Sacherschließung
01. Stuttgart: Endspiel um den deutschen Fußballpokal, Bayern München schlägt 1. FC Köln
Fähnchenaustausch. Pokal, nah. Dicht besetztes Neckarstadion. Spielszenen siehe Sprechertext. Kölner Trainer Ocwirk, groß. Gerd Müller bei mehreren Schüssen. Bayerischer Trainer Lattek, groß. Kölner Rupp schießt das 1:0. Helm. Schön, groß. Franz Beckenbauer schießt das 1:1. Edgar Schneider, Bayern schießt Tor aus 25 m. Jubelnder Trainer Lattek und auch Sieger. Spieler laufen mit Pokal auf das Feld.
02. Hamburg: 2. Elbtunnel
Baumaschinen fahren an Vorgarten vorbei, in dem ein Mann gräbt. Diverse Einstellungen von den Bauarbeiten. Schiff fährt auf der Elbe, u.a. an altem Elbtunnelbau vorbei. Schwenk über Hafenanlage, von oben gesehen. Schwenk auf offenes Tunnelsegment. Schwenk auf Elbhang. Tunnelteile. Karten der verschiedenen Bauabschnitte. Zeichnung "Querschnitt Baulos I, Absenkstrecke". Zeichnung enthält 3 parallel laufende Fahrbahnen. Mehrere Einstellungen und Schwenks der Baustrecken. Einbau von Druckluftschleusen. Schildvortriebsmaschine in Betrieb. Gusseisenformstücke sogenannte Tübbinge, werden eingefahren zur Abdichtung des Tunnelinneren. Anpassen zweier Teile, nah. Blick in den Tunnel. Blick auf Baustelle des 3., das heißt offenen Bauabschnittes. Riesenschwenk. Abbrucharbeiten am Schulgebäude des Christianeum, diverse Einstellungen.
03. Nordsee: Marine-Demonstration "Wellenreiter"
Vier Starfighter in der Luft, total, überfliegen Schiff, auf dem kurz Helmut Schmidt zu sehen ist. Abwehrfeuer auf der Wasseroberfläche. Schießendes Geschütz auf Schiff. Kriegsschiffe, total. Schiff von Flugzeug überflogen. Mehrere Einstellungen der Schiffe, halbtotal. Luftaufnahme auf drei Kriegsschiffe. Ölversorgung auf See durch Tanker Munsterland, Schwenk. Fallschirme mit Kampfschwimmern in der Luft, total. Wassern der Kampfschwimmer. Motorisiertes Schlauchboot in Fahrt, total. Schmidt mit Schiffermütze, zigaretterauchend, groß. Hubschrauber rettet 2 Dänen aus Schlauchboot/Luftaufnahme. Mehrere Einstellungen von Zerstörern, Schnellbooten und Minensuchern. Helmut Schmidt läßt sich Achselgurt anlegen und wird von Hubschrauber emporgehoben.
04. Kiel: Kieler Woche ´71
Segelboot wird auf Wagen zu Wasser gelassen. Olympia-Anlagen Kiel-Schilksee, noch unfertig. Traforückfahrt. Schwenk von Balkon auf unfertiges Sportzentrum. Diverse Einstellungen von den Vorbereitungen der Segler zu den Regatten. 2 neue Bootsklassen: "Tempest" mit 2 Mann an Bord und Schwenk über ein "soling". König Konstantin von Griechenland, halbtotal. Boote. Willy Kuhweide, nah. Interview durch Christiane Lüders (Deutsche Wochenschau):
O-Ton: "In welcher Klasse haben wir die größten Chancen für die Olympischen Spiele?" - "Diese Frage kann man jetzt überhaupt noch gar nicht beantworten, weil wir voll noch im Aufbauprogramm sind der Nationalmannschaft. Wir haben in verschiedenen Klassen gute Chancen, doch welche favorisiert sein wird, kann man wirklich noch nicht sagen. Chancen hätten wir überall." - "Kann es noch Überraschungen durch Nachwuchs bis 1972 geben?" - "Theoretisch kann es immer diese Überraschung geben, aber praktisch glaube ich nicht, dass noch ein Nachwuchssegler in dieser kurzen Zeit hervortritt, dass es der Stamm ist, der bis jetzt auch schon erfolgreich segelt." - "Wie trainieren Sie, wie oft segeln Sie?" - "Ich segle überwiegend nur die Regatten und außerhalb der Regatten vielleicht ein paar wenige Mal, wenn wir mal trainieren - meistens machen wir das so, dass wir vor einer großen Serie zwei-, dreimal vorher segeln."
Mehrere Einstellungen von Starbooten. Feld der Segler bei Flaute. Bundespräsident Gustav Heinemann, nah; Startschuß. Start der Flying Dutchmen. Heinemann und Dr. Herbert Weichmann nah. Feld der Flying Dutchmen, außenbords hängender Segler. Segler an der Wende. Boote mit Spinnackern. Interview Christiane Lüders und Ulli Libor (Silbermedaillengewinner der Flying Dutchmen-Klasse). Libor groß. O-Ton: "Herr Libor, wie trainieren Sie, wie oft segeln Sie?" - "Ichsegle im Verhältnis sehr wenig, und trainieren tu ich in diesem Jahr überhaupt nicht. Das letzte Mal, dass ich im Schiff gesessen habe, war im August im vorigen Jahr." - "Wie beurteilen Sie Ihre Chancen für die Olympischen Spiele?" - "Dass ich daran teilnehmen werde, möchte ich im Augenblick noch annehmen, weil wir gut in Form sind und auch die Ergebnisse einigermaßen sind. Und sollten wir daran teilnehmen, hätten wir auch eine Chance, eine Medaille zu gewinnen." - "Gibt es denn noch andere Ausscheidungskämpfe für die Olympischen Spiele?" - "Wir werden hier in Kiel unsere Ausscheidungen haben und uns gegen die deutsche Konkurrenz bewähren müssen." Luftaufnahmen der Segelboote (von 1969).
Herkunft / Inhaltsart
Fussball Pokalendspiel Bayern: Köln
Herkunft: Blick i. d. Welt
Elbtunnel, Hamburg (Unverkäuflich)
Marine-Demonstration "Wellenreiter" (verkäufl. nur n. Rückspr. m. Gesch.leitg.)
Kamera: Pahl, Rühe
"Kieler Woche '71"
Kamera: Jürgens, Rühe, Seib, Pahl
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Sport: Die Fussballschlacht
Endspiel um den deutschen Fußball-Pokal in Stuttgart. Im ausverkauften Neckar-Stadion schienen die sportlichen Rollen schon vor dem Spiel verteilt: Köln - der krasse Außenseiter, Bayern München - der hohe Favorit. 20.000 Münchener Schlachtenbummler vertrauten auf Franz Beckenbauer, der schon in der vierten Minute Verwirrung in die Kölner Abwehr brachte. Gerd Müller, Abstauber-König der Bundesliga, streckte sich nur beim ersten Mal vergebens. Köln Trainer Ocwirk protestierte erfolgreich: Torjäger Müller hatte aus dem Abseits kanoniert. Der 1. FC Köln will mehr sein als ein Sparringspartner. Auch Gerd Müller kann nur selten den Kölner Abwehr-Block durchbrechen. In der 14. Minute wittert Bayer-Trainer Lattek Unheil: Kölns quirliger Mittelstürmer Rupp versetzt drei Münchener Abwehrspieler. Sein Schuß ist unhaltbar: 1:0 für Köln. Der Außenseiter gewinnt an Selbstvertrauen, National-Torwart Maier verliert an Übersicht. 7 Minuten nach der Pause: Kaiser Franz brilliert mit einem Beckenbauer-Solo. Auch den Abschluß besorgt er diesmal selbst. Nach 90 Minuten: immer noch 1:1! In der Verlängerung schießt Bayern ein Tor für das Ufa-Filmarchiv. Der Stopptrick beweist: der Ball prallte hinter der Torlinie nieder. Doch Schiedsrichter Biwersi sah kein Tor. Die dezimierte Bayern-Elf, die einen Spieler durch Hinausstellung verloren hatte, zwingt die Kölner in die Defensive. Die Schönwetter-Fußballer aus München überraschen durch Kraft und Härte. Zwei Minuten vor Schluß der Verlängerung düpiert wagt einen 25-Meter-Schuß. Mit einem 2:1 - Sieg holt sich der deutsche Vizemeister zum 5. Mal den mit Edelsteinen gespickten Goldpokal. Die Siegesprämie war vorher vereinabrt worden: 10.000 Mark für jeden Spieler.
Dabei-Technik: Brücke unterm Fluss
Sie haben sich an den Lärm gewöhnt, die pensionierten Kapitäne aus Schif fahrt und Wirtschaft in den luxuriösen Elbvororten Hamburgs. Seit 3 Jahren verfolgen sie aus der ersten Parkettreihe den größten Ingenieurbau Norddeutschlands: den neuen Tunnel durch die Elbe. Im Süden der Mammut-Baustelle entstehen die Tunnelsegmente, die später in die Elbe eingeschwommen werden. Im zweiten Bauabschnitt frißt sich eine Schildvortrieb maschine durch den Elbhang. Im Norden tritt der Tunnel an die Erdoberfläche und mündet in ein Autobahnnetz nach Skandinavien ein. Drei Kilometer lang ist dieser Tunnel der Superlative. Er verlangte drei verschiedene Bauverfahren: Im Süden, in einem trockengelegten Hafenbecken, entstehen die Tunnelsegmente für die Unterwasserstrecke. Spätestens 1975 werden durch die drei Fahrbahnröhren täglich 65.000 Fahrzeuge rollen. 132 Meter lang ist jedes Tunnelsegment. Es wiegt 48.000 Tonnen. Für Laien unvorstellbar, daß es millimetergenau an einem bestimmten Platz in der Elbe versenkt werden kann. Im zweiten Bauabschnitt werden die Tunnelröhren durch den Elbhang vorangetrieben. Hier arbeiten die Tunnelbauer unter erschwerten Bedingungen. Druckluftschleusen werden eingebaut, die den Übergang zum Arbeitsplatz bei 1, 5 atü erträglicher machen. Vor Ort arbeitet "Otto", die größte Schildvortriebsmaschine Europas. Sie treibt das Projekt täglich um 4 Meter weiter voran. Mehr als 800 Meter hat sie sich bisher nach Norden vorgearbeitet. 50.000 sogenannte Tübbinge-Gußeisen-Formstücke von höchster Präzision - dichten das Tunnelinnere ab. An den Stoßflächen sind sie auf 0, 2 Millimeter genau glattgeschliffen. Im dritten Bauabschnitt wird in offener Bauweise gearbeitet: Hier tritt der Tunnel an die Erdoberfläche und wird mit einer Autobahn-Anschlußstelle verbunden. Ein Projekt für die Zukunft, das rund 400 Millionen Mark - und ein Stückchen guter Hamburger Tradition kostet. Das Christianeum, eine der renommiertesten Schulen der Hansestadt, wird der Autobahntrasse geopfert und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Die Pensionäre am Elbhang - sie haben gern die Chance genutzt, Zaungäste des technischen Fortschritts zu sein.
Dabei-Report: Mit vollem Rohr
Starfighter-Angriffe mit Überschallgeschwindigkeit, Abwehrfeuer moderner Lenkwaffen-Zerstörer: Höhepunkte einer maritimen Schau nordwestlich von Helgoland. Zum ersten Mal erprobte die Bundesmarine im Manöver "Wellenreiter" das Konzept einer ständigen Einsatzflotte. Die kleine, hochtechnisierte Armada aus schwimmenden und fliegenden Einheiten soll künftig nicht nur in der Ostsee, sondern auch in der Nordsee operieren können. Zweck des Manövers war es, herauszufinden, ob auch eine Mini-Marine in der Lage ist, einen überlegenen Gegner glaubhaft abzuschrecken. Ölversorgung auf See durch den Tanker "Münsterland". Einsatz von Kampfschwimmern aus der Luft: Proben für den Ernstfall, ein Test für das notwandige exakte Zusammenspiel der verschiedenen Schiffs- und Waffensysteme, Verteidigungsminister Schmidt erlebte an Bord eines Raketenzerstörers den einzigen echten Seenotfall: Zwei junge Dänen, deren Yacht in Brand greaten war, trieben in einem Schlauchboot auf den Wellen. Ein Hubschrauber hievte sie in Sicherheit. Der kleine Verband aus Zerstörern, Schnellbooten und Minensuchern wird im Auftrag der NATO auch künftig die Ostseeausgänge gegen die maritime Übermacht des Warschauer Paktes sichern. Ob die teilweise veraltete Flotte dieser Aufgabe gewachsen ist, bleibt strittig. Der Verteidigungsminister selbst jedoch zeigte Vertrauen zur Funktionstüchtigkeit der Flotte.
Dabei-Sport: Hart am Wind
Kiel-Schiksee - für 7 Tage Treffpunkt der besten Segler der Welt. Das olympische Sportzentrum an der Förde ist im Rohbau fertig. Die 1.200 Segler mußten diesmal noch in Zelten übernachten. Die Generalprobe für die olympischen Spiele fand auf dem Wasser statt. Zur Kieler Woche stellten sich zwei neue olympische Bootsklassen ein: der Tempest, mit zwei Meters Breite das Dickschiff unter den Olympiabooten und der Soling - eine Verlockung für Starboot-Segler. Auch der Olympia-Sieger, König Konstantin von Griechenland, ist auf den Soling umgestiegen. Durch hervorragende Plazierung in den Regatten bewies er, daß auch im neuen Boot mit ihm zu rechnen ist. Haben die deutschen Segler durch die bessere Streckenkenntnis einen Startvorteil? wir fragten Willi Kuhweide, den Olympiasieger im Finn-Dingi.
O-Ton: "Herr Kuhweide, warum sind Sie auf die Klasse Starboot umgestiegen? "Ich bin nicht vollständig umgestiegen, sondern ich segle jetzt Finn-Dingi und Starboot neben - beide Klasse nebeneinander, und ich habe bis jetzt noch keiner Klasse die Priorität gegeben. also je nachdem, welche Regatten anliegen, segle ich mal Starboot, mal Finn." - "Glauben Sie, daß die deutschen Segler Vorteile in Kiel haben?" - "Das ist sicherlich sehr gut, wenn die deutschen Segler hier das Kieler Revier kennen und dadurch, daß sie jedes Jahr hier auf der Kieler Woche und auch bei den ganzen anderen Regatten teilnehmen, werden sie sicherlich bessere Revierkenntnisse haben - obwohl ich der Auffassung bin, daß die guten ausländischen Segler bei zwei-, dreimaligem Segeln in Kiel auch die Verhältnisse kennen können." - "Herr Kuhweide, in welcher Klasse haben wir die größten Chancen für die Olympischen Spiele?"- "Diese Frage kann man jetzt überhaupt noch gar nicht beantworten, weil wir voll noch im Aufbauprogramm sind der Nationalmannschaft. Wir haben in verschiedenen Klassen gute Chancen, doch welche favorisiert sein wird, kann man wirklich noch nicht sagen. Chancen hätten wir überall." "Kann es noch Überraschungen durch Nachwuchs bis 1972 geben?" "Theoretisch kann es immer diese Überraschung geben, aber praktisch glaube ich nicht, daß noch ein Nachwuchssegler in dieser kurzen Zeit hervortritt, daß er gleich die ganze Elite schlagen kann. Ich glaube schon, daß es der Stamm ist, der bis jetzt auch schon erfolgreich segelt." - "Wie trainieren Sie, wie oft segeln Sie?" - "Ich segle überwiegend nur die Regatten und außerhalb der Regatten vielleicht ein paar wenige Mal, wenn wir mal trainieren - meistens machen wir das so, daß wir vor einer großen Serie zwei-, dreimal vorher segeln."
"Herr Libor, wie trainieren Sie, wie oft segeln Sie?" - "Ich segle im Verhältnis sehr wenig, und trainieren tu ich in diesem Jahr überhaupt nicht. Das letzte Mal, daß ich im Schiff gesessen habe, war im August im vorigen Jahr." - "Wie beurteilen Sie Ihre Chancen für die Olympischen Spiele?" - Daß ich daran teilnehmen werde, möchte ich im Augenblick noch annehmen, weil wir gut in Form sind und auch die Ergebnisse einigermaßen sind. Und sollten wir daran teilnehmen, hätten wir auch eine Chance, eine Medaille zu gewinnen." - "Gibt es denn noch andere Ausscheidungskämpfe für die Olympischen Spiele?" - "Wir werden hier in Kiel unsere Ausscheidungen haben und uns gegen die deutsche Konkurrenz bewähren müssen."
Personen im Film
Beckenbauer, Franz ; Heinemann, Gustav ; Konstantin von Griechenland ; Lüders, Christiane ; Schmidt, Helmut ; Weichmann, Herbert ; Kuhweide, Willy ; Lattek, Udo ; Libor, Ulli ; Müller, Gerd ; Ocwirk ; Ruop ; Schneider, Edgar ; Schön, Helmut
Orte
Hamburg ; Nordsee ; Kiel ; Ostsee ; Stuttgart ; Paris
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bauwerke in Deutschland ; Interviews ; Fallschirmspringen, Fallschirmspringer ; Fußball ; Olympiade 1972 ; Schiffahrt ; Segeln ; Strandsegeln ; Manöver ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Luftaufnahmen ; Bauwesen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
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