Sacherschließung
01. Glassboro: Kossygin bei Johnson (Nahostkrise)
Titel: Bilder unserer Zeit, Bild: Kossygin. Menschenmasse. Händedruck Kossygin - Johnson, halbnah. Johnson und Kossygin am Tisch im Gespräch, halbnah. Menschen winken. Johnson und Kossygin am Rednerpult. Johnson spricht, halbnah. Kossygin spricht, halbnah. Kossygin legt Hände grüßend ineinander.
02. Berlin: Hungerstreik der Studenten gegen Senat
Studenten diskutieren in Gruppen. Studenten in Saal mit Matratzen auf dem Fußboden. Studenten im Streik. Standbild, Transfokator. Kleiner nackter Junge läuft über Matratzen. Studentin liest. Studentin sitzt auf dem Fußboden und strickt.
03. Berlin: Filmfestspiele
Fahraufnahme an Filmplakaten und Fahnen vorbei. Junge Leute sitzen in Kaffee an Kurfürstendamm. Filmball. Sekt läuft aus Flasche in Glas, groß. Dieter Borsche, groß. Schwenk von Dekolletee zu Gesicht von Johanna von Koscian, groß. James Steward, groß. Filmpreise, groß. Alexandra Kluge erhält das "Filmband in Gold" für Abschied von Gestern. Alexandra Kluge erhält "Filmband in Gold" als beste Hauptdarstellerin. Peter und Ulrich Schamoni erhalten Filmpreis in Silber für Alle Jahre Wieder. Filmszene aus Alle Jahre Wieder. Scheinwerfer bei Nacht von vorn. Männer treffen sich auf Party im Freien. Kameramann. Liebespaar im Bett. Männer an Stammtisch.
04. Prag: Stummfilm von 1897
Filmausschnitte aus dem alten entdeckten Film. Kreuzweg Christi und Auferstehung.
05. Unfallserie Nr. 3 - Warnung vor leichtsinniger Dachreparatur ohne Sicherung
Aufschlüsselung aus ZL 909/ 6 - gleicher Schnitt. Jerschke, als Beerdigungsunternehmer, dreht sich hinter Kamera. Mann versucht aus Fenster zu springen und wird gerettet. Mann springt von Dach. Arbeiter steigt auf Dach. Sicherheitsgurt und Leine wird auf das Dach gelegt. Jerschke steht hinter Kamera und dreht. Arbeiter arbeitet ohne Sicherheitsgurt an Fernsehantenne, macht Fehltritt und stürzt von Dach. Jerschke steht zwischen Sarg und Kamera, schneidet Film ab und wirft ihn in Sarg: "Denn bei mir liegen Sie richtig."
06. Tauchschule auf Korfu - Barakuda Ferienreportage
Titel: Ferien unter Wasser, Bild: Wellenreiter. Wellenreiter hinter Motorboot. Sänger mit Gitarre singt Lied. Taucher mit Tauchgeräten. Mädchen liegt im Bikini am Strand. Mädchen in Taucheranzug. Taucher hängt Sauerstoffgerät um. Taucher setzen Masken auf. Atemübungen. Wellen spülen an das Ufer. Junge Leute fahren in Boot auf das Meer. Taucher springen vom Boot ins Wasser. Taucher unter Wasser. Taucher bringt große Muschel nach oben. Polyp. Fleisch wird am Spieß gebraten. Junge Leute sitzen um Feuer und trinken aus Flasche. 2 junge Leute küssen sich.
07. Berlin: Leichtathletiksportfest
Titel: Wir laufen Rekord, Bild: Rennschuh wird zugeschnürt. Harald Norpoth bei Lockerungslauf. Ron Clarke bei Lockerungslauf. 1000 m Lauf: Walter Adams besiegt Bodo Tümmler und läuft als 1. durchs Ziel. 2 Meilen: Starter schießt Startpistole ab. Start. Harald Norpoth vorbei an Führung. Clarke hinter Schrittmacher. Clarke geht an Norpoth vorbei in Führung. Beide Läufer nebeneinander. Norpoth führt. Clarke überspurtet Norpoth vor Ziel und siegt. Beide Läufer nach dem Lauf, halbnah.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
Bilder unserer Zeit
Kossygin und Johnson in Glassboro
Herkunft: Metro
Hungerstreik der Berl. Studenten
Kamera: Pahl, Rieck
Berliner Filmfestspiele
Kamera: Pahl
Prager Stummfilmentdeckung
Herkunft: Prag
Unfallstory Nr. 3
Ferien unter Wasser
Barakuda-Ferienreportage (Tauchschule auf Korfu)
Kamera: Seib
"wir laufen Rekord"
Weltrekordversuch in Berlin
Kamera: Pahl, Wiers
Anfang und Ende
Sprechertext
Bilder unserer Zeit
Im Jahrzehnt der Konferenzpaläste wählten Johnson und Kossygin ein weltvergessenes College im zuvor nie bemerkten Städtchen Glassboro zum 8. amerikanisch-sowjetischen Gipfeltreffen seit 1943.
Johnson dämpfte sichtlich den Optimismus der wartenden Provinzler, denn im Nahost- und Vietnam-Konflikt bleiben die Fronten verhärtet. Die Weltpolitik wird über das Treffen bald hinweggehen. Glassboro dagegen registriert es als erstes bedeutendes Ereignis seit 1909. Damals hatte der Sonderzug Präsident Teddy Roosevelts auf dem Bahnsteig gehalten.
Die anhaltende Protestwelle Berliner Studenten erhielt durch die Ultralinke einen neuen Akzent. In evangelischen Räumen begannen sie zu hungern: für die Freilassung des inhaftierten Fritz Teufel und gegen den Berliner Senat.
"Wir können natürlich bis in die Ewigkeit streiken, wie die Verhältnisse augenblicklich sind. Darüber sind wir uns auch ziemlich klar." Die Ewigkeit endete bereits nach 45 Stunden und 30 Minuten. Die Kirchenleitung verwies die Studenten des Hause. Zurück blieb ein Schlachtfeld, auf dem alles erlaubt war - nur keine Mahlzeiten.
Von seiner Schokoladenseite zeigte sich Berlin den Gästen der Internationalen Filmfestspiele. Es waren Festtage, die für jeden Geschmack etwas bereithielten.
Ins Blickfeld der Kenner aus dem In- und Ausland rückten in diesem Jahr die Repräsentanten des jungen deutschen Films. Mit Bundesfilmpreisen wurden ihre Leistungen gewürdigt.
"Der Spielfilm "Abschied von gestern", Produzent Kairos Film, vertreten durch Herrn Alexander Kluge, wird mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet und erhält eine Prämie von 350.000 Mark."
Seine Schwester Alexandra wurde als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
"Für den Spielfilm "Alle Jahre wieder" erhält die Peter-Schamoni-Filmproduktion, vertreten durch die Herren Peter und Ulrich Schamoni, das Filmband in Silber und eine Prämie von 300.000 Mark."
Schon während der Dreharbeiten hatte der preisgekrönte Film der Schamonis Aufsehen erregt. Der 27-jährige Ulrich Schamoni führte die Regie. "Alle Jahre wieder" erzählt von einer Clique der 40-jährigen, die an dem unbeschwerten Lebensstil ihrer Jugend festhalten, die es nicht wahrhaben wollen, daß sie verheiratet und erwachsen sind und die allen Problemen aus dem Wege gehen.
Eine Entdeckung aus den Anfängen der Filmgeschichte beschäftigt zur Zeit einen Prager Filmhistoriker. Es handelt sich um einen der ersten Filme überhaupt. Er wurde in Norwegen gefunden und vor 70 Jahren von französischen Kameramännern gedreht. Die Ausschnitte zeigen Szenen des Kreuzweges und der Auferstehung.
"Verkannter Mut"
"... 21 - 22 - 23 ..." Dokumente - hübsche Andenken an jene, die nicht am Leben hängen.
"In diesen beiden Fällen klappte es leider nicht - typische Bluffer ...
... erst bei dem lohnte es sich."
"Fälle wie diese reizen mein Objektiv. - 21 - 22 - 23 -"
Nur Mut - Mut zum Risiko
Verzichten Sie ruhig auf Sicherheitsgurt und Seil.
"Wenn Sie mal so eine Rolle spielen wollen - nur Mut ..."
"... denn bei mir ...
... liegen Sie richtig!"
ferien unter wasser
In einer idyllischen Bucht auf Korfu verstecken die Urlaubsgespielinnen tagsüber ihren Reiz hinter Schaumgummi. Diskussionen über Atü-Zahlen und Sicherheitsgurte ergänzen den Flirt unter der strahlenden Sonne Griechenlands. Barakuda - Stichwort für Unternehmungslustige, die das Abenteuer unter Wasser suchen.
Auf Korfu schauten wir ihnen zu - einigen wenigen aus der rasch wachsenden Zahl deutscher Sporttaucher. Was 1945 zaghaft mit Brille und Schnorchel begann, hat heute wissenschaftlich-exakte Präzision erreicht. Sicherheit ist beim Tauchen das Gebot Nummer 1.
1-2 Mal täglich rüsten Anfänger und Experten zum Tauchgang in größere Tiefen. Jede Fahrt ist eine Entdeckungsreise in unerforschte Gebiete.
Ein Tauchanzug schützt sie vor Riffen und niedrigen Temperaturen. Beladen mit Kameras und den lebenswichtigen Pressluftgeräten, gleiten sie bis zu 50 Meter hinab - nie allein, wie die strengen Tauchgesetze es vorschreiben, und je nach Tiefe nie länger als 15 - 30 Minuten.
Das Erlebnis zu sehen ist für die zünftigen Sporttaucher wichtiger als zu jagen und Souvenirs zu bergen. Heute sind es fast 40.000 Deutsche, die ausgezogen sind, die Welt der Meere auch entdecken - ähnlich fasziniert wie ein amerikanischer Tiefseeforscher, der einmal bemerkte: "Jeder Mensch sollte vor seinem Lebensende irgendeinen Apparat bauen, leihen oder stehlen, der es ihm erlaubt, einen Blick in diese neue Welt zu werfen."
wir laufen Rekord
Kein Sportfest ohne Weltrekord - unter dieser Parole versammelten sich in Berlin Harald Norpoth, Ron Clarke und Bodo Tümmler, der sich zutraute, den Weltrekord über 1.000 Meter zu unterbieten.
Doch Tümmler verfehlt Rekord und Sieg. Überraschend gewinnt in der Jahresweltbestzeit von 2 Minuten, 19,3 Sekunden Walter Adams aus Kornwestheim.
Höhepunkt der Veranstaltung ist der Lauf über 2 Meilen. Ron Clarke, der Australier und Harald Norpoth aus Münster wollen den 2 Jahre alten Weltrekord des Franzosen Michel Jazy verbessern. Ein Schrittmacher sorgt für schnelles Anfangstempo.
Nach der Hälfte der 3.218 Meter wechseln Clarke und Norpoth die Spitze. 6 Sekunden haben sie bereits gegenüber Jazy verloren.
40 Meter vor dem Ziel sucht Norpoth seinen Gegner auf der falschen Seite. Außen spurtet Clarke an ihm vorbei. Für einen neuen Weltrekord ist Clarke 3 Sekunden zu langsam. Doch dieser Spurtsieg - sagt der Australier - ist mir mehr wert als ein Rekord.
Personen im Film
Adams, Walter ; Borsche, Dieter ; Dutschke, Rudi ; Jerschke, Günther ; Johnson, Lyndon B. ; Kluge, Alexander ; Kluge, Alexandra ; Kossygin, Alexej ; Koszian von, Johanna ; Schamoni, Peter ; Schamoni, Ulrich ; Stewart, James ; Clarke, Ron ; Norpoth, Harald ; Tümmler, Bodo
Orte
Berlin ; Odenwald ; Prag ; Korfu ; Glassboro ; Ostberlin ; Kopenhagen
Themen
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Gattung
Wochenschau (G)
Genre
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