Sacherschließung
01. Schloßgarten Herrenhausen
Luftaufnahme des kunstvoll angelegten Schloßgartens Herrenhausen. Flötenspieler. Schloß Herrenhausen. Antike Skulpturen. Musikgruppe des alljährlichen Musikfestes. Hohe Wasserfontäne. Ballett. Zwei Scheinwerfer. Ballettänzerin.
(38 m)
02. Europawahlen
Arc De Triomphe, Paris. Polizist regelt Verkehr. Fußgänger. Zeitungskiosk mit internationalen Zeitungen. Doppeldeckerbusse London und Verkehr. Berlin Kurfürstendamm. Europawahlplakate: Unser Wort gilt in Europa. Mit Willy Brandt und Helmut Schmidt gegen Habsburgs finsteres Mittelalter. Wählt EAP - Herbert Mies Vorsitzender der DKP spricht für ein Europa der Solidarität der Arbeitenden gegen die multinationalen Konzerne - Helmut Kohl: Deutsche wählt das freie soziale Europa - Europa lieberal Dr. Hanno Jochimsen - Deutsche sagt ja zu Europa - Die Grünen Alternative für Europa - Gegen ein sozialistisches Europa - Deutsche wählt das freie und soziale Europa CDU für Europa. Helmut Kohl winkend zwischen Menschen bei Wahlversammlung - Kohl als Wahlredner. Europafahne.
S/W: Trümmer. Flüchtlinge auf Fußboden in Bahnhof sitzend. Churchill macht V-Zeichen an Fenster vor jubelnden Leuten. Jugend mit Europafahne an Deutsch-französischer Grenze. Grenzschranke öffnet sich. Fackelzug von Europajugend. Transparent Wir fordern Europa. Adenauer, De Gasperi und Schuman unterzeichnen Montanverträge.
Col: Deutsche, italienische, englische Fahne. Europafahnen in Straßburg. Europäisches Parlament mit Abgesandten und nicht gewählten Abgeordneten der Länder. Europäische Autokennzeichen. Lachende Autofahrer an Grenze. Zollbeamte. Motorradfahrer mit Schutzhelm. Tee-Zug fährt durch das Bild. Lufthansa-Flugzeug rollt von links nach rechts. Hafenumschlag. Fußgänger. Gurke u.a. in Einkaufsnetz. Pflug pflügt Acker. Luft- und Raumfahrttechniker bei Erno in Bremen. Rathaus Bremen. Beschluß des Europäischen Währungssystems. Gruppenaufnahme der europäischen Regierungschefs mit Schmidt, Giscard, Callaghan, u.a. Wahlveranstaltung der FDP. Jugendmusikzug. FDP-Wimpel. Verteilen von Handzetteln. SPD-Wahlversammlung. Helmut Schmidt mit Regenmantel und Prinz-Heinrich-Mütze. Schmidt O-Ton: "Wir wollen weder eine Diktatur des Geldes, eine Diktatur der Reichen und Rabiaten, noch wollen wir eine Diktatur einer kommunistischen Parteibürokratie. Sondern was wir brauchen ist ein Europa, in dem die Menschen frei sind ihre eigene Entscheidung zu treffen, ein Europa in dem soziale Gerechtigkeit herrscht, und wir wollen ein Europa der Solidarität, wo ein Land dem anderen hilft."
(113 m)
03. Berlin und die Antike - 150Jahrfeier des Deutschen Archäologischen Instituts
Ausstellung mit Stücken des klassischen Altertums. Schloß. Skulpturen der Antike. Bauwerke. Ehemalige Kaserne aus dem Jahr 1850 als Beispiel des sogenannten. "Preußischen Klassizismus". Häuserfassaden, Gesimse, Friese mit klassischen Verzierungen und Figuren. Zeitungskiosk in Tempelform. Messepavillon. Siegessäule. Das Brandenburger Tor mit Siegeswagen, gebaut nach dem Vorbild der Athener Propyläen. Deutscher Reichstag, wieder aufgebaut mit unterschiedlichen Baustilelementen. Kinder spielen an Fuß von Siegessäule.
(61 m)
04. Huntorf: Luftspeicher-Gasturbinen-Kraftwerk
S-Bahnzug fährt in Bahnsteig ein. Viele Menschen auf Treppe in Rushhour. Straßenbahn fährt. Autoverkehr. Montageband in Autowerk. Hochspannungsmast. Große Rohrleitungen des Gasturbinen-Kraftwerkes in Huntorf bei Bremen. Computerraum. Meßinstrumente. Anzeigen. Schalttafel. Schaubild der Funktion des Kraftwerkes. Nachts, in betriebsarmer Zeit wird Luft in Höhle gepumpt und verdichtet. Zu Spitzenzeiten am Tage wird Luft mit hohem Druck in Brennkammer hochgepumt und mit Erdgas verbrannt. Turbine wird angetrieben. Die größte je gebaute Turbine in Betrieb. Lichter in Stadt bei Nacht.
