wenn sie im Ziel - wie bei diesem Rennenden Sieg hauchdünn verpaßt, kann sich die sympatische Allgäuerin ärgern wie ein kleines Mädchen.
Aber Irene Epple gehört zu den Sportlern, die Humor und Spaß noch nicht verlernt haben. Und sie legt Wert auf die Feststellung, daß ihr der Sport nicht alles bedeutet. Soweit ihr der Rennplan Zeit läßt, plaudert sie gern mit den Kolleginnen, oder sie bereitet sich auf ihr geplantes Medizinstudium vor.
Locker bleiben - gar nicht so einfach angesichts von Technik und Kommerz im Weltcupzirkus. Nachts werden die Bretter präpariert, denn oft entscheiden Hundertstel Sekunden darüber, ob sich ein Ski besser oder schlechter verkauft. Die Fans wollen die Marke der Weltmeister fahren.
Morgens wird die Schneetemperatur kontrolliert, um die richtigen Ski auszuwählen. Slalom steht an. Irene und die anderen Fahrerinnen prägen sich den Kurs ein.
Die Jagd beginnt aufs neue. Irene Epple ist eine der populärsten Sportlerinnen der Bundesrepublik Deutschland. Zwar sind Erfolg und Ruhm - wie Irene Epple weiß - schnell vergänglich. Aber durch den Sport hat sie fast die ganze Welt gesehen und mehrere Sprachen gelernt. Auch ein Grund, sich immer wieder in den Kampf mit den Toren zu stürzen.