Sacherschließung
01. Holland: Grachtenspringen
Eine Mischung aus Hoch- und Weitspringen. Einige Springer können die Gräben trocken überspringen, aber es gibt auch Fälle, in denen der Springer zur Freude der Schaulustigen ins Wasser fällt. Zum Springen braucht man einen langen und elastischen Stab. Der Gewinner erreicht die Weite 15,12 m.
02. München: 8. FAO-Konferenz in München: Landwirtschaftprobleme in den Industrieländern
Eine Frau und ein Mann machen Heu mit der Sense und Harke. Eine Bäuerin mit einer Kuh auf dem verkommenen Hof. Moderne Landwirtschaftsmaschinen unter anderem Eiersortiermaschine auf den Weiden. Vor einem Bauernhof steht eine Bauernfamilie. Große Getreidefelder, Maisfeld. Konferenzteilnehmer unterhalten sich miteinander. Ertl im Gespräch mit zwei Herren. Sitzungssaal mit vielen Fahnen von den teilnehmenden Ländern. Minister Ertl spricht O-Ton: "Viele Situationen werden heute in der europäischen Landwirtschaft durchgespielt, die agrarpolitisch, technisch und organisatorisch weiten Teilen der Welt in Zukunft ebenfalls bevorstehen. Die hier gemachten Erfahrungen können andernorts zu wertvollen Entscheidungshilfen gemacht werden. Ich betrachte es als eine der wichtigsten Aufgaben der FAO, diesen Erfahrungsaustausch zu vertiefen und zu koordinieren. In unserem Lande zum Beispiel wollen wir die leistungsfähigen Betriebe auch in Zukunft erhalten und den erforderlichen Strukturwandlungsprozess sozial erträglich gestalten. Wo immer heute und auch in Zukunft Landwirte auf sie zukommende Probleme nicht alleine lösen können, wird gezieltes, staatliches Handeln unerläßlich."
03. Hockenheim: Rennen auf dem Hockenheim Ring
Ein Rennwagen wird von Transporter herunter geholt. Ein anderer Wagen wird geschoben und von einer Frau am Lenkrad gesteuert. Zwei Techniker arbeiten mit einem Motor von Formel Super V-Rennwagen. Der Motor wird eingebaut. Die Räder werden festmontiert. Noch diverse Aufnahmen über Einzelheiten in den Autos. Aufnahmen von den schönen Begleiterinnen der Rennfahrer. Nochmals Autoteile, zum Beispiel Drehzahlmesser. Fittipaldi im Gespräch, halbtotal. Start Formel I Autos. Diverse Einstellungen während des Rennens. Kleine Inspektionen und Auftanken zwischendurch an den Boxen. Die elektronische Einstellung von Zündung und Vergaser. Fittipaldi steuert seinen Lotus an die Boxen. Fittipaldi fährt an die Fahrbahnseite und scheidet vom Rennen aus. Mädchen mit den Zeituhren. Manfred Schurti bastelt bei seinem Rennwagen. Helmut Koinigg aus Österreich, halbtotal und beim Helmaufsetzen. Start Formel II. Rennen in diversen Einstellungen. Ein Rennwagen macht Geländefahrt, aber erreicht die Fahrbahn wieder glücklich. Ein Pressephotograph wird Opfer seines Berufsrisikos. Ein schleudernder Wagen trifft ihn am Rand der Piste. Der Rennwagen brach ihm beide Beine. Manfred Schurti führt, aber nicht Schurti, sondern Koinigg gewinnt. Koinigg bei Siegerehrung. Schurti bekommt den Goldpokal als Gesamtsieger von Horst Backsmann, Spitzenmanager von VW. Junge Autofans bejubeln Schurti.
Herkunft / Inhaltsart
Grachtenspringen in Holland
Herkunft: Polygoon
8. FAO-Konferenz in München Landwirtschaftsprobleme in Industrieländern (s. unten)
Kamera: Rau
Hennen auf dem Hockenheim Ring
Kamera: Seib, Labudda, Pahl, Rühe, Brandes
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Unterhaltung: Kanal-Springen
Sie bereiten sich mit der Akribie und Umsicht eines Profis auf ihre Übung vor, und sie werden - obwohl Freizeit-Sportler - wie Olympia-Sieger gefeiert, wenn ihnen ein weiter Satz gelingt: die Grachten-Springer der Niederlande, die sich alljährlich dem traditionellen Muskel- und Balancetest in der Stadt Winssum unterziehen.
Spurtschnelligkeit, ein sicheres Auge, die Bizeps höhenfest und zitterfrei - unerlässliche Eigenschaften für einen Springer, der sich weit und trocken über Hollands Grachten schwingen will. 15 Meter und 2 hätten im vergangenen Jahr zum Gewinn der 'Goldenen Stang' ausgereicht und den sechsfachen Sieger Bokke Span auf den zweiten Platz verwiesen. Doch der Routinier schlug der Konkurrenz im Absprung noch ein Schnippchen: 10 Zentimeter mehr - und der 7. Title für Bokke Span. Als Zuschauersport wir Grachten-springen manch andere Sportart überleben: den wie in keiner anderen Disziplin kann hier nicht nur der Sieger, sondern auch der Verlierer das Publikum für sich gewinnen.
Dabei-Landwirschaft: Struktur-Wandlung
Bäuerliche Idyllen sind selten geworden in der Bundesrepublik. Von Romantik darf nur noch der Städter träumen, wenn er in den Ferien Bauer spielt. An Rationalisieren, Mechanisieren, rentable wirtschaften denken die Landwirte - in allen europäischen Industrie-Nationen. Ihr vordringlichstes Ziel: mit weniger Arbeitskräften aber verbesserter Technik mehr Nahrungsmittel zu produzieren.
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft zwingt manchen Landwirt, seinen Beruf aufzugeben. Täglich verlassen z.B. in der Bundesrepublik 225 Bauern den eigenen Hof. Von 1961 bis 1970 sank die Zahl der in der deutschen Landwirtschaft arbeitenden Menschen von 3.4 Millionen auf 2 Millionen. In Frankreich im gleichen Zeitraum von 4 Millionen auf 2.9 Millionen.
Agrarpolitik, die sich als Teil einer umfassenden Gesellschaftspolitik versteht, muss deshalb Landwirte in dieser Übergangsphase mit gezielten Massnahmen unterstützen. Internationale Gremien helfen mit, Problemlösungen zu finden.
'Anpassung der Landwirtschaft in entwickelten Ländern', hiess deshalb das wichtigste Thema der 8. FAO Regional-Konferenz für Europa in München. 28 europäische und 7 aussereuropäische Staaten nahmen an dieser Konferenz der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen - Kurz FAO genannt - teil. Bundeslandwirtschaftsminister Ertl wies als Gastgeber auf die weltweite Bedeutung der in Europa getroffenen Massnahmen hin.
'Viele Situationen werden heute in der europäischen Landwirtschaft durchgespielt, die agrarpolitisch, technisch und organisatorisch weiten Teilen der Welt in Zukunft ebenfalls bevorstehen. Die hier gemachten Erfahrungen können andernorts zu wertvollen Entscheidungshilfen werden. Ich betrachte es als eine der wichtigsten Aufgaben der FAO, diesen Erfahrungsaustausch zu vertiefen und zu koordinieren. In unserem Lande z.B. wollen wir die leistungsfähigen Betriebe auch in Zukunft erhalten und den erforderlichen Strukturwandlungsprozess sozial erträglich gestalten. Wo immer heute und auch in Zukunft Landwirte auf sie zukommende Probleme nicht alleine lösen können, wird gezieltes, staatliches Handeln unerlässlich.'
Dabei-Sport: Was heisst Super-Vau?
Sonntagvormittag - Lagerleben an einer Rennpiste in Deutschland. Automobilrennen, seit Generationen Zuschauersport, auf dem Wege zum Volkssport. VW gab den Anstoss - leistete technische Hilfe: Formel Super Vau, der jüngste unter den Pistenrennern, baut sich aus Serien-Teilen auf. Den Motor liefert der VW 412, Getriebe und Bremsanlage der VW 1600. Schale und Fahrgestell konstruierten Firmen aus ganz Europa, darunter Englands gerühmte Werkstätten Lola und Royale.
Letzter Check-up auf dem Motodrom von Hockenheim. Die Gleichung 'schnelle Wagen - schöne Mädchen' geht auch in der neuen Formel auf. Super Vau hat sich als Fahrstuhl nach oben etabliert. Ehrgeizigen Talenten winken Verträge in den höheren Klassen: Mehr Motor und mehr Geld - Formel I Weltmeister Emerson Fittipaldi strich ein fünfstelliges Startgeld ein, als er für Hockenheim die Formel wechselte.
In Hockenheim beim vorletzten Lauf zur Europameisterschaft tummelten sich allein 14 Grand-Prix Piloten auf dem schnellen Kurs. Sie machten Tempo und unterboten vor 80.000 Zuschauern den Rundenrekord gleich serienweise.
Auftanken und Sekundeninspektion. Der Fahrer gibt Hinweise. Auch Fittipaldi steuert seinen Lotus an die Boxen. Er ist der grosse Favorit der Formel II in Hockenheim.
Erstmals in Hockenheim erporbt, um Zeit zu gewinnen: die elektronische Einstellung von Zündung und Vergaser. Der Formel II-Motor hat mit 2000 Kubikzentimetern 400 mehr als das Formel Vau-Triebwerk - ausreichend, um die PS-Zahl zu verdoppeln. Die Maschine dreht bis auf 9.000 Touren auf. Fittipaldi hielt sich nicht an die Stallregie. Der grosse Star überdrehte seinen Lotus und schied in der 9. Runde aus.
Manfred Schurti wollte es in seiner Klasse besser machen. Der Liechtensteiner gehört zu den Assen der Formel Vau und steuert die Formel II an. Mehr als 120 PS leistet sein VW-Motor. Schärfster Konkurrent: der 23-jährige Helmut Koinigg aus Österreich. Super Vau Wagen vor dem Start. In Hockenheim stritten sich die Monoposti um den VW Goldpokal.
Geländefahrt in Kübelwagen-Tradition. Doch der Aussenseiter gewinnt den Auschluss an das Feld zurück. Wenig später: ein Pressefotograph wird Opfer seines Berufsrisikos. Ein schleudernder Wagen trifft ihn am Rand der Piste. Er will aufstehen, doch die Helfer halten ihn zurück: der Rennwagen brach ihm beide Beine. Manfred Schurti steuert seinen Wagen nach vorn. Noch liegt das Spitzenfeld zusammen. Auf dem schnellen Rundkurs erreichen die Super-Vaus mehr als 200 Kilometer in der Stunde. Noch ist Schurti vorn. 22.000 Mark liess er sich sein Fahrzeug kosten, dessen Leistungswerte sich kaum von einem Formel II-Rennwagen unterscheiden: in 4.5 Sekunden beschleunigt der Super Vau auf Tempo 100. Seine Spitzengeschwindigkeit: 225 Stundenkilometer.
Die Karosserie in Rahmen- oder Schalenbau wandelte das brave Alltagsauto zum windschlüpfigen Pistenjäger um. Auf der ganzen Welt nutzen junge talentierte Fahrer heute die Chance, mit relative geringem finanziellen Einsatz auf Tuchfühlung mit den hochdotierten Pistenstars zu gehen.
Führungswechsel vor dem Ziel: nicht Schurti sondern Koinigg gewinnt das letzte Rennen. Doch den Goldpokal erhält Schurti als Gesamtsieger von Horst Backsmann, einem der Spitzenmanager von VW. Junge Autofans aus Liechtenstein bejubeln ihren Landsmann - vielleicht nicht ohne Hintersinn: den Schurti ist der einzige TÜV-Beamte des Fürstentums Liechtenstein.
Personen im Film
Backsmann, Horst ; Ertl, Josef ; Fittipaldi, Emerson ; Koinigg, Helmut ; Schurti, Manfred
Orte
München ; Holland ; Hockenheim
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Innenpolitische Veranstaltungen ; Forstwirtschaft ; Motorsport ; Landwirtschaft ; Grachtenspringen ; Landwirtschaft ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
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