Neue Deutsche Wochenschau 333/1956 15.06.1956

01. Adenauer in den USA (4. Reise)
Propeller aus Flugzeug gesehen. Treppe wird an Flugzeug geschoben. Photographen. Adenauer kommt Flugzeugtreppe hinunter und wird von Botschafter Krekeler und dem stellvertretenden Bürgermeister von New York begrüßt. Schwenk Waldorf Astoria Hotel. Auf der Terrasse Adenauer im Gespräch mit Hallstein und dem Bürgermeister. Tochter Libeth Wehrhahn im Gespräch mit Krekeler. Polizisten am Eingang des Hotels. Adenauer steigt in Wagen. Besuch bei einem Studienfreund Danny Heinemann in Greenwich 50 km entfernt. Spaziergang in Park und Gespräch mit Claire Bootheluce. Adenauer in New Haven bei Umzug zum Old Campus der Yale University. Dort wird Adenauer die Ehrendoktorwürde der Rechte verliehen. Zuschauer klatschen. Adenauer verbeugt sich dankend mit Schal um den Hals.

02. Stockholm: Eröffnung der Olympischen Reiterspiele
Elizabeth II. und Prinz Philip an Bord der Yacht Britannia bei Ankunft in Stockholm. Düsenjägerstaffeln zum Empfang. Barkasse legt an. Elizabeth und Philip gehen an Land und werden von dem schwedischen König Gustaf VI. Adolf und Königin Luise begrüßt. Elizabeth und König Gustaf schreiten Front der Ehrenformation ab. Elizabeth besteigt Kutsche. Soldat seitlich, groß. Fahrt durch die Stadt begleitet von Reitereskorte. 2 Tage später: In Kutsche fahren Elizabeth II. und König Gustaf und in 2. Kutsche fahren Philip und Königin Luise in Reiterstadion ein. Ehrentribüne. Einzug der 29 Mannschaften. 3 Reiter und 3 Amazonen tragen die Olympische Fahne vorweg. Pferde scheuen zum Teil. Die deutsche Equipe reitet an 25. Stelle ein mit Fritz Thiedemann als Fahnenträger. Prinz Bertil hält kurze Ansprache. König Gustaf eröffnet die Reiterspiele. Brieftauben fliegen auf. Schwedischer Reiter entzündet das Olympische Feuer. Oberst St. Cyr Olympiasieger von 1952, spricht Olympischen Eid.

03. Les Saintes Marie de la Mer: Zigeunertreffen
Zigeuner in den Straßen der südfranzösischen Stadt. Lagerplätze. Frau wäscht ihrer Haare. Mann rasiert sich. Wäsche an Leine. Prozession zum Ufer. Zigeunertänze.

04. Abenteuer mit Jupp Hussels und Walter Gross: Vollgas Und Bremse
Autoverkehr. Auf Kreuzung treffen sich PKW und Motorradfahrer. Jupp Hussels steigt aus dem PKW und stellt Motorradfahrer Walter Gross zur Rede, wegen Vorfahrtmißachtung beim Kommen aus Nebenstraße mit Vollgas.

05. Zirkus Franz Althoff
Aus Zirkuszelt kommen Kamele, Pferde, Clowns, Elefanten. Franz Althoff trainiert das Elefantenballett mit jungen Tänzerinnen. 11-jähriger Junge trainiert auf dem Drahtseil. Handstand. Seelöwendressur. Jongleure. Kraftakt.

06. Frankreich: Rad-Polo Versailles - Paris 2:1
Radsportler spielen Polo mit kleinem Ball und Schläger. Sturz.

07. Hamburg: HSV - Borussia Dortmund 2:1
Spielszenen. Zuschauer halbnah. Eckstoß Dortmund mit gefährlichen Torszenen. Nach 15 Spielminuten liegt Dortmund mit 1:0 in Führung. Zuschauer lachen, groß. HSV stürmt. Foul an HSV-Spieler im Strafraum ohne Schiedsrichterentscheidung. Schüsse auf das Dortmunder Tor. Begeisterte Zuschauer. In der 23. Minute Flanke Stürmer, Tor Schemel 1:1 Spieler und Zuschauer jubeln. Powerplay des HSV. Stürmer schießt das 2:1. Zuschauer bildfüllend reißen Arme hoch. Abseitstor von Schemel in der 2. Halbzeit, das nicht anerkannt wird. Angriffe Dortmund an Spielende bleiben ohne Erfolg. Zuschauer bildfüllend.

08. Oberhausen: Speedway-Ausscheidungen zur Weltmeisterschaft
Motorradfahrer auf der Strecke im Rennen. Zuschauer schützen sich hinter Plane vor Staub. Kurvenfahrt. 2. Österreicher stoßen zusammen. Helfer mit Bahren. Fritz Dirtl starb an seinen Verletzungen. Rennen geht weiter, Jungen jubeln. Sieger Kjell Carlsson/ Schweden bei Siegerehrung.

Titel:

Adenauer in USA

Eröffnung Reiterolympiade Stockholm

Zigeunertreffen in Südfrankreich
Herkunft: gekauftes Material

"Vollgas und Bremse"

Zirkus Franz Althoff

Sport

Fussball: HSV-Borussia Dortmund
Kamera: Seib, Grund

französisches Radpolo
Herkunft: Pathé Journal

internSpeedway

Schluss

Besuch in Amerika
Zum vierten Mal flog der Bundeskanzler nach den USA. Auf dem New Yorker Flughafen wurde er von Botschafter Krekeler und dem stellvertretenden Bürgermeister von New York begrüsst. Dann fuhr der Kanzler zum Waldorf-Astoria-Hotel, wo er während seines Aufenthaltes in der grössten Stadt der Welt wohnte. Zusammen mit seinem Sohn und seiner Tochter besuchte Dr. Adenauer im 50 km entfernten Greenwich seinen alten Studienfreund Denny Heinemann. Unter den Gästen war auch Frau Boothe-Luce, die amerikanische Botschafterin in Italien. Weiter ging die Fahrt nach New Haven. In der berühmten Yale-Universität wurde Dr Adenauer in feierlichem Zug von der Woodbrigde-Hall zum Old Campus geleitet.
Der Präsident der Universität verlieh dem Bundeskanzler die Würde eines Ehrendoktors der Rechte. Die nächste Station seiner Amerika-Reise wird Washington sein.

Festliche Tage in Stockholm
Unter dem Dröhnen von 300 schwedischen Düsenjägern trafen an Bord der Yacht "Britannia" Königin Elisabeth II. und der Herzog von Edinburgh in Stockholm ein. König Gustav VI. Adolf von Schweden und Königin Louise begrüssten ihre hohen Gäste. Hunderttausende umjubelten die beiden Monarchen, als sie zum Königlichen Schloss fuhren. Zwei Tage später. Königin Elisabeth von England und König Gustav von Schweden fahren in das grosse Stadion ein, in dem die olympischen Reiterspiele ihren Anfang nehmen. Der Einmarsch der 29 Nationen beginnt. Voraus drei Reiter und drei Amazonen mit der Olympia-Flagge. Nach dem schwedischen Alphabet reitet die deutsche Equipe an 25. Stelle. Fritz Thiedemann trägt die Fahne. Nach einer kurzen Ansprache von Prinz Bertil eröffnet König Gustav die Spiele. Als letzter einer langen Kette von Fackelträgern entzündet der schwedische Rittmeister Hans Wikne das olympische Feuer. Dann spricht der schwedische Mannschaftskapitän Obert St. Cyr den sportlichen Eid. Die Reiterspiele haben begonnen.

Zigeuner - Romantik
Das Dorf Les-Saintes-Marie de la Mer im südfranzösischen Rhone-Delta war der Schauplatz einer eigenartigen Versammlung. Aus ganz Europa hatten sich 8.000 Zigeuner eingefunden; und der Ort glich einem einzigen romantischen Lager des ewig wandernden Volkes. Anlass der Zusammenkunft ist die alljährliche Wallfahrt zur Statue ihrer Schutzpatronin Sarah, die die dunkelhäutige Dienerin der beiden Cousinen Jesu war. In feierlicher Prozession wird die Statue zum Meer getragen; eine Zeremonie, deren Ritual heidnischen Ursprungs ist. I'en Abschluss dieses Zigeunertreffens bilden traditionelle Tänze und Gesänge bis spät in die Nacht.

Vollgas Und Bremse.
Das neueste Abenteuer von Walter Gross u. Jupp Hussels. Originalton.

Tiere Und Artisten
Der Beifall ist verrauscht - eine Vorstellung ist zu Ende. Um einmal zu erfahren, was sich jenseits der Manege abspielt, besuchten wir den Zirkus Franz Althoff. Gewissenhaftes Training ist notwendig, um Mensch und Tier elastisch zu halten. Gewissenhaftes Training ist notwendig, um Mensch und Tier elastisch zu halten. Ein Glanzpunkt der Dressur, die ständige Kontrolle verlangt, ist das Ballett der Elefanten, das Direktor Althoff selbst vorführt. Vor den kritischen Augen seines Vaters, der als Clown arbeitet, übt der 11 jährige Drahtseilartist seine grosse Nummer.
Training, immer wieder Training in jeder freien Minute - das ist das Geheimnis des Erfolges. Denn harte konzentrierte Arbeit steht hinter all dem Zauberglanz der Manege.

Um die Fussballmeisterschaft
In seinem vorletzten Gruppenspiel zur Deutschen Meisterschaft hatte der HSV (weisse Hemden) Borussia Dortmund zu Gast. Der Westmeister hat einen guten Start, und die Hamburger Hintermannschaft übersteht bange Minuten. Nach einer Viertelstunde liegt Dortmund 1:0 in Führung. Dann aber hat sich der HSV gefunden und ist eindeutig überlegen. Vor allem seine jungen Flügelstürmer Krug und Reuter schlagen gross ein. In der 23. Minute ist der Ausgleich fällig. Stürmers Flanke verwandelt Schemel. Unablässig drängen die Männer vom Rothenbaum. Die Dortmunder werden in ihrer Hälfte förmlich eingeschnürt. In der 36. Minute erhält Stürmer das Leder und schiesst scharf und placiert ein. 2:1 für den HSV. In der zweiten Halbzeit wird ein Bilderbuchtor von Schemel wegen klarem Abseits nicht gegeben. In den letzten Minuten versuchen die Borussen noch einmal das Blatt zu wenden. Doch es ist vergebens. 2:1 siegt der HSV.

Das Neue Spiel
Polo muss für alle möglich sein, sagten sich französische Sportler und schwangen sich auf ihre Stahlrösser. Was herauskam, war ein schnelles, interessantes Spiel, das sicher bald viele Anhänger finden wird. Fest Sitz und sichere Hand sind auch bei diesem Polo das wichtigste. Denn je besser einer radfahren kann, desto erfolgreicher wird er sein. Und so siegt die Mannschaft von Versaille mit 2:0 über Paris-Montmartre.

Internationales Speedway
In Oberhausen wurde der Kontinentale Endlauf zur Speedway-Weltmeisterschaft ausgetragen. Um die besten Fahrer für die Entscheidung in London zu ermitteln, lieferte sich die Europäische Sandbahn-Elite dramatische Kämpfe. Ein furchtbares Unglück überschattet den Tag. Die Österreicher Dirtl und Kamper stossen zusammen. Fritz Dirtl, der berühmte Speedway-König starb an seinen Verletzungen. Das Rennen aber geht weiter. Vor dem Münchner Seidl holt sich den Sieg Kjell Carlsson aus Schweden.

Veröffentlichungsdatum:

15.06.1956

Produktionsjahr:

1956

Kameraführung:

Grund; Seib, Gerhard

Rechteinhaber:

Bundesrepublik Deutschland

Produzent:

Deutsche Wochenschau GmbH (Hamburg)

Herkunft Fremdmaterial:

Pathé Journal

Filmformat:

35 mm

Farbe:

s/w

Ton:

Ton

Sprachen:

deutsch