01. Katalonien. Die Flutkatastrophe. - Zerstörte Wohngegend, Menschen m. den Resten ihrer Habe im Freien, Möbel vor Wohnung in Wasser stehend Stühle auf Bahndamm, Menschen retten Möbel aus überschwemmten u. zerstört. Häusern, watende Erwachsene u. Kinder, Schwenk +über zerstört. Fabrikanlage mit einzelnen d. Trümmer gehd. Menschen. Zerstörte Textilfabriken, Schwenk über Trümmer von Web Stühlen und Maschinen auf Boden, groß, zerstörter Bahndamm und Gleis, daran arbeitende und umherstehd. Menschen, Arbeitende, groß, Korb mit kl. Kruzifix und Eimer darin, nah, und dahinter vorbeistapfende Arbeiterbeine. - Schwenk über totale überschwemmt. Landsch.
02. Pfalz. "Schlafende Dörfer" - Agrarprobleme Interviews Veraltete Mähmaschine auf Feld, groß, das Dorf Kusel in Senke zw. Feldern, auf Feldweg herankommd Bus, total, Räder nah, Dorfstraße total, über das ein Kätzchen auf stehd. alt. Mann zuläuft, Landfrau pumpt aus Dorfpumpe Wasser in Eimer, nah, Wasserstrahl ergießt sich in Eimer, groß, neben seiner Hütte liegd. Schäferhund, sieht sicn nach Hühnern i. Htrgrd. um, kurz, Kätzchen springt aus Gerümpel von Brettern u. Pappen auf, Huhn auf altem Bauernkärren in verödetem-Hof, Holzgerümpel wie Bretter, abgetakelte Wagenräder und Leiter in Hofecke, Schwenk von Wäsche an | Leine auf Grabenschacht u. verwilderten Durchgang zw. Häusern. -Schwenk über Wohnhaus eines Musterhofes, Dorfstraße mit Gruppe diskutierender Männer, total. Interviews mit einzelnen Bauern (O-Ton - s. Spr. -Text). Bundestagsabgeordnete und Journalisten besichtigen verwilderte Höfe, dabei interviewt Peters. den Experten für Entwicklungshilfe, Dr. Fritz (O-Ton - s. Spr. -Text). Teilansicht des Dorfes u. Straße im Vordersgrund.
03. Mexiko. Die Mazatecan-Indianer berauschen sich mit heiligen Pilzen (Rauschgift). - Indianerin beim Pilzsuchen, betrachtet Pilze in ihrer Hand, Pilze in Hand, groß, stimmungsvolle Aufnahme schnellziehende Wolken über Abendlandschaft, Indianerin mit Kind, von einem Hang Blumen abpflückend. - Schwenk von brennd. Kerzen auf Gesicht der sie haltenden und betenden Priesterin Maria Sabina, Kopf eines Indianerkindes, in Feuer sehend, frontal, groß, die Sabina löscht mit der Hand eine Kerze, Priesterin, Anhänger und Schüler sitzen in dämmerigem Raum zusammen, Priesterin verteilt Pilze, div. Indianer essend, einzeln groß, ernste Gesichter, groß, Priesterin steht vor Kerze, schlägt die Hände gegeneinander, schüttelt einen Arm, schlägt mit der Hand auf ihren Kopf, lächelnde Gesichter, groß, verzückt lächelndes Gesicht einer Zigarette rauchenden älteren Frau, groß. -
04. Walddorf/Schwarzw. Falkner-Schule. - 2 rufende Falken, einzeln total u. halbtotal, Falkner bespritzt Seeadler mit Gartenschlauch, groß, Seeadler reißt vor kl. Atrappen -Vogel Schnabel weit auf, wird vom Falkner am Zuschnappen gehindert, der Adler auf der geschützten Hand des Falkners schlägt mit den Flügeln, groß u. total. - Von an Wand hängd. Falkner-Taschen werden 2 abgenommen, groß, Falkner trainiert mit Steinadler auf offenem Feld, wenig über Boden fliegender Steinadler, total, groß, stehender Jagdhund, groß, kurz. Schwenk von jg. Jägerin, die neb. Falken steht, auf in Horn blasenden Jäger (O-Ton), Kopf groß. - Raum mit Jagdtrophäen an Wand, kleiner Kreis von Jägern bei gemütl. Plausch in Kaminecke sitzend, Pfeifen- und Zigarren-Raucher, zustimmend nickend, je groß, auf Boden ausgestreckt. Jagdhund, halbtotal, blickt hoch, kurz.
05. Bad Segeberg. Meisterschafts-Turnier der Vierer-Gespanne. Trabendes Gespann, frontal, tot., groß. Div. Einst. Gespanne auf dem Parcour, total, gr. und im Detail, u.a. auch Pferdebeine u. Oberteile beim Lauf, groß, in Zeitlupe, Gespann reißt Fähnchen um. Franz Lage(Mitgewinner) auf Kutschbock, groß. 2 Zuschauerinnen mit Jäger-Käppis auf dem Feld stehend, groß. Dem Sieger Bernhard Duen. wird auf Kutschbock Schärpe umgehängt, nah, er schüttelt die Hand des Ubergebers, groß. -
06. Paris. Leichtathletik-Länderkampf Deutschland: Frankreich. - Kugelstoßen eines korpulenten Sportlers. 110-m-Hürdenlauf der Herren, mit Transfok. - Einst. von Tribüne aus aufgenommen, Sieger: Werner Trzmiel neben and. Läufer stehend, groß. Start u. Startschuß zum 5000-m-Lauf, div. Einstellungen, Zuschauer bildfüllend, Teilnehmer: Kubicki Ludwig Müller. und die Franzosen Michel Bernard und Bogey Bernard allein im Bild, groß, längere Verfolgung, Sieger: Bernarad, sitzt, heftig die Wangen aufblähend, auf dem Rasen, groß. Applaud. Publikum, bildf., frontal. -
07. Berlin. Internat. Regatta der Außenbord-Rennboote (Klasse A) auf a. Tegeler See. - Weißgekleideter Mann m. Pudelmütze gibt Startschuß ab, groß. Div. Einst. des Rennens, Kielwasser, von Boot aus gesehen, groß. Gruppe Segelboote auf Seemitte bei Dämmerung, Wolfgang Klein. sitzt auf Bug seines Bootes und paddelt m. kl. Paddel, seitl., nah. Der Engländer Rolfe als zweiter und Dieter Schulze Als Europameister nehmen einzeln ihre Schutzhelme ab, je groß. -
Anfangsmarke 7 m
Flutkatastrophe in Spanien
Herkunft: No-Do
Schlafende Dörfer (Agrarproblem i.d. Pfalz)
Kamera: Starke
Rauschgift-Pilze, Mexiko
Herkunft: Emasa
Falknerhof Walddorf
Kamera: Starke
Gespannfahrermeisterschaft B. Segeberg
Kamera: Oelsner, Rau
Leichtathletik-Länderkampf Dtld. Frankr. in Paris
Herkunft: Pathé Journal
Aussenbordmotorbootrennen, Berlin
Kamera: Pahl jun.
Endemarke
Die Flutkatastrophe
Ein Bild der Verwüstung bietet sich in diesen Tagen den Überlebenden der schwersten Flutkatastrophe in der Geschichte Spaniens. Überall in den Städten und Dörfern rings um Barcelona, in denen das Wasser ebenso plötzlich wie es gekommen war wieder abgezogen ist, suchen Männer und Frauen nach den Resten ihrer Habe. Nach einer monatelangen Dürre-Periode hatten durch sintflutartige Regenfälle verursachte Überschwemmungen weite Teile Kataloniens unter Wasser und Schlamm begraben. Bisher sind über 600 Tote zu beklagen. Wie diese Fabrik in Rubi, so wurden etwa 50 Textil-Fabriken im Land zerstört. In der Textil-Fabrik von Tarrasa wurden zenterschwere Maschinen aus ihren Verankerungen gerissen und fortgespült. Die fast 5 Meter hohe Flutwelle riß Brücken ein und zerstörte sechs Eisenbahn-Linien. Tiefer gelegene Gebiete Kataloniens gleichen noch immer einem großen See. Dort, wo das Wasser abfließt, bleibt eine Schlammwüste zurück.
Schlafende Dörfer
Nicht weit vor den Toren von Kaiserslautern in der Pfalz liegt ein landschaftlich reizvolles, aber von der Natur benachteiligtes Gebiet: die sogenannte "alte Welt". Im Landkreis Kusel gibt es noch heute einzelne Höfe ohne Strom und ganze Dörfer ohne zentrale Wasserleitung. Ein Sechstel des Bodens ist verödet, und die altertümlichen Ortschaften nennt man nicht ganz zu Unrecht die "schlafenden Dörfer". Der Verein "Stadt und Land "gab jetzt Journalisten und Abgeordneten des Bundestages Gelegenheit, im Landkreis Kusel die ersten Musterhöfe zu studieren. Aussiedlerhöfe wie dieser sollen verhüten, dass auch die letzten Bauern zu Pendlern zwischen Stadt und Land werden. - "In unserer nächsten Umgebung finden wir keine Beschäftigung." - "Mein Arbeitsplatz ist 80 km entfernt, in Ludwigshafen. Deswegen komme ich nur am Wochenende nach Hause". - "Ich bin ca. 30, ich fahre so ca. 30 km auf die Arbeitsstätte. Ich bin so 12 bis 13 Stunden unterwegs." - Warum dieser Landstrich trotz unserem wirtschaftlichen Fortschritts noch immer ein unterentwickeltes Gebiet geblieben ist, erklärte uns der Experte für Entwicklungshilfe, der Bundestags-Abgeordnete Dr. Fritz: "Die Bundesrepublik Deutschland ist ja nur noch so groß wie ein Handtuch und hat viele Grenzgebiete und in Grenzgebieten, in denen eben tote Zonen entstehen, ist die ganze Verkehrslage und die Wirtschaftslage viel schwieriger zu bewältigen als in zentralen Gebieten, die nach allen Seiten offen sind. Das Kuseler Gebiet kennt man weniger und es wäre eigentlich notwendig, dass man in den entscheidenden öffentlichen Stellen mehr darauf hinweist."
Rauschgift-heimliches Glück
Wie vor Jahrhunderten, so bringen noch heute die Nachkommen der Mazatecan-Indianer in Mexiko ihren Göttern geheimnisvolle Opfer dar. Dieser Pilz ist eines der kultischen Rauschmittel, das die Priesterin Maria Sabina befähigt, in die Zukunft zu sehen. Nach Überwindung großer Schwierigkeiten filmten unsere mexikanischen Kollegen zum ersten Mal das geheimnisvolle Ritual der heiligen Rauschpilze.
An der Sitzung nehmen Verwandte der Priesterin und einige ihrer Schüler teil. Nach dem Genuß tauchen zuerst farbige Visionen auf, dann verschwindet der Zeitsinn und der Berauschte verfällt in einen Trance-ähnlichen Zustand der Teilnahmslosigkeit. In gehobener Stimmung tritt eine Spaltung der Persönlichkeit ein. Wunderbare Bilder steigen aus den kaum erforschten Bezirken des Unbewußten an die Oberfläche und spiegeln sich in den Mienen der Berauschten. Ohne Rücksicht auf die Leiden des Erwachens erkaufen sie sich eine Stunde des Glücks.
Sport der Woche
Die Pflege eines uralten Jagdsports wird auch heute noch in Walddorf im Schwarzwald betrieben. Der Falknerhof ist die einzige deutsche Ausbildungsschule für Greifvögel aller Art. Den Zöglingen werden hier die Wünsche von den Augen abgelesen. Der Seeadler zum Beispiel liebt das Wasser und wird deshalb täglich mit dem Gartenschlauch abgespritzt. Flugvorführungen - sogenannte Beiz-Jagd-Demonstrationen bestimmen das Arbeitspensum der Habichte vom Spätsommer bis in den Winter. Das Prunkstück ist ein Steinadler. Dieser Raubvogel wird in den Steppen Südost-Rußlands sogar auf den Steppenwolf abgetragen. Die Falknerei ist kein Ersatz für die Jagd mit der Schußwaffe. Sie wird vielmehr aus Liebe zu den Greifvögeln betrieben. Dazu gehört natürlich auch ein gemütlicher Abend am Kamin mit zünftigen Falken-Jäger-Latein.
Die Deutsche Meisterschaft der Fahrer in Bad Segeberg brachte zwei Überraschungen: schon am ersten Tag konnte sich der Oldenburger Bernhard Duen vor dem Favoriten und Titelverteidiger Walter Sirrenberg an die Spitze setzen und nach den beiden ersten Prüfungen qualifizierten sich vier Fahrer für das Finale, das nur drei Teilnehmer vorsieht. Der Endkampf wurde als Viererzug-Geschicklichkeitsfahren ausgetragen, wobei jeder auch die Gespanne seiner Gegner durch den mit 30 Toren gespickten Parcours lenken mußte. Um seine Pferde nicht zu überanstrengen, hatte der Titelverteidiger auf die Teilnahme an dieser Qualifikation verzichtet. Taktmässige Tritte, Aufrichtung und Versammlung der Pferde sicherten neben korrekter Anspannung und Leinenführung dem Oldenburger Bernhard Duen den Sieg; allerdings mit dem jungen holsteinischen Viererzug Franz Lages aus Wetterade. Mit seinen Oldenburgern holte sich Duen ausserdem die Bronzemedaille.
Deutschlands Leichtathleten bezogen ihre erste Niederlage gegen Frankreich beim Länderkampf in Paris. Schlag auf Schlag fielen die Punkte an die Gastgeber. Doch es gab auch eine angenehme Überraschung. Wir haben einen neuen Sprinter. Der 20-jährige Werner Trzmiel - ein Martin-Lauer-Typ lief bei starkem Gegenwind in 14,4 Sekunden über die 110-Meter-Hürden. Der Aufschwung in der französischen Leichtathletik wurde in Paris vor allem in den Läufen offenbar. Über 5.000 Meter hat sich Kubicki viel vorgenommen. Er rechnet auf die Unterstützung von Altmeister Ludwig Müller, aber Müller hat sich das Bummeln hinter dem Feld angewöhnt. Zwischen Bogey und Bernard eingeklemmt übernimmt Kubicki- auf sich allein gestellt - die Führungsarbeit, aber Michel Bernard heftet sich an seine Fersen. Die Entscheidung fällt im Spurt. In der Zielgeraden geht Bernard leichtfüssig an Kubicki vorbei und gewinnt die 5.000 Meter.
Zwischen Start und Ziel waren Deutschlands Wassersportler erfolgreicher als ihre Kollegen von der Aschenbahn. Der spannende Verlauf der internationalen Regatta auf dem Tegeler See in Berlin jedenfalls rechtfertigte alle Erwartungen. Im Rennen der Aussenbord-Rennboote Klasse A liegt die flache Rennschale des Deutschen Dieter Schulze - Nr. 111 - vor dem Engländer Rolfe - Nr. 310 - von Anfang an gut im Feld der zwanzig Konkurrenten um die Europameisterschaft. Mit Motoren bis einschliesslich 25000 m am Heck legen sich die Wellenhüpfer kräftig ins Zeug, denn der zwei Kilometer lange Rundkurs auf dem schönen Berliner See ist insgesamt 24 mal zu durchfahren. Wolfgang Klein paddelte noch seelenruhig um die Bahn, da standen die Sieger schon fest: vor dem Engländer wurde Dieter Schulze wieder Europameister.
