01. Hamburg: Bootsausstellung '76
Segelboot im Nebel auf der Alster. Segellehrer und Schüler im Boot. Lehrer gibt Anweisungen, O-Ton: "Sie sagen: klar zur Wende und dann drücken Sie die Pinne von sich weg. Machen Sie mal. Klar zur Wende - ist klar - Ree - Ja, das war schon ganz gut. Sie müssen jetzt nur darauf achten, dass Sie sich während der Wende nicht nach hinten umdrehen, sondern immer nach vorne gucken, weil das Schiff ja weiter geradeaus nach vorne fährt. Jetzt wieder mal die Segelstellung etwas korrigieren, etwas dichter, so dass das Killen gerade eben weg ist." Segelboote in der Ausstellung. Besucher betrachten die Boote genau. Neben einem Boot ausgezogene Schuhe. Große Motorboote. Neuheit auf der Ausstellung: ein propellergetriebenes Flugboot. Nachgebaute alte Segler. Ausrüstung. Demonstration eines Wärme-Schwimmanzuges im Wasser. Rettungsweste mit vollautomatischer Aufblasvorrichtung. Sie tritt in Funktion, nachdem sich eine extrem wasserlösliche Tablette im Ventilsystem aufgelöst hat. Demonstration der Weste.
02. BRD: Weltspartag
Archivaufnahmen aus UFA 1004. Sparkassenpräsident Geiger spricht über das Sparen, O-Ton: "Die Menschen haben ja unterschiedliche Sparmotive, sie legen aus ihrem Arbeitslohn Teile zurück für größere Anschaffungen, aber auch um eine kleine Bar-Reserve zu bilden, auf die man jederzeit dann zurückgreifen kann. Sparkapital ist aber auch die Grundlage für die Finanzierung der Investitionen unserer Wirtschaft, aber auch von Bund, Ländern und Gemeinden und damit die Basis für eine gesunde, wachsende Wirtschaft. Die dafür notwendige Kapitalbildung ist nur dann gesichert, wenn der Sparer auch wirklich weiß, dass sein Spargeld auch morgen seinen Wert behält. Deshalb appelliere ich am Weltspartag an alle für die Wirtschaftspolitik Verantwortlichen, sich energisch um Geldwertstabilität zu bemühen, nur dann behält Sparen einen Sinn." Diverse Spardosen. Archivaufnahmen aus UFA 1004.
03. Belgien: Holzfäller-Wettbewerb
Holzfäller sägen Holzblöcke mit einer Kreissäge. Zuschauer. Geschicklichkeitswettbewerb mit der Motorsäge. Baumfällen mit der Motorsäge. Holzskulpturen erstellt mit einer Motorsäge. Holzblöcke werden mit einem Kran aufeinander gestapelt. Ein Luftballon wir mit dem Kran hochgehoben.
04. Polen: Karate am Strand
Wellen, Sandstrand. Karatekämpfer. Karatestunde auf dem Strand. Impressionen vom Karatekampf am Strand.
Bootsausstellung '76/Hamburg
Kamera: Rieck, Labudda
Weltspartag
Kamera: Luppa
Holzfäller-Wettbewerb
Herkunft: Belgavox
Karate am Strand
Herkunft: Polkronika
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Freizeit: Boom auf dem Wasser
"Sie sagen: klar zur Wende und dann drücken Sie die Pinne von sich weg. Machen Sie mal. Klar zur Wende Ist klar - Ree - Ja, das war schen ganz gut. Sie müssen jetzt nur drauf achten, daß Sie sich während der Wende nicht nach hinten umdrehen, sondern immer nach vorne gucken, weil das Schiff ja weiter geradeaus nach vorne fährt. Jetzt wieder mal die Signalstellung etwas korrigieren, etwas dichter, so daß das Killen gerade eben weg ist."
Freizeit auf dem Wasser, die Bundesbürger drängt es auf Seen und Flüsse. Seit Beginn dieses Jahres lebt die Wassersport-Branche von einem bislang beispiellosen Boom. Zehntausende machten in diesem Sommer ihren Segler- oder Motorbootführerschein, Tausende legten sich ein Wasserfahrzeug zu. Die 17. Deutsche Bootsausstellung profitierte von der neuentdeckten Liebe zum nassen Sport. Auf der international besetzten Trocken-Regatta in Hamburg wurden 160.000 Besucher gezählt, die nicht nur zum Schauen gekommen waren. Die Branche meldet Rekordabschlüsse - für 65 Millionen Mark allein in den Messetagen. Das Nachmesse-Geschäft wird auf 200 Millionen geschätzt. Neue Trends zeichnen sich ab: statt des Solo-Freizeitkapitäns treten zunehmend Familien als Käufer auf. Deshalb hat die Zahl der Umsteiger auf größere Boote zugenommen. Blickfang in Hamburg: ein propellergetriebenes Flugboot, das mit 120 Stundenkilometern knapp über der Wasseroberfläche fliegt. Nostalgisches steuerten Amerikaner und Dänen bei: Nachbauten alter Segler, originalgetreu vom Riß bis zu den Ausrüstungsteilen. Ausrüstung kostet ihren Preis und will richtig ausgewählt sein. Die steigende Zahl der Seenotfälle führen Fachleute auf Leichtsinn und mangelhafte Ausrüstung zurück. In Hamburg wurden erstmals Preise für Sicherheitsausrüstungen vergeben. Prämiert wurde unter anderem ein Wärme-Schwimmanzug, dessen Mehrschichten-Gewebe die Vorteile eines wasserdichten Taucheranzugs mit denen einer Thermosflasche verbindet. Mit diesem Overall kann der Schiffbrüchige mindestens 8 Stunden im null-Grad-kalten Wasser schwimmen. Auch diese Rettungsweste erhielt einen Sicherheitspreis. Ihre vollautomatisches Aufblasvorrichtung tritt in Funktion, nachdem sich eine extreme wasserlösliche Tablette im Ventilsystem aufgelöst hat. Sicherheit auf dem Wasser wird immer wichtiger angesichts einer rapide wachsenden Freizeitflotte. Schon heute sind in der Bundesrepublik mehr als 300.000 Boote registriert.
Dabei-Wirtschaft: vertrauen in die Mark
"Ich würde mir 20 Baumstämme kaufen, etwas Strick und ein paar Nägel. Bau mir ein floß, kauf mir ein großes Segel und mit diesem Segel werde ich Richtung Südsee auf ne kleine Insel fahren, werde mich hier erholen am Korallenstrand, circa 14 Tage ..."
Wünsche und Träume, die ein Sparbuch weckt. Daß die Deutschen viele Träume haben, beweisen ihre Sparguthaben. Allein den Sparkassen zeigt die Bilanz zum Weltspartag 76-haben die Bundesbürger rund 200 Milliarden Mark anvertraut - ein volkswirtschaftlich bedeutsames Kapital-Reservoir, aus dem Zinsen und Kredite fließen. Die Deutschen gehören - wie auch Sparkassenpräsident Geiger meintimmer noch zu den fleißigsten Sparern der Welt.
Sparkassenpräsident Geiger:
"Die Menschen haben ja unterschiedliche Sparmotive, sie lagen aus ihrem Arbeitslöhne Teile zurück für größere Anschaffungen, aber auch um eine kleine Bar-Reserve zu bilden, auf die man jederzeit dann zurückgreifen kann. Sparkapital ist aber auch die Grundlage für die Finanzierung der Investitionen unserer Wirtschaft, aber auch von Bund, Ländern und Gemeinden und damit die Basis für eine gesunde, wachsende Wirtschaft. Die dafür notwendige Kapitalbildung ist nur dann gesichert, wenn der Sparer auch wirklich weiß, daß sein Spargeld auch morgen seinen Wert behält. Deshalb appelliere ich am Weltspartag an alle für die Wirtschaftspolitik Verantwortlichen, sich energisch um Geldwertstabilität zu bemühen, nur dann behält Sparen seinen Sinn."
Die meisten deutschen Sparer scheinen Vertrauen in die Wirtschaftsentwicklung zu setzen. Außerdem haben Träume-wie man weiß-immer Konjunktur.
"Für ein Eigenheim, dafür spare ich, und daß der Notgroschen da ist."
"Ich kauf mir dann Papiere irgendwelcher Art, nichtwahr, die gute Zinsen bringen, und dann nehme ich diese Zinsen zu meiner Rente, damit ich also dann besser leben kann."
Dabei-Sport: Randnotizen
In einer Welt, in der die Maschine den Takt angibt, stehen handwerkliche Fähigkeiten scheinbar nicht mehr hoch im Kurs. Ein gedankenloses Klischees und ein Irrtum dazu, meinten Belgiens Holzfäller und trafen sich am Rande des Städtchens Francorchamps, um ihren Mitbürgern zu demonstrieren, welche Geschicklichkeit im Umgang mit Baumstämmen nötig ist und zu welcher Meisterschaft man es dabei bringen kann. Auch ein talentierter Heimwerker würde versagen, müßte er mit einer Motorsäge einen Kubus von 10 Zentimeter Kantenlänge mitten aus einem Baumstamm schneiden. Den exakten Schnitt bewertete ein Preisgericht. War das vorgesehene Maß auch nur um Millimeter verfehlt. gab es Minuspunkte. Könner wagten den Schritt vom zweckbedingten Tun zur zweckfreien Kunst: Skulptur-Wettbewerb für Motorsägen. Fingerspitzengefühl ist auch den gefragt, wenn Holzfäller große Maschinen bewegen-Kräne zum Beispiel. Nach dieser miß glückten Demonstration wollte der Mann im Kran beweisen, daß auch ein Holzfäller über Zartgefühl verfügt. Er schaffte es mit einem Luftballon.
Zu den Naturgewalten pflegen Karate-Kämpfer - wie es scheinteine besondere Beziehung. Jedenfalls dann, wenn der Lehrer ein Japaner ist. Für die Ideologen dieser asiatischen Ur-Form kompromissloser Selbstverteidigung ist Karate die Kunst und Philosophie des Kampfes schlechthin. Und wohl auch der Gewalt. Zumindest für Masututsu Gyama, der seine polnischen Schüler an die Ostsee rief, um sie bei Sturm und Brandungswellen in die richtige Stimmung zu bringen. Im Nahkampf am Ostseestrand fanden die Aktiven keins Zeit, über den höchsten Lehrsatz ihres Kampfsports nachzusinnen, daß Karate den Charakter des Menschen veredelt.