Berliner Funkausstellung
Kamera: Pahl
Größtes Kriegsschiff der Welt in Wilhelmshaven
Kamera: Brandes
Hochwasser in Österreich
Herkunft: Austria
Drachenfliegen in Sussex
Herkunft: COI
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Dabei-Unterhaltung - Funkausstellung Berlin
Alexis Korner war einer der vielen Show-Größen, die nach Berlin gekommen waren, um Industrie und Publikum auf das weltgrößte Fest der Unterhaltungs-Elektronik einzustimmen. Information der Händler und der Konsumenten: Zu diesem Zweck hatten Aussteller aus 23 Ländern das Beste aufgebaut, was die internationale Funk- und Fernsehindustrie zu bieten hat. Der diesjährige Trend: Keine umwälzenden Neuerungen aber technische Verfeinerungen und neue Tendenzen.
Dabei sind die Alten oft auch die Neuen - wie die Firma Braun, deren jetzt 20 Jahre altes Design die Unterhaltungs-Elektronik der ganzen Welt beeinflußt hat.
Mit hohen Leistungen wirbt der Receiver "Regie 450" um Käufer. Das Kompaktgerät besticht durch hohe Empfindlichkeit und Trennschärfe. 2 Boxenpaare und Stereo-Kopfhörer können angeschlossen werden. Braun erster Stereo-Kassettenrecorder in Hi-Fi-Qualität fügt sich harmonisch in die Gerätelinie des Hauses ein. Frontbedienung mit getrennten Aussteuerungsinstrumenten. Eine neue Kompaktbox - die kleinste auf dem Markt - rundet das Hi-Fi-Angebot ab.
Grundig - Vorreiter des Baukastensystems - hat diese Technik noch verfeinert. Die steckbaren Funktionsgruppen, die bis zu 100 Einzelelemente wie Transistoren und Schaltkreise zusammenfassen, können mit einem Handgriff ausgewechselt werden. Die neuen Farbfernseher bestehen schon zu 75 %aus Baukastenteilen. Mehr Bedienungskomfort bietet der neue Infrarot-Hörset. Lichtwellen ersetzen die Anschlußleitung zum Kopfhörer. Per Knopfdruck kann überdies von der eingebauten Quarzuhr die Zeit abgefragt werden.
Farbige Fernsehunterhaltung unabhängig von Sendezeit und Programmangebot offerieren Video-Recorder - der OPTICORD 700 Color beispielsweise, der die eine Sendung aufzeichnet, während man die andere sieht, Die Laufzeit einer Kassette: bis zu 60 Minuten.
Der Zeitpunkt für eine Programmaufzeichnung wird durch die 24-Stunden-Schaltuhr eingestellt.
Ein attraktives Fernsehprogramm beeinflußt den Absatz der Geräteindustrie. Je höher der Informations- und Freizeitwert des Schirms, desto besser die Branchen-Konjunktur. In Berlin zeigten die Aussteller vorsichtigen Optimismus. Noch ist der Farbfernsehgeräte-Markt erst zu 30 % gesättigt. Ein ansprechendes Programm - so spekulieren sie - könnte den zögernden Verbraucher dazu bringen, einen Teil seines Sparkontos gegen ein Stück hochgezüchtete Unterhaltungs-Elektronik einzutauschen.
Dabei-Technik: - sohwimmendes Monstrum
Das größte Kriegsschiff der Welt hat weder Geschütze noch Kanonen, Eine Woche war der amerikanische Flugzeugträger 'Nimitz' Blickfang für maritim-interessierte Bundesbürger. Das Monstrum aus Stahl. Elektronik und Uran lockte auch die Politprominenz an: Verteidigungsminister Leber besichtigte den Träger ebenso wie später NATO-Generalsekretär Luns. Im Innern des Schiffes ließ Leber sich erläutern, was es mit der Schlagkraft des Flugzeugträgers auf sich hat.
Rundgang samt Informationen erlaubten die argwöhnischen Amerikaner nur einigen hundert ausgesuchten Bundesbürgern: die Vorsicht vor möglichen Sabotage-Akten ist an Bord des nuklear-betriebenen und atomar ausgerüsteten Schiffes erste Seemannspflicht.
