Sacherschließung
01. Berlin: Einweihung des Springerhauses
Titel: Ein Konzern lädt ein - Bild: Kaltes Buffet. Willy Brandt steigt aus Auto, halbnah. Oscar Kokoschka bei Ankunft. Lübke bei Ankunft. Das Gebäude des Springerhauses, parkende Lieferwagen in langer Reihe vor Haus. Axel Springer betritt neben Lübke Festsaal. Springer begrüßt Oscar Kokoschka und Gäste. Unter den Gästen sitzend im Gespräch, groß. Mende, Barzel, Helmut Schmidt im Gespräch mit Guttenberg, Prinz Louis Ferdinand. Axel Springer hält Festrede vor Mikrofonen, halbnah. Oscar Kokoschka im Gespräch. halbnah. Kokoschka. Berlin Bild vom Dach des Springerhauses. Arbeitsraum von Axel Springer im 18. Stockwerk. Lübke, Brandt, Axel Springer an der Mauer. Fahraufnahme Mauer. Arbeitsraum im Springerhaus. Sitzungssaal. Setzerei. Rotationsmaschinen. Springer seitlich von hinten sitzend. Schwenk über Haus.
02. Ernährung von Morgen - Max Planck Institut - Pilzzucht-Karpfen ohne Gräten
Titel: Die Welt von Morgen - Bild: Max Planck Institut. Professor von Sengbusch, Leiter des Max Planck Instituts betrachtet Pflanzenkulturen auf Regalen. Maschinen bei Zusammensetzen des richtigen Nährbodens. Boden wird sterilisiert. Zuführung von Pilzkeimen. Pilze wachsen in Plastiktüten. Karpfen in Aquarium, groß. Durchleuchten des Karpfens. Wenig Gräten durch Zuchtversuche. Wiegen der Karpfen und des Futters. Karpfen trinkt aus Flasche.
03. Unfallstory: Provisorische Aufstiege
Joachim Teege steht vor Tafel mit Aufzeichnungen über den "Freien Fall" und spricht O-Ton. Teege neben menschlichem Skelett zeigt mit Markierungen Knochenbrüche bei Fall (Arm, Becken, Oberschenkel, Schlüsselbein, Schädel.) Arbeiter stellt Kisten auf Faß und steigt hinauf. Stapel fällt zusammen. Arbeiter stürzt. Teege neben Skelett spricht O-Ton: "Du sollst das Leben lieben" sagt Johann Fürchegott Gellert (Bild) "aber so (Bild von Mann in Streckverband) lebt sich's schlecht."
04. Essen: Rollschuh-Weltmeisterschaften
Titel: Sport Sport Sport - Bild: Rollschuhläufer Karl Heinz Losch. Kür des Siegers der Herren Karl Heinz Losch, die höchste Wertung erhielt. Kür der Siegerin Astrid Bader/ Bremerhaven. Tanz: Kür der Amerikaner Owens/ Schäfer, die 2. wurden. Sieger Hans Jürgen Schamberger und Frau. Zuschauer klatschen, halbnah. Paare auf Siegerpodest.
05. Köln. Wahl des Mr. Germany, Body Building
Violinspieler, groß, Bassist, groß. Muskelmänner in verschiedenen Posen, groß. Frauengesicht, groß. Sieger erhält Pokal und Urkunde.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
ein Konzern lädt ein
Springerhaus, Einweihung in Berlin
Kamera: Pahl, Wiers
Welt von Morgen
Ernährung von morgen (Max Planck Institut: Karpfen ohne Gräten asf. )
Kamera: Jürgens, Rühe
So lebt sich's schlecht
Unfallserie: Prov. Aufstiege
Sport Sport Sport
WM im Rollkunstlaufen
Kamera: Luppa, Brandes
Mister Germany - Body Building
Kamera: Grund, Jürgens
Anfang und Ende
Sprechertext
Ein Konzern lädt ein
Es war weniger das 50 Meter lange kalte Büffet, das lockte. Zeitungskönig Axel Caesar Springer hatte zur Eröffnung seines neuen berliner Verlagshauses gerufen, und Deutschlands Prominenz versammelte sich fast vollzählig.
100 Millionen Mark ließ es sich der ehrgeizige Verleger kosten, wenigstens seine berliner Interessen unter ein Dach zu bringen. Für ein paar Stunden schien sich die Politik aus Bonn in das neue berliner Pressezentrum zu verlagern.
Die in Berlin erscheinenden Blätter Axel Springers erreichen täglich eine Auflage von 800.000 Exemplaren. Für alle anderen Zeitungen der Hauptstadt bleibt nur ein Anteil von 25 %.
Oskar Kokoschka, zuletzt Schöpfer des Adenauer-Portraits, malte ein Bild der geteilten Stadt, vom Springer-Bau aus gesehen, in dessen 18. Stockwerk der Hausherr seinen kostbar ausgestatteten Arbeitsplatz hat.
1959, als das Chrustschow-Ultimatum noch Gültigkeit hatte, wurde der Grundstein zu diesem Gebäude gelegt. Es grenzt direkt an die Mauer und beherbergt, neben allen technischen Einrichtungen, die 2.000 berliner Mitarbeiter des Hauses.
40 % aller Presse-Erzeugnisse der Bundesrepublik kommen mittlerweile aus dem Springer-Konzern. Es fehlt bekanntlich nicht an Stimmen, die vor einer solch gewaltigen Konzentration warnen. Ihre Grenzen sind bis heute noch nicht abzusehen.
Welt von morgen
Der Stand der Welternährung in einigen Jahrzehnten steht zur Debatte, seit Wissenschaftler errechneten, daß die Erdbevölkerung auf fünf Milliarden anwachsen wird. Probleme, die im Mittelpunkt der Forschungsaufgaben des hamburger Max-Planck-Instituts stehen. Seinem Leiter Professor Dr. von Sengbusch ist es gelungen, neue Methoden in der tierischen und pflanzlichen Eiweiß-Gewinnung zu entwickeln.
Die neuartige Zusammensetzung eines Nährbodens hat z.B. beim Pilz. einer sehr eiweiß-reichen Pflanze, zu einem ungeahnt schnellen Wachstum geführt. Unter Laborbedingungen wird der Nährboden sterilisiert und anschließend mit Pilzkeimen geimpft.
In den angelegten Kulturen wachsen die Pilze entsprechend den wissenschaftlichen Berechnungen.
Im hamburger Institut zielt die Forschung auf eine vermehrte Nahrungsmittelerzeugung im Großbetrieb und auch im Haushalt: Pilzernte aus der Plastiktüte. Dem Rückgang des Fischreichtums aus den Weltmeeren begegnet Professor von Sengbusch durch die Karpfen -Aufzucht im Aquarium: ein Karpfen wächst bei einer konstanten Temperatur von 23° Celsius dreimal so schnell wie im Teich. Der Feinschmecker darf sich auf einen gräten-armen Karpfen freuen: statt 80 Gräten wird er nur noch 40 haben.
Für die neue Karpfen-Rasse sind ständige Gewichtskontrolle und stündlich genau dosierte Futtermengen wesentliche Voraussetzungen. Das ausgefallene Beispiel einer höchst phantasievollen in die Zukunft weisenden Forschung ist ein aus der Flasche trinkender Karpfen.
Leiter zum Mißerfolg
"Kraft ist gleich Masse mal Beschleunigung. Das hat der Physiker Newton festgestellt. In unserer geographischen Breite wird ein Massengramm mit 981 cm pro Sekundenquadrat beschleunigt. Das heißt, daß ein Mensch, der aus einer Höhe von zweieinhalb Metern herunterfällt mit folgenden Bruchstellen rechnen muß: Arm-Fraktur.
Becken-Fraktur.
Bein-Fraktur.
Schlüsselbeinfraktur
Und hier natürlich auch!
Unser Freund hier will gar nicht hoch hinauf. Er muß... Aber! Ein Faß ist ein Faß ist ein Faß! möchte man gerne als Menschenfreund rufen. Und: eine Kiste ist eine Kiste ist eine Kiste ... und selbst beides zusammen mit einem Dritten ergibt noch längst keine standfeste Leiter.
Na bitte, was sag' ich, da haben wir's schon!
Du sollst das Leben lieben ...
... sagt Johann Fürchtegott Gellert.
Aber so ...
... liebt sich's schlecht!"
Goldregen
Deutsche Rollkunstläufer waren wieder einmal nicht zu schlagen. Bei den Weltmeisterschaften in Essen lösten sie buchstäblich einen Goldregen aus und holten alle ersten Plätze. Den Herren-Titel gewann Karl-Heinz Losch mit der besten Kür, die je gezeigt wurde.
Bei den Damen war die Überlegenheit nochgrößer: die deutschen Teilnehmerinnen belegten die fünf ersten Plätze. Astrid Bader aus Bremerhaven verteidigte ihren Vorjahrstitel mit einer sportlich anspruchsvollen Kür.
Dem amerikanischen Paar Owens/Schäfer gelang es, den Deutschen wenigstens eine Silbermedaille zu entreißen. Im Tanz-Wettbewerb belegte es den zweiten Platz.
Unangefochten war jedoch auch hier der erste Platz des 37jährigen Studienrats Hans-Jürgen Schamberger. Er gewann mit seiner Frau die vierte Goldmedaille für Deutschland.
Muskeln machen Männer
Der unvergleichliche Schmelz zählebiger Evergreens verband sich mit einem Hauch von Provinz, als es für internationale Männermuskeln "Spann an" hieß. Zwei Dutzend geölte Athleten kämpften in Köln um internationale Meisterwürden.
In den Gesichtern spiegelte sich Gedankenarbeit, und nur ein Unterkiefer geriet gelegentlich außer Kontrolle - verzeihlich als Kennzeichen des geradezu olympischen Fleißes, einem verunglückten Schönheitsideal gerecht zu werden. In ehrgeizigen Muskelanspannungen verbrannten kostbare Kohlehydrate - eines "Miß"-Verständnisses wegen.
Pflichtübungen sind: Bauchdrücken, Kreuzheben und - man höre und staune - Kniebeuge. Alle anderen Bewegungsspiele entspringen dem überquellenden "Gestaltungsdrang" der "Körperbauer" - sozusagen als Bestandteile einer Muskelkür. Die jahrelange Konzentration auf ein Bildungsziel wurde wie üblich mit Pokal und Urkunde belohnt.
Personen im Film
Bader, Astrid ; Barzel, Rainer ; Brandt, Willy ; Guttenberg von ; Kokoschka, Oskar ; Hohenzollern von, Louis Ferdinand ; Lübke, Heinrich ; Sengbusch von ; Springer, Axel ; Schmidt, Helmut ; Teege, Joachim ; Losch, Karl Heinz ; Owens, Jesse ; Schäfer, Albert ; Schamberger
Orte
Berlin ; Köln ; Essen
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Bauwerke in Deutschland ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Frauen, Mütter ; Musikalische Veranstaltungen ; Musikinstrumente ; Nachrichten, Nachrichtenwesen ; Orden, Auszeichnungen, Ehrungen ; Rollkunstlauf ; Schönheitswettbewerbe ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Tiere (außer Hunde) ; Unfallserie ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kunst ; Kunstwerke ; Maschinen, Technik, Industrie ; Mikrofone ; Wissenschaft und Forschung ; Gastronomie ; Sport-Ehrungen ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau