01. Unfallstory Nr. 10
Aufschlüsselung aus UFA 481/2 - gleicher Schnitt. Titel: Denn bei mir ... - Bild: Vorhang öffnet sich vor Beatleband. Schreiende Teenager. Gedränge. Mädchen wird ohnmächtig abtransportiert. Beatlesänger, groß. Günter Jerschke mit Beatleperücke singt "Yeah, yeah, yeah". Stiere in Pamplona. Jerschke mit Torerohut spricht. Bilder aus einer englischen Wahlnacht am Trafalgar Brunnen. Junge Leute im Wasser. Gedränge. Jerschke mit Homburg spricht. 2 Frauen fahren mit Einkaufswagen und Kinderwagen durch Selbstbedienungsladen. Verkäuferin schichtet Bohnenbüchsen auf. Sie schiebt den Pappkarton zur Seite. Der Aufbau der Büchsen kommt ins Wanken und fällt auf Verkäuferin. Günter Jerschke hebt Tuch von Bahre, auf der Mädchen liegt und wirft Bohnenbüchsen zur Seite: "Denn bei mir liegen Sie richtig."
02. Das Portrait: Thomas Fritsch
Großaufnahme Thomas Fritsch. Thomas Fritsch, groß, am Steuer seines Wagens fahrend und singend (Fahraufnahme). Thomas Fritsch, im Wagen mit 2 Mädchen fährt um Kurve am Neuen Jungfernstieg. Thomas Fritsch hält und spricht im Auto. Er setzt Sonnenbrille auf und fährt weiter. Sein Kopf unter Metermaß (1,81 m). Seine Augen, groß. Seine Füße auf der Waage (65 Kilo). Er springt von der Waage, die auf Startblock eines Schwimmbeckens steht, ins Wasser und schwimmt. Pferdekopf, groß. Thomas Fritsch reitet. Thomas Fritsch beim Twist im Starclub. Thomas Fritsch sitzt in der Küche am Tisch und schneidet Fleisch. Er legt Schallplatte auf. Szenenausschnitte aus "Liebesspiele". Hildegard Kneef singt. Thomas Fritsch beim Schneiden von Gurke und Zwiebeln. In Pfanne brät Essen. Thomas Fritsch versucht das Gericht. Seine Beine gehend mit dem Dackel Gigi und dem Pekinesen Knipse. Preisanzeige über Kinokasse. Thomas Fritsch an der Kinokasse. Standbilder aus Filmen: Thomas Fritsch mit Alexandra Steward in Liebesspiele. Hildegard Kneef. Thomas Fritsch mit Helga Lehner. Thomas Fritsch im Auto singend, groß. Fahraufnahme.
03. Titel: Vorwiegend heiter
Hamburg: Verein der kochenden Männer kocht aufwendiges Essen. Männer mit Kochmützen kommen aus Haus. Koch, groß. Hummer, Hühner, Maiskolben, Tomaten werden in Aluminiumfolie eingewickelt. Seetang, Muscheln und Hühner werden in Erdloch gelegt im Garten und angesteckt. Platte wird mit Speisen garniert. Männer beim Geflügelessen.
04. München: Raritätenausstellung
Laufendes altmodisches Grammophon. Alte Bilder an Wänden. Krimskrams auf Tischen. Kleiner Ziehbrunnen in Hand von Ausstellungsbesucherin. Kitschkarten. Mann blättert in alten Schriften. Die Gartenlaube. Bild Kaiser Wilhelms mit riesigen Epauletten. Mädchen zieht Spieluhr auf. Scheibe der Spieluhr, sich drehend.
05. Kinderwagen-Studie
Beine einer gehenden Frau hinter Kinderwagen. Rollende Räder eines Kinderwagens. Kleinkind schiebt Wagen. Mann schiebt Sportkarre mit Jungen. Junge sitzt in Sportkarre. Kind streckt aus Wagen seiner Arme der Mutter entgegen. 2 Kinder in Kinderwagen. Frau schiebt Sportkarre mit Einkaufsnetz. Junge schiebt Sportkarre. Größere Jungen spielen in alten Kinderwagen. Junge fährt auf Einkaufswagen. Kinder machen Wettfahrt in alten Kinderwagen. Frau steckt Parkgroschen in Automat und parkt Kinderwagen. Sie nimmt Kind auf den Arm. Aufnahme von Kinderwagen zwischen Autos. Junger Vater telefoniert in Telefonzelle und beobachtet den abgestellten Kinderwagen. Mann klappt Wagen zusammen, um ihn ins Auto zu laden. Junger Vater hängt den Telefonhörer auf und schiebt den Kinderwagen weiter.
Titelmarke
Unfallstory Nr. 10 (Stapeln)
Das Porträt
Thomas Fritsch
Kamera: Seib, Labudda
Vorwiegend Heiter
Aufwendigstes Essen
Kamera: Rau
Raritäten-Börse, München
Kamera: Vlasdeck
Kinderwagen-Studie
Kamera: Brandes, Labudda
Endemarke
Der Gute Tip:
Diesmal für "Hochstapler" Günther Jerschkes beliebtes Unfall-Lexikon Sein Thema: Richtig lagern und stapeln
Yeah, yeah, yeah! 34 Hautabschürfungen, 16 Prellungen, 28 Platz Schnitt- und Rißwunden. Die Operationssäle waren überfüllt.
61 Beinbrüche, 48 Schlüsselbeinbrüche, 14 Beckenbrüche. Aber damit haben wir in Deutschland leider nichts zu tun.
Eine englische Wahlnacht! Heads broken, arms broken, hearts broken.
Nun, andere Länder - andere Leiden! Bei uns hingegen genügen ein paar Konservendosen.
Es ist ja so kinderleicht, einen Unfall zu bauen - machen Sie's wie dieses Lehrmädchen.
Setzen Sie Dosenrand auf Dosenrand und lassen Sie die Pappe schön beiseite, gewiß, sie gibt dem Stapel mehr Halt, aber sie würde ja das Unglück verhindern.
So, und nun geben Sie Ihrem Bauwerk einen zarten, einen hauchzarten Stoß ...
... dem bei mir liegen Sie richtig.
Geschichten Eines Twen
Auf hundertfachen Wunsch: Thomas Fritsch einmal ganz privat Mit der Zeit-Lupe auf den Spuren des beliebtesten deutschen Nachwuchsstars
Thomas Fritsch, Sohn eines berühmten Vaters und Deutschlands beliebtester Nachwuchsstar.
"Wollen Sie mich näher kennenlernen? ..."
Er stellte sich auf besonderen Wunsch aller Damen zwischen 16 und 60 einmal selber vor:
"Na, nicht im Studio oder auf der Bühne. Bitte können Sie haben.
Ich bin 21 Jahre. Mein Beruf: Schauspieler natürlich. Übrigens der herrlichste Beruf den es gibt.
Ich messe 1 Meter 81. Augenfarbe: graublau, und ich wiege 65 Kilo. Ah je, das muß anders werden. Zum Schwimmen brauche ich eigentlich nur drei Sachen: eine schicke Badehose, viel Sonne und eine Wassertemperatur von mindestens 14 Grad.
Seit ich damals bei Filmaufnahmen in Jugoslawien dreimal vom Pferd gestürzt bin, hat mich der Ehrgeiz gepackt, sattelfest zu werden. Und heute kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als den Tag auf einem galoppierenden Pferd zu beginnen.
Zum Entsetzen meines Vaters habe ich eine Vorliebe für Modetänze in überfüllten Beatschuppen. Aber nur eine Bedingung stelle ich, verrückt müssen sie sein, und je verrückter, desto besser.
Mein Lieblingsrezept, ein ungarisches Reisgericht, übrigens empfehlenswert nach jeder Anstrengung.
Also, Zutaten: Ein Chanson von Hildegard Knef, für die ich genauso schwärme, wie manche Teenager für Thomas Fritsch. Ferner eine große Portion Paprika, Tomaten, Erbsen, Champignons, Käse, saure Sahne, Tomatenketchup und das Wichtigste, schön viel Zwiebeln.
Na ja, sieht doch schon ganz gut aus.
O.K.
Das sind Gigi und Knipsi, jene beiden vielbeneideten Damen, denen ich bisher am längsten treu geblieben Bin. Wir drei haben eine Leidenschaft: ins Kino zu Gehen. Wenn nötig, zweimal täglich.
Aber der Typ, den ich liebe, die Frau, die ich immer noch suche, muß sehr schlank sein, große Augen haben und sehr schöne Hände besitzen. Und vor allen Dingen muß sie eines können, sehr sehr zärtlich sein."
Komisch: Man nehme ... Seetang, rohe Hühner und Hummer. Das aufwendigste Essen der Welt - lecker zubereitet vom Verein kochender Männer in Hamburg
Für Feinschmecker und alle, die es werden wollen, zelebrierte der "Verein kochender Männer" in Hamburg das schwierigste, aber wie es heißt - auch köstlichste Essen der Welt. Und hier ist das Rezept: Man nehme Tomaten und Maiskolben in Aluminiumfolie, einige Hände voll Seetang, rohe Hühner, etliche Krusten- und Schalentiere, u.a. Muscheln und schließlich Hummer - das alles versenke man in ein 1 Meter tiefes mit glühender Asche ausgelegtes Loch im Garten. Dann entzünde man ein kräftiges Feuer und warte 3 bis 4 Stunden. Was schließlich heiß und duftend aus dem Schoß der Erde geholt wird - heißt "Clam bake" - zu deutsch Muschel-Kuchen. Die ersten Genießer dieses Mahls waren Einwanderer in Amerika. In Deutschland wird ein solches Essen, selbst im Zeichen des Wirtschaftswunders, höchstens alle drei Jahre zubereitet. Denn man braucht Zeit dazu und einen erfahrenen Gaumen.
Kurios: Krimskrams, Kitsch und Firlefanz auf der Münchner Raritätenausstellung zum Leben erweckt
Kuriositäten, Krimskrams und Kunstkitsch - und das alles natürlich nicht ohne tiefere Bedeutung - dazu Charakter-Stücke und Salonmusik: Nutzlose Dinge mit nichts weiter als Seltenheitswert feierten auf der Raritäten- und Samalerbörse in München fröhlichen Urständ'.
Und auch das gehört wohl zu den Merkmalen unserer Zeit, daß Gegenstände, die völlig wertlos geworden sind, plötzlich zu neuen Ehren kommen und sei es auch nur zum Zweck, daß sie Erinnerungen auf kuriose Weise bewahren helfen. Ein Psychologe würde vielleicht sagen: sie dienen der Verfremdung. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß es in unserer genormten Welt immer weniger Raritäten und Kuriositäten gibt, und daß all' dieser Krimskrams
einem Gemütsleben schmeichelt, das trotz aller Nüchternheit immer noch vorhanden ist.
Heiter: Deutsche Kinderwagen - eine "tiefgründige" Studie über Väter, Mütter, Schieber und Insassen
Nichts Kurioses - eine Alltäglichkeit, aber wir sind ihm einmal gefolgt, dem deutschen Kinderwagen, und wir haben sie beobachtet; die kleinen Schieber, die großen und natürlich auch die zärtlich Geschobenen beiderlei Geschlechts.
Es gibt viele Typen, die einen Kinderwagen bewegen.
Da sind zum Beispiel die Geübten die Freiwilligen die Unfreiwilligen die Gelassenen und die Stürmischen
Zweckentfremdungen trifft man hier - wie dort.
Am Parkproblem erkennt man das Großstadtkind.
Zu unseren liebenswertesten Beobachtungen gehört die Tatsache, daß deutsche Väter nicht nur zu ihren Wagen, sondern auch zu ihren Kinderwagen ein besonders inniges Verhältnis haben.
