Sacherschließung
01. Rottweiler Narrensprung
Schnee im Schwarzwald. Das Städtchen Rottweil. Narrenumzug durch die Straßen. Historische Masken tanzen. Kapelle spielt. Beim Rottweiler Narrensprung vertreiben phantasievoll aussehende Masken den Winter. Clownsgesichter mit Musikinstrumenten in Kapelle. Zuschauer am Straßenrand.
(41 m)
02. Bürger in Uniform
VW fährt in Ortseinfahrt von Augustdorf, Kreis Lippe. Das Rathaus. Sitzung des Gemeinderates, dem 8 Bundeswehrsoldaten angehören. Soldaten im Dienst bei Panzern. Soldat spricht im Gemeinderat O-Ton: "Ich weiß, das klingt jetzt fürchterlich, das ist aber gar nicht so fürchterlich ... "Soldaten beim Sport, Dauerlauf, Kugelstoßen. Wehrdienstverweigerer beim Ersatzdienst mit geistig und körperlich behinderten Kindern im Sonderschulheim Rudolf Noah E.V. Kranker wird aus Bett getragen. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages bei Inspektion des Panzerregiments besteigt Panzer. Panzer bei Übung im Gelände. Soldaten essen aus Kochgeschirr stehend. Hauptfeldwebel in Panzerregiment im Dienst zeichnet Markierung auf Landkarte, nimmt in Zivil an Sitzung des Gemeinderates teil und besichtigt als Mitglied des Schulausschusses Schule. Kinder auf dem Schulhof in Pause.
(64 m)
03. Gesundheitsvorsorge
Berlin: Mammographie. Schwenk über Haus zu Rote Kreuz Mammographiestation. Mildred Scheel im Gespräch. Patientinnen in der ersten fahrbaren Mammographiestation. Schwester nimmt Fragebogen auf. Frauen vor dem Röntgengerät. Arzt betrachtet Röntgenbilder. Polio-Schluckimpfung: Plakat: Schieb Polio den Riegel vor Schluckimpfung. Eltern gehen mit ihren Kindern zur Impfanstalt. Wartezimmer. Schwestern schreiben Impfpässe aus. Kleinkinder und Säuglinge bei der Schluckimpfung. Flüssigkeit wird in Mund geträufelt, groß.
(46 m)
04. Stadtporträt Passau
3 Fische als Sinnbild der Stadt am Zusammenfluß der Flüsse Donau, Inn und Ilz. Gemälde und Urkunden aus dem Jahr 739 n. Chr., wo Passau Bischofssitz wurde. Gemälde des Großbrandes, der die Stadt zerstörte. Danach Aufbau des barocken Passau. Kirchen und Kapellen, der St. Stephansdom mit der größten Kirchenorgel der Welt. Organist spielt an Orgel. Teileinstellungen des Instruments. Heiligenfiguren an Kirchen. Die Altstadt und moderne sachliche Häuser. Bibliothek mit alten Werken. Die Passauer europäischen Wochen, Fußgänger auf Fußgängerstraße. Brücke. Kähne auf dem Fluß.
(56 m)
05. Glückstadt: Buchdruckerei Augustin
Stadtbild Glückstadt. Buchdruckerei. Setzerei für 45 Sprachen. Original chinesische Setzerei mit über 50.000 Schriftzeichen. Setzer nimmt mit Pinzette Schriftzeichen aus Setzkästen und fügt sie nebeneinander zu Schriftbild zusammen. Tastaturen zum Schreiben von fremdsprachlichen Manuskripten. Drucker an Maschine. Stanzen von Löchern. Druckvorlagen in verschiedenen Sprachen.
(58 m)
06. Nürnberg: Spielwarenmesse
Stoffhund bildfüllend. Puppengesicht bildfüllend. Plüschaffengesicht bildfüllend. Baby in Wagen mit Beißringen. Schwangere beim Aussuchen und Betrachten von Spielsachen. Spielwarenmessen. Käufer und Verkäufer an Tisch sitzend im Gespräch, Kleinkind legt Memory-Karten um. Steckfiguren, Holzeisenbahn. Greif- und Steckspielsachen. Spielautos. Technische Bastelspiele für größere Kinder. Elektrische Eisenbahnen fahren. Turbo-Strahlenwerkflugzeug.
(55 m)
07. Bremen: Sechstagerennen
Annegret Richter mit Startpistole startet das Rennen. Fahrer auf der Bahn. Reklame auf der Bahn: Becks Bier. Reklame an der Bande: AEG Favorit, Büsing Reinigt Ales, Karstadt. Zuschauer bildfüllend. Zuschauer und Zuschauerinnen trinken Bier Glocke läutet Runde ein. Schnapsgläser werden gefüllt. Fahrer wird von Trainer gestoppt, abgewaschen und massiert. Gestürzter Fahrer liegt neben der Bahn, wird behandelt und auf Trage abtransportiert. Ein anderer gestürzter Fahrer wird gestützt. Danny Clark, Australien fährt neuen Rundenrekord. Es siegt das deutsche Paar Peffgen/Fritz, das Siegerkranz und Pokal erhält.
(50 m)
Sprechertext
Über die stillen Schwarzwaldorte im Südwesten Deutschlands fallen einmal im Jahr lärmend die Narren her. Und wenn sie, wie in Rottweil, die Straßen besetzen, lassen sich auch die Bürger vom Fastnachtstreiben gefangen nehmen.
Der "Rottweiler Narrensprung" gehört zu den ältesten und bekanntesten Fastnachtsbräuchen in Süddeutschland. Seit mehr als 800 Jahren werden unter phantasievollen Masken und mit ausgelassenen Umzügen die Winderdämonen vertrieben.
Oft hat ein Bedeutungswandel den ursprünglichen Sinn von Masken und Kostümen verwischt. Doch die Lust am Verwandeln, Necken und Spielen am Vorabend der alten christlichen Fastenzeit ist geblieben. Besucher aus allen Teilen der Bundesrepublik Deutschland und Touristen aus der ganzen Welt schließen sich immer häufiger dem närrischen Treiben an.
Augustdorf - eine kleine Gemeinde in Nordwestdeutschland. Ihre Selbstverwaltung unterscheidet sie von anderen Gemeinden in der Bundesrepublik: Von den 19 Mitgliedern des Gemeinderates sind 8 Soldaten der Bundeswehr. Sie dienen in einem nahegelegenen Standort des Heeres und wohnen in Augustdorf. Als "Staatsbürger in Uniform" nehmen sie die Belange ihrer Mitbürger wahr. Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland gibt ihnen das Recht dazu: Auch als Soldaten haben sie die gleichen staatsbürgerlichen Rechte wie jeder Bundesbürger. Und sie machen Gebrauch davon. Die Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft wird auch dadurch sichtbar, daß heute mehr als tausend Soldaten als ehrenamtliche Politiker in Gemeinderäten und Kreistagen sitzen.
Zwar hält die Bundesrepublik Deutschland am Prinzip der allgemeinen Wehrpflicht fest. Aber sie hat den Soldaten mit Rechten ausgestattet, die als beispielhaft gelten. Dazu gehört das Recht, den Dienst mit der Waffe grundsätzlich abzulehnen. Die sogenannten Wehrdienstverweigerer müssen dafür einen zivilen Ersatzdienst in sozialen Einrichtungen leisten - zum Beispiel in Pflegestationen, Sonderschulheimen und Krankenhäusern.
Über die verfassungsmäßigen Rechte des Staatsbürgers in Uniform wacht als Kontrollorgan des Parlaments der "Wehrbeauftragte des deutschen Bundestages". Er hat Zugang zu allen militärischen Einrichtungen. Und an ihn kann sich jeder Soldat ohne Einhaltung des Dienstweges wenden, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt oder auf Mißstände hinweisen will.
Die demokratische Verfassung der Bundesrepublik hat bei der Gründung der Bundeswehr vor 26 Jahren die Weichen für ein Miteinander von Armee und Gesellschaft gestellt. Die Politiker in Uniform haben für sich persönlich den letzten Schritt vollzogen - wie der Abgeordnete Heinrich Wieking, der in seiner Dienstzeit als Hauptfeldwebel im Stab einer Panzerbrigade seine Arbeit tut und nach Dienstschluß im Schulausschuß seiner Gemeinde tätig wird.
Auf dem Hof eines Berliner Unternehmens stand ein unauffälliges Fahrzeug im Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Als Vorsitzende der "Deutschen Krebshilfe" informierte sich Mildred Scheel, Frau des Bundespräsidenten und ausgebildete Ärztin, über den Einsatz der ersten fahrbaren Mammographie-Station. Mit strahlengesichertem Röntgenraum, Umkleidekabinen, Sekretariat und Unterrichtsraum, verfügt dieser umgebaute Bus über alle notwendigen Einrichtungen zur Früherkennung des Brustkrebses. Die "Deutsche Krebshilfe" hat dem "Roten Kreuz" diese mobile Einheit als Modelleinrichtung für gesundheitliche Vorsorge gespendet. Zwar haben in der Bundesrepublik Deutschland alle weiblichen Krankenversicherten ab 30 einen gesetzlichen Anspruch auf eine kostenlose Krebs-Vorsorgeuntersuchung im Jahr. Doch nutzen immer noch zu wenig Frauen diese Möglichkeit. Bei einer frühzeitigen Krebserkennung könnte die Hälfte der krebskranken Frauen geheilt werden.
Vorsorgemaßnahmen helfen zudem, die Kosten zu senken, weil Vorsorge billiger als Heilung ist. Gesundheitliche Vorsorge sollte deshalb schon beim Baby anfangen. Mit dem Slogan "Schluckimpfung ist süß - Kinderlähmung ist grausam", konnten z.B. in der Bundesrepublik Deutschland vonJahr zu Jahr mehr Eltern für die Polio-Impfung gewonnen werden, denn "vorbeugen ist besser als heilen".
Drei Fische sind das Sinnbild der Stadt. Sie symbolisieren ihre Lage: Am Zusammenfluß von Donau, Inn und Ilz liegt Passau, das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Ostbayerns.
739 nach Christus wurde Passau Bischofssitz. Um 1200 "avancierte" es zur "Hochfürstlichen Haupt- und Residenzstadt".
Zwei Großbrände verwüsteten das gotische Gesicht der Stadt. Aus den Trümmern wuchs mit Hilfe italienischer Baumeister und Stukkateure das barocke Passau.
37 Kirchen und Kapellen weisen auf den christlichen Charakter der Stadt. Von hier aus wurde der ganze österreich-ungarische Raum christianisiert. In der "Mutterkirche", dem St. Stephans-Dom, spielt die größte Kirchenorgel der Welt.
50.000 Passauer sehen in ihrer Stadt natürlich kein Museum. Sie versuchen das historische Erbe sinnvoll in die moderne Entwicklung der Stadt zu integrieren. Zum Nutzen ihrer Bewohner und vieler Besucher - der Fremdenverkehr ist inzwischen zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor Passaus geworden.
Eine besondere Attraktion sind die "Passauer Europäischen Wochen" - seit 25 Jahren ein sommerlicher Treffpunkt für bekannte europäische Interpreten aus allen Bereichen der Kunst.
Die Randlage Passaus - Österreich liegt vor der Tür, und zur CSSR ist es näher als nach München - drohte eine Zeitlang seine Entwicklung zu lähmen. Der Ausbau der Wege zu Wasser und zu Lande macht aus der Dreiflüssestadt - wie im Mittelalter wieder - eine Drehscheibe, auch für "Handel und Wandel" mit Südosteuropa.
Glückstadt an der Unterelbe, vom dänischen König Christian 1617 als Festungsstadt erbaut. Hier hat sich bodenständiges Handwerk bis in unsere Tage erhalten. Der älteste Betrieb am Ort ist eine Druckerei, die in Deutschland einzigartig ist. Die 1632 gegründete Buchdruckerei ist seit 1775 im Besitz der Familie Augustin. Sie setzt und druckt Manuskripte, Bücher, Warenlisten in 45 Sprachen.
Prunkstück ist die original chinesische Setzerei mit fast 50.000 Schriftzeichen: Medium und Mittler zwischen westlicher Technik und fernöstlicher Kultur. Wissenschaftliche Institute des In- und Auslands lassen hier schwierige fremdsprachliche Manuskripte verarbeiten.
40 Angestellte hat das alte Familienunternehmen. Sie setzen und drucken nicht nur, sondern schneiden auch neue Lettern für fremde Sprachen und fertigen Klischees für komplizierte Manuskripte. Es sind jahrelang geschulte Spezialisten, die mit den außergewöhnlichen Maschinen eine technisch-handwerkliche Einheit bilden.
In Glückstadt werden nicht nur wissenschaftliche Abhandlungen und Wörterbücher gedruckt. Damit die Bundesrepublik ihren Rang als eine der führenden Handelsnationen bewahrt, sind die meisten deutschen Unternehmen bemüht, ihren Produkten Informationsmaterial in der jeweiligen Landessprache beizulegen: Ein neuer Auftragszweig für den alten Handwerksbetrieb.
Wenn ein deutsches Kleinkind die ersten Spielbewegungen macht, ist die Spielzeugbranche zur Stelle - und mit ihr heute auch die Pädagogen, die Mutter und Kind bei der Auswahl des Spielzeugs nicht mehr allein lassen wollen. Weltweit beginnt man zu erkennen: Der früh erwachende und bis ins Alter anhaltende Spieltrieb ist ein so elementarer Wesenszug des Menschen, daß seine Befriedigung nicht nur der umsatzorientierten Industrie überlassen bleiben darf. Gefragt ist das dem Alter angemessene Spielzeug. Das Kleinkind zum Beispiel kann auf diese Weise sein kombinatorisches Vermögen schulen.
Die Holzeisenbahn: Mit ihr fährt das Kleinkind übergangslos ins Vorschulalter. Handliche und haltbare Teile, die Wärme des Naturmaterials - Vorzüge, die erst in den letzten Jahren wieder entdeckt worden sind.
Der Rekordumsatz von Greif- und Steckspielzeugen befriedigt Produzenten und Pädagogen gleichermaßen. Diese Spielzeuge sind seit 2 Jahren Marktrenner. Sie nutzen den Spieltrieb des Vorschulkindes und erschließen ihm zwei neue Bereiche seiner Umwelt: Technik und Straßenverkehr.
Technik beginnt im Alter zwischen 6 und 12 Jahren zu dominieren. Sogar Elektronik ist ins Kinderzimmer eingezogen: Anspruchsvolle Basteltechnik, die Kinder und Eltern zum gemeinsamen Spiel auffordert. Ein Turboluftstrahl-Triebwerk: Auf der diesjährigen Weltmesse des Spielzeugs in Nürnberg präsentiert. Fast 500 Millionen Dollar setzt die deutsche Spielwarenindustrie jährlich um, davon die Hälfte im Ausland.
Olympiasiegerin Annegret Richter, die schnellste Frau der Welt, schickte diesmal andere Athleten auf die Strecke: Start zum 13. Bremer Sechstage-Rennen - dem Schluß- und Höhepunkt der Sechstage-Saison in der Bundesrepublik Deutschland. Die besten Radprofis Europas und zwei aus Australien, jagten sich um das Latten-Oval. Das "13." wurde ein Rennen der Rekorde.
Bremen hat Berlin als Hochburg der Sechstage-Rennen abgelöst. 118.000 Zuschauer waren diesmal dabei.
Mit Schnaps, Bier und 36 gebratenen Ochsen hielten sich Bremens Radsport-Fans 6 Nächte lang aufrecht. Die Profis fahren nicht mehr 24 Stunden am Tag. Doch die Strapazen sind geblieben: Die Rennen werden immer schneller. Dafür kassierten die Radler in Bremen hohe Prämien, Startgelder und Gagen.
Kurz vorm Finale lichtete sich das Teilnehmerfeld. Zwei Fahrer mußten nach schweren Stürzen aufgeben.
Das "13. Bremer Volksfest" ging mit einem neuen Rundenrekord des Australiers Dany Clark zu Ende.
Im Schlußspurt schlug das deutsche Paar Peffgen/Fritz die deutsch/belgische Kombination Bugdahl/Sercu.
Personen im Film
Scheel, Mildred ; Fritz, Albert ; Richter, Annegret ; Clark, Danny ; Peffgen, Wilfried
Orte
Augustdorf ; Augustdorf/Lippe ; Berlin ; Bremen ; Duderstadt ; Glückstadt ; Hamburg ; Nürnberg ; Passau ; Rottweil ; Schleswig Holstein
Themen
Sechstagefahrt ; Passau ; Fastnacht ; Buchdruck ; Krebsvorsorge ; Sachindex Wochenschauen ; Bundesgrenzschutz ; Bundeswehr ; Handwerk ; Karneval ; Kinder ; Fasching ; Fußgänger ; Musikalische Veranstaltungen ; Politische Veranstaltungen ; Radsport ; Reklame ; Schiffahrt ; Schulen, Schulungen ; Spielwaren, Spielzeug ; Sport-Details, Fouls ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städtebilder: Deutschland ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Medizin ; Verkehr: allgemein ; Veterinärmedizin ; Winter ; Zivildienst ; Berufe ; Ausstellungen ; Bergbau ; Bergwerk ; Spielzeugmesse ; 01 16 mm-Projekt ; Sport-Ehrungen ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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