(45 m)
05. Hamburg: Theater der Nationen
Trommler zieht durch Spitalerstraße, hinter ihm geht schwarzer Stelzenmann mit langer Schleppe, mit 2 roten Fahnen. Straßensprecher. Auftritt von Pantomime. Der amerikanische Clown Jango Edwards im Kampf mit einem Stapel von Filmbüchsen auf dem Arm, die durcheinander fallen. In Schaufenster spielt das Suat-Theater aus New York. Tanz der Darsteller der Peking Oper.
(70 m)
06. Essen: Kunstturn-Europameisterschaften
Gruga-Halle in Essen. Bodenturner. Eberhard Gienger am Barren ZL. Er gewinnt Bronze. Makuts, UdSSR am Barren gewinnt Gold. Eberhard Gienger am Reck stürzt ZL. Deltschev, Bulgarien, am Reck gewinnt Silber, ZL. Zuschauer klatschen.
(58 m)
Sprechertext
Frühling in Herrenhausen: Die großen Gartenanlage aus dem Barock erwacht zu neuem Leben.
Auch die Fontäne steigt wieder auf, 82 Meter hoch. Herrenhausen war Residenz der Herzöge und Kurfürsten von Hannover, Nach französischem und holländischem Vorbild schufen Baumeister und Gartenarchitekten die Gesamtanlage. Vor fast 300 Jahren.
Natur, Kunst und Architektur klingen hier zusammen. Die alljährlichen Musik- und Theaterfeste erhöhen die Attraktion des alten Königlichen Gartens.
Europa. Ein alter Kontinent begann in diesen Wochen ein neues Kapitel seiner Geschichte. 260 Millionen Europäer handelten zum ersten Mal gemeinsam: sie wählten ein gemeinsames Parlament.
Parteien und Programme: in allen 9 Mitgliedsländern der Europäischen Gemeinschaft war gleichzeitig Wahlkampf. Mehr als 10 Parteien umwarben in der Bundesrepublik die Wähler. Die großen Parteien setzten die Akzente: Christdemokraten, Sozialdemokraten und Liberale appellierten an die Wähler, ein Europa nach ihrem Bild zu schaffen. Trotz der politischen Gegensätze waren sich Bürger und Parteien einig: Europa muß seine Einigung vollenden. Dieses Ziel gehört seit 30 Jahren zur Grundüberzeugung der Deutschen.
Die Europa-Idee wurde in den Trümmern des Zweiten Weltkriegs geboren. Nach einer endlosen Kette von Kämpfen und Kriegen durch ein Jahrtausend schien es damals, als habe Europa sich endgültig selbst zerstört.
Der britische Premierminister Churchill war einer der ersten, die die Notwendigkeit eines neuen Anfangs erkannten. Er forderte das vereinigte Europa, damit der Friede für alle Zeiten sicher sei. Im zerstörten Deutschland wurde diese Idee begeistert aufgenommen. Studenten beseitigten 1950 Grenzschranken zu Frankreich und forderten ein europäisches Parlament und eine europäische Regierung: die deutsche Jugend wollte Europa.
Italiens Premier de Gasperi und Konrad Adenauer, der erste deutsche Bundeskanzler, stellten mit dem Franzosen Schumann die Weichen. Der Gründung einer Gemeinschaft für Kohle und Stahl folgten weitere Zusammenschlüsse. Die Europäische Gemeinschaft, die EWG, entstand.
Sogar ein Parlament richteten die Europäer ein. Allerdings eines ohne wirkliche Kompetenzen. Seine Abgeordneten wurden nicht direkt gewählt, sondern von den nationalen Parlamenten delegiert. Im Alltag der Bürger gewann Europa bald Gestalt. Die Grenzen fielen, der freie Austausch von Menschen, Ideen und Gütern brachte Westeuropa einen beispiellosen Aufschwung.
Die 9 EG-Länder wuchsen zu einer bedeutenden Handelsmacht heran. Ihr überwiegend zollfreier Warenaustausch mit den Ländern der Dritten Welt erreichte ungeahnte Dimensionen. Die EG finanziert ein Drittel der Welt-Entwicklungshilfe.
Der gemeinsame Agrar-Markt garantiert den Verbrauchern ein vielfaltiges Angebot und sichert das Einkommen der Landwirte. Die europäische Luft- und Raumfahrtindustrie entwickelt viele Gemeinschaftsprojekte.
Im letzten Sommer rückten die Europäer ein weiteres Stück zusammen. Im Bremer Rathaus beschlossen sie das europäische Währungssystem, das die Wechselkurse der Mitgliedsländer stabilisieren soll.
Im Europa-Wahlkampf war Optimismus spürbar und ein Widerhall jener Aufbruchstimmung, die einst die Europäer der Nachkriegszeit beflügelt hat. Vom ersten direkt gewählten europäischen Parlament erhofft man sich neue Impulse für das gemeinsame Europa. Es soll- wie Bundeskanzler Schmidt forderte - ein Europa der Solidarität sein.
"Wir wollen weder eine Diktatur des Gel des, eine Diktatur der Reichen und Rabiaten, noch wollen wir eine Diktatur einer kommunistischen Parteibürokratie. Sondern was wir brauchen, ist ein Europa, in dem die Menschen frei sind, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, ein Europa, in dem soziale Gerechtigkeit herrscht. Und wir wollen ein Europa der Solidarität, wo ein Land dem anderen hilft."
Berlin und die Antike. Die 150- Jahrfeier des "Deutschen Archäologischen Instituts" lieferte den Anlaß zu einer umfassenden Bestandsaufnahme. Rund 1.300 Ausstellungsstücke belegen den Einfluß, den das klassische Altertum auf Kunst und Kultur Berlins ausgeübt hat.
Neben Skulptur, Kunsthandwerk und Malerei nahm vor allem die Architektur antike Themen und Formen auf. Ein Beispiel für den sogenannten "Preuftischen Klassizismus" ist diese ehemalige Kaserne aus dem Jahr 1850.
Die Anfang des 18. Jahrhunderts einsetzende Begeisterung der Berliner für die griechische und römische Antike erfaßte später auch den Mietwohnungsbau. Spezialfirmen boten in Katalogen Kapitelle, Gesimse und Friese an, aus denen sich jeder Bauherr seine Fassade zusammenstellen konnte.
Kein Architekturgebiet blieb von Klassikmode unberührt. Zeitungskioske wiederholten im Kleinen die Tempelform, Verwaltungs- und Industriegebäude richteten ihre Fassaden klassisch aus.
Neben Berlins neuem Congress Centrum ein Messepavillon von 1935.
Von den großen öffentlichen Bauten haben nur einige den Zweiten Weltkrieg überstanden - darunter das Brandenburger Tor, das Ende des 18. Jahrhunderts nach dem Vorbild der Athener Propyläen entstand.
Zerstört, aber wiederaufgebaut wurde der Deutsche Reichstag. Seine reich gegliederte und geschmückte Fassade gilt als Beispiel für die Baukunst um die Jahrhundertwende, die alle früheren Baustile unbefangen durcheinander mischte. Kunst oder Kitsch - die Berliner hängen an dem wenigen, was der Krieg von den alten Denkmälern der Stadt übrigließ.
"Rush-hour", Millionen von Menschen auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz. Verkehrsspitzen sind auch Energiespitzen. Zweimal am Tag, morgens und abends, schnellt der Energiebedarf der Industriegesellschaft in die Höhe. Den zusätzlich notwendigen Strom liefern in der Regel teure Gasturbinen-Kraftwerke.
Diese riesige Rohrleitung bei Bremen, die aus der Erde zu einem Kraftwerk führt, signalisiert seit kurzem Fachbesuchern aus aller Welt, daß man teuren Strom auch billig produzieren kann. Konventionelle Gasturbinen verwandeln nur ein Drittel der Ihnen zugeführten Energie in Strom - zwei Drittel werden für das Verdichten der Treibstoffgase verbraucht, Diese Aufgabe übernimmt hier eine unterirdische Kaverne. Nachts, wenn Strom im Überfluß vorhanden ist, wird Luft in Höhlen gepumpt, die Techniker in 800 Meter Tiefe in einen Salzstock spülten. Wenn tagsüber Strom benötigt wird, strömt die Luft mit hohem Druck in die Brennkammer, wird dort mit Erdgas verbrannt und treibt so die Turbine an.
Wegen des hohen Drucks, mit dem die Luft einströmt, mußte eine neue Turbine konstruiert werden. Sie gibt 290 Megawatt ab und ist damit die größte, die je gebaut wurde. Dieses erste Luftspeicher-Gasturbinenkraftwerk der Welt arbeitet nicht nur unvergleichlich billig, sondern ist überdies so leistungsstark, daß es eine Halbmillionenstadt vollständig mit Strom versorgen könnte.
2 1/2 Wochen lang nahm das Theater der Welt Besitz von der Hafen- und Kaufmannstadt Hamburg. Und die nüchternen Hanseaten, deren Weltbild so übersichtlich ist wie die Registrierkasse eines Warenhauses, ließen sich wider Erwarten vom schonen Schein anlocken.
Auf Straßen und Plätzen, in Zelten und in den etablierten Musentempeln zeigten Schauspieler-Trupps aus vielen Ländern alle Spielarten des zeitgenössischen Theaters.
Jango Edwards in Aktion. Der amerikanische Clown sorgte - wie auch andere Alleinunterhalter - für den komödiantischen Kontrapunkt zum problembefrachteten Polit- Theater.
Im Schaufenster eines großen Möbelgeschäfts hatte sich das Squat-Theater aus New York einquartiert. Auch wenn seine surrealistische Show die Rätsel dieser Welt noch mehr verrätselte: die Hamburger waren neugierig genug, sich jeden Abend die Nasen an der Schaufensterscheibe plattzudrücken.
Mit den Klassiker-Aufführungen europäischer Bühnen konkurrierte die berühmte Peking-Oper: einer der Höhepunkte beim "Theater der Nationen", das mit fast 300 Vorstellungen rund 100.000 Hamburger auf die Beine brachte. Im nächsten Jahr geht's wieder in eine Hafenstadt. Dann richtet das holländische Amsterdam das Weltfestival des Theaters aus.
Europas beste Turner in der Essener Gruga-Halle. Die Athleten aus Osteuropa setzten sich auf der 13. Europameisterschaft wie erwartet stark in Szene. Die Hoffnungen der deutschen Zuschauer ruhten auf Eberhard Gienger. Im Mehrkampf hatte der Diplomsportlehrer vor vier Jahren schon einmal die Silbermedaille gewonnen.
Keine Super-Schau, aber eine konzentriert geturnte Übung: am Barren holt sich Gienger die Bronzemedaille.
Trotz hoher Schwierigkeitsgrade fehlerlos: der erst 19jährige Russe Makuts. Er gewann Gold an diesem Gerät. Insgesamt holte er sich 5 Medaillen und wurde damit erfolgreichster Turner der Europameisterschaften.
Eberhard Gienger an seinem Spezialgerät. Hier hatten seine Fans auf Gold gehofft. Denn am Reck war Gienger schon Europa- und sogar Weltmeister.
Aus der Traum! Bei dem von ihm selbst kreierten Salto fand Gienger die Stange nicht. Ein Patzer, den keiner erwartet hatte. Bei den Weitmeisterschaften in Japan Ende dieses Jahres will der schon 28jährige beweisen, daß er noch nicht zum alten Eisen zählt.
Die Jugend dominierte in Essen. Der 19jährige Bulgare Deltschev machte es besser als Gienger.
Zwar mußte Deltschev dem erfahrenen Russen Tkatschew den Vortritt lassen. Doch die Silbermedaille war ihm nach dieser Übung sicher. Essen bestätigte die Vormachtstellung der Turner aus Osteuropa. Spannend wird es bei den Weitmeisterschaften in Tokio. Dann müssen die europäischen Turnerstars gegen die starken Japaner bestehen.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Callaghan, James ; Giscard d'Estaing, Valery ; Kohl, Hannelore ; Schmidt, Helmut ; Schuman ; Gienger, Eberhard ; Gasperi de ; Deltschev ; Makuts
Orte
Berlin ; Bonn ; Braunschweig ; Bremen ; Essen ; Hamburg ; Hannover ; Huntorf ; Köln ; London ; München ; Neu Schwanstein ; Nürnberg ; Paris ; Regensburg ; Schleswig ; Schloß Herrenhausen ; Straßburg
Themen
Jubiläum ; Berlin, auch Westberlin ; Sachindex Wochenschauen ; Banken, Bankwesen ; Börse ; Eisenbahnwesen ; Elektrizität ; Handel, Geldwesen ; Kinder ; Energie, Energieversorgung ; Europa, EVG, EWG ; Fahnen ; Fußgänger ; Musikalische Veranstaltungen ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Politische Veranstaltungen ; Raumfahrt ; Rückblicke ; Schiffahrt ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Städtebilder: Europa ; Tanz ; Turnen ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kulturelle Veranstaltungen ; Verkehr: allgemein ; Wahlen ; Wasser ; Zoll ; Landwirtschaft ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Ausstellungen ; Energieumwandlung ; 01 16 mm-Projekt ; Landwirtschaft ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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