Sacherschließung
01. Hamburg: Intershow 74 - Internationale Schausteller Messe
Wachsungeheuer, groß, nah, öffnet das Maul. Riesige-Dracula-Zähne. Ein Junge betrachtet Kaugummi kauend das Ungeheuer. Andere Ungetüme. Kindergesichter, groß, nah. Spielautomatenhalle. Wohnwagen, von innen: Badezimmer, Wohnzimmer. Karussell. Flimmernde Lampen. Feuerschlucker. Publikum. Allgemeine Freizeitindustrie.
02. München: Mathäser- und Spio-Ball
Kinoplakat für den Film: "Auch die Engel esse Bohnen." Hauptdarsteller des Filmes Guiliano Gemma bekommt den Preis "Goldenen Leinwand" überreicht. Tanzendes Publikum auf dem Parkett. Franz-Josef Strauß mit Frau. Joachim Fuchsberger sitzt am Tisch, Zigarette rauchend. Ruth Leuwerik, groß, nah. Ein Kinotheaterbesitzer mit seiner elfmillionsten Besucherin. Die Dame bekommt Blumen. Horst Buchholz mit einer Dame am Tisch sitzend. Balletttänzerinnen.
03. England: Britische Kleider- und Schuhmode
Kleider von Hardy Amies. Mannequins führen Kostüme, Tages- und Abendkleider vor. Bunte Designs der Stoffe. Schnitte im Modestil der 30er Jahre. Auch ein farbiges Mannequin. Damenbeine. Schuhe mit leichten Plateausohlen, oft zweifarbig. Abendschuhe, Pumps- und Sportschuhe auf einer Treppe.
04. Berlin: Fußball: Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach 3:4
Berliner Olympiastadion. Ränge voll. Anhänger mit bunten Mützen und Fahnen. Strömender Regen. Abwehrspieler Weiners gelingt ein unhaltbares Eigentor. Ein Mann im Publikum schüttelt verzweifelt den Kopf. Werbung: Vorwerk, Sinalco. Torwart Zander, total, nah. Schmutzige Spielertrikots. Diverse Spielszenen in ZL. Torwart Kleff in Aktion im Tor, nah, total. Ein Tor für die Berliner durch Hermann Dung. 1:1. Herthas Trainer Kronsbein ist konsterniert. Abwehr von Hertha muss zwei Mal passen. Das Tor zum 3:1. Jenssen schießt ins Tor. 4:1. Trainer Kronsbein nochmals, halbtotal. Latte bei Hertha Tor. ZL-Aufnahmen vom Spielverlauf. Horr von Hertha schießt ein Tor. 2:4. 30-Meter Schuß von Beer. Kleff kann nicht halten 3:4. Herthas Fans blasen Hörner. Mönchengladbach versucht Konteraktionen. Berliner Sturmlauf bleibt erfolglos. Borussia Mönchengladbach gewinnt beide Punkte.
Herkunft / Inhaltsart
Intershow '74 (Schausteller-Messe)
Kamera: Brandes
Mathäser- und SPIO-Ball
Kamera: Rau
Britische Kleider- und Schuhmode
Herkunft: COI
Fußball: Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach/ Berlin
Kamera: Pahl, Rühe, Krigar
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Messe: intershow: 74
Intershow '74 - eine Fachmesse, auf der auch Kinder Hand an die Vergnügungsgeräte legen durften, mit denen die Branche allein in der Bundesrepublik jährlich l Milliarde Mark Umsatz macht. Auf der Internationalen Schausteller-Messe in Hamburg reizten technische Neuentwicklungen den Spieltrieb der Besucher. Die 4000 deutschen Schausteller-Betriebe nutzen den Fortschritt der Kirmes-Industrie auch für den privaten Bereich. Wer von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zieht, legt Wert auf Wohnkomfort. Die in Hamburg gezeigten Wohnwagen hatten Ausstattung und Einrichtung eines Bungalows.
Hoher Lebensstandard im Schausteller-Gewerbe will erst verdient sein. Nur wer viel investiert, kann auf hohen Umsatz hoffen. Attraktive Anlagen kosten oft Millionen. Hochentwickelte Technik bestimmt heute das Schausteller-Geschäft. Wer auf den rund 6.000 festen Jahrmärkten und Kirmesplätzen der Bundesrepublik erfolgreich sein will, muss Attraktionen bieten. Dass auch die Uralt-Schocker der Rummelplätze ihr Publikum finden, gibt Klein-Unternehmern eine Überlebenschance. Nach wie vor ist die Kirmes ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Freizeit-Industrie: die deutschen Schausteller locken pro Jahr 150 Millionen Besucher an - 30 mal so viel wie alle Fussball-Spiele einer Bundesliga-Saison.
Dabei-Unterhaltung: Ballgeflüster
'Auch die Engel essen Bohnen' - einer der drei Publikumsrenner, die in München mit der Goldenen Leinwand ausgezeichnet wurden. Mit Hauptdarsteller Guiliano Gemma freute sich auch der Constantin Verleih, der seinen Umsatz mit der kassenträchtigen Killer-Ballade kräftig steigern konnte.
Auf dem deutschen Filmball traf sich dann anschliessend Polit-Prominenz mit den Stars des Film- und Showgeschäfts. Die Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft wollte wieder an die glanzvollen Filmbälle der früheren Jahre anknüpfen-und nicht nur die Grossen von einst applaudierten diesem Vorsatz. Die krisengeschüttelte Branche hat bislang bewiesen, dass sie ein Meister im Überleben ist. Auf dem Mathäser-Filmball beispielsweise traf sich ein Theaterbesitzer mit dem elfmillionsten Besucher seiner Kinokette. Dieser Filmball war der Bosse, Stars und Sternchen, die eine Nacht lang dasselbe Ziel vereint - sehen und gesehen werden. Wer die Solo-Show der Selbstdarstellung nicht perfekt beherrscht, hat im Filmgeschäft kaum eine Chance.
Dabei-Mode: Aus Omas Modejournal
Mode-Nonstalgie vor britischen Kaminen. Der modische Trend, sich von der nüchternen Leistungsgesellschaft spielerisch abzugrenzen, hat sich auch auf der Insel durchgesetzt. Hardy Amies, Top-Couturier in London und Hofschneider der Königin, fiel der Schritt in die Vergangenheit besonders leicht. In diesen Tagen präsentierte er seine Frühjahrs- und Sommerkollektion : halblang bis lang, korrekt und auf klassische Linie getrimmt, eine Verbeugung vor dem Modestil der dreissiger Jahre und -wie Kontinentaleuropäer meinen - ein britisch unterkühlter Versuch, den modischen Mittelstand für die Nostalgiewelle zu gewinnen. Kleine Freiheiten gestattet Amies nur für den Abend.
Und so werden die Engländerinnen durch diesen Sommer gehen im Still der Zwanziger Jahre. Die britische Schuhwaren-Industrie gab einen Ausblick auf die Mode unterhalb des Knöchels der Brutal-Look so kündigte sie an, ist vorbei, der Fuss soll wieder sexy wirken.
Dabei-Fussball: erster Sieg
Sturmböen und strömender Regen beeindruckten 35.000 Hertha-Fans nicht im geringsten. Das Fussball-Fest im Berliner Olympiastadion hielt alle Besucher bis zum Abpfiff auf den Plätzen - trotz des Schocks in der zweiten Minute, als dem Abwehrspieler Weiners ein unhaltbares Eigentor gelang. Torwart Zander: er stand eine Halbzeit im Schusspunkt der Borussen-Stürmer. Mönchen-Gladbach liess vom Anpfiff keine Zweifel, dass die Taktik Angriff hiess. Im Kampf um den deutschen Meistertitel wollten die Borussen gegen die Berliner zum ersten Mal seit 1968 siegen.
Entlastungsangriffe der Berliner: sie blieben in der ersten Halbzeit selten. Doch Nationaltorwart Kleff war auf der Hut. In der neunten Minute wühlen sich die Berliner durch: 1:1 durch Hermann Dung.
Unbeirrt setzen die Borussen zu einem neuen Sturmlauf an. Hertha-Trainer Kronsbein ist konsterniert: zweimal muss seine Abwehr passen. Auch nach dem Halbzeitpfiff bleibt Mönchen-Gladbach tonangebend. Jensen erhöht auf 4:1. Trainer Kronsbein souffliert seinen Spielern Power-Play! Und Hertha reagiert mit Elan und Kampfkraft. Schwere Minuten für Torwart Kleff. In der 54. Minute ist Horr erfolgreich: 2:4! Mönchen-Gladbach reklamiert vergeblich. 5 Minuten später: Beer überrascht den Nationaltorwart mit einem 30-Meter-Schuss: 3:4! Herthas Fans blasen zum Sturmangriff. München-Gladbach versucht mit Konteraktionen, den Spielfluss der Berliner zu unterbrechen - mit geringem Erfolg.
Der Berliner Sturmlauf bleibt erfolglos: in einem der besten und spannendsten Spiele im Olympia-Stadion gewinnt Borussia beide Punkte.
Personen im Film
Beer, Horst ; Amies, Hardy ; Buchholz, Horst ; Fuchsberger, Joachim ; Gemma, Guiliano ; Leuwerik, Ruth ; Dung, Hermann ; Horr ; Jensen, Ole ; Kleff, Wolfgang ; Kronsbein, Helmut ; Weiners ; Zander, Walter
Orte
Hamburg ; München ; England ; Berlin ; London
Themen
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