Sacherschließung
01. Den Haag: EWG-Gipfelkonferenz
Demonstranten mit Plakaten und Transparenten in den Straßen. Transparent: "Das ist der Gipfel der Gipfelkonferenz. 15 Jahre außer Spesen nichts gewesen". Historischer Rittersaal in Den Haag, total, außen. Pompidou, de Jong und Luns, groß, betreten den Sitzungssaal. Willy Brandt begrüßt mehrere Teilnehmer. Luns am Tisch, packt seine Aktentasche aus. De Jong, halbtotal. Willy Brandt mit Kopfhörer und Zigarre. Mehrere Einstellungen des Sitzungstisches und der Teilnehmer.
02. Olympiade in München 1972
Olympiamedaillen. Bankschaufenster, ausgestellt überdimensionale Olympische Münze: "Spiele der XXI. Olympiade, München 1972. Junges Paar betritt Bankhalle, lässt sich am Schalter Olympiamedaillen zeigen. Die Medaillen mit verschiedenen Sportdisziplinen, jeweils groß. Kasten mit 17 verschiedenen Medaillen.
03. London: Albert Hall: Wahl der Miss Welt
Mädchen mit Straußenfederkopfputz steigt aus Autobus. Verschiedenen Titelbewerberinnen, nah. Miss Germany und andere, jeweils total. Die Mädchen mit Schärpen über den Badeanzügen, mehrere Einstellungen. Applaus des Publikums, total. Siegerin Eva Rüber-Staier aus Österreich als Siegerin setzt sich auf den Thron und geht mit Krone und Königsmantel an die Bühnenrampe.
04. Bonn: Bundespresseball
Sekt wird in Gläser gegossen. Schlagzeug, groß. Dr. Heinemann, lachend, groß. Schwenk auf Henry Nannen, lachend, groß. Augstein flüstert hinter vorgehaltenen Hand mit Willy Brandt, nah. Jeweils groß. Uschi Glas und Walter Scheel, Augstein mit Rut Brandt. Willy Brandt, Esther Ofarim, nah. Tanzend: Rut Brandt, Walter Scheel mit Uschi Glas, Helmut Schmidt und Frau, Horst Ehmke, Karl Schiller, lachend. Willy Brandt mit Esther Ofarim, Henry Nannen mit Rut Brandt. Gerhard Schröder, redend, nah. Rainer Barzel am Tisch mit anderen. Tanzend: Stoltenberg, von Hase, Josef Ertl, nah. Tanztotale. Brandt und Ofarim in Unterhaltung.
05. Duisburg: Citylichtspiele in Homberg bei Duisburg
Dabei - In Sachen Film. Mehrere Einstellungen des leeren Kinoraumes. Vorhang geht auf. Vorführraum. Szenen aus "Ein Tag ist schöner als der andere". Kurt Hoffmann am Schneidetisch vor Bildschirm. Nimmt Brille ab, nah. Weitere Szenen während der Aufnahmen zum obigen Film. Kameramann mit Belichtungsmesser. Aufnahmeatelier: Familie kommt Treppe herunter und nimmt an Eßtisch Platz. Unter anderen Vivi Bach, groß. Hoffmann bei Regieanweisungen.
06. Bremer Flughafenbau
Dabei in Bremen - Es liegt was in der Luft, Bild: Luftaufnahmen. Plan des neuen Bremer Flughafens und Bauarbeiten. Neue Abfertigungshalle, total. Wartende in Wartehalle. Flugzeug in der Luft, nah. Montagehalle der Vereinigten flugtechnischen Werke mit der VFW 614, total und Detaileinstellungen. Konstrukteure und am Zeichenbrett. Zeichensaal. In der Montagehalle das "fliegende Bettgestell", einer der modernsten Senkrechtstarter. Mehrere Einstellungen von Arbeitern und in Montagehallen mit Flugzeugen in Montage. Transportflugzeug "Transall", frontal auf Startbahn. Pilot im Cockpit. Startende Transall, groß und nah und im Flug, total. Forschungsraum der Erno-Raumfahrttechnik. Mehrere Einstellungen weißgekleideter Männer bei ihrer Forschungsarbeit. Test mit den Triebwerken des europäischen Satellitenträgers Eldo A 3.
07. Köln-Müngersdorf: Fußball 1. FC Köln- Borussia Mönchengladbach
Spielszenen, Rangelei vor dem Tor von Mönchengladbach auf dem Boden. Sepp Herberger unter den Zuschauern, groß. Kölner Torwart fängt Ball ab. Günter Netzer in verschiedenen Spielszenen. Kölner Torwart wehrt Ball ab. Wimmer, Weber, Le Fevre. Manglitz in Spielszenen. Ball fliegt ins Tor. Publikum schwenkt Fahnen.
Herkunft / Inhaltsart
Dabei-aktuell Notizen zur Zeit
EWG-Gipfelkonferenz Den Haag
Herkunft: Polygoon
Olympia-Münzen, München
Kamera: Rau
Wahl der Miss Welt, London
Herkunft: Pathe News
Bundespresseball, Bonn
Kamera: Luppa
Dabei in Sachen Film
Eröffnung eines Kinos + (City Homberg) + Atelierspiegel "Ein Tag so schön..."
Kamera: Rühe
Dabei in Bremen es liegt was in der Luft
Bremen: Luft- u. Raumfahrt-Zentrum
Dabei-Sport Gladbachs neuer Stil
Fussball 1. FC Köln/Bor. Mönchengladbach
Herkunft: Blick in die Welt
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-aktuell - Notizen zur zeit
Die Jugend will nicht länger warten. Wenige Stunden vor Beginn des Gipfeltreffens der 6 EWG-Staaten in Den Haag demonstrierten zahlreiche Anhänger verschiedener Europa-Organisationen im Zentrum der Stadt für eine schnelle Einigung des Alten Kontinents. Allzu grossen Optimismus dämpfte Frankreichs Staatspräsident Georges Pompidou. Wie sein Vorgänger Charles de Gaulle warnte er vor einer übereilten Erweiterung der Sechsergemeinschaft.
Bundeskanzler Brandt dagegen forderte - in Übereinstimmung mit den Vertretern der 4 anderen EWG-Mitgliedsstaaten - schon 1970 mit den Beitrittsverhandlungen zu beginnen. "Notwendigen Entscheidungen werde man nicht ausweichen können", sagte Willy Brandt, "damit unsere Mitbürger wieder verstehen, daß Europa mehr ist als eine Frage von Marktordnungen, und damit die Jugend sieht, daß Europa mehr ist als die Erinnerung an eine düster-gloriose Vergangenheit".
In diesen Tagen wurden sie zum Verkauf freigegeben - die offiziellen Olympia-Gedenk- und Sportmedaillen in Gold und Silber. Das Olympische Organisationskomitee rechnet mit einer Einnahme von mindestens 10 Millionen Mark, mit der die Kosten für die Organisation und Durchführung der Münchner Spiele zu einem Teil gedeckt werden sollen. Die Sportmedaillen zeigen auf der Rückseite Motive von 15 olympischen Disziplinen, auf der Vorderseite das Olympia-Emblem. Ihr Preis: 36 bis 1.700 Mark.
Sie, die Schönsten aus 50 Ländern der Erde, waren noch nicht ausgepreist. Ihr Wert wurde auf dem Laufsteg der Eitelkeit in Londons Royal Albert Hall neu festgelegt. Je länger die Beine, um so höher die Chance auf den Gewinn im Wettbewerb um dem Titel der "Miss Welt 1969" - und 22.000 Mark in bar.
Während drinnen gelächelt wurde, wurde draußen gelästert: "Das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Frauen zu Objekten degradiert werden", riefen die Anhängerinnen für die Befreiung der Frau von Schönheitskonkurrenzen.
Der Lärm drang nicht durch die Türen. Stolz wie bisher noch jede Königen ließ sich das 20-jährige österreichische Mannequin Eva Rüber-Staier mit den Insignien ihrer neuen Würde schmücken.
Dem Bundespräsidenten war's zu laut. Er verließ als einer der ersten den Bundespresseball '69, das festlichste Ereignis auf der Bonner Bühne. 2.000 Gäste, ein bißchen Klatsch, viele Komplimente; neben der parketterfahrenen Prominenz viele neue Gesichter. Alles Brandt-neu - so hatten die Journalisten schon vorher gewitzelt. - Sie werden Mühe haben, sich zu orientieren.
Aus der neuen Regierungs-Equipe fehlte kaum einer beim Ballgeflüster zwischen Mitternacht und Morgengrauen. Die Stimmung war gelöster als in den vergangenen Jahren, und selbst die Opposition widersetzte sich nicht länger der Entspannung. Ihr Aufgebot war klein. Alles war ein wenig anders als bisher.
Mit einem Walzer wurde der Ball der Bälle eröffnet - mit Beat beendet. Es war eine Nacht, in der selbst politische Sterne den Glanz von Publikumslieblingen nicht verschmähten.
Dabei in Sachen Film
Mach' Dir ein paar schöne Stunden, geh' ins Kino - ein Slogan, der noch immer gilt. Ein vielseitiges Filmangebot in modernen Kinos - wie in dem neuen City-Lichtspieltheater in Homberg bei Duisburg. - das ist die Antwort der Kinobesitzer auf das steigende Interesse der Öffentlichkeit am Film auf der großen Leinwand.
Nach dem Erfolg von "Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung" verspricht auch der neue Film von Kurt Hoffmann "Ein Tag ist schöner als der andere" ein Kassenknüller zu werden. Wahre Geschichten aus dem Leben einer außergewöhnlichen Familie. Kurt Hoffmann entdeckte die Familie der von Eichborns - Vater, Mutter, 7 Kinder und 7 Ponys - für den Film. Vivi Bach, eine der wenigen Profis, spielt eine schicke Tante aus Dänemark. Für Aufregung sorgen - wie im Leben - die Eichborngeschwister. "Ein Tag ist schöner als der andere" - für Kurt Hoffmann das Erlebnis eines "völlig neuen Filmgefühls.
Dabei in Bremen - es liegt was in der Luft
Am Horizont des neuen Jahrzehnts zeichnen sich revolutionierende Entwicklungen in der Luft- und Raumfahrt ab. Rund 29 Millionen Fluggäste sollen 1970 auf deutschen Flughäfen abgefertigt werden. 1980 werden es rund 90 Millionen sein. Mit dem Bau von neuen Start- und Landebahnen und modernsten Abfertigungsgebäuden bereitet sich auch Bremen, Deutschlands führendes Luft- und Raumfahrtzentrum auf eine Generation neuer Flugzeuge vor.
1908 experimentierten die beiden Bremer Brüder Heinrich und Wilhelm Focke mit einem selbstgebauten Flugleiter. 60 Jahre später bauen die Vereinigten Flugtechnischen Werke in Bremen das erste Düsenverkehrsflugzeug der Bundesrepublik, die VFW 614. Der Kurzstrecken-Jet kann 40 Passagiere befördern und soll 1973 erstmals eingesetzt werden. In 150 Freiflügen hat es sich erfolgreich bewährt, das "fliegende Bettgestell", das Testgerät für einen der modernsten Senkrechtstarter des Westens.
Konzentration ist in der europäischen Luftfahrt notwendig, um gegen die amerikanischen Giganten bestehen zu können. Die Vereinigten Flugtechnischen werke haben sich deshalb mit den holländischen Fokkerwerken zu einem der größten Unternehmen in der europäischen Flugzeugindustrie zusammengeschlossen. Ein anderes Beispiel guter europäischer Zusammenarbeit ist der Bau des Transportflugzeuges Transall. An seiner Fertigung sind Franzosen und Deutsche beteiligt. Bei den Flugtechnischen Werken werden die Maschinen montiert und getestet.
Den Flug ins All entwickelt und erprobt die ERNO-Raumfahrttechnik mit dem Bau von Sonden, Satelliten, wie dem "Azur", und Bauteilen der Europa-Rakete. Die in der Raumfahrt gewonnenen Erkenntnisse werden hier in immer stärkerem Maße auch auf anderen Gebieten, wie dem der Meerestechnik zum Beispiel, angewendet. Abgeschlossen wurde jetzt eine Testreihe mit den Triebwerken des europäischen Satelliten-Trägers Eldo A3 37,1 Sekunden lang liefen die Triebwerke und verbrauchten dabei rund 2.500 Liter eines Spezialbrennstoffes. Bremen hat sich zu einem internationalen Zentrum der Luft- und Raumfahrt entwickelt.
Dabei-Sport - Gladbachs neuer Stil
Nicht mehr verspielt und unbekümmert, sondern nüchtern und diszipliniert - so präsentierte sich Borussia Mönchengladbach - weißes Trikot im Müngersdorfer Stadion dem Tabellenführer 1. FC Köln. 54.000 Fußball-Fans erlebten eines der besten Spiele seit Bestehen der Bundesliga. Ihnen, verehrte Zuschauer, zeigt UFA-Dabei einige der dramatischsten Szenen dieser Begegnung.
Der letzte Kölner Heimerfolg über Gladbach liegt 14 Jahre zurück. Diesmal - so hieß die Parole - müssen wir sie schlagen.
Gladbachs Kapitän Günter Netzer glänzt mit schnellen Sprints und weiten Pässen. Im Duell der Spielmacher übertrifft er Kölns Mittelfeld-Strategen Wolfgang Overath.
Tempo, Technik und Taktik der beiden Mannschaften faszinieren. Tor-Chancen und reaktionesschnelle Torwart-Paraden auf beiden Seiten. 92 Sekunden vor den Abpfiff fällt das entscheidende Tor. Wimmer und Weber schlagen Press, Le Fevre sprintet zum Ball, Manglitz hat keine Chance. Es bleibt dabei: Köln kann in Köln gegen Gladbach nicht gewinnen.
Personen im Film
Augstein, Rudolf ; Bach, Vivi ; Barzel, Rainer Candidus ; Brandt, Rut ; Brandt, Willy ; Breme ; Ehmke, Horst ; Ertl, Josef ; Glas, Uschi ; Hase von, Karl-Günther ; Heinemann, Gustav ; Hoffmann, Kurt ; Jong de ; Luns, Joseph ; Nannen, Henry ; Ofarim, Abi ; Pompidou, George ; Rüber-Staier, Eva ; Scheel, Walter ; Schiller, Karl ; Schmidt, Helmut ; Schröder, Gerhard ; Stoltenberg, Gerhard ; Fevre le ; Herberger, Sepp ; Manglitz ; Netzer, Günter ; Weber, Paul ; Wimmer, Maria
Orte
Den Haag ; Homberg bei Duisburg ; Bremen ; Hamburg ; London ; Bonn ; Köln-Müngersdorf ; Köln-Müngersbach
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Banken, Bankwesen ; Europa, EVG, EWG ; Filmschaffen ; Fußball ; Raketen ; Raumfahrt ; Schönheitswettbewerbe ; Technik ; Tests ; Gesellschaftliche Veranstaltungen ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; Luftaufnahmen ; Geldwesen ; Technik ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau