Sacherschließung
01. Industriemesse in Berlin
Dabei Sonderbericht - Industrieausstellung Berlin 1969. Sich drehende Maschinenschraube, groß. Ausstellungsgelände. Schütz spricht O-Ton zur Eröffnung: "Berlin ist attraktiv in vieler Hinsicht. Es kann dies aber nur bleiben und es kann nur noch attraktiver werden, wenn Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten und höchstens zu leisten versuchen." Zuhörer, halbnah. Zuhörer klatschen. Schütz geht neben Schiller durch die Ausstellung. Photographen. Schiller, groß. Arbeiter arbeiten an Maschinen in der Ausstellung. Kameramann fährt auf Elektrokarren. Gießerei. Arbeiter bei Herstellung einer gußeisernen Figur. Modernes Flugzeugmodell durchsichtig. Versuche im Strömungskanal der technischen Universität. Dr. Haese interviewt Aussteller und Senator König, O-Ton: "Was versprechen Sie sich von dieser Ausstellung?" - "Wir wollen hier nicht eine einzige Lampe mehr verkaufen. Wir wollen durch unseren Fertigungsbeitrag den Leistungs- und Entwicklungsstand der Berliner Elektroindustrie unterstreichen." - "Wir wollen hier werben. Es ist uns bekannt, dass hier 450 bis 500.000 Menschen durchgehen, und das scheint uns Anreiz genug zu sein, mit dabei zu sein." - "Wir versprechen uns durch die größere umfassendere technische Information eine Steigerung des Umsatzes auf dem Investitionsgütermarkt in Berlin."
O-Ton König: "Diese Ausstellung war für Berlin früher eine große Industrieausstellung wie woanderswo auch, nach dem Kriege war sie quasi, wie wir das ausdrückten, ein Schaufenster der freien Welt, heute ist sie eine Selbstdarstellung der gesamten Industrie, obwohl sie nicht hier mit vielleicht den großen Verkaufserfolgen rechnen kann, aber eine Darstellung der Industrie mit politischem Untergrund und vor allen Dingen in der neuen Konzeption mit, in der Verbindung mit Wissenschaft und wirtschaftlicher Fertigung." - "Braucht Berlin diese Ausstellung auch in Zukunft?" - "Diese Ausstellung braucht Berlin in Zukunft, um zu beweisen, dass sie immer noch eine lebendige Industriestadt ist und das ist sie ja tatsächlich, denn es ist immer noch die größte Industriestadt in Deutschland."
02. Premiere "Luftschlacht um England"
Dabei aktuell - Neues vom Film, Bild: Kampfflugzeuge bei Luftschlacht. Front des Resident-Theaters mit Anzeige "Luftschlacht um England". Ankunft von Ehrengästen. Offiziere, von Hase, Peter Townsend, Adolf Galland, Luftwaffeninspekteur Steinhoff. Photos aus dem Film. Szenen des Angriffs auf englische Städte. Bomben fallen. Brennende Häuser. Leute in U-Bahn-Schächten.
03. Autokino Hannover
Männer stehen auf Riesenleinwand. Aufrichten der Riesenleinwand. Modell der Drive-In-Anlage. Autos fahren zum Kino. Pärchen küßt sich in Auto. Vorführung mit UFA Dabei.
04. Kiel: Premiere "Dr. Fabian" mit Kulenkampff
Kulenkampff mit Bart an Steuer von Boot. Großaufnahme junges Mädchen mit wehenden Haaren. Kulenkampff neben Martin Jente, groß. Kulenkampff gibt Autogramme. Gedränge von Leuten, Front des Metro mit Anzeige "Dr. Fabian". Leute im Kino, bildfüllend. Kulenkampff auf der Bühne. Martin Jente hilft ihm in den Mantel. Dialog Kulenkampff - Herr Martin, O-Ton: "Ich habe Sie nun viele lange Jahre im Fernsehen erlebt, - das kann man sagen, ja, - ich habe Sie im Film gesehen." - "Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben dürfte, - bitte sehr, - versuche Sie's doch mal am Theater." Lachende Zuschauer.
05. Tschechischer Photograph Taras Kuscinsky
Photograph betrachtet Photos. Photos von Frauen. Photograph photographiert Model. Hübsche Frauenphotos. Aktphotos. Kuscinsky mit Photoapparat.
06. Wiesn: Fußball Österreich - BRD 1:1
Dabei Sport - Duelle der Woche, Bild: Spiel, total. Zuschauer, halbnah. Deutscher Schuß auf das Tor. Torwart hält. Österreich stürmt. Zuschauer bildfüllend. Torschuß für Österreich. Österreich stürmt. Deutschland schießt 1:1. Zuschauer klatschen.
07. Köln: Kamelrennen
Laufende Beine von Kamel, groß. Kamele beim Vorführen vor Rennen mit Jockeys. Liegendes Kamel. Start. Junge Zuschauerin mit Fernglas. Reiter auf den Kamelen. Kamel galoppiert. 2 Kamele nebeneinander. Ziel-Galopp. Sieger mit Pokal.
Herkunft / Inhaltsart
Dabei-sonderbericht deutsche Industrie-Ausstellung Berlin 1969
Industrieausstellung Berlin
Dabei aktuell neues vom film
Premiere: "Luftschlacht um England"
Kamera: Luppa
Autokino Hannover
Kamera: Brandes
Kulenkampff in Kiel
Kamera: Brandes
Porträt d. tschechischen Photographen
Herkunft: State
Dabei Dabei-Sport Duelle der Woche
Fußball: Österreich-Deutschland
Herkunft: Austria
Kamelrennen in Köln
Kamera: Luppa, Brandes, Pierskalla
Anfang und Ende
Gesamtlänge
Sprechertext
Dabei-Sonderbericht Deutsche Industrieausstellung Berlin 1969 (Originalton Bürgermeister Schütz):
"Berlin ist attraktiv in vieler Hinsicht. Es kann dies aber nur bleiben und es kann nur noch attraktiver werden, wenn Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten und höchstes zu leisten versuchen.
Seit ihrer Eröffnung steht die Konzeption dieser Ausstellung im Mittelpunkt der Diskussionen. Selten zuvor gelang es besser, die Zusammenhänge zwischen Wissenschaft und industrieller Praxis einem breiten Publikum deutlich zu machen, denn immer noch stehen Wissenschaft und Forschung oft im Schatten moderner Produktionsmethoden.
Um möglichst praxisnah zu sein, errichteten zum Beispiel die Werkzeugmaschinen-Händler eine eigene Werkstatt. Die Eisen- und Stahlproduzenten taten sich mit dem Berliner Institut für Gießereikunde zusammen und demonstrierten in einer komplett eingerichteten Kunstgießerei den Werdegang der gußeisernen "Heiligen Barbara".
Die aerodynamische Formgebung moderner Flugzeuge der zivilen Luftfahrtindustrie fand ihre sinnvolle Erklärung durch strömungstechnische Versuche der Technischen Universität Berlin.
Vielseitig ist das Interesse der Berliner Aussteller:
"Was versprechen Sie sich von dieser Ausstellung?"
Wir wollen hier nicht eine einzige Lampe mehr verkaufen. Wir wollen durch unseren Fertigungsbeitrag den Leistungs- und Entwicklungsstand der Berliner Elektro-Industrie unterstreichen."
"Wir wollen hier werben. Es ist uns bekannt, daß hier 450 bis 500.000 Menschen durchgehen, und das scheint uns Anreiz genug zu sein, mit dabei zu sein."
"Wir versprechen uns durch die größere umfassendere technische Information eine Steigerung des Umsatzes auf dem Investitionsgütermarkt in Berlin."
Vorläufige Bilanz zog Wirtschaftssenator Dr. König:
"Diese Ausstellung war für Berlin früher eine große Industrieausstellung wie woanderswo auch, nach dem Kriege war sie quasi, wie wir das ausdrückten, ein Schaufenster der freien Welt, heute ist sie eine Selbstdarstellung der gesamten Industrie, obwohl sie nicht hier mit vielleicht den großen Verkaufserfolgen rechnen kann, aber eine Darstellung der Industrie mit politischem Untergrund und vor allen Dingen in der neuen Konzeption mit, in der Verbindung mit Wissenschaft und wirtschaftlicher Fertigung."
"Braucht Berlin diese Ausstellung auch in Zukunft?"
"Diese Ausstellung braucht Berlin in Zukunft, um zu beweisen, daß sie immer noch eine lebendige Industriestadt ist und das ist sie ja tatsächlich, denn es ist immer noch die größte Industriestadt in Deutschland."
Dabei-aktuell neues vom Film
112 Tage dauerte insgesamt die Luftschlacht um England, 2 Jahre dauerte ihre filmische Rekonstruktion. Zur Europa-Premiere des britischen Superstreifens - mit 73 Millionen Mark das teuerste Kinokind aller Zeiten - traf sich Prominenz aus England und Deutschland in Köln. Peter Townsend und Adolf Galland - einst erbitterte Gegner - attestieren dem Filmwerk Fairness und Authentizität, UFA-Dabei erinnert mit Original-Aufnahmen von 1940 an die verheerenden Folgen dieser Schlacht.
Das Betreten der Kino-Leinwand war erlaubt. Letzte Handgriffe vor der Premiere. In Hannover entstand eines der größten Autokinos in Europa. Fast 600 Quadratmeter Projektionsfläche versprechen ein überdimensionales Filmvergnügen.
2,5 Millionen Mark verschlang die neue Anlage auf dem 50.000 Quadratmeter großen Areal. Die Erfolge der Drive-in-Kinos in Amerika beweisen, daß sich die Investitionen lohnen, Deutschlands neuestes Drive-in kann tausend Wagenbesitzern einen Kino-Abend ohne Parkplatzsorgen bieten - und einen Nachbarn für sich allein.
Hans-Joachim Kulenkampff steuert wieder auf Kinokurs. In Kiel feierte Deutschlands beliebtest er Kuli sein Leinwand-Come-back. Freund Martin Jente war mit von der Partie. Als Dr. Fabian verschreibt "Kuli" dreimal täglich Lachen - ein Rezept für volle Kinokassen.
Nach 8-jähriger Pause hat das Kino Kulenkampff wieder. Er und seine Kollegen haben Grund zum Optimismus. Nur Freund Martin Jente bleibt- wie üblich - skeptisch.
"Ich habe Sie nun viele lange Jahre im Fernsehen erlebt, - das kann man sagen, ja, - ich habe Sie im Film gesehen.
Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben dürfte, - bitte sehr, - versuchen Sie's doch mal am Theater!"
Seit einigen Monaten ist die CSSR um einen Exportartikel reicher geworden. Die Fotos des Tschechoslowaken Taras Kuscinskyj erobern den europäischen Illustriertenmarkt.
Kuscinskyj erfaßt in seinen Fotos genau das, was zur Zeit gefragt ist: soft and beauty, weich und schön ist Trumpf.
Nur ungern arbeitet er mit "professional models". Er schätzt die Unbefangenheit unentdeckter Mädchen. Er sucht nicht in Agenturen, sondern in den Straßen von Prag.
Noch nie lief die Konjunktur für Fotos so heiß wie heute.
Allein in der Bundesrepublik entstehen jährlich 1, 4 Milliarden Fotografien. Konkurrenz auch für Kuscinskyj, der weiß, was heute gefällt.
Dabei-Sport Duelle der Woche
Ein Spiel im Praterstadion hat Österreich wieder ins Gespräch gebracht. In Wien war endlich was los - wenn auch nur auf dem Fußballfeld - als die Gastgeber im weißen Trikot die hochgelobte deutsche Elf deklassierten.
Der deutsche Sturm lief im Wiener-Walzer-Rhythmus: galant verschnörkelt mit "Küß die Hand gnä' Frau" und "habe die Ehre".
Im Mittelfeld glaubte man, tagelanges Riesenradfahren im Prater habe die Deutschen aus dem Gleichgewicht gebracht; im Strafraum dann ein bißchen Krimi à la "Dritter Mann" und viel Krampf, als hätten sich die Verteidiger mit Sacher-Torte den Magen verdorben.
1 : 0 und Bombenstimmung wie beim Kaisermanöver.
Der Rest ist Bummel durch die Altstadt mit "Weaner G'mütlichkeit", Heurigenstimmung und Zithermusik.
Das 1 : 1 war ein Versehen. Schließlich war die deutsche Elf nicht nach Wien gekommen, um Fußball zu spielen.
So blieb den deutschen Sportfans nichts weiter übrig, als sich mit Kamelen zu trösten. 8 Wüstenschiffe - 2 Meter hoch, 3 Meter lang und mindestens 10 Jahre alt - akzentuierten in Köln die europäische Turfgeschichte durch ein Kuriosum. Start frei zum ersten Kamelrennen!
Die Dromedare - Trag- und Reittiere des Schwarzen Kontinents - können ein Tempo bis zu 50 Stundenkilometer vorlegen. Kamelrennen zählen in Afrika zu den beliebtesten Wettkampfarten.
Shirokko mit der Nummer 1 - bekannt für sein Durchhaltevermögen - und Tuareg I. - Favorit der marokkanischen Wüstenpolizei - liefern sich von der 3. Runde an ein Höcker-an-Höcker-Duell.
Nach 16, 21 Minuten ist das Rennen entschieden. Wettenthusiasten, die auf Tuareg getippt haben, winken bis zu 20.000 Mark. Damit können jetzt auch Kamele in Deutschland Geld verdienen.
Personen im Film
Galland, Adolf ; Haese, Jürgen ; Hase von, Karl-Günther ; Jente, Martin ; Kulenkampff, Hans Joachim ; Kuscinsky, Taras ; Schiller, Karl ; Schütz, Klaus ; Steinhoff, Fritz ; Townsend, Peter
Orte
Berlin ; Kiel ; Köln ; Hannover ; CSSR ; Wien
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Industrie ; Industrielle Veranstaltungen ; Interviews ; Kameraleute, Kameramänner ; Filmschaffen ; Frauen, Mütter ; Fußball ; Photographen ; Schiffahrt ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Tiere (außer Hunde) ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Küsse, Kussszenen ; Zuhörer ; Berufe ; Ausstellungen ; Autogramme ; Belustigungen, Volksfeste ; Zuschauer und Publikum ; Industrie ; Sport-Ehrungen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau