Sacherschließung
01. Atombunkertest in Dortmund. Der Sonnenbunker in Dortmund mit vergitterten Eingangstoren. Mann mit Plakat: "Luftschutz ist für die Katz." Leute, teilweise mit Blumensträußen vor dem Eingang des Bunkers. Plakat: "Auch Du hast eine Chance." Ein Mann öffnet das Scheerengittertor des Bunkers. Leute kommen aus dem Bunker und winken. Plakat: "Bunkerbau ist Kriegsvorbereitung" "Abrüstung dient dem Frieden.". Die Leute mit den Plakaten vor dem Bunker (von hinten photographiert). Ein Mann wird auf den Schultern getragen. Plakat: "Keiner hat eine Chance". Eine Mutter umarmt ihren Sohn und die Schwiegertochter und küsst sie. Leute gehen mit Gepäck. Kameramann filmt auf einer Leiter. Laufende Filmkamera. Ältere Frau, zwei junge Mädchen und ein Mann sprechen vor dem Mikrofon über den Bunkertest (O-Ton) groß.
02. Erhard bei Präsident Johnson. Ein Wagen mit dem amerikanischen und deutschen Stander fährt vor. Bundeskanzler Erhard steigt aus dem Auto und gibt Johnson die Hand. (halbtotal). Im Hintergrund Schröder. Kameramann nimmt Kamera vor das Auge. (groß). Erhard geht neben Johnson in das Weiße Haus. (total). Erhard neben Johnson (halbtotal). Johnsons Hunde spielen im Garten. Erhard, lachend im Gespräch mit Johnson (halbtotal). Erhard im weißen Jackett steigt aus dem Wagen, hinter ihm Schröder. Ladybird Johnson begrüßt Erhard auf der Treppe und erhält Handkuß. Johnson steht neben seiner Frau und begrüßt dann Erhard. 3 Photographen mit Apparaten. Ladybird Johnson spricht mit Erhard (halbtotal). Daneben stehen Johnson und Schröder. Hinter Fahnenträgern gehen Erhard und Johnson (total). Galadinner (total).
03. de Gaulle Reise durch die Provinz. Trompetenbläser. de Gaulle fährt im offenen Wagen (total). De Gaulle steht vor einem Kranz an einem Ehrenmal. (total). Kinder winken mit Fahnen (total). de Gaulle geht inmitten der Bevölkerung und schüttelt Hände, de Gaulle beugt sich zu Kindern hinunter. de Gaulle auf Rednertribüne, winkend (total).
04. Atomschiff-Stapellauf Otto Hahn. Kopf Otto Hahn (groß). Das Atomschiff Otto Hahn auf der Werft (halbtotal). Sektflasche wird gegen den Bug geworfen. Der Stapellauf. Das Schiff gleitet ins Wasser. Otto Hahn, sitzend (halbtotal) Die Schiffsschraube, bevor sie ins Wasser gleitet.
05. Aufschrift "3 Millionen Besucher" Filmpreisverleihung "Die Goldene Leinwand" in Frankfurt. Rolf Theile spricht (halbtotal) "Man geht wieder ins Kino". Rolf Theile überreicht dem Generalmanager der United Artists den Filmpreis. Eine Nachahmung von Irma La Douce steht mit auf der Bühne. Das Publikum klatscht.
06. Kohlentanz in Griechenland. Mann kniet vor Ikonen und hält sie in einen Eimer Wasser. Brennender Holzstoß. Männer und Frauen laufen über glühende Asche (total). Tanzende Füße auf der Asche.
07. Unfallstory Nr. 13 (Schädelbrüche). Günter Jerschke als Arzt legt einen Kopfverband an. Er zeigt im Röntgenbild Schädelbrüche. Blick aus einem fahrenden Auto nach vorn. Zusammenstoß-Fahrer duckt sich hinter dem Lenkrad. Zerbeulter Autokühler eines Volkswagens. Zwei Männer sitzen sich in einem Lokal gegenüber. Ein Mann haut dem anderen die Flasche über den Kopf. Skispringer und Sturz. Maler beim Malen einer Wand. Ein Maler wirft den anderen mit einem Pinsel, die beiden Männer laufen hintereinander her. Einer rutscht aus und fällt gegen die Tür. Günter Jerschke öffnet von innen die Tür des Operationssaales "Denn bei mit liegen Sie richtig!"
08. 100 Jahre Toulouse Lautrec. Fotos von Toulouse Lautrec. Strassenbild in Albi. Strassenschild Rue De Toulouse Lautrec. Sein Elternhaus. Bilder an den Wänden. Schmale Altstadtstrasse. Das Elternhaus von außen. Inneneinrichtung. Gemälde "Le Guignol". Moulin Rouge in Paris. Can Can Tänzerinnen. Bilder von Toulouse Lautrec und seiner Gestalten "La Goulue" "Jane Avril". Hände schrauben Spazierstock auseinander und füllen ihn mit Narkotica. Die Bilder von Toulouse Lautrec.
09. Fussball-Pokalspiel München 1860-Eintracht Frankfurt. Mann mit Taschentuch auf dem Kopf unter dem Publikum. Frau sitzt unter Schirm. Ein Münchner Spieler schießt auf das Tor. Torwart Loy hält. Fuß eines Spielers tritt den Ball. Ein Mann im Publikum wischt sich den Schweiß vom Gesicht. Köpfen. Torwart fängt (Zeitlupe). Männer mit freiem Oberkörper unter den Zuschauern. Berti Kraus, München, läuft allein mit dem Ball, schießt Flanke zur Mitte und Kohlars schießt für München das Führungstor. Zuschauer springen mit erhobenen Händen von den Sitzen. Paraden des Frankfurter Trowarts Loy. Küppers, München, läuft mit dem Ball, Brunnenmeier schießt ein zum 2:0. Mit beiden Armen winkende Zuschauer. Die Spieler umarmen sich. Ein Münchner Spieler hält den Pokal hoch. Lächelnder dicker Zuschauer mit freiem Oberkörper.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 4,6 m
Blickpunkt
Atombunkertest in Dortmund
Kamera: Grund
Informationen
Erhard bei Präs. Johnson
de Gaulle-Reise durch die Provinz
Herkunft: Gaumont
Atomschiff-Stappellauf "Otto Hahn"
Kamera: Seib, Jürgens
Verleihung der "Goldenen Lein wand"
Kamera: Vlasdeck
Kohlentanz (Griechenland)
Herkunft: Athen
Unfallstory Nr. 13 (Schädelbrüche)
Im Rampenlicht
100 Jahre Toulouse-Lautrec
Herkunft: Pathé Journal
Sport
Fussball-Pokalspiel München 186 Eintracht/Frankfurt
Kamera: Rieck, Grund, Vlasdeck, Jonas
Schlussmarke 3 m
Sprechertext
Im Blickpunkt dieser Woche steht ein Spiel mit dem Ernstfall unter milden Umständen. Im Sonnenbunker von Dortmund, atomsicher wie es heißt - für 3 1/2 Millionen Mark hergerichtet, trotzten 142 Testpersonen allen skeptischen Prognosen.
Ihre Angehörigen, die das Bier bereits kalt- und den Sonntagsbraten warmgestellt hatten, grüßten die Heimkehrer wie Sportgladiatoren mit Blumen und Ovationen. - Die ewigen Ostermarschierer grüßten ebenfalls, mit Parolen und Weltanschauung.
Im Spiel und Gesang hatten Geschlechter und Generationen sechs Tage lang miteinander gewetteifert. Unbequemlichkeiten und die schmale Bunkerkost waren von den Gedanken an das 50-Mark-Tageshonorar in den Schatten gestellt worden. Einmal täglich kam die Post. Noch sind die Erfahrungen aus diesem Versuch nicht ausgewertet. Die sorglose Fröhlichkeit, mit der die Testpersonen in die unveränderte Wirklichkeit zurückkehrten, ist im Augenblick jedoch nur ein höchst zweifelhaftes Indiz: "Es war schön. Die ersten Tage waren wir etwas bedrückt, aber jetzt war's so gemütliche." - "Was war denn das Schlimmste?" -"Der enge Raum und das Essen zu wenig." Wir haben es großartig überstanden. Für uns war's ganz lustig." - "Der Durst - wir wurden etwas knapp gehalten!" - "Aber jedenfalls war es schön, he?"
Informationen:
Mit einem Händedruck zwischen Bundeskanzler Erhard und Lyndon B. Johnson begann im Weißen Haus ein Besuchstag unter Verbündeten. Der sogenannte Freundschaftsvertrag Chruschtschows mit Ulbricht setzte den aktuellen Akzent im Gespräch um die Deutschlandfrage. Erhard und Johnson stimmten darin überein, dass die Entspannung zwischen Ost und West mit dem Problem der Wiedervereinigung unlöslich verknüpft sei, Eine Initiative in dieser Richtung ist aber vorerst nicht zu erwarten. So boten an diesem Tage die amerikanischen Sorgen über den Guerillakrieg in Südvietnam und ein außergewöhnlich glanzvolles Abendessen für die deutschen Gäste den Gesprächsstoff in der amerikanischen Hauptstadt.
Bundeskanzler Erhards europäischer Partner Nummer 1, Charles de Gaulle, ließ sich auf seiner 21. Reise durch die Provinzen seine wieder anwachsende Popularität bestätigen. Vier anstrengende Tage gaben dem 73-jährigen Staatsmann aber auch die Gewissheit, dass er sich von der schweren Operation gut erholt hat. Wenn es möglich ist - sagte de Gaulle - werde er sich bei den nächsten Wahlen noch einmal für sieben Jahre um das Amt des Präsidenten bewerben.
Der deutsche Nobelpreisträger Otto Hahn lieh seinen Namen dem ersten europäischen Atomhandelsschiff. Auf den Kieler Howaldt-Werken feierten Wissenschaftler, Techniker und Arbeiter die Taufe und den Stapellauf des 15.000 Tonnen Erzfrachters, der 1967 als Atomversuchsschiff zur Jungfernfahrt auslaufen wird.
Das 53 Millionen D-Mark-Projekt zur friedlichen Nutzung der Kernenergie enstand mit entscheidender Unterstützung der europäischen Atombehörde.
In Frankfurt am Main wurde der publikumwirksamste Film vom Zentralverband der Deutschen Filmtheater mit der "Goldenen Leinwand" ausgezeichnet: "Die Tatsache, dass wir in so kurzer Frist eine so große Anzahl von Filmen mit diesem Filmpreis bedenken dürfen, ist doch ein eindeutiger Beweis dafür, dass wir mit Recht sagen dürfen, man geht wieder ins Kino!"
Das wohl frechste Mädchen der Leinwand hat es geschafft, Kritiker und Publikum zum Beifall herauszufordern. Für "Irma la Douce" empfing der Generalmanager der United Artist die "Goldene Leinwand".
Bilder eines ungewöhnlichen Rituals erreichten uns aus Nordgriechenland. Im Zeichen jahrhundertealter Ikonen begehen die Feuerläufer ihr Jahresfest. Verbirgt sich der Ursprung ihrer Sitten im Dunkel der Geschichte, so ist es für die Wissenschaft von heute nicht minder rätselhaft, dass ein ekstatischer Tanz auf glühenden Feuern ohne Schmerzen und Wunden bleibt.
Typische Zeitgenossen unserer zivilisierten Welt dagegen greifen zu anderen Mitteln, um die Reizfläche ihrer Haut und Knochen zu erproben:" "Eigenartig, was die Leute alles unternehmen, um zu einem Schädelbruch zu kommen.
Diese Schädelfraktur am os-Frontale mit Beteiligung des Orbita-Daches wurde durch einen Autounfall erzielt.
Diese Impressionsfraktur am os-Frontale ist das Ergebnis einer kleinen Meinungsverschiedenheit.
Und um zu dieser umlaufenden Schädelfraktur am os-Parietale zu kommen ...
... mußte der Patient die große Olympiaschanze in Anspruch nehmen.
Sie können e sich aber alle diese Umstände ersparen. Treiben Sie doch einfach das, was man unter Brüdern "neckische Spielchen" nennt.
Wie wär's mit diesem kleinen Knalleffekt? Sie dürfen dabei gern übertreiben ...
... denn bei mir liegen Sie richtig!
Im Rampenlicht:
Frankreich gedenkt des 100. Geburtstages eines Künstlers, der die Atmosphäre vom Montmartre in der Welt bekannt machte: Henri de Toulouse-Lautrec ist der Spross einer jahrhundertealten Aristokratenfamilie im südfranzösischen Albi. Im Milieu seiner Kindheit hinterließ er die ersten Proben seiner hervorstechenden Begabung: zu beobachten und entscheidende Bewegungsphasen zu fixieren. Tierstudien und Karikaturen seiner Eltern, eingeritzt in die Wände des Herrenhauses seiner Familie, verraten sein frühes Talent.
Durch Selbstironie über seine verkrüppelte Gestalt entgeht er dem Mitleid der anderen und beginnt als 18-jähriger die Welt der Theater, Kabaretts, der Ballsäle und intimen Etablissements von Paris für sich zu erobern.
Dem Star, dem aufsehenerregenden Mittelpunkt eines Abends, weist er in seinen Zeichnungen, Lithographien und Plakaten wohl als erster jene überragende Rolle zu, die nur durch die abgöttische Verehrung in unserem Jahrhundert übertroffen wird, Ohne die Sentimentalität eines Außenstehenden erfaßt er mit bestechender Präzision die Typen vom Montmartre. Aber der unmäßige Genuß starker Alkoholika, die er verborgen in seinem Spazierstock stets mit sich führte, verschließt ihm bereits mit 36 Jahren das Milieu, das ihm Modell gestanden hat.
Er hat Freunde gehabt, aber nie nach Schülern gesucht, Künstlerische Theorien waren ihm fremd. Beheimatet in einer Welt lauter Geselligkeit, ist er bis zu seinem Tode einsam geblieben.
Sport:
Es war viel zu heiß - so lautet einstimmig das Urteil über das Fußballspiel der Woche, das von Anbeginn an im Schweiß der Gerechten zu versinken drohte. München 1860 und Eintracht Frankfurt - im gestreiften Trikot - kämpfen im Stuttgarter Neckar-Stadion bei einer Temperatur von 38 Grad im Schatten - um den Vereinspokal des Deutschen Fußball-Bundes.
Fast eine Woche lang hatten sich die Löwen aus München unter ähnlichen Bedingungen auf dieses Spiel vorbereitet. Der Erfolg blieb nicht aus. Nach einem Alleingang von Berti Kraus schießt Kohlars aus 18 Metern das Führungstor.
45.000 Zuschauer erwarten nach der Pause das Erwachen des Favoriten aus Frankfurt. Doch er bleibt müde. Und Torwart Loy ist der meistbeschäftigte Mann des Spiels. Seine Paraden zögert das 2:0 bis zur 63. Minute hinaus. Einen gezielten Steilpass von Küppers ver wandelt Brunnenmeier zum Treffer, der München den Pokalgewinn sichert.
Die letzten Kraftreserven gehören dem Jubel - wer auch sie bereits verspielt hat, gratuliert mit selbstzufriedenem Lächeln.
Personen im Film
Brunnenmeier ; Erhard, Ludwig ; Gaulle de, Charles ; Hahn, Otto ; Jerschke, Günther ; Johnson, Ladybird ; Johnson, Lyndon ; Schröder, Gerhard ; Theile, Rolf ; Toulouse Lautrec ; Kohlars ; Kraus, Berti ; Küppers ; Loy
Orte
Frankfurt ; Frankreich ; Washington ; Dortmund ; Kiel ; Griechenland ; Berlin ; USA ; Stuttgart
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Hunde ; Kameraleute, Kameramänner ; Filmschaffen ; Fußball ; Plakate, Schriften, Transparente ; Pokale ; Politische Veranstaltungen ; Reklame ; Schiffahrt ; Schiffe ; Sport-Details, Fouls ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Staatliche Besuche (außen) ; Tanz ; Unfallstories ; Kunst ; Kunstwerke ; Küsse, Kussszenen ; Luftschutz ; Gedenktage, Jubiläen, Geburtstage ; Zuschauer und Publikum ; Hunde ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
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