Sacherschließung
01. Aachen: Verleihung des Ordens "Wider den tierischen Ernst" an Walter Scheel
Tanzmariechen und Husaren. Mildred Scheel und Walter Scheel lachend am Tisch sitzend und Hände klatschend. Rüdiger von Wechmar und Frau, Hand in Verband. Aufnahme im Festsaal. Festkomitees: Scheel bekommt den Orden überreicht. Scheel mit Rücken zur Kamera. Orden, groß, nah. Helmut Schmidt mit Narrenkappe. Scheel mit Narrenkappe spricht O-Ton: "Meine verehrten Damen und Herren. Es ist Ihnen sicher nicht verborgen geblieben, dass ich einer der zugelassenen Parteien angehöre. Keine Sorge, ich werde verschweigen, welcher. Natürlich habe ich überlegt, ob ich nicht etwas Unterschwelliges, hört sich schon ganz gut an, Unterschwelliges machen sollte, um ein bißchen zu werben. Ich war drauf und dran, wissen Sie, so mit den Parteifarben, eben sind sie hier schon erwähnt worden. Aber dann habe ich es wieder gelassen. Man weiß eben nicht genau, wie das wirkt, wenn ich zum Beispiel gesungen hätte "Blau auf dem gelben Wagen!", das ist sehr zwiespältig." Staatsanwalt im Publikum Hans Sachs lachend halbtotal mit Dame. Carlo Schmid groß, nah. Helmut Schmidt, groß, nah. Pfeife rauchend, Orden am Hals. Scheel singt. Botschafter von Hase mit Frau am Tisch sitzend, lachend. Ertl lachend, Hände klatschend. Kuß: Mildred Scheel - Walter Scheel.
02. Bruchhausen: Hochzeit Rudi Carell
Kleiner Zug fährt an. Am Fenster winkt Rudi Carell mit Braut Anke Bobbert. Brautpaar steigt in ein altes Auto. Brautstrauß: Maiglöckchen. Rudi Carell, groß, nah, halbtotal spricht O-Ton: "Ich muss morgen im Standesamt "Ja" sagen und ich weiß, wie meine Kollegen das machen würden. Wim Thoelke zum Beispiel, der würde sagen: "Ja, ja, ja.". Der machte dieses Quiz "Drei mal Nein". Er kann also dreimal "Ja" sagen. Oder wie würde zum Beispiel Peter Alexander am Standesamt das "Ja" sagen? - Ja - so würde er es machen. Oder wie würde "Ja" sagen Ilja Richter? - "Jahaha" so würde Ilja Richter es machen. Dietmar Schönherr: "Ja". Oder Gerhard Löwenthal: "Nein." Im Standesamt: Photographen und Standesbeamter, O-Ton: "Sie wollen vor dem Gesetz die Ehe schließen, sich die Hände zum Lebensbunde reichen. Herr Rudolf Wijbrand Kesselaar, sind Sie bereit, mit der gegenwärtigen Fräulein Anke Bobbert die Ehe einzugehen, so antworten Sie "Ja." - "Ja." - "Erklär ich nunmehr Kraft des Gesetzes für rechtmäßig verbundene Eheleute." Brautpaar während der Zeremonie, groß, nah. Der kleine Zug fährt ab. Hinten auf der Plattform Eheleute Carell winkend.
03. Nürnberg: 25. Spielwarenmesse
Mann geht auf der Straße und zieht hinter sich einen großen Holzzug. Aufnahmen in der Messehalle, allgemein. Steiff-Plüschtiere. Neues Gesellschaftsspiel: "Plumps" mit Würfeln und Figuren. Kinderdruckerei mit Gummibuchstaben. Physikalisches Labor. Segel- und Motorboote mit Funkfernsteuerungsanlagen. Original nachgebaute Spielzeugautos. Formel I Rennwagen. Container-Terminal mit moderner Verladetechnik.
04. St. Moritz: Weltcup/ Damen Riesenslalom I. Teil
Straßen in St. Moritz. Menschen mit Skiern und in Schneeanzügen. Eine Dame geht am Stock. Schneepflug. Annemarie Pröll auf der Piste. Stürze. Jacqueline Rouvier wirft die Mütze ab. Traudl Treichl auf der Piste. Fabienne Serrat auf Frankreich auf der Piste. Fabienne Serrat groß, nah.
Herkunft / Inhaltsart
Verleihung des Ordens "Wider den tierischen Ernst" an W. Scheel
Kamera: Luppa
Hochzeit Rudi Carrell
Kamera: Brandes
25. Spielwarenmesse Nürnberg
Kamera: Pahl
Weltcup/ Damen-Riesenslalom in St. Moritz/ I. Teil
Kamera: Rau
Herkunft: Fox Pool
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Notizen: Minister mit Narrenkappe
Der 25. Ordensritter der Aachener Karnevals-Gesellschaft heisst Walter Scheel. Der "Orden wider den tierischen Ernst", der einst auch Helmut Schmidt und Konrad Adenauer schmückte, fiel diesmal an den deutschen Aussenminister, der zeit seines politischen Lebens den Aachener Ordensspruch fleissig befolgte: durch Humor die Politik zu vermenschlichen. Der designierten Bundespräsident überzeugte auch unter der Narrenkappe.
Aussenminister Walter Scheel:
"Meine verehrten Damen und Heran. Es ist Ihnen sicher nicht verborgen geblieben, dass ich einer der zugelassenen Parteien angehöre. Keine Sorge, ich werde verschweigen, welcher. Natürlich habe ich überlegt, ob ich nicht etwas Unterschwelliges, hört sich schon ganz gut an, Unterschwelliges, machen sollte, um ein bisschen zu werben. Ich war 'drauf und 'dran, wissen Sie, so mit den Parteifarben, eben sind sie hier schon 'mal erwähnt worden. Aber dann habe ich es wieder gelassen. Man weiss eben nicht genau, wie das wirkt, wenn ich zum Beispiel gesungen hätte "Blau auf dem gelben Wagen"!, das ist sehr zwiespältig."
Dann liess Walter Scheel dem Sänger im Staatsmann freien Lauf: Unter den skeptischen Blicken eines Ordensbruders stimmte er ein Karnevalslied in Aachener Mundart an.
Dabei-Unterhaltung: Rudis letzte Solo-Show
In Bruchhausen am Rande der Lüneburger Heide rief eine Bremer Ex-Sekretärin 'Halali'. Zur Strecke gebracht war Rudi Carrell, Deutschlands wahrscheinlich beliebtester Spaßmacher vom Dienst, Noch am Vorabend übte der Holländer mit dem bürgerlichen Namen Rudolf Kesselaar die korrekte Aussprache das Wortes 'Ja'.
Rudi Carrell:
"Ich muss morgen im Standesamt 'Ja' sagen und ich weiss, wie meine Kollegen das machen würden. Wim Thoelke zum Beispiel, der würde sagen: 'Ja,ja,ja'. Denn der macht dieses Quiz "Drei mal Nein". Er kann also dreimal 'ja' sagen. Oder wie würde z.B. Peter Alexander am Standesamt das 'ja' sagen? - Ja - so würde er es machen. Oder wie würde Ilja Richter es machen. Dietmar Schönherr: 'Ja'. Oder der Gerhard Löwenthal: 'Nein'.
Nach dieser Generalprobe hatte Rudi den richtigen Ton gefunden.
Standesbeamter:
"Sie wollen vor dem Gesetz die Ehe schliessen, sich die Hände zum Lebensbunde reichen. Herr Rudolf Wijibrand Kesselaar sind Sie bereit, mit der gegenwärtigen Fräulein Anke Bobbert die Ehe einzugehen, so antworten Sie 'Ja'. - Ja - Erklär' ich nunmehr kraft des Gesetzes für rechtmässig verbundene Eheleute."
Sechs Jahre war die attraktive Bremerin mit Rudi Carrell befreundet, Auch als Ehefrau wird sie den Showmaster mit vielen tausend weiblichen Rudi Carrell-Fans teilen müssen.
