Sacherschließung
01. 200 Jahre USA
Fußgänger bildfüllend. Junges Mädchen mit T-Shirt USA. Gehendes Mädchen in Jeans. 2 Männer vor LKW trinken Cola. Plakat: Freiheitsstatue mit Empire-State-Building. Mädchen bläst Kaugummiblase aus dem Mund, groß. Stempel auf Briefmarke "Für die Freiheit in Deutschland und Amerika 1776-1976". Wehendes Sternenbanner, groß. Feier anläßlich des 200jährigen Bestehens der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten in Frankfurt in der Paulskirche. Helmut Schmidt spricht O-Ton: "Wir sehen in Amerika eine große außenpolitische Tat, eine große innenpolitische Vitalität, wir sehen Beharrlichkeit, wir sehen Mut, wir sehen Initiative, Eigenschaften, die in ihrer Breite der Entfaltung ihres Potentials nur denkbar sind als Ergebnis der Ideen von Freiheit und Chancengleichheit." Unter den Zuhörern: Walter Scheel, Helmut Kohl, Annemarie Renger, Min. Präsident Osswald. Zuhörer klatschen.
Hamburg: Ausstellung im Rathaus. Bilder von Auswandererschiffen nach den USA vor 200 Jahren mit geschwellten Segeln. Ankunft von Auswanderern.
Berlin: US-Soldaten mit Blaskapelle paradieren. Bürgerparade. Fahnenschwenken von Berliner Fahnen. Kinder beim Radschlagen im Festzug.
(57 m)
02. Ausländische Sportler in deutschen Leistungszentren
Düsseldorf: Die amerikanische Springreiter-Equipe im Reitergut Langfort. Pferdekopf sieht aus Stall. Pferde stehen vor Stallgebäuden und werden gestriegelt. Springtraining der Amerikaner William Brown, Frank Chapot, Michael Mads und Robert Midland. Sprünge in ZL.
Mainz: Training der brasilianischen Leichtathleten. Sportler überspringen Hürden. Training mit Spezialisten für Bewegungslehre. 3 Männer laufen schiebend hinter Auto her, Hochsprungübungen mit dem Weltrekordler und Olympiasieger Carlos di Oliviera und Nelson Podentio. Gymnastik auf Schaummatte. Maria Luisa Petoli, Rekordhalterin im Hochsprung, prüft die Belastbarkeit der Beinmuskulatur im Übungsgerät mit Meßapparatur. Sportler im Poercenter an Kraftmaschinen.
Köln: Sporthochschule - Fachbereich Turnen - Helmut Bantz leitet Sonderausbildung für ausländische Sportler. Der Japaner Akio Okasaki turnt am Barren ZL. Abgang mit doppeltem Salto.
(72 m)
03. Luftfahrtschau Hannover
Flugfeld. Sportflugzeuge drehen sich. Oldtimer-Show. Das 1. Ganzmetallflugzeug Junkers F-13. Das rote Kampfflugzeug von Manfred von Richthofen. Moderne deutsche Gemeinschaftsproduktionen. Airbus, deutsch-französisches Großflugzeug. Mehrzweckkampfflugzeug Alpha-Jet und Schwenkflügler Tornado. Sportflugzeug startet. Kunstflug. Flug des Mehrzweckhubschraubers BO-105. Hochsehende Zuschauer. Hubschrauber landet. Düsenjägerkunstflug.
(50 m)
04. Hannover Messe
Blick über Messegelände. Besucher bildfüllend. Lastkräne. Verkaufsgespräche. Wirtschaftsminister Friederich als Messebesucher. Porzellan. Stand Brasilien. Neuheitenschau. Industrieroboter vollführt eine Vielzahl mechanischer Arbeiten. Raketenmodell. Erinnerungsausstellung für den Erfinder des Viertaktmotors Nicolaus August Otto. Nutzfahrzeuge und Landmaschinen. Schwenk über Messegelände. Fahrt in Gondel nach oben an Riesenkran.
(51 m)
05. Osnabrück: Bildungszentrum mit überbetrieblichen Ausbildungsstätten
Junge Leute arbeiten an offener Rückwand von Empfangsgerät mit Kabeln und Anschlüssen. Junger Mann schneidet Haare, Mädchen an Hobelbank. Mann an Bohrmaschine. Stadtbild Osnabrück. Schild Brillenmacher an Haus. Junge Leute gehen auf Straße. Modernes Gebäude des Bildungszentrums. Kraftfahrzeugwerkstatt mit Leistungsprüfstand für Fahrzeugdiagnose. Junge Leute arbeiten in der Kraftfahrzeugwerkstatt, im Frisiersalon beim Haarschneiden, Waschen, Föhnen, Frisieren. Lernen neuer Schweißtechniken mit Schutzhelm. Tischlerei. Mädchen sägt. Elektrotechnik. Junger Männer arbeiten an Schaltanlage.
(58 m)
06. Hamburg: John Neumaier und das Ballett der Staatsoper
Die Staatsoper am Abend mit Leuchtschrift. Tanzszenen des Staatsopernballetts. Klassischer Tanz, Volkstanz. John Neumaier und Tänzer des Balletts bei Probe. Probe und Auftritt Schwanensee.
(79 m)
Sprechertext
Amerika feiert den 200. Jahrestag seiner Unabhängigkeit - und alle Welt nimmt Anteil.
"Die amerikanische Revolution von 1776 als Geburtsstunde demokratischer Gemeinwesen freier Menschen" - Bundeskanzler Schmidt in der Frankfurter Paulskirche.
"Wir sehen in Amerika eine große aussenpolitische Kraft, eine große innenpolitische Vitalität, wir sehen Beharrlichkeit, wir sehen Mut, wir sehen Initiative, - Eigenschaften, die in dieser Breite der Entfaltung ihres Potentials nur denkbar sind als Ergebnis der Ideen von Freiheit und Chancengleichheit."
Freiheit als Grundlage menschenwürdiger Existenz. Die Faszination für Amerika blieb, seitdem die ersten Auswanderer im Land der tausend Möglichkeiten Unabhängigkeit und Wohlstand suchten. Eine Ausstellung im Hamburger Rathaus erinnert an die Reiseströme europäischer Auswanderer: von den 35 Millionen, die es zwischen 1820 und 1970 nach Amerika zog, kamen sieben Millionen aus Deutschland.
Die Identität politischer und sozialer Wertvorstellungen zwischen den USA und der Bundesrepublik Deutschland ist heute ein solides Fundament der Freundschaft zwischen beiden Ländern. Trotz aller Kritik von innen und von außen: in den Amerikanern sehen rund 50 Prozent aller Bundesbürger die besten Freunde Deutschlands - weit vor allen anderen Völkern.
Berlin hat seit der denkwürdigen Luftbrücke ein besonders enges Verhältnis zu Amerika entwickelt. Hier feierte man den 200. Geburtstag mit einer Bürgerparade, einer der populärsten Veranstaltungen im Rahmen vielfältiger Feiern und Festlichkeiten zu Ehren der amerikanischen Nation.
Prominente Gäste kamen aufs Reitergut Langfort bei Düsseldorf und schlugen hier für einige Zeit ihr Olympia-Quartier auf: Amerikas Springreiter Equipe mit William Brown, Frank Chapot, Michael Matz und Robert Ridland.
Auf mehreren Turnieren in der Bundesrepublik und in anderen europäischen Ländern wollen die Amerikaner zum letzten Mal vor den Olympischen Spielen ihre Chancen testen. Schon heute zählen sie - neben den deutschen Reitern - zu den sicheren Medaillen-Anwärtern.
Auch Leichtathleten bereiten sich in der Bundesrepublik auf Montreal vor. Brasiliens Spitzensportler beim Sprungkraft-Training in Mainz, das vom Spezialisten für Bewegungslehre geleitet wird.
Autoschieben oder "wie man die Sprintkraft steigert".
Vorübungen zum Hochsprung. Die Brasilianer, unter ihnen Weltrekordler Carlos de Oliviera und Olympiasieger Nelson Prudencio sind bereits zum dritten Mal in der Bundesrepublik.
Die deutschen Leistungszentren bieten optimale Trainingsmöglichkeiten. Im Kraftstuhl testet Maria Luisa Betioli, mehrfache Meisterin und Rekordhalterin im Hochsprung, die Belastbarkeit der Beinmuskulatur.
Power-Center. An der Kraftmaschine können mehrere Sportler gleichzeitig trainieren. Fast alle Brasilianer konnten in Mainz neue persönliche Rekorde erzielen.
Olympiade-Vorbereitungen auch an der Sporthochschule Köln, an der 220 ausländische Sportler studieren. Im Fachbereich Turnen leitet der ehemalige Olympia-Sieger Helmut Bantz die Sonderausbildung. Einer seiner begabtesten Studenten ist Akio Okazaki.
Der Japaner gilt unter den Turnern als Geheimtip für Montreal.
In Hannover versammelte sich die internationale Luftfahrtindustrie auf der Deutschen Luftfahrtschau '76 zu einem Stelldichein. Sie gönnte sich diesmal einen nostalgischen Blick zurück - mit einer Oldtimer-Show, auf der luftfahrttechnische Pioniertaten im Original oder im Modell zu besichtigen waren.
Kooperation heißt auch in der europäischen Flugzeug-Industrie die Überlebensformel. Der Airbus, das deutsch-französische Großflugzeug, gilt als gelungener Versuch der Europäer, den technologischen Vorsprung der Amerikaner einzuholen. Der leichte Erdkampfjäger Alpha Jet und der Schwenkflügler Tornado sind weitere Beispiele für europäische Zusammenarbeit. Beherrscht wurde die Luftfahrtschau wie immer von Sport- und Geschäftsflugzeugen. Die Hersteller meldeten deutlich mehr Abschlüsse als im Vorjahr, eine Nachricht, die zwar die Branche, nicht aber das Schau-Publikum interessierte. Hunderttausende waren nach Hannover-Langenhagen gekommen, um den Fluggeräten bei ihren Kunst- und Demonstrationsflügen zuzusehen.
Hohe Verkaufskurven im Ausland erreichte als einziges deutsches Fluggerät bisher der Mehrzweckhubschrauber BO 105.
Aber die europäische Zusammenarbeit beginnt sich auszuzahlen - auch für die deutsche Luftfahrtindustrie.
Auch hier geht es aufwärts: Wirtschaftsfrühling in Hannover - auf der größten Industriemesse der Welt. Die Wachstums-Impulse der sich wiederbelebenden Weltkonjunktur waren in Hannover deutlich zu verspüren. Viele Verkaufsgespräche führten noch an Ort und Stelle zu Millionen-Abschlüssen. Die Zahl der Fachbesucher stieg um 20 Prozent. Aussteller aus 43 Staaten testeten in Hannover ihre Absatzchancen. Die meisten von ihnen reisten mit gefüllten Auftragsbüchern in ihre Heimat zurück.
Messe-Premiere hatte der Innovationsmarkt - eine Neuheitenschau bundesdeutscher Forschungsinstitute. Wie dieser Industrieroboter, der eine Vielzahl mechanischer Arbeitsvorgänge erledigen kann, kündeten auch andere Zukunfts-Entwürfe von der neuen Qualität industriellen Planens und Handelns in der Bundesrepublik. Staat, Wirtschaft und Forschung wollen viele Zukunftsaufgaben fortan gemeinsam lösen.
Die Zeit der Einzelgänger ist endgültig vorbei. Eine Ausstellung am Rande erinnerte an Nikolaus August Otto, der vor 100 Jahren den Viertakt-Motor erfand. Ottos Motor motorisierte die Welt. Und nebenher entwickelte sich aus der Werkstatt des deutschen Bastlers ein Welt-Unternehmen, das Dieselmotoren, Landmaschinen und Traktoren herstellt.
Zusammenarbeit und Partnerschaft - so lauten heute die Losungsworte in einer wirtschaftlich verflochtenen Welt. Auf dieses Ziel ist - von Jahr zu Jahr mehr - auch die Hannover Messe ausgerichtet: als Umschlagplatz für Ideen, technisches Know how und Maschinen.
Eine qualifizierte Berufsausbildung sichert die sozialen Chancen jedes einzelnen.
In Osnabrück, einer alten Stadt in Niedersachsen mit vielhundertjähriger Handwerk- und Gewerbetradition, können junge Leute, die einen Beruf erlernen, in einem neu errichteten Bildungszentrum des Handwerks ihre Grundausbildung in den einzelnen Betrieben ergänzen und vertiefen.
Leistungsprüfstand für Fahrzeug-Diagnose. Die Kfz-Werkstatt des Bildungszentrums ist mit modernsten Apparaturen ausgestattet. Vom Motortest bis zum Vermessen der Kurbelwelle - das Ausbildungsprogramm ist so umfassend wie möglich. Die Kurse werden ein bis zweimal im Jahr durchgeführt und dauern mehrere Wochen.
Ein Vorteil: alle Handwerksbereiche sind unter einem Dach vereinigt. Auch Friseur-Lehrlinge müssen heute mehr lernen und mehr leisten als früher. Die erworbenen Kenntnisse ergänzen die Theorie der Berufsschule und die Praxis des Betriebes.
Ein Spezialprogramm: Ausbildung in neuen Schweiß-Techniken. Hier treffen sich junge Lernende mit Älteren, die sich umschulen lassen, weil ihr erlernter Beruf kaum noch Chancen bietet.
"Emanzipation" in der Tischlerei. Immer häufiger entscheiden sich Mädchen für Männer-Berufe.
Um die Verbesserung der Berufsausbildung bemühen sich in der Bundesrepublik Handwerkskammern, Bundes- und Länderregierungen gemeinsam. Überbetriebliche Bildungszentren wie hier in Osnabrück gewinnen immer mehr an Bedeutung. Sie sichern - auch in ihren Kursen für die Fortbildung Erwachsener - die Anpassung an technische und wirtschaftliche Entwicklungen der Zukunft.
Das Ballett der Hamburgischen Staatsoper und sein Leiter, der Amerikaner John Neumeier. Sie machten Hamburg zu einem neuen Mittelpunkt der deutschen Ballettszene.
Nach Engagements in den USA, in England und in Dänemark ging John. Neumeier zu John Cranko nach Stuttgart. 1970 kam er nach Frankfurt - mit 29 Jahren war er der jüngste Ballettdirektor in Deutschland.
Seit 1973 arbeitet Neumeier in Hamburg. Sein Ziel war der Aufbau eines Ballett-Ensembles mit unverwechselbarem Gesicht. Klassisches Training ist die Basis, auf der moderne neue Techniken erprobt werden.
Ballett lebt nach Neumeiers Überzeugung, wenn es sich des klassischen Vokabulars bedient, um vom Menschen und von menschlichen Beziehungen zu erzählen.
Modern ist es, wenn ein jetzt lebender Choreograph die aus der Tradition entwickelten und immer noch weiter zu entwickelnden Formen zur Darstellung nutzt.
Die Bewegung des Menschen in Raum und Zeit ist der Stoff, aus dem die Tanzkunst gemacht ist. Neumeier formt ihn, indem er den Tänzer nicht wie eine "Gliederpuppe" behandelt, sondern seine individuelle Ausdrucksfähigkeit in den Rahmen der Gesamt-Choreographie mit einfließen läßt.
Als überraschend eigenwillig und originell gelten immer wieder Neumeiers Inszenierungen, so auch seine letzte, Tschaikowskis Ballett "Schwanensee".
Personen im Film
Bantz, Helmut ; Friederichs, Hans ; Kohl, Hannelore ; Neumeier, John ; Osswald ; Renger, Annemarie ; Scheel, Walter ; Schmidt, Helmut ; Chapot, Frank ; Brown, William ; Mads, Michael ; Midland, Robert ; Okasaki, Akio ; Oliviera di, Carlos ; Petoli, Maria Luisa ; Podentio, Nelson
Orte
Berlin ; Düsseldorf ; Frankfurt ; Hamburg ; Hannover ; Köln ; Mainz ; München ; Osnabrück ; Strassburg ; USA
Themen
Unabhängigkeit ; USA ; Industrie-Messe (Hannover) ; Olympia Vorbereitungen ; Sachindex Wochenschauen ; Briefmarken ; Industrie ; Kinder ; Fahnen ; Flugzeugtypen ; Fußgänger ; Nacht ; Paraden ; Raumfahrt ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Schulen, Schulungen ; Sportstätten ; Städtebilder: Deutschland ; Tanz ; Turnen ; Bauwerke ; Leichtathletik, Jogging, Volkslauf ; Menschen ; Verkehr: allgemein ; Zuhörer ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Berufe ; Ausstellungen ; Besatzung ; Gastronomie ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Ballett ; Luftfahrt ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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