Auf Reede vor Wilhelmshaven lag eine Kriegsmaschine mit technischen Superdaten. Angetrieben von zwei Atom-Reaktoren, kann die 'Nimitz' 13 Jahre lang non-stop über die Meere kreuzen - mit 70 Stundenkilometern. Im Hangar und auf dem Oberdeck, das so groß ist wie 3 Fußballfelder, parken rund 100 Flugzeug - überwiegend Bomber, Tagdflugzeuge und U-Boot-Jäger.
6.200 Mann leben auf der 'Nimitz', die ohne militärische Ausrüstung rund 1,5 Milliarden Mark gekostet hat. Erst vor 4 Monaten in Dienst gestellt, macht sie jetzt ihren Antrittsbesuch bei den westlichen Verbündeten.
Der Flugzeugträger mit den Maßen eines auf die Seite gelegten Wolkenkratzers lockte rund 200.000 Schaulustige an, darunter einige Tausend aus Süddeutschland.
Dabei-Katastrophe - Regenalarm in Österreich
So sah es in diesem Sommer nur inÖsterreich aus. Während ganz Europa monatelang unter einer Hitzeglocke lag, drohte die Alpenrepublik zeitweise in einer Wasserflut zu ertrinken. Österreich, bevorzugtes Ferienland der Deutschen, wurde von der schwersten Hochwasserkatastrophe seit 20 Jahren heimgesucht. Was in friedlicher Jahreszeit über Österreich hereinbrach, könnte sich nach Meinung von Meteorologen schon bald bei uns wiederholen - wenn die ersten schweren Herbststürme wehen: Tausende von einer Stunde zur anderen obdachlos, Viole mit knapper Not aus den umfluteten Häusern gerettet, unübersehbare Schäden. Flüsse traten so schnell über ihre Ufer, daß manche Hausfrau während des täglichen Einkaufs vom Wasser überrascht wurde.
Fitness und menschliche Solidarität halfen, bis Polizei, Feuerwehr und das österreichische Bundesheer im Katastropheneinsatz waren. Erste Aufgabe wie hier in der Donau-Ortschaft Pöchlarn: die gefährdeten Abschnitte mit Sandsäcken zu sichern.
Die Regenfälle hielten an. Noch Tage nach Beginn der Katastrophe traten die Flüsse an immer neuen Stellen über ihre Ufer. Die Feuerwehr traf schon Vorbereitungen, auch die Reichsbrücke in Wien für den Verkehr zu sperren. Hier erreichte die Donau einen Wasserstand von 7 Meter und 60. In manchen Donau-Ortschaften mußten die Einwohner auf die Standfestigkeit ihrer alten Häuser vertrauen, weil die Helfer mit den Booten auf die Evakuierung so vieler Menschen nicht vorbereitet waren. Als der Wasserstand der Donau auf fast 8 Meter gestiegen war, ließen die Regenfälle nach. In den Donaustädten standen die flußwärts gelegenen Stadtteile noch Tage unter Wasser. Jetzt wandelte sich die Hochwasserflut in eine Touristen-Attraktion. Aus den verschont gebliebenen Landesteilen reisten Österreicher an, um die Flut und ihre Folgen zu besichtigen. Die Kinder im Katastrophengebiet nutzten die Überschwemmung - wie es alle Kinder tun würden - für sommerliche Wasservergnügen.
Dabei-Sport - schwebende Drachen
Nach den Kontinentaleuropäer haben nun auch die Briten die schönste Form des Fliegens entdeckt. Auf einem Hügel in der Grafschaft Sussex probten rund 100 Drachenflug-Enthusiasten beiderlei Geschlechts die ersten Sprünge - mit Sturzhelm und im Kampfanzug.
In der sanften Hügellandschaft fiel es manchem Flug-Lehrling schwer, die notwendige Höhe zu gewinnen. Andere suchten noch während des Flugs nach der richtigen Manövrierposition.
Der böige Wind erlaubte keine riskanten Flugmanöver. Ohnehin hatten sich die britischen Drachenflug-Avantgardisten bescheidene Ziele gesteckt: Im Zielflug - und sei es einen Meter über dem Boden - eine Markierung im Tal anzusteuern. Ein trapezförmiges Gestänge dient als Steuerknüppel. Mit dem kann man den Drachen nach links oder rechts und nach oben oder unten lenken.
Die unfallfreie Drachenflug-Premiere gab einigen ehrgeizigen Teilnehmern starken Auftrieb. Noch im Herbst - so kündigten sie an - wollen sie mit ihrem Drachen den Ärmelkanal überqueren. Jetzt suchen sie in ganz England nach einem hohen Berg - bisher vergeblich.