01. Bundesrepublik Deutschland: Nachruf Carl Zuckmayer
(siehe auch DSP 149) Carl Zuckmayer im Gespräch mit Schauspielern. Heinz Rühmann als "Hauptmann von Köpenick" (Regie: Helmut Käutner). Fotos aus der "Schinderhannes" (Regie: Helmut Käutner). Zuckmayer im Theater. Auf der Bühne wird gespielt: "Des Teufels General", O-Ton: "Wer seid Ihr?" "Wir haben einen Namen." "Wer seid Ihr?" "Wir kämpfen unbekannt, ungenannt. Wir wissen voneinander und kennen uns kaum. Wir haben keinen Namen, nur ein Ziel! Und einen Feind! Denn wenn er siegt, Harras - wenn Hitler diesen Krieg gewinnt - dann ist Deutschland verloren. Dann ist die Welt verloren." Zerstörte Stadt nach dem Krieg. Zuckmayer bezieht persönlich Stellung im Konflikt zwischen General Narras und dem Widerstandskämpfer, O-Ton: "Für mich ist, wenn ich das so sagen darf, der Oderbruch eine Art Selbsterlösung gewesen. Denn der Schritt vom Wunsch zur Tat, den er im Stück als handelnde Figur ausführt, ist ja nur der Ausdruck dessen, was unfähige Menschen empfunden und durchlitten haben." Aufnahmen von Zuckmayer in alten Tagen.
02. Bundesrepublik Deutschland: Bundesbahn - Bahnstrom
Oberleitung für Eisenbahn (nah). Messtafel. Oberleitungen (nah). Fahrerkabine. Eisenbahnstrecke. Zugsekretariat. Klimaanlage. Koch arbeitet in der Zugküche. Speisewagen. Koch bereitet Champignons in der Pfanne zu. Reisende im Abteil. Die Zentrale Bahnstromversorgung in Frankfurt. Vor dem Schaltbild sitzen Ingenieure. Netzleitstelle. Walchensee. Wasserkraftwerk in Oberbayern. Generatoren. Straße und Eisenbahnschienen an einem Fluss. Güterzug in Fahrt. Wärmekraftwerk. Arbeiter mit Helm telefoniert. Große Generatoren. Güterzug fährt über eine Brücke. Transformator. Hochspannungsleitung. Dampflok in Fahrt. Diverse Güterzüge. Leitzentrale. Computergesteuerter Einsatz der Energie. Mann arbeitet bei Schneefall. Tee-Zug in Fahrt in der Schneelandschaft.
03. Köln: Eishockey Bundesliga - Kölner EC : Düsseldorfer EG
Jugendliche Zuschauer. Diverse Spielszenen. Stürze. Zeitlupe-Aufnahmen. Tor. Stürmer Erich Kühnhackel Nr. 24 stürzt, rutscht in das Tor. Torwart mit Maske. Diverse stürmische Spielszenen, auch Ruppigkeiten. Die Kölner im dunklen Dress. Trainer nervös. Zuschauer mit brennenden Wunderkerzen. Leichtes Tor für einen Spieler. Mehrere Spieler stürzen. Düsseldorf wird mit 7:3 besiegt.
Nachruf Carl Zuckmayer
Bundesbahn: Bahnstrom
Kamera: Jürgens, Rau
Eishockey-Bundesliga: Kölner EC-Düsseldorfer EG
Kamera: Luppa, Jürgens, Brandes
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Kultur: Abschied von Zuck
Carl Zuckmayer im Gespräch mit Schauspielern. Ihm lag daran, vor Ort mitzuerleben und auch mitzuformen, was Menschen und Medien aus seinen Texten machten. Zuckmayer ließ seine Werke im guten Wortsinn. vermarkten. Heinz Rühmann als "Hauptmann von Köpenick". Fast immer stimmten Kunst und Kasse, schon vor 50 Jahren, als sich Zuckmayer mit dem "Fröhlichen Weinberg" als meistgespielter deutscher Bühnenautor etablierte. Die Räuberballade "Schinderhannes" und das Zirkusstück "Katarina Knie" folgten. Die Nazis verboten und vertrieben ihn. Nach dem Krieg half er deutschen, ihre Vergangenheit zu bewältigen. "Das Teufels General - NS-Widertand, als volkstümliches Drama aufbereitet.
Original-Ton aus "Des Teufels General":
"Wer seid ihr?" "Wir haben keine Namen." "Wer seid ihr?" "Wir kämpfen unbekannt, ungenannt. Wir wiesen voneinander und kennen uns kaum. Wir haben keine Namen, nur - ein Ziel! Und einen Feind! Denn wenn er siegt. Harras - wenn Hitler diesen Krieg gewinnt - dann ist Deutschland verloren. Dann ist die Welt verloren."
Im Konflikt zwischen General Harras und dem Widerstandskämpfer Oderbruch bezog Zuckmayer auch persönlich Stellung.
Original-Ton Zuckmayer:
Für mich ist, wenn ich das so sagen darf, der Oderbruch eine Art Selbsterlösung gewesen. Denn der Schritt vom Wunsch Zur Tat, den er im Stück als handelnde Figur ausführt, ist Ja nur dar Ausdruck dessen, was unzählige Menschen empfunden und durch litten haben."
Drei Wochen nach seinem 80. Geburtstag ist Carl Zuckmayer in der Schweiz, seiner Wahlheimat, gestorben.
Dabei-Report: saubere Schiene
Kraft aus der Leitung. Elektrizität, die umweltfreundliche Energie, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Und nicht erst, seitdem die Ölscheichs den Preis für Erdöl Jahr für Jahr nach oben schrauben. Unsere Verkehrssysteme sind auf den Betriebsstoff aus fremden Quellen angewiesen. Mit einer Ausnahme. Die Bundesbahn ist vom Erdöl praktisch unabhängig. Sie erbringt bereite 80 Prozent ihrer Transportleistung elektrisch. Klima-Anlage, Heizung, Speisewagen: angewandte Komfortenergie. Nicht nur die Bahn, auch ihre Gäste profitieren davon, daß inzwischen ein Drittel des gesamten Streckennetzes elektrisch betrieben wird.
Als einer der größten Stromverbraucher unter den deutschen Großbetrieben unterhält die Bundesbahn ein eigenes Elektrizitätsversorgungsunternehmen, die Zentrale Bahnstromversorgung in Frankfurt. Vor dem Schaltbild beim sogenannten Lastverteiler sitzen hochqualifizierte Ingenieure rund um die Uhr. Ihre Aufgabe: das Streckennetz zu Jeder Zeit und an jedem Ort mit Strom zu versorgen, mit der benötigten Spannung, bei konstanter Frequenz und vor allem: kostengünstig. Denn Jedes der 27 Kraft- und Umformerwerke, von denen diese Netzleitstelle Strom abzapft, bietet ihre Energie zum jeweiligen Haustarif an.
Das Walchensee-Kraftwerk in Oberbayern, dessen Generatoren schon beim Bau vor 50 Jahren zur Hälfte für den Bahnstrom reserviert wurden, ist eines der Wasserkraftwerke, die die Räder zum Rollen bringen Elloks gehen mit Energie sparsam um und haben dadurch den Gütertransport auf der Schiene billiger gemacht. Um die gleiche Menge Güter zu befördern, braucht zum Beispiel ein Binnenschiff eineinhalb bis zweimal, ein Lastzug gar dreieinhalb mal soviel Energie wie ein Güterzug.
Wärmekraftwerke sind als Energiequellen für die Bahn noch wichtiger als Wasserkraft- und Unformerwerke. Die hier aufgestellten Turbo-Generatoren liefern fast zwei Drittel des Bahnstroms.
Die Bahnstromkraftwerke benutzen bundesdeutsche Primär-Energie Steinkohle, Gas- und Wasserkraft. Das bedeutet Krisenunabhängigkeit, Wichtig für die Bahn und ihre Kunden. Fällt eines der 27 Kraftwerke aus liefern die übrigen entsprechend mehr Energie. Strom gehört auch heute noch zu jenen Gütern, die man nicht in Kisten abpacken oder in Flaschen füllen kann. Wenn Strom erzeugt wird, muß er im gleichen Augenblick verbraucht werden. Hochspanungsleitungen transportieren ihn von den Kraftwerken zu den Verbrauchern. Sogenannte Unterwerke transformieren die Spannung auf 15.000 Volt und speisen dann in das Fahrleitungsnetz ein.
Die Bahnstromleitungen sind mit dem Netzen der österreichischen und Schweizer Bundesbahnen zusammengeschaltet. Die gute alte Dampflok mit ihrer ungünstigen Energieausnutzung ist auf der Strecke geblieben. Während die Kohle nur zu 6-8 Prozent in Bewegungsenergie umsetzte, erreicht man durch elektrischen Betrieb einen Ausnutzungsgrad von 25 Prozent. Dadurch konnte die Bundesbahn innerhalb eines Jahrzehnts trotz gestiegener Transportleistungen den Energiebedarf halbieren. Und - Elloks sind umweltfreundlich. Dafür sind sie auf die Leitzentrale angewiesen, von wo die täglich 20 Millionen Kilowattstunden je nach Verbrauchsschwerpunkten verteilt werden. Spitzenbedarf hat zweimal am Tag der Berufsverkehr.
Strom - die sauberste Energieform. Auch heute noch die Energie der Zukunft. Vor über 60 Jahren hatte der Schienenstrom Premiers in Deutschland. Inzwischen hat er 4/5 des Gütertransports der Deutschen.
Dabei-Sport: Puck Alaaf!
Eishockey-Bundesliga. Jahrzehntelang gaben Bayern und Berlin den Ton an. Heute sind die Eishockey-Spitzenteams zwischen Rhein und Ruhr zu Hause. Hier ist das schnelle Spiel mit dem Puck zu einem Publikumsrenner geworden. Die Duelle der rheinischen Cracks sind regelmäßig ausverkauft, 10-12.000 Zuschauer die Regel. Der Mann mit der Nummer 24 ist Star in der Kölner Eis-Arena Erich Kühnhackl ist Deutschlands bester und höchstbezahlter Eishockey-Stürmer. Wenn der lange Erich seine Tore schießt, vergessen die Zuschauer die hohen Eintrittsgelder.
Kühnhackl verdient erst seit kurzem in Köln sein Geld - viel Geld, wie Neider wissen wollen. Allein die Ablösesumme, die sein alter Verein EV Landshut erhielt, soll die halbe Million überstiegen haben. Bisher liefert er Tore nach Plan. Und der heißt in Köln: Deutsche Meisterschaft 77.
Gegen den Ex-Meister Düsseldorfer EG spielten die Kölner - im dunklen Dres - so locker auf als hätten sie den Titel schon in der Tasche. Hit Tricks und Ruppigkeiten stemmten sich die Düsseldorfer gegen die drohende Niederlage.
Erfolgstrainer Kießling ist in Köln zum Erfolg verurteilt. Ließe die Leistung seiner Mannschaft nach, würden die Fans zu Hause bleiben - eine fatale Aussicht für den Kölner EC, der zahlendes Publikum dringend nötig hat. Nicht zuletzt wegen des teuren Superstars aus Landshut. Schon Jetzt müssen die Zuschauer für jedes Spiel einen Saisonaufschlag von 4 Mark bezahlen. Ein schlichter Stehplatz in der Kölner Halle kostet bereits 14 Mark. Da helfen nur Tore, Tore.
Die sportliche Balance über dem finanziellen Abgrund hielten die Kölner bisher durch. Auch im Spiel gegen die Düsseldorfer, die sie mit 7:3 besiegten. Tabellenführer mit 5 Punkten Vorsprung - das könnte den Kölnern zum deutschen Meistertitel reichen.