Sacherschließung
01. Rom. II- Vaticanum. - (siehe UFA). - Prunkvolle Prozession der Konzilväter und des Heiligen Vaters über den Petersplatz, total, halbtotal u. nah, Papst segnet von Tragestuhl herab die Menge, nah. Schwenk von Decke des Mittelschiffs des Petersdoms herab auf gefüllten Sitzungssaal, div. Einst, innen, Bischöfe treten an den; Altar, küssen dem Papst die Hand, fern, Papst, von Kardinalen flankiert, liest Rede ab, segnet die Versammlung, div. Einst, großartiger Fackelzug zum Dom.
02. Duisburg. "Schwestern gesucht". - Grüne Insel i. d. Stadt mit Springbrunnen, Hochhaus, Fenster-Fassade, bildf., 3 junge Mädchen in kleinem Zimmer an Tisch mit Getränken u. Konfekt sitzend, trinken Bier, unterhalten sich fröhlich, eine telefoniert an danebenstehendem Telefon.
Schild "Evangelisches Krankenhaus (Edouard Morian-Stiftung)", groß, Krankenhaus, halbtot, von Straßenkreuzung aus gesehen. Ruf-Tafel für die Nachtschwester mit aufleuchtendem Rufknopf, groß, Schwester erhebt sich von Tisch, wo sie Eintragungen macht und drückt auf Abschaltknopf, Hand groß. Schwester nimmt Instrumente aus Instr. -Kammer, 3 Ärzte operieren, Schwester überreicht Instrument, aufleuchtende bezifferte Lampe, groß, Schwester bettet Kranke, kurz, Operation, kurz, Arzt mit Mundtuch, groß, hintereinand. aufleuchtende Lampe, Schwester bei der Wartung einer Apparatur am Fußende d. Operationstisches, Arzt nimmt Mundtuch ab, groß, spricht in Mikrofon (O-Ton - s. Spr. -Text). Schwenk von Krankenhaus auf Schülerinnenheim und darauf zugehenden Arzt. - Peters interviewt Arzt vor Röntgen-Bildern und Klinik-Leiter (jew. O-Ton - s. Spr. -Text). Unterlegte Bilder: Schwenk über Saal mit leeren Kinder-Gitterbetten, Schwester deckt Tuch über Sauerstoff-Apparat?, Arzt steigt Stufen zum Klinik-Eingang empor (durch Gitterstäbe gesehen), Ausschnitt Klinik-Fassade, bildf., an Gebäude-Seite ankommender Krankenwagen, frontal, sich drehende Signallampe (d. Krankenwagens), groß.
03. Bremen. Hebung einer Hanse-Kogge aus dem Mittelalter. - Transfokator-Heranfahrt an Hafenbecken und aus Wasser ragende Planken, Planken, groß, Arbeiter gräbt Planke frei, div. Einst, des halb hervorragenden Schiffs mit Arbeitern beim Freischaufeln, Planke, aus Schlickwasser ragend, groß.
04. Japan. Probefahrt des größten Tankers der Welt "Nissho-i-Maru". - Div. Einst, des Tankers auf See, besichtigende Menschen, Dampfturbine, groß, Blick aus Steuerstand über Vorderdeck.
05. Innsbruck. Bau der 815 m langen Europa-Brücke über d. Silltal. - Baugelände mit umgebenden Bergen, total, Div. Einst. noch nicht verbundene Brückenpfeiler im Silltal und Arbeiten in luftiger Höhe, Bauteile werden über Schienen geleitet und zusammengeführt, Arbeiter geht über Planke, Bauteil wird per Kran an Gerüst herangeführt, nah.
06. Belgien. Flamen kontra Wallonen. - Flamen demonstrieren in einem riesigen Zug gegen die antiflämische Politik der Regierung, Transparente, am Straßenrand entwickeln sich Schlägereien, Tauziehen um ein riesiges Transparent, es wird zerrissen, Polizisten sind über einen liegenden Mann gebeugt, nah, Einsatz berittener Polizei, Tränengasbomben, wilde Schlägereien, Polizisten schlagen mit Knüppeln.
07. Frankfurt. Leichtathletik-Länderkampf Deutschland: Polen (s. auch UFA 325). - Eingangsmontage Hammerwerfer, Weitsprung in Zeitlupe, frontal.
110 m Hürden und Stabhochsprung wie in UFA.
Kugelstoßen des Polen Sosgornik in Zeitlupe.
Hochsprung in Zeitlupe, kurz. 100-m-Lauf siehe UFA. Applaud. Publikum.
200-m-Lauf (siehe auch UFA) - hier aus and. Perspektive. Verblüffte Zuschauer, nah, bildfüllend. Zuschauende Herren, groß, verfolgen Germar mit verblüfft. Ges. -Ausdruck. Germar geht gesenkten Kopfes und verwirrt über Platz, groß.
08. Paris. 6-Stunden-Fahrt für Außenbord-Motorboote. - Liv. Einstellungen des sehr bewegten wettfahrens mit vielen Teilnehmern. Sieger nicht genannt. Nicht sehr klar.
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 7.- m
21. Oekumen. Konzil, Rom Eröffnung
Kamera: Grund
Herkunft: Incom, Sedi
Schwesternmangel i. Krankenhaus, Duisburg, + Interviews
Kamera: Oelsner
Hanse-Koggenfund i. Bremer Hafen
Kamera: Seib
Weltgrösster Tanker, Japan
Herkunft: Metro
Bau d. Europa-Brücke b. Innsbruck
Kamera: Vlasdeck, Hafner
Flamen+ Wallonen-Demonstr. Brüssel
Herkunft: Belgavox, Gaumont
Leichtathl. Dtld./Polen, Frankfurt
Kamera: Vlasdeck, Starke
Aussenbordmotorbootrennen Paris
Herkunft: Eclair
Endemarke 3.1 m
Sprechertext
Das Konzil
Im Zeichen des Kreuzes, um das sich seit fast zweitausend Jahren die Christen scharen, versammelten sich über 2.500 katholische Kirchenfürsten aus 134 Ländern zum zweiten Vatikanum in Rom. Der Eröffnungsfeier im Petersdom ging eine niegesehene Prozession voraus. Der Zug der Konzilväter und des Heiligen Vaters von den Bernini-Colonaden des Vatican-Palastes über den Petersplatz. Das gewaltige Mittelschiff des Petersdoms, der größten Kirche der Welt, wurde zum Konferenzsaal, in dem in den nächsten Monaten rund 5000 Vorschläge geprüft, gebilligt oder verworfen werden. Höhepunkte der Eröffnungsfeier war die Huldigung des Papstes und nach weiteren liturgischen Handlungen seine Ansprache. Papst Johannes XXIII. Sagte: Vornehmste Aufgabe des.21. Ökumenischen Konzils sei die Wahrung der Lehren der Kirche und ihre Darstellung in der Sprache des heutigen Denkens sowie die Einheit aller Christen. Die Erkenntnisse und Beschlüsse des Konzils werden für 500 Millionen Katholiken und darüber hinaus für die gesamte Christenheit von Bedeutung sein.
Schwestern gesucht!
In den Häusern der dichtbesiedelten Industriestadt Duisburg leben und arbeiten zusammen mit rund 500.000 Bewohnern diese jungen Mädchen, die nach einem harten Arbeitstag von ihrem Recht auf einen fröhlichen Feierabend Gebrauch machen. Die Drei haben einen sogenannten Mangelberuf. Sie sind Krankenschwestern. In mehreren Duisburger Krankenhäusern, insbesondere im evangelischen Morian-Stift, ist der Mangel an Pflegepersonal zur Zeit so groß, dass die wenigen Schwestern bis zu 14 Stunden täglich arbeiten müssen. Weil es kaum noch Schwestern gibt, mussten bereits drei modern eingerichtete Stationen stillgelegt werden. Dabei werden in Duisburg - wie in den meisten Städten der Bundesrepublik - zusätzlich einige hundert Krankenbetten benötigt. In der Bundesrepublik fehlen insgesamt 25.000 Krankenschwestern. Entscheidend für den Schwesternmangel ist neben anderen Gründen auch die lange Arbeitszeit. Es steht schlecht um das Morian-Stift. Obwohl die Schwestern an der Seite der Ärzte ihre Aufgaben mit großer Opferbereitschaft erfüllen, droht dem Krankenhaus die Schliessung. Leitende Angestellte sagten uns dazu:
"Der Betrieb läuft im Moment dank der Opferbereitschaft derer, die hier geblieben sind, aber dies gilt natürlich nur kurzfristig, weil eine langfristige Überforderung der Schwestern und auch des Pflegepersonals neue Gefahren auch für [...] birgt."
"Hier bei uns im Norden[...] ist es natürlich wie in allen anderen Krankenhäusern sehr schlecht bestellt. Wir haben ca. 20 Vollschwestern noch und müßten 70 haben und etwa 30 Schülerinnen. Dafür haben wir auch das neue Schwesternhaus und das neue Schülerinnenheim gebaut, das wir leider zur Zeit noch nicht belegen können, da wir ja die Schwestern noch gar nicht haben."
"Einer der wesentlichsten Gründe ist sicherlich der, dass die jungen Menschen einen dienenden Beruf nicht ausüben wollen. Es kommt aber hinzu, dass die gesellschaftliche Stellung der Schwester in der Öffentlichkeit nicht genügend gewürdigt wird." - "Um unser Haus betriebsfähig zu halten, müssen wir jährlich rund 400.000 DM zuschiessen. Wenn der Gesetzgeber nicht bald für eine neue Regelung sorgt, werden in absehbarer Zeit noch sehr viel freie gemeinnützige. Häuser schliessen."
Die aktuelle Information
Die Hansestadt Bremen ist im Begriff, einen sensationellen, historischen Fund zu Bergen. Im Hafen wird eine in dieser Form bisher unbekannte Hanse-Kogge aus dem Mittelalter gehoben. Sie wurde beim Ausbaggern des neuen Europa-Hafens unter einer drei Meter hohen Sandschicht entdeckt. Die wertvollen Teile werden einzeln ausgegraben, nummeriert und später wieder zusammengesetzt. Den bemerkenswert guten Zustand der Planken schreiben die Experten einer luftundurchlässigen Bodenschicht zu, die sich in Jahrhunderten bildete und die Zersetzung verhindert hat.
Nach ihrer Fertigstellung in Japan lief die Nissho-Maru, der größte Tanker der Welt, zu einer Werft-Probefahrt in die Bucht von Tokio aus. An diesem 131 tausend Tonnen-Tanker ist alles überdimensional: Das Schiff mißt von Bug bis Heck 291 Meter. Für den Giganten, der 50 Millionen Mark gekostet hat, arbeitet - mit der Höchstleistung von 28.000 PS - die stärkste Dampfturbine, die bisher in ein Frachtschiff eingebaut wurde.
Ein nicht weniger imponierendes Projekt, die höchste Brücke Europas, in der Nähe von Innsbruck, trat in einen neuen Bau-Abschnitt ein. An dieser Stelle wird später die Autobahn zum Brenner das 700 m weite Silltal und den Sill-Fluß in 190 m Höhe überqueren. Die Brücken-Bauarbeiter in luftiger Höhe leben gefährlich. Wenige Tage bevor diese Aufnahmen gemacht wurden, sind drei Arbeiter mit einer Bodenplatte abgestürzt und tödlich verunglückt. Über die insgesamt 815 m lange Europa-Brücke wird in naher Zukunft auf dem kürzestmöglichen Weg der Verkehr von Deutschland nach Italien fliessen.
Die Sprachgrenze zwischen Flamen und Wallonen, die den beiden belgischen Volksteilen seit 2000 Jahren das Miteinanderleben so schwer macht, führte jetzt zum zweiten Mal zu einem offenen Streit, der miteinanderverwandten Stämme. 200.000 Flamen demonstrierten in Brüssel gegen die nach ihrer Meinung anti-flämische Politik der Regierung. Es kam zum Handgemenge und teilweise zu wüsten Schlägereien, nur weil die Flamen erzwingen wollten, dass in Brüssel für die Angestellten des öffentlichen Dienstes die Zweisprachigkeit eingeführt wird. Die Wallonen wehrten sich energisch gegen diesen - wie sie meinen - flämischen Faschismus.
Sport der Woche
Unsere Leichtathleten haben nach ihrer Niederlage in Paris ihren alten Kampfgeist wiedergefunden. Im Länderkampf gegen Polen schlugen sie sich hervorragend und forderten den Gästen alles ab. Selten hat ein junger Athlet so plötzlich und so gut in der Nationalmannschaft Fuß gefasst wie der Bochumer Werner Trzmiel. Über 110-m- Hürden steigerte er sich in Frankfurt um eine Sekunde und lief deutsche Jahresbestzeit in 14,1. So hoch wie unser neuentdecktes Talent, Wolfgang Reinhardt, sprang von den Polen keiner. Reinhardt schaffte 4 Meter 45. Aber Polens Techniker, wie z.B. der stramme Sosgornik, liessen den Zehn-Punkte-Vorsprung der Deutschen nach dem ersten Tag nicht in den Himmel wachsen. Der Hundert-Meter-Lauf ist für Polens Sprinter völlig offen, aber schon nach 80 Metern hängen Alfred Hebauf und Peter Gamper ihre Rivalen Juskowiak und Zielinski einfach ab. Für beide werden l0,4 gestoppt.
Nach dem Startschuß zum 200-Meter-Lauf lässt sich Manfred Germar vom Echo irritieren. Er stoppt ab, worauf sich sein Sprinterkollege Schumann mit Foik und Zielinski allein auf weiter Flur sieht. Foik siegt in 20,9 Sekunden, während der Jubilar hinterhertrabt, um wenigsten einen Punkt zu retten. Mannis Mißgeschick jedoch kann seine Leistungen nicht schmälern. Aus einem Zehn-Punkte-Rückstand machten die Polen schliesslich einen knappen Sieg.
Ebenfalls um Meter und Sekunden, ging es während der Sechs-Stunden-Fahrt für Outborder in Paris.
Personen im Film
Johannes XXIII. ; Peters, Hans Joachim ; Foik, Marian ; Germar, Manfred ; Gamper, Peter ; Hebauf, Alfred ; Reinhardt, Wolfgang ; Sosgornik ; Trzmiel, Werner
Orte
Innsbruck ; Duisburg ; Bremen ; Belgien ; Japan ; Rom ; Frankfurt ; Paris
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bomben ; Demonstrationen ; Interviews ; Motorbootrennen ; Plakate, Schriften, Transparente ; Polizei ; Reklame ; Religiöse Veranstaltungen ; Schiffahrt ; Schiffe ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Technik ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Leichtathletik, Jogging, Volkslauf ; Maschinen, Technik, Industrie ; Medizin ; Wissenschaft ; Berufe ; Aufbau ; Technik ; 14 Findbuch Neue Deutsche Wochenschau Zeitlupe
Gattung
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Genre
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