01. Berlin. Besuch Robert Kennedy's. - R. K., neben Brandtin offenem Wegen stehend, winkend durch Straße mit Spalier bildender jubelnder u. winkender Menschenmenge fahrend, halbnah, Eckschild "Bernauer Str." - "Schwedter Str." - darunter "Ende des franz. Sektors" (links in Bild, nah) und Vopoposten (rechts. vor Gebäude im Hintergrund). Schwenk von Wohnhausfront mit vermauerten Fenstern, seitlich nah, auf Straße, befahren von Polizisten auf Motorrädern, LkW mit Arbeitern u. PkWs, dazwischen Verkehrspolizisten, an Sperrvorrichtung aus Stacheldraht und Mauer befestigtes Brett mit Namen "Ida Siekmann", nah, R. K legt Kranz an Opfergedenkstätte nieder, Kranzschleife nah, R. Kennedy neben Brandt an Grenze inmitten Menschenmenge, nah, Schild "Bernauer Str." hinter Mauer, seitlich nah, Blick über totale Straße bei Triumphfahrt, Kennedy und Brandt, von Polizisten und Reportern gefolgt, auf Platz vor Brandenb. Tor kommend, halbnah, Brandbg. Tor, halbtotal, mit 2 Kameramännern zwischen Säulen, Kennedy mit Begleitung, u.a. Ehepaar Brandt und seinem Bruder, auf Platform des Beobachtungsturms stehend, Brandb. Tor, halbtotal, mit den 2 Kameramännern und vorn ins Bild tretend ein Mann in Uniform, Triumphfahrt zum Schöneb. Rathaus, Rathaus halbtotal mit Bundesfahne auf Halbmast, Schwenk auf Menschenmenge auf Rudolph-Wilde-Platz, R. K., halbnah, spricht (O-Ton), umgeben von seiner Begleitung, Montage: Aufsicht auf Menschenmasse, (u.a. von Rathaus aus gesehen, mit US-Fahne im Vordergrund) und sich gegen die Zuhörer-Menge stemmenden Polizei-Ketten, nah. - Jubelnde Menge, halbnah.
02. USA. John Glenn's Erdumkreisung. - Gesicht Glenn's. seitl., groß. Gl. in Astronautenanzug begibt sich zum Start, winkend, nah, Abschußrampe, total (nachts), div. Einstellungen Glenn beim Einstieg in die Kapsel ("United States") im Beisein von Spezialisten, Raketen-Start und -Flug, Kameramänner mit aufwärts gerichteten Stativkameras, seitlich, nah, Aufnahmen mit automatischer Kamera von Glenn bei Nahrungsaufnahme in der Kapsel, nah, Trickaufnahmen von der erdumkreisenden Kapsel, u.a. nah, mit Feuerschweif. - Zerstörer-Schiff "Noa", total auf See, Kapsel an Fallschirm ins Wasser plumpsend, mit Fernrohren über Reeling blickende Mariner, seitlich, halbnah, die Kapsel auf Wasser schwimmend, wird eingeholt, seitlich nah, Glenn wird über Schiffsdeck geführt, halbnah, auf Deck umhergehende Mariner, kurz, Hubschrauber über Wasser davonfliegend; Beglückwünschung durch John F. Kennedy im Kreise anderer werren und Glenn's Gattin Schwenk von hochgehaltenem Schild "Col. Glenn, Welcome to Earth!" auf den das Schild haltenden Jungen in Zuschauergruppe, Glenn, u.a. neb. Gattin stehend, winkend, nah.
03. Nach der Katastrophe
Hamburg. Gedenkstunde für die Opfer. - Luftbild Stadtzentrum mit Rathaus, Luftaufnahme des durch Straßen ziehenden Menschenstroms, Aufsicht, auf Massen auf Rathausplatz, Aufsicht auf Bundeswehr-Musikkorps mit Menschen im Hintergrund, halbnah, Teileinstellung Musikkorps (Posaunen), ein Kopf mit Instrument halbseitlich, groß, Zuhörer an Balkon und Fenster, Dr. Nevermannspricht (O-Ton) im Kreise einiger Herren, u.a. Lübke (siehe Sprechertext). - Flugaufnahme überschwemmtes Wilhelmsburg, div. Bilder der Zerstörung, hauptsächlich der. Wohnlauben, Militär-LkW, groß, über überschwemmte Allee ins Bild fahrend, das aufspritzende Wasser bildfüllend. -
Schild "Katastrophenstab - Leitung Senator Schmidt - Zi. 222 - usw. "bildfüllend, Schmidt gibt, auf Landkarte zeigend, Erläuterungen (O-Ton;. - Zerstörungsbilder, u.a. von Schnee bedeckte und in Eis teilversunkene Güter - das Innere von zerstörten Wohnungen - in Baum hängende Bank usw.
4 von der Katastrophe betroffene Männer berichten über die Unglücksnacht (O-Ton). Einige Menschen suchen, aus den Trümmerstätten etwas von ihrer Habe zu bergen, u.a. ziehen 2 Männer ein Sofa auf Schubkarren fort, Seitenrad, durch Bild fahrend, groß. -
Schmidt, groß, spricht, zur Kamera gewandt (O-Ton - siehe Sprechertext). -
Bundeswehr-Soldaten beim Eintreiben von Pflöcken auf Deich. - Div. Naheinstellungen der Arbeitenden, holen weit aus.
Anfangsmarke 7m
Robert Kennedy in Berlin
Kamera: Pahl, Jürgens
USA, Glenn Weltraumfahrer
Herkunft: Metro
Trauerfeier für Flutkatastrophe, Hbg.
Kamera: Seib, Rieck, Jürgens, Brandes
Katastrophenbilder Innensenator Schmidt O.-Ton Zerstörungen
Kamera: Seib, Rieck, Jürgens, Brandes
Interviewe mit Flutgeschädigten, Aufbau der Leiche
Endemarke 3,1 m
Ein Amerikaner in Berlin
350000 Berliner umjubelten den amerikanischen Justizminister Robert Kennedy, der nach Berlin gekommen war, um die amerikanische Solidarität mit den Bewohnern des freien Berlins zu demonstrieren. In der Bernauer Strasse ehrte der Bruder des amerikanischen Präsidenten die Opfer des kommunistischen Terrors. Berlin war eine der letzten Stationen auf der Weltreise, die Robert Kennedy im Auftrage des US-Präsidenten unternommen hat. Sein Bericht wird nach Ansicht politischer Beobachter die Entscheidung des großen Bruders im Weissen Haus wesentlich beeinflussen. Angesichts der toten Zone an der Sektorengrenze sagte Kennedy: "Das ist viel erschütternder, viel schamloser, als ich je erwartet hatte." Die Fahrt zum Schöneberger Rathaus wurde zu einem Triumphzug für Robert Kennedy, der vor 100000 Berlinern auf dem Rudolph-Wilde-Platz die Botschaft des amerikanischen Präsidenten verlas. Er sagte: "Weil der Unterschied zwischen Ost und West-Berlin zu krass war, hat Ulbricht die Mauer errichten müssen." Weiter sagte Kennedy: "West-Berlin wird keinen bewaffneten Angriff erleben, denn ein bewaffneter Angriff auf West-Berlin bedeutet das gleiche wie ein Angriff auf Chicago, New York, London oder Paris."
Ein Amerikaner im Weltall
Der 11. Versuch klappte. Der amerikanische Oberstleutnant Glenn überschritt die Schwelle zum All und verhalf den USA zu einem bedeutenden Erfolg der Weltraumforschung. Als der amerikanische Astronaut in Kap Canaveral in die Raumkapsel "Freundschaft 7" klettert, weiss er noch nicht, ob ihn die 28 m hohe Atlas-Rakete in die vorausberechnete Kreisbahn um die Erde befördern wird. Der Pilot ist einer fast unmenschlichen Belastung ausgesetzt, ehe er starten kann.
Unterwegs filmt eine automatische Kamera im Zeitrafferverfahren wie Glenn im Zustand der Schwerelosigkeit Nahrung aus Tuben zu sich nimmt und Befehle der Bodenstation ausführt, während die Kapsel mit einer Geschwindigkeit von 8 km pro Sekunde um die Erde rast. Glenn fühlt sich wohl und ist sogar in der Lage, in einem kritischen Moment das Raumschiff mit der elektronischen Handsteuerung auf der Bahn zu halten und die Bremsraketen auszulösen. Sicher landet er 6 Meilen vom Zerstörer "Noa" entfernt; und in diesem Augenblick überkommt den frischgebackenen Weltraumhelden das erste Unbehagen - er wird seekrank. Beim Ausstieg aus der Raumkapsel ist sein Befinden wieder ausgezeichnet. Astronaut John Glenn hat 130000 km zurückgelegt. Für Amerika ist Glenns Raumflug das bedeutendste Ereignis seit Lindbergh vor 35 Jahren den Atlantik überquerte, ein Meilenstein in der kurzen Geschichte der Astronautik.
Nach der Katastrophe
Zu einer Gedenkstunde an die über 300 Opfer der Sturmflutkatastrophe strömten mehr als 100000 Menschen auf den Hamburger Rathausmarkt. Der Bürgermeister der Hansestadt, Dr. Nevermann, erinnerte in seiner Ansprache an die Ohnmacht des Menschen gegenüber den Naturgewalten: "Wir erkennen, oft im Zorn und nicht immer in Demut, dass die Kräfte des Menschengeistes, der Technik und aller Zivilisation nicht ausreichen, um die Wildheit der Natur zu bändigen."
Eine Woche nach der Sturmflut zeichnet sich allmählich das Ausmaß der Zerstörung ab. Über 70 Quadratkilometer waren überflutet. 20000 Menschen verloren Hab und Gut. Rund 1000 Betriebe sind von der Flutkatastrophe schwer betroffen. Der Hamburger Innensenator Helmut Schmidt, der den Katastropheneinsatz leitete, sagte uns dazu: "Dieses Gebiet, das hier farblich angelegt ist, war vom Hochwasser bedroht. Tatsächlich hat das Hochwasser fast das ganze Gebiet bis hierher erreicht."
Über weiten Gebieten Hamburgs und seiner Umgebung liegen die Schatten der Zerstörung. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde die Kleingarten-Siedlung von Waltershof, deren Bewohner jetzt langsam wieder zurückkehren ... Die meisten von ihnen stehen hilflos vor dem Nichts. Vier der Obdachlosen haben uns berichtet: "Originalton"
Senator Schmidt: "Lassen Sie mich abschliessend sagen, dass die Stadt Hamburg vor mehr als 120 Jahren eine Katastrophe ähnlichen Ausmaßes schon einmal erlebt hat, nämlich den Hamburger Brand; damals hat es nur weniger Jahre bedurft, um mit hanseatischer Zähigkeit und Initiative diese Stadt wieder aufzubauen.
