Sacherschließung
01. Oberstdorf: Skispringen
Verschiedene Skispringer Zeitlupe. Die Obersdorfer Schanze. Skispringer beim Sprung, von unten photographiert nach Absprung. Anlauf und Sprung von Karel Kodesjka, CSSR (3.). Walter Steiner, Schweiz, springt (2.). Hans-Georg Aschenbach, DDR, (1.). Fehllandungen und Stürze. Sprung des Japaners Takao Ito, Seitenböe treibt ihn aus der Flugbahn und er stürzt seitlich auf die Bahn. Verschiedene Springer und Landungen.
02. Helsinki: Abrüstungskonferenz
Das Kongresszentrum Dipoli. Wachposten vor dem Haus. Konferenzraum mit Plätzen der Vertreter aus der BRD und der DDR. Wagen fahren vor. Konferenzteilnehmer betreten das Haus. Der Leiter der deutschen Delegation Dr. Guido Brunner: "Wir wollen den Entspannungsprozess auf breiter Basis vorantreiben. Wir tun jetzt den Schritt von der Entspannung der einzelnen Staaten zu der Gesamtentspannung zwischen West und Ost. Uns geht es darum, dass auch die Bürger etwas von diesem Vorgang haben. Uns geht es darum, dass die menschlichen Kontakte verbessert werden und das mehr Sicherheit entsteht. Und das müssen wir jetzt in geduldiger Arbeit vorantreiben. Wir müssen auch die andere Seite überzeugen, dass niemand daran denkt, das System des anderen aufzulösen, es geht nur darum, für die Menschen in Europa in West und Ost einen besseren Zustand herzustellen."
03. Beirut: Ausstellung "Deutsche Graphik der Gegenwart"
Stadtbild Beirut mit Straßenverkehr. Besucher in der Kunstausstellung. Der deutsche Botschafter und der libanesische Erziehungsminister bei der Eröffnung. Verschiedene Graphiken. Trafo - Aufnahmen, von 1950 bis in die Jetztzeit.
04. Wolfsburg: Umweltschutz
VW's fahren auf Strasse. VW - Werk. Autos auf dem Fließband. Arbeiter bei Montage. Segelboote auf See, im Hintergrund Industrie - Schornsteine. Müllverbrennungsanlage. Großes Schaltbrett. Greifer transportieren Müll. Abtransport des Verbrennungsproduktes geruchfreie Schlacke. Schlacke wird auf Waggon geschüttet. Laboruntersuchungen von durch Industrieabwässern verschmutztem Wasser. Kläranlage bei Reinigungsprozess.
05. Berliner Kneipen
Bunte Punkte im Bild werden in Scharfstellung zu Neonreklamen bei Nacht. Leuchtreklamen 3 Bären - Bier - Bräuhaus. Zille Stuben: Leute sitzen in Gaststube. Kellner bringt Bier. Gemütliche altmodische Wohnstubenatmosphäre. Mit Hängelampen und Zille - Bildern an den Wänden. Jule Hammers Galerie Im Europa - Center: Ausschank an Theke, Bilder hängen an den Wänden. Jahrmarkt Restaurant Trödel: Leute sitzen an langem Holztisch, Kitsch - Ausstattung. Strassenkaffee: am Kurfürstendamm. Junger Mann trinkt Bier. Gäste sitzen auf Stühlen an der Strasse. Schwenk über die Gedächtniskirche. Restaurantschild 1755. Das Berlin Museum mit der Weissbierstube: Aufgebautes Buffet. Leute sitzen an langen Tischen.
06. Hannover: Schloss Herrenhausen
Die Gartenanlage des Schlosses. Junger Mann mit Querflöte der Musikergruppe Parzival fährt durch Garten. Cellist, Flötist und Geiger spielen neben Bronzestatuen vor Springbrunnen. Musikgruppe spielt vor Schloss Herrenhausen. Luftaufnahme des Schlosses mit der großen Wasserfontäne. See mit Springbrunnen. Spaziergänger. Junge Mütter mit Kinderwagen im Park. Figuren. Fest: Musik und Theater in Herrenhausen: Tanzpaar tanzt. Scheinwerfer. Balletttänzerin. Feuerwerk.
Sprechertext
Die Oberstdorfer Sprungschanze im bayrischen Birgsautal - Attraktion und Schrecken zugleich für die "Vogelmenschen" aus aller Welt. Sie erhielten hier eine neue Chance, die Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit im Skiflug auszuloten.
Für die zweiten Skiflug-Weltmeisterschaften wurde die Oberstdorfer Schanze neu gebaut - ein 72 Meter hohes "Sprungbrett" aus Stahl und Beton. Schon beim Probespringen fiel der Weltrekord. Heinz Wosipiwo aus der DDR verbesserte ihn von 165 auf 169 Meter.
Anlauf im 120 km Tempo: Karel Kodejska aus der Tschechoslowakei: Mit zwei Sprüngen von jeweils 154 Metern belegte er in Oberstdorf den dritten Platz.
Der amtierende Weltmeister Walter Steiner, der 22-jährige Schweizer gilt als der beste Stilist unter den Weiten-Jägern. Ein halber Punkt fehlte ihm, um Hans-Georg Aschenbach aus der DDR zu überflügeln. Aschenbach gewann den Titel mit Sprüngen von 157 und 152 Metern.
Mit Fehllandungen bezahlten mehrere Springer ihr Duell mit der Superschanze.
Spektakulär war der Sturz des Japaners Takao Ito. Ihn riß eine Seitenböe aus der Flugbahn. Mit einem Schlüsselbeinbruch wurde er ins Krankenhaus eingeliefert.
Angst haben wir alle - bekennen selbst die Skiflug-Asse. Doch sie erliegen stets aufs neue der Verlockung, vom Schanzentisch im 5 Sekunden-Flug in ein verschneites Tal hinabzusegeln.
Das Kongress-Zentrum Dipoli steht seit November 1972 unter dem besonderen Schutz der finnischen Polizei und des Militärs. 9 Kilometer ausserhalb von Helsinki treffen sich - inmitten von finnischem Holz- und Betondesign die Vertreter von 32 europäischen Staaten - unter ihnen die Bundesrepublik Deutschland und die DDR sowie die USA und Kanada - zu den Vorgesprächen für eine Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa "KSZE".
Dipoli ist die erste europäische Konferenz, an der sowohl die Bundesrepublik Deutschland als auch die DDR teilnehmen. Für die Bundesrepublik bedeuten die Botschafter-Gespräche vor allem eine Fortsetzung ihrer Entspannungspolitik gegenüber Ost-Europa. Einige der wichtigsten Verhandlungsziele nannte der Leiter der deutschen Delegation, Dr. Guido Brunner:
"Wir wollen den Entspannungsprozeß auf breiter Basis vorantreiben. Wir tun jetzt den Schritt von der Entspannung unter den einzelnen Staaten zu der Gesamt-Entspannung zwischen West und Ost. Uns geht es darum, daß auch die Bürger etwas von diesem Vorgang haben. Uns geht es darum, daß die menschlichen Kontakte verbessert werden und daß mehr Sicherheit entsteht. Und das müssen wir jetzt in geduldiger Arbeit vorantreiben. Wir müssen auch die andere Seite überzeugen, daß niemand daran denkt, das System des anderen aufzulösen. Es geht nur darum, für die Menschen in Europa in West und Ost, einen besseren Zustand herzustellen."
Beirut, die weltoffene Hauptstadt des Libanon, präsentierte ihren kunstinteressierten Bürgern "Deutsche Grafik der Gegenwart".
Der libanesische Erziehungsminister Mouhheibir eröffnete gemeinsam mit dem deutschen Botschafter die Wanderausstellung: mit ständig wechselnden Beständen ist sie in den letzten 5 Jahren in den Metropolen der Welt gezeigt worden.
Diese Sammlung Deutscher Grafik der Gegenwart wurde von der Deutschen Lufthansa zusammengestellt. Nicht alle der wichtigsten Künstler sind vertreten - aber 130 Blätter von 54 Malern und Grafikern geben einen repräsentativen Überblick über die Entwicklung grafischer Kunstformen von 1950 bis heute in Deutschland.
Neue Eindrücke von "Wirklichkeit": die Aufgabe des lange üblichen kleinen Bildformats und eine Vorliebe für größere Farbigkeit haben in der Bundesrepublik das Interesse an grafischer Kunst neu geweckt.
Wolfsburg - Stadt des "Käfers" - Stadt der größten europäischen Automobilfabrik mit einer Produktion von 3.700 Wagen pro Tag im Jahr 1972.
Für ihre Bewohner ist Wolfsburg eine "Großstadt im Grünen", eine "Industrielandschaft unter blauem Himmel" geblieben: Wolfsburg gilt als eine der 5 saubersten Städte der Welt. Werk und Kommune haben frühzeitig die Gefahr des zivilisatorischen Fortschritts - die Umweltverschmutzung - erkannt. Ihre Maßnahmen zur Müllbeseitigung und zur Reinhaltung von Luft und Wasser gelten als Vorbild und Modell für die meisten Großstädte und industriellen Ballungszentren der Bundesrepublik. Eine Müllverbrennungsanlage verwandelt 20.000 Tonnen Industriemüll jährlich in geruchsfreie und neutrale Schlacke, die zur Geländeauffüllung verwendet werden kann. Die Verbrennungsanlage reduziert den Müll auf etwa 7 % seines Volumens.
Das Beispiel einer geordneten Wasserwirtschaft verdeutlicht wie weitblickend schon 1938 bei der Werksgründung Umweltschutz geplant wurde. Die damals formulierten Grundsätze gelten noch heute:
Chemisch-belastete Industrie-Abwässer müssen - wie im Versuch - entgiftet und neutralisiert werden, bevor sie in das nächste natürliche Gewässer geleitet werden.
Die Versorgung mit Kühl- und Betriebswasser muß durch Kreislauf-Systeme sichergestellt werden, die aus Niederschlägen und einwandfrei gereinigtem Abwasser gespeist werden.
Nur zum geringen Teil darf der Wasserbedarf mit dem wertvollen Trinkwasser gedeckt werden. Umweltschutz ist teuer - aber unerläßlich. Diese Einsicht hat sich heute durchgesetzt. Allein für Forschungsaufgaben stellt deshalb die Bundesrepublik pro Jahr etwa 30 Millionen Mark zur Verfügung.
Das Beispiel Wolfsburg beweist: ein Industriegebiet muß nicht inhuman und häßlich sein. Es kann - wenn sich die Industrie auf den Menschen einstellt - neue Freizeitwerte schaffen und auch neue Landschaften.
Berlin kennen viele - aber vieles in Berlin entzieht sich der "publicity". Zu Berlin gehört die "Kneipe" - aber niemand, auch der älteste Berliner nicht, kann behaupten, er kenne alle. Rund 4.500 Mal gibt es sie in Berlin - klein und groß, laut und verträumt, einfach und exklusiv, und immer verschieden.
Die "Zille-Stuben" wecken Erinnerungen an das gute, alte Berlin um die Jahrhundertwende. An Pomp und Plüsch, an die Gemütlichkeit der Gaslaternen-Zeit. Hier findet man ein wenig vom "Milljöh" des Berliner Malers Heinrich Zille und seiner Zeit.
Künstler-Atmosphäre von heute bietet Jule Hammers Galerie im Europa-Center. Mal mehr Kneipe als Galerie, mal mehr Galerie als Kneipe - immer aber etwas neues an den Wänden und auf der Theke.
Kitsch statt Kunst offeriert der "Jahrmarkt" - neben Bier und Schnaps. Wer mag, kann alles - nach dem Bier - gegen kleine Kasse mit nach Hause tragen.
Die Vorliebe für das Straßen-Café ist französisches Erbe. Die "Kneipe" aber ist so alt wie Berlin: Rund 750 Jahre.
Aus dem alten Berliner Kammergericht wurde das Berlin-Museum. Und zum Berlin-Museum gehört die Weissbier-Stube mit dem Durststiller Nummer 1, die Berliner Weisse mit und ohne Schuß.
Kneipen in Berlin - Stationen einer Entdeckungsreise - durch die "Atmosphäre" einer oft genannten Metropole.
Königliche Gärten Herrenhausen: Barockimpressionen in Hannover mit der Musikgruppe Parsifal.
Herrenhausen war Residenz der Herzöge und Kurfürsten von Hannover. Nach französischem und holländischem Vorbild schufen Baumeister und Gartenarchitekten im wesentlichen von 1692 bis 1710 die Gesamtanlage. Eines ihrer schönsten Kennzeichen: die große Fontäne - die höchste Gartenfontäne Europas, die bis zu 82 Meter aufsteigt.
Herrenhausen heißt Zusammenklang von Natur, Kunst und Architektur. Unter den Gartenanlagen geometrischen Stils ist der "Große Garten" der einzige in Deutschland, der seinen ursprünglichen Stil rein bewahrt hat.
Was einst zur Freude und Erholung der fürstlichen Hofgesellschaft an Aufführungen und Konzerten geboten wurde, ist heute allen zugänglich. Die alljährlich wiederkehrenden Feste "Musik und Theater in Herrenhausen" erhöhen die Attraktion der alten Königlichen Gärten.
Personen im Film
Brunner, Guido ; Ito, Takao ; Steiner, Walter ; Aschenbach, Hans Georg ; Kodesjka, Karel
Orte
Beirut ; Berlin ; Hannover ; Helsinki ; Oberstdorf ; Wolfsburg
Themen
Skifliegen ; Automobilproduktion ; Politik ; Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) ; Schloss Herrenhausen (Hannover) ; Sachindex Wochenschauen ; Industrie ; Feuerwerk ; Forschung ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Musikalische Veranstaltungen ; Nacht ; Politische Veranstaltungen ; Ski, Skilauf, Skispringen ; Städtebilder: Asien ; Städtebilder: Deutschland ; Tanz ; Technik ; Umweltschutz, Umweltverschmutzung ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kunst ; Urlaub ; Wasser ; Wissenschaft ; Berufe ; Ausstellungen ; Gastronomie ; Kneipe ; Ausstellung ; 01 16 mm-Projekt ; Industrie ; Technik ; 10 Findbuch Deutschlandspiegel
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