Dabei-Messe: Container im Kinderzimmer
Einmal im Jahr wird Nürnberg für 1 Woche vom Spielzeug beherrscht. Auf der Welt grösster Spielzeugmesse warben diesmal 1.540 Aussteller aus 37 Ländern um die anspruchsvollen Einkäufer der Branche. Spielwaren - so lautet die Messe-Bilanz - werden in diesem Jahr wegen der gestiegenen Rohstoffpreise um 15 Prozent teurer. Die Zahl echter Neuheiten hielt sich in Grenzen, bewährte Artikel und Systeme wurden modernisiert und weiterentwickelt. Plüschtiere bleiben ein Hit im Kinderzimmer. neu in Nürnberg: Plumps - ein Gesellschaftsspiel, das den Spieltrieb der Kleinen und Grossen gleichermassen befriedigt, ein attraktiver Zeitvertreib mit Würfeln und Figuren. Die Heim-Druckerei als Gummibuchstaben ist bei ABC-Schützen nach wie vor gefragt. Aus dem physikalischen Labor kommt der Tonoskop. Ein Anblasrohr und eine Membrane mit eingeschlossenem Sand setzen jedes Kind in den Stand, mit seiner Stimme Figuren zu bilden. Verfeinert wurden Antriebs- und Steuerungstechnik von Modellfahrzeugen. Für Segel- und Motorboote beispielsweise werden Hochleistungs-Rennmotore und sorgfältig abgestufte Getriebe geliefert. Die Funkfernsteuerungsanlagen sind auf den letzten elektronischen Stand gebracht.
Ob der Original nachgebaute Formel I - Rennwagen von Weltmeister Jacky Stewart oder die Modelleisenbahn, die als Kleinspur-Ausführung einen neuen Boom erlebt: verfeinerte Technik findet solange Kindlichen Zuspruch, wie sie Spieltrieb und Phantasie nicht hemmt sondern fördert.
Container-Terminal als Bausatz mit vormontierten elektrischen Abtriebsteilen: moderne Verladetechnik - jetzt auch im Kinderzimmer.
Trotz Energiekrise und Rohstoff-Knappheit: der Zug der deutschen Spielzeugbranche scheint weiter unter vollem Dampf zu stehen.
Dabei-Sport: zwischen Piste und Trockenhaube
Dort, wo es als schick gilt,sich mit einem Knöchel- oder Beinbruch als Mitglied des Wintersport-Jetsets auszuweisen, fiel für einige Wochen die alpine Welt-Elite ein.
Die exklusive Spielwiese von St. Moritz wurde freigeräumt - für die Skiweltmeisterschaften 1974. Der Riesenslalom für Damen war Auftakt der Titelkämpfe.
Die mehrfache Weltcup-Siegerin Annemarie Pröll kam mit der ungewöhnlich langen Strecke nicht zurecht. Immerhin: sie wurde Vierte und beendete das Rennen im Gegensatz zu mancher Konkurrentin stehend.
Jacqueline Rouvier aus Frankreich jubelte schon vor dem Ziel über ihren dritten Platz.
Für die Pisten-Sensation sorgte eine deutsche Friseuse: die 24-jährige Traudl Treichl aus Lenggries. Sie steuerte ihre Bretter auf Platz 2 und verhalf dadurch den bundesdeutschen Läuferinnen zur ersten Weltmeisterschaftsmedaille seit 14 Jahren.
Keine aber schlängelte sich so elegant und schnell durch die 65 Tore wie Fabienne Serrat. Die 18-jährige Französin bestätigte ihre Favoritenrolle durch einen eindrucksvollen Lauf. Nach dem Sieg der hübschen Fabienne waren sich die Experten einig: Frankreichs Damen, die schon einmal für Jahre die internationale Konkurrenz beherrschten, sind wider im Kommen.
Personen im Film
Carell, Rudi ; Ertl, Josef ; Hase von, Karl-Günther ; Sachs, Hans ; Scheel, Mildred ; Scheel, Walter ; Schmid, Carlo ; Schmidt, Helmut ; Wechmar von, Rüdiger ; Moser-Pröll, Annemarie ; Rouvier, Jacqueline ; Serrat, Fabienne ; Treichel, Traudl
Orte
Nürnberg ; Bruchhausen ; Aachen ; St. Moritz
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Ehrenzeichen ; Hochschulwesen ; Karneval ; Fasching ; Orden, Auszeichnungen, Ehrungen ; Ski, Skilauf, Skispringen ; Spielwaren, Spielzeug ; Küsse, Kussszenen ; Gesellschaftliche Veranstaltungen ; Berufe ; Ausstellungen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau