Sacherschließung
01. Adenauer in der Academie France - Französische Gardisten präsentieren Säbel. Auto fährt durch Toreinfahrt vor dem Eylsee Palast. Adenauer winkt bei Ankunft vor dem Elysee Palast, Adenauer betritt das Gebäude. Reporter vor der Treppe des Elysee Palastes. Adenauer betritt Saal neben de Gaulle. Neben ihnen Madame de Gaulle und Adenauer Tochter Ria. (total). Kuppel des Institut National de France. Außenaufnahme und innen, Büsten und Bilder berühmter Franzosen. Versammlungsteilnehmer erheben sich (total) Adenauer im Gespräch mit Fracois Poncet (groß). Adenauer betritt Rednerpult (total) und hält Dankesrede, liest Rede ab (O-Ton) (Zusammenarbeit Deuschland-Frankreich). de Gaulle klatschend, von hinten (total). Zuhörer klatschen. Adenauer verbeugt sich (total).
02. Unfallkrankenhaus St. Georg, Hamburg - Scheinwerfer eines Unfallautos bei Nacht, frontal, Wagen biegt um Ecke. Fahrer steigt aus Unfallauto. Warnlichter, sich drehend, und Schild "Unfallwagen". Verunglückter wird auf Bahre getragen, In der Aufnahme des Krankenhauses drückt Finger auf Knopf, um Arzt zu rufen. Arzt hört mit Empfangsgerät Ruf. Verunglückter wird auf Untersuchungstisch gelegt, Pfleger fährt Bahre heran, Schwester füllt Spritz Arzt bei der Untersuchung. Leuchtschild "Operation" leuchtet auf. Hände ziehen Gummihandschuhe aus. Arzt Dr. Claus Zander spricht (groß) O-Ton. Drehendes Warnlicht des Unfallwagens, Verunglückter wird in das Krankenhaus gefahren, Bahre wird aus Unfallwagen gezogen. Gehende Füße von Ärzten. Krankenträger tragen Frau zwischen sich auf den Händen. Autos fahren über Zebrastreifen. Autoverkehr und Mopedfahrer, der zwischen Autos in Lücken im zickzack-kurs fährt. Arzt und Schwestern bei Untersuchung. Operationslampe leuchtet auf. Gerät zur künstlichen Beatmung. Vordersitz eines Wagens mit Steuerrad. Polizist neben verunglücktem Fahrzeug. Frau auf Bahre mit Händen vor dem Gesicht. Schild "Aufnahme" Finger drückt auf Aufzugsknopf. Schwester schiebt Bahre in den Aufzug und schließt die Tür.
03. Unfallserie Nr. 11 Fakire und Nägel im Brett, siehe ZL 772.
04. Mannequin Bettina Lauer - Mannequin Bettina Lauer beim Modephotograph (groß), Ihre Bilder in einem Katalog. Bettina Lauer beim Modezeichnen. Ihr Mann zerreißt einen Entwurf. Bettina Lauer hält sich Stoff für Kleid um, hinter steht ihr Mann. Bettina Lauer im Hausanzug, ihr Mann sitzt am Schreibtisch. Bettina Lauer steigt Leiter an einem Stoffregal hinauf. Sie wählt Stoffballen aus. Bettina Lauer mit Abendkleid und Pelz, mit Abendmantel. Sie nimmt ihren kleinen Sohn auf den Arm, der auf sie zuläuft. Großaufnahme Bettina Lauer und Sohn. Bettina Lauer mit Abendanzug, mit tiefem Rückenausschnitt. Kleiner Sohn sitzt auf einem Stuhl. Großaufnahme Bettina Lauer, lächelnd.
05. Deutsche Kunstkraftsportmeisterschaften in Ulm - auf einem Ball liegt ein Brett. Auf den Schultern eines Mädchens, das auf dem Brett balanciert, macht ein anderes Mädchen Handstand. Klatschend Zuschauer. Turner macht einarmigen Handstand und geht auf Händen, Hände gehen Treppe hinauf. Turnerin dreht sich auf einem Arm stehend. Turner steht Kopf auf dem Kopf des Untermanns. Untermann setzt sich. Turner im Zahnhang, an seinen Füßen hängt Untermann. Turner dreht sich im Zahnhang. Klatschende Hände. Hände reiben sich mit Magnesium ein. Turnerin steigt auf Pyramide nach oben. Pyramide von Turnerinnen. Männerpyramide. Turnerinnen verbeugen sich.
Herkunft / Inhaltsart
Anfangsmarke 7, 6 m
im Mittelpunkt
Adenauer in. d. Academie France
Kamera: Luppa, Vlasdeck
Herkunft: Gaumont
Bericht der woche
Unfallktankenhaus St. Georg, Hamburg
Kamera: Rau, Brandes
Unfallserie Nr. 11/ Fakire u. Nägel im Brett
das Porträt
Mannequin Bettina Lauer
Kamera: Rau
Sportreportage
Dt. Kunstkraftsportmeisterschaften, Ulm
Kamera: Seib, Zimpel
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Freundschaft mit Paris
Diese Woche stand im Zeichen zweier alter Freunde, denen das Verdienst zukommt, Deutschland und Frankreich ausgesöhnt zu haben. In Gesprächen im Elysée - Palast gelang es Konrad Adenauer und Präsident de Gaulle, in einer Stunde grosser politischer Verwirrung ihr gefährdetes Werk zu sichern. Es besteht die Hoffnung auf Neubelebung der deutsch-französischen Freundschaft.
Unter der Kuppel des Institut de France und zu Füssen grosser Franzosen wurde Konrad Adenauer eine Ehre zuteil, die ihn neben Churchill und Eisenhower stellt. Die Akademie für moralische und politische Wissenschaften ernannte ihn zu ihrem Mitglied. Der Altbundeskanzler, ausgeruht und konzentriert - wie in seien besten Tagen, und von seiner aussenpolitischen Initiative beflügelt, beschäftigte sich in seiner Dankesrede mit dem deutsch-französischen Vertrag.
"Dieser, die Aussöhnung zwischen unseren Völkern besiegelnde Vertrag bildet die Grundlage für die gemeinsame Arbeit an unserer gemeinsamen Zukunft. Von mancher Seite wurde festgestellt, die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland sei noch nicht so, wie sie sein sollte. Das mag richtig sein. Aber Wir haben et-was geschaffen, das sich entwickeln und bewähren wird. Europa ist notwendig in der stürmischen politischen und technischen Entwicklung unserer Welt."
Tod am Freitag
Dieser Bericht ist eine Warnung. Er entstand während einer einzigen Nacht im Unfall - Krankenhaus einer deutschen Großstadt, wo die Ärzte einen - nebenbei gesagt - schlecht bezahlten Kampf gegen die in Deutschland häufigste Todesursache führen: gegen den Unfalltod.
Unsere Kameramänner sahen mehr, als sie drehten, sie drehten mehr, als wir Ihnen zeigen können, aber diese Bilder sagen genug. Wenn die Nacht hereinbricht, wächst die Zahl der Unfälle sprunghaft an. Die Statistik belehrt uns, dass täglich 39 Menschen auf der Strasse den Tod finden. Bei Menschen vom 1. bis zum 45. Lebensjahr steht in der Bundesrepublik als Todesursache der Unfall an erster Stelle. Drei Millionen leichte und Schwere Verletzungen hielten in den vergangenen 10 Jahren die Chirurgen in Atem. Über das erstaunliche Phänomen, dass auch der Unfalltod gewissermassen mit der Zeit geht, berichtete uns Dr. Claus Zander:
"Wir haben eine gewisse Häufung von Unfallverletzten an besonderen Wochentagen, insbesondere ist es der Freitagabend, und wir erklären uns das so, dass der Freitag ja bekanntlich der Löhnungstag ist und nicht eben jeder seine Löhnung zu Hause abliefert, sondern sie oftmals vorher in der Kneipe abliefert und damit auch eine Häufung von Unfällen auftreten, Verkehrsunfälle, auch Folgen von Schlägereien, körperlichen Meinungsverschiedenheiten, Auseinandersetzungen, sowohl in Lokalitäten als auch zu Hause.
Interessant ist es festzustellen, dass die Verletzungsarten sich gewandelt haben. Wir haben beispielsweise vor der Einführung der Geschwindigkeitsbegrenzung besonders von seiten der wilden Motorradfahrer schwere Schädelhirnverletzungen zu sehen bekommen und es scheint jetzt so zu sein, dass einmal die Geschwindigkeitsbegrenzung, zum anderen wohl auch das Umsteigen vom Motorrad auf das Auto die Verletzungsart gewandelt hat, dass nunmehr nicht die Schädelhirnunfälle so sehr zahlenmässig im Vordergrund steht, sondern allgemeine Prellungen, allerdings auch schwere bedrohliche Verletzungen wie eingedrückte Brustkörbe durch Steuerradeinwirkung oder ähnliche Schleudertraumen der Halswirbelsäule mit ihren langwierigen Folgen."
Der bekannte Heidelberger Unfall-Chirurg Professor Bauer sagte kürzlich: "In Deutschland lassen sich die Verkehrstoten wie Sonnen- und Mond-Finsternis vorausberechnen." Für das Jahr 1965 gibt er die Summe der Verkehrstoten mit mindestens 15.000 an - eine erschreckende Zahl, aber vielleicht ist dieser Bericht einer einzigen. Nacht einprägsamer als alle Zahlen.
(Unfallstory)
Es ist immer wieder dasselbe. Von tausend Menschen glauben mindestens hundert, sie seien mit den Fähigkeiten eines Fakirs bedacht. Sie gehen ins Varieté und glauben dann, man könne ohne Nachwehen Reissnägel verzehren, - Rasierklingen kauen - oder mit spitzen Gegenständen allerlei Kurzweil treiben.
Nun denn, wenn Sie sich als Fakir fühlen, dann versuchen Sie's doch mal mit dieser Nummer. Verschwenden Sie keine Kraft, lassen Sie die Nägel ruhig stecken.
So - und jetzt kommt Ihr Auftritt. Machen Sie sich's schön bequem. ... denn bei mir liegen Sie richtig!
Lächelt für Deutschland
Für die Photographen zwischen Hamburg und New York ist Bettina Lauer seit 3 Jahren eines der meistbelichteten Photo-Modelle. Das Gesicht dieser Frau, die dazu beitrug, die Schönheit des weiblichen Deutschlands in öffentliche Gespräch zu bringen. ist fast zu einem Symbol des internationalen Zeitgeschmacks geworden.
Doch abseits von Photoprominenz und Laufstegruhm begegneten wir in Krefeld einer sehr talentierten Modezeichnerin, die in der Firma ihres Mannes ihre Kenntnisse auswertet, so oft es ihre Zeit erlaubt.
Die Mode ist Bettinas Hobby und Beruf zugleich. Gestützt auf einen Gesellenbrief und andere erfolgreich bestandene Prüfungen hilft sie ihrem Mann, eine Mode zu schaffen, die nach eigenem Wahlspruch nicht um ihrer selbst willen existieren darf. Und was der Couturier Lauer-Böhlendorff entