Sacherschließung
01. 75 Jahre Helgoland
Titel: Eine Insel Chronik - Bild: Felsen von Helgoland. Großaufnahme Mann und Frau, von hinten, Kopftuch weht im Wind. Füße und Hosen eines Mannes, Hose weht im Wind. Schiff auf dem Meer. Brandung schlägt an Ufermauer und Felsen von Helgoland. Kraterlandschaft von Helgoland nach dem Krieg. Häusertrümmer. Aufbauarbeiten. Möwe setzt sich auf Ufermauer. Harmonikaspieler neben der Möwe. Mann und Frau treten aus Laden und sehen durch Fernglas. Seebäderschiff auf dem Meer. Ausbooten von Helgolandbesuchern. Kurgäste gehen durch Straße von Helgoland. Kurkonzert in alter Zeit. Badegäste aus den 30er Jahren an der Promenade spazieren gehend. Matrosenmützen, groß mit Pompom. Kauf von zollfreier Ware. Tragetüte. Dicke Frau sitzt auf Bank und liest Zeitung. Hand schlägt auf Pauke. Kapelle spielt bei 75-Jahrfeier. Flugzeuge. In kleinem Boot fährt zur Insel Bundeskanzler Erhard neben Verteidigungsminister von Hassel. Schild Herzlich Willkommen an Ufermauer. Neben Erhard, winkend im Boot, von Hassel und der britische Gesandte Frank Roberts. Erhard geht zwischen Menschen, halbnah. Moderne Häuser Helgolands. Historische Bilder aus der Geschichte der Insel. Brandung. Leuchtfeuer auf Helgoland bei Nacht.
02. Wilhelm Buschs "Die fromme Helene"
Titel: viel ist passiert - Bild: Mann mit Bart (Wilhelm Busch). Wilhelm Busch-Sekretär im Busch-Museum. Alte Lampe. Bomben fallen. Moorsprengung. Haus stürzt zusammen. Drohende Fäuste. Hand greift Bierhumpen. Esser, Trinker, Liebespaar. Mann legt sich in Zipfelmütze in Bett. Mann mit Bart liest Wilhelm Buschs Verse. Wilhelm Busch Zeichnungen "Onkel Nolte", "Die fromme Helene". Teenagerphotos bei Bewerbung zur Filmbesetzung "Die fromme Helene". Axel von Ambesser, groß, betrachtet die Photos. Großaufnahmen der Bewerberinnen bei Probeaufnahmen. Die 16-jährige Simone Rethel aus München, groß. Simone Rethel tanzt. Wilhelm Busch Sprecher mit Bart liest Wilhelm Busch Verse. Simone Rethel, groß.
03. Duisburg: Deutsche Leichtathletik Meisterschaften
Titel: Die neuen Meister - Bild: Hürdenläufer. Verschiedene Stabhochspringer überspringen die Latte und reißen die Latte, ZL. Hochspringer, ZL. Schillkowski überspringt 2,09 m ZL und wird deutscher Meister im Hochsprung. Dreisprung: Michael Sauer springt 16,01 m. Speerwurf Frauen: Anneliese Gerhards wirft 54,50 m, ZL. Fliegender Speer und Aufprall. Diskus: Reimers/ Oberhausen wirft an die 56 m Grenze, ZL. Fliegender Diskus. Hammerwerfen: Uwe Beyer siegt mit fast 65 m, ZL. Fliegender Hammer. Kugelstoßen Frauen: Marlene Klein stößt 16,08 m. Fliegende Kugel. Starter schießt Startpistole. 100 m Lauf Frauen: Start und Lauf. Erika Pollmann siegt vor Rose Meyer, der Vorjahressiegerin. Stoppuhr, groß. 200 m Frauen: Siegerin Erika Pollmann. 100 m Männer: Start und Lauf, ZL. Sieger Manfred Knickenberg mit 10,3 sec. 110 m Hürden: Lauf frontal und seitlich, ZL. Es siegt Hinrich John. 80 m Hürden Frauen: Siegerin Inge Schell vor Renate Balk/ Hamburg. 1500 m Lauf Männer: Start und Lauf. Kampf vor dem Ziel zwischen Harald Norpoth und Bodo Tümmler, der siegt. 4 x 100 m Staffel: Start, Stabwechsel. Es siegt Kornwestheim. Umarmung der Sieger. Verschiedene Sportler umarmen sich.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke
eine Insel-Chronik
75 Jahre Helgoland
Kamera: Jürgens, Zimpel, Pahl
viel ist passiert
"Die fromme Helene"
Kamera: Vlasdeck
Herkunft: Deutschlandspiegel, Archiv
die neuen meister
Leichtathletikmeisterschaften, Duisburg
Kamera: Starke, Luppa, Grund
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Eine Inselchronik Helgoland
Seit 1829 ist sie immer wieder aufregend schön und abenteuerlich: Eine Reise nach Helgoland. Das weltberühmte Heuschnupfen- und Keuchhustenparadies, das Dorado der Whiskyfreunde und Hummeresser liegt etwa 70 km vor der Elbmündung in der Nordsee.
Vor 20 Jahren glich Helgoland einer Kraterlandschaft. Noch bei Kriegsende hatten englische Bomber die Insel in Schutt und Asche gelegt. Danach diente sie als Bombenziel. Doch der nur 40 Hektar große Buntsandsteinfelsen war nicht zu erschüttern.
Am 1. März 1952 kehrten die Helgoländer aus ihrem schleswig-holsteinischen Exil zurück und begannen mit dem Wiederaufbau. Er kostete bis heute 151 Millionen Mark. Erst seit dieser Zeit fliegt die im Lied besungene "Kleine Möwe" wieder nach Helgoland, und seitdem richten sich die Erwartungen der Helgoländer Geschäftsleute während der Hauptsaison auf täglich 7.000 Besucher, deren Ausbootung bei hoher See nicht ganz ungefährlich ist.
Nur 3 einhalb Stunden bleibt den Besuchern Zeit, die Vorzüge der Insel zu genießen. Genau so viel wie 1930, als die Helgolandfahrer ebenso zielsicher auf ihre zollfreien Sehnsüchte zusteuerten: Whisky, Tabak, Parfums und Schokolade.
Weder Kaiser, noch Weimar, weder Hitler noch die Bundesregierung wagten jemals anzutasten das alte Privileg der Zollfreiheit. Die Helgoländer wissen es noch heute einträglich auszuwerten.
Mit einem Paukenschlag wurde in diesen Tagen ein historisches Fest eingeleitet. Die 2.800 Einwohner feierten ihre 75-jährige Zugehörigkeit zu Deutschland und zum Kreis Pinneberg. Sie empfingen prominente Gäste.
Der Besuch Bundeskanzler Erhards und des englischen Gesandten Sir Frank Roberts erinnert an den Tag, an dem ein englischer Gouverneur im Jahre 1890 Helgoland an den kaiserlichen Staatssekretär von Bötticher übergab.
Die Helgoländer gedenken einer Zeit, in der ihr kahler Felsen im Tausch gegen die Rechte auf die ostafrikanische Insel Sansibar im Sultanat Witu dem deutschen Reich zugegliedert wurde. In ihrer wechselvollen Geschichte hat sich die Insel immer ein wenig Seeräuberromantik und Schmuggelnest-Atmosphäre zu bewahren gewußt - nicht immer ganz getreu dem Wahlspruch ihrer Bewohner: "Rüm hart - Klaa Kiming" Reines Herz - klarer Verstand.
Viel ist passiert "Die fromme Helene"
Viel ist passiert von dazumal bis heut, Darunter viel, was wir nicht gern erlebten. Die Bomben krachten, und die Berge bebten, zum Teil ins Wackeln kam das Weltgerüst.
Indes, so sehr wir uns darob betrübten, Wir faßten uns, wir aßen, tranken, liebten und dachten nach, was schlau und nützlich ist.
"Als Onkel Nolte dies vernommen, war ihm sein Herze sehr beklommen. Doch als er nun genug geklagt, oh, sprach er, ich habs gleich gesagt. Das Gute, dieser Satz steht fest, ist stets das Böse, das man läßt".
Sicherlich haben Sie bereits erraten, wer in der Maske Wilhelm Buschs aus dessen berühmtem Werk "Die fromme Helene" zitiert: es ist Axel Ambesser, Regisseur und Darsteller des ersten Wilhelm Busch-Films. Titelfigur ist die fromme Helene. Um sie möglichst präzise mit einem neuen Gesicht zu besetzen, wurde strenge Auswahl unter deutschen Teenagern zwischen 16 und 18 getroffen. Regisseur Ambesser, der in dem Film Wilhelm Busch spielen wird, sortierte nach vorher festgelegten Maßstäben: Helene sollte natürlich und schlank sein, eine dialektfreie Aussprache haben und ihr Gesicht sollte möglichst von einer Stubsnase geziert sein. Den Ausschlag für die Wahl gaben Probeszenen im Atelier:
"Ich bitte tausendmal um Nachsicht, lieber Herr Vormund, daß ich über eine halbe Stunde zu spät gekommen bin, aber ich war bei Bürgermeisters eingeladen und die haben mich überhaupt nicht weggelassen. Der Gesangslehrer war auch da."
"Der Gesangslehrer war auch da" "Der Gesangslehrer war auch da" "Der Gesangslehrer war auch da" "Der Gesangslehrer war auch da" "Und die Frau Bürgermeister war so lieb zu mir und alle haben Gefragt, warum Sie nicht mitgekommen sind und haben so lieb von Ihnen gesprochen".
In der 16-jährigen Simone Rethel aus München glaubt Ambesser die ideale Helene gefunden zu haben. Er nahm sie sofort unter Vertrag. Simone wird die nicht einfache Aufgabe meistern müssen, die mit zarten Strichen und Reimen voll ironischer Schlagkraft gezeichnete Helene neben Onkel Nolte, Schmöck und Vetter Franz glaubwürdig auf die Leinwand zu bringen.
"Helene, sprach der Onkel Nolte, was ich schon immer sagen Wollte, ich warne dich als Mensch und Christ, oh hüte dich vor allem Bösen, es macht Plesier, wenn man es ist, es macht Verdruß, wenn mans gewesen".
"Ich weiß, ich will es nun auch ganz bestimmt nicht wieder tun."
Die neuen Meister Leichtathletik
Novemberwetter - Muskelzerrungen - nacholympische Idylle: das waren die Schlagworte, mit denen die Chronisten den Tiefausläufer zu beschreiben versuchten, der in Duisburg über den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten lagerte. Der große Sportbericht dieser Woche präsentiert Ihnen die Sieger und ihre Höhen, Zeiten und Weiten, die zu den Höhepunkten der Titelkämpfe zählten.
Der Wulfrather Schillkowski konzentriert seine Hoffnungen vergebens auf den deutschen Rekord. Er überspringt 2 Meter 9.
Vorletzter Versuch des leicht verletzten Michael Sauer, die Schallmauer der Dreispringer zu durchstoßen. Er schafft es mit 16 Meter und einem Zentimeter. Im Speerwurf der Frauen siegt Anneliese Gerhards mit guten 54 einhalb Metern.
Im nächsten Wettbewerb der unbemannten Flugobjekte schleudert der Oberhausener Reimers den Diskus nahe an die 56-Meter-Grenze.
Uwe Beyer unterdrückt seinen Ärger über den schlechten Wurfkreis und siegt mit fast 65 Metern.
Letzte Kräfte sammelt Marlene Klein für ihren letzten Versuch. Sie siegt mit 16 Metern und 8.
Die Laufdisziplinen werden auf einer neuen, jedoch unebenen und regenschweren Bahn gestartet. Über 100 m nimmt Erika Pollmann eine hauchdünne Revanche für die Vorjahrsniederlage gegen Titelverteidigerin Meyer-Rose..
... und sie bezwingt die gleiche Konkurrentin auch über 200 m mit einem allerdings kaum meßbaren Vorsprung.
Präziser Start im 100 Meter-Finale der Männer. Es fehlt der verletzte Schröter. Im Ziel liegt der Senior der deutschen Sprinter, Manfred Knickenberg, mit 10,3 Sekunden vorn.
Zwischen den Hürden der 110 Meter-Distanz das Talent Hinrich John, der bereits die 200 m Hürden in Jahresbestzeit gewann. Die weiche Bahn verhindert eine Unterbietung der 14-Sekundengrenze.
Ebenfalls überlegen siegt Inge Schell über 80 m Hürden. Auf dem 2. Platz ein hoffnungsvolles Talent: Renate Balck aus Hamburg.
Drei Runden lang verschenken die 1500 Meter-Läufer die Chance, gute Zeiten zu laufen. Erst 300 m vor dem Ziel beginnt der Olympia-Zweite von Tokio, Harald Norpoth, seinen gefürchteten Spurt. Doch Bodo Tümmler löst sich aus Norpoths Windschatten und erspurtet den Überraschungssieg dieser Meisterschaften.
Die 39,8 Sekunden des Sportclubs Leipzig geben insgeheimen Rückenwind, als sieben Mannschaften im Endlauf der 4 x 100 Meter-Staffel um den Titel laufen.
Bayer-Leverkusen liegt nach Sundermanns Startvorsprung hervorragend, doch dann erwischt den jungen Manfred Schäfers eine Muskelzerrung. Kornwestheim gewinnt mit großem Vorsprung, allerdings fern vom Leipziger Rekord. Diese Meisterschaften gebaren keine Stars und Talente und die Rekordlisten mußten nur geringfügig geändert werden. Und doch bilden die Sieger von Duisburg eine Nationalmannschaft, die in Europa wohl nur von Polen und der Sowjetunion zu schlagen ist.
Personen im Film
Balk, Renate ; Ambesser von, Axel ; Erhard, Ludwig ; Hassel von, Kai Uwe ; Rethel, Simone ; Roberts, Frank ; Gerhards, Anneliese ; John, Hinrich ; Klein, Marlene ; Knickenberg, Manfred ; Meyer, Rose-Renate ; Norpoth, Harald ; Obersiebbrasse, Fritz ; Pollmann, Erika ; Reimers, Jens ; Sauer, Michael ; Schell, Inge ; Schillkowski ; Tümmler, Bodo
Orte
Helgoland ; München ; Borneo ; Berlin ; Köln ; Hof ; Mühlheim/Ruhr ; Duisburg
Themen
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