Sacherschließung
01. Traumberuf Mannequin - gestern und heute
Titel: Wie Twiggy sein?, Bild: Twiggy streckt Zunge heraus. Standphoto Twiggy auf Flugzeugtreppe. Schwenk über Körper zu den Beinen. Großaufnahme Bettina Lauer. Modephotograph. Mannequin mit Coureèges-Brille. Mannequin bei Vorführung auf fahrendem Auto. 1. Mannequinschule nach dem Krieg in Berlin. Mädchen gehen mit Büchern auf dem Kopf. Junge Mädchen werden interviewt nach Traumberufen, O-Ton: "Weiß ich nicht, einen Traumberuf habe ich nicht." - "Eigentlich bin ich mit meinem Beruf zufrieden, Sekretärin." - "Werbung, würde ich denken." - "Vielleicht möchte ich gern einmal zum Mond." - "Stewardess." - "Technische Zeichnerin." - "Ärztin." - "Journalistin." - "Hausfrau." Junge Mädchen sagen Berufswünsche, groß. Mädchen in Minikleidern gehend. Standphotos: Kindergärtnerin, Krankenschwester, Verkäuferin, Modistin, Marion Fritze als Lehrerin, statistische Kurve an 19. Stelle Mannequin. Schwenk über Europacenter. Mannequins stehen auf Fensterbänken. Mannequinsschülerinnen bei gymnastischen Übungen und bei Schönheitspflege. Susanne Erichsen, groß. Junge Mädchen sprechen bei Interview über Mannequin-Beruf, groß, O-Ton: "Da gucken einen die Leute zu viel an, das mag ich nicht. Ich weiß nicht, immer da nur posieren vor anderen Leuten." - "Da kommt man nicht hoch, also ich glaube nicht, dass sich das lohnt." - "Ne, das ist alles ziemlich anstrengend, würde ich sagen." - "Möchte ich auch gern sein, wenn ich besser aussehen würde." - "Oh, Sie sehen doch gut aus." - "Finde ich nicht." Mädchen geht in Minikleid.
02. Greueltaten der Soldaten im Kongo:
Titel: Notizen zur Zeit, Bild. Straßenverkehr Kinshasa. Straßenverkehr. Neger und Negerinnen geben Interview. Der belgische Ingenieur van der Steen mit Verband über abgehacktem Ohr und abgehackten Finden spricht über Greueltaten von Reportern umgeben. Van der Steen geht hinkend.
03. Detroit: Rassenunruhen
Brennende Häuser. Brände bei Nacht. Frau wird festgenommen. Zerstörtes Auto. Negerin liegt auf der Straße.
04. Türkei: Erdbeben
Menschen suchen in Trümmern von Häusern. Zusammengebrochene Häuser. Bergung von Habe. Menschen schlafen auf der Straße. Kind geht mit Decke.
05. Rom: Verlobung Teddy Reno - Rita Pavone
Herz aus Blumen. Standbild und Gesicht Teddy Reno, groß. Rita Pavone, Standbild und Gesicht, groß. Verlobte, umgeben von Reportern. Festtafeln. Verlobungskuchen. Kuß. Rita Pavone, groß.
06. Duisburg: Ausscheidungen für Leichtathletik-Europa-Cup
Titel: Deutsche Sieg in Duisburg, Bild: Stabhochspringer. 4 x 100 m Staffel: Start. Lauf. Letzter Wechsel in ZL. Langsamer Wechsel. Zehnkämpfer Nerlich schlägt den Engländer knapp, der im Ziel stürzt. Zuschauer stehen auf und klatschen. 800 m Lauf: Franz Josef Kemper geht in Führung und siegt. Schuhe auf Startklötzen bei Start, groß. 110 m Hürden: Lauf in ZL. Hinrich John siegt. Hinrich John zwischen dem 2. und 3. nach Sieg, groß. Dreisprung: Ungar springt, ZL. Stabhochsprung: Bull/ England springt 4,50 m, ZL. Bulgare springt 4,80 m. Er wird 2., ZL. Sprung von Klaus Lehnertz, ZL, der mit 4,90 m siegt. Hammerwerfen: Uwe Beyer in Filmszene als Siegfried und beim Hammerwurf, groß.
07. Berlin: Autoakrobat José Canga im Verkehr
Titel: Sensation auf 2 Rädern, Bild: Hände ziehen Autohandschuhe an. José Canga setzt sich an Steuer. Er fährt Auto über Erhöhung und fährt auf 2 Rädern weiter. Fahrt auf 2 Rädern im Verkehr zwischen anderen Autos. Kameramann filmt im schrägen Auto Straße und interviewt Canga. Canga stellt sich auf schräg fahrendes Auto. Auto fällt auf 4 Räder zurück auf Straße zum Brandenburger Tor.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
wie Twiggy sein?
Report über Traumberufe und Mannequinschule
Kamera: Labudda, Seib, Pahl
Herkunft: Archiv
Notizen zur Zeit
Kongo-Bericht
Herkunft: Belgavox
Erdbeben in der Türkei
Herkunft: Vis News
Rassenunruhen, Detroit
Herkunft: Vis News
Rita Pavone, Verlobung
Herkunft: Sedi
deutscher Sieg in Duisburg
Leichtathletik, Duisburg
Kamera: Brandes, Luppa, Pahl
Sensation auf zwei Rädern
Berliner Autoakrobat
Kamera: Pahl, Wiers
Anfang und Ende
Sprechertext
sein wie Twiggy?
Twiggy - das busenlose Mädchen auf zerbrechlichen Stelzen befehligt heute das Heer der Spitzen-Mannequins in aller Welt. Ihre Popularität prägte in diesem Jahr den Stil eines Frauenberufs, der für Teenager und Twens aufgehört hat, ein Traumberuf zu sein.
Vor genau 20 Jahren eröffnete in Berlin die erste deutsche Mannequin-Schule nach dem Kriege. Damals stand dieser Beruf an der Spitze der Beliebtheitsskala. Das Verlangen, schön zu sein, war eine Antwort auf die Zeit des Gleichschritts und der Uniformen.
Die jungen Damen des Jahres 1967 erstreben nur selten eine Traumkarriere.
"Weiß ich nicht, n'Traumberuf hab ich nicht. Eigentlich bin ich mit meinem Beruf zufrieden, Sekretärin. Werbung würde ich denken. Vielleicht möchte ich gern einmal zum Mond. Stewardeß. Technische Zeichnerin. Ärztin. Journalistin. Hausfrau."
Den Wunsch nach realistischen Berufszielen bestätigt eine Meinungsumfrage. Danach ist der Beruf der Kindergärtnerin der beliebteste, an zweiter Stelle: die Krankenschwester, es folgen: die Verkäuferin, die Modistin, die Lehrerin, die Köchin.
Erst an 19. Stelle in der Beliebtheitsskala steht der Beruf des Mannequins. Wie sehen die Mädchen aus, die heutzutage auf dem Laufsteg Karriere machen wollen? Im Berliner Europa-Center, in einer der berühmtesten Mannequin-Schulen Deutschlands, leiden sie 6 Wochen für ihre Schönheit.
Nur Arme und Beine müssen stimmen, alles andere läßt sich ändern, versichert uns Susanne Erichsen, die ehemalige Miß Germany.
"Wir fangen rechts an, rechten Seitwärtsschritt, Drehung, Seitwärtsschritt und heranschieben."
Einige trainieren lediglich für ein selbstbewußtes und geschicktes Auftreten in der eigenen Ehe, die anderen aber hoffen, sich eines Tages in die Schar der etwa 5.000 deutschen Mannequins einreihen zu können - für 50 Mark pro Tag - oder aber auch für 300 Mark pro Stunde. Die Argumente gegen den Mannequin-Beruf:
"Da gucken einen die Leute zu viel an, das mag ich nicht. Ich weiß nicht, immer da nur posieren vor anderen Leuten. Da kommt man nicht hoch, also ich glaube nicht, daß sich das lohnt. Ne, das ist alles ziemlich anstrengend, würde ich sagen. Möchte ich auch gern sein, wenn ich besser aussehen würde. Oh, Sie sehen doch gut aus. - Finde ich nicht."
Notizen zur Zeit
Die Unruhen im Kongo gipfelten in Greueltaten, deren Ausmaß noch nicht abzusehen ist. Augenzeugen glauben heute, daß Panik und Kurzschlußreaktionen der Regierung Mobutu die Hysterie gegen die Weißen entfesselten. Ein Opfer der Terrorjustiz ist der belgische Ingenieur van der Steen. Ihm wurden ein Ohr und zwei Finger abgehackt, weil er als Saboteur verdächtigt wurde. Sein Beispiel hat viele Weiße, die an der Entwicklung des Kongo mitgeholfen haben, endgültig unsicher gemacht. Sie wollen auswandern, sobald sie können.
Die Türkei fürchtet neue Erdbeben - so heißt die deprimierende Vorhersage kurz nach der Katastrophe im Westen der Türkei. Die 80.000 Einwohner zählende Stadt Adapazari liegt im Zentrum des Bebens. Nur die Gewohnheit der Türken, Sommerabende im Freien zu verbringen, bewahrte viele vor dem sicheren Tod.
Verängstigt kampieren die Bewohner auf den Straßen der Stadt. Die Erinnerung an das stärkste Beben in der Türkei im Jahr 1939 ist bei den Älteren noch wach. Damals starben 30.000 Menschen in den Trümmern.
Die Rassenunruhen in Amerika, die in der Automobil-Metropole Detroit voll zum Ausbruch kamen, haben auf mehrere andere US-Staaten übergegriffen. Die Verwüstungen - 20 Straßenzüge standen in Flammen - sind nur noch denen von Los Angeles vergleichbar, die Amerika alarmierten. Damals wie heute herrscht der Mob in den Straßen. Plünderer nutzen das Chaos, der Schlachtruf der Farbigen "Tötet Whitey" ist nicht mehr zu überhören. Amerika fürchtet, ein Schlagwort aus den ersten Stunden dieses Aufruhrs werde sich bewahrheiten. Es heißt: "Die Schwarze Revolution hat begonnen."
Und hier die Anzeige der Woche: Manager Teddy Reno, 41 und Schlagerstar Rita Pavone, 21 öffentlich Verlobte zu Rom unter Protest des Vaters und Fabrikarbeiters Pavone.
Geschenksendungen erbeten auf das Sonderkonto unserer ungeborenen Tochter.
Athleten-Zauber
Endlich die ersehnte Hochform deutscher Athleten. Im Duisburger Wedau-Stadion erkämpften sie den Einzug ins Europa-Cup-Finale
Der letzte Wechsel bei der 4 x 100 Meter Staffel wird verschleppt. Augenblicke des Zweifelns auf den fast leeren Rängen. Doch Zehnkämpfer Nerlich schlägt den Briten auf den letzten Metern.
Aufrecht wie kein anderer: Franz-Josef Kemper. Der Europarekordmann läßt sich den Sieg über die 800 Meter nicht nehmen.
Kein Sprintwettbewerb ohne deutschen Sieg. Hinrich John jagt allen davon. Seine Zeit ist mäßig, doch der Sieg bedeutet die Fahrkarte nach Kiew.
Beim Dreisprung: Triumpf der Ungarn. Sie schlagen den Engländer aus dem Feld und erreichen das Finale.
Im Stabhochsprung überquert der Engländer Bull die Latte bei 4 Meter 50.
Um 30 Zentimeter übertrifft ihn der beste Bulgare.
Zu einsamer Höhe erhebt sich Klaus Lehnertz: 4 Meter 90. Dann verkünden Fanfaren die Taten Jung-Siegfrieds.
Der Drachentöter Uwe Beyer greift zum Hammer. Mit dem filmenden Sagenhelden reist die erfolgreiche deutsche Mannschaft zum Finale in die Sowjetunion.
Berlin liegt schief
Er ist Vater zweier Kinder, ein Spanier, José Canga, der sein Geld damit verdient, im Verkehr europäischer Großstädte aufzufallen.
Zwar besitzt er den Führerschein Klasse 3, doch er bevorzugt es, auf 2 Rädern zu fahren. Während seiner Fahrt durch Berlin hielt sich José Canga nicht an das Gebot der Polizei, Gespräche mit den Fahrgästen zu unterlassen. Er gab unserem Kameramann ein Interview.
"José Canga, wie lange fahren Sie schon? 7 Jahr.
Sind Sie schon mal dabei umgekippt? Nur beim Training.
Wie schnell können Sie dabei fahren? Bei 90 Km pro Stunde.
Und was war Ihre weiteste Strecke bis jetzt?
95 Kilometer."
José und sein Beifahrer erdachten so manches Kunststückchen. Nur eines schafften auch sie nicht in Berlin: eine Fahrt durchs Brandenburger Tor.
Personen im Film
Bull ; Erichsen, Susanne ; Fritze, Marion ; Lauer, Bettina ; Pavone, Rita ; Reno, Teddy ; Steen van der ; Twiggy ; Canga, José ; John, Hinrich ; Kemper, Franz Josef ; Lehnertz, Claus ; Nerlich
Orte
Berlin ; Detroit ; Köln ; Rom ; Hamburg ; Türkei ; Kongo ; Duisburg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bauwerke in Deutschland ; Hochschulwesen ; Interviews ; Katastrophen ; Feuer ; Frauen, Mütter ; Rassen ; Schönheitspflege ; Schulen, Schulungen ; Sensationen ; Sport-Details, Fouls ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Unruhen ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Küsse, Kussszenen ; Leichtathletik, Jogging, Volkslauf ; Verlobung ; Mode ; Berufe ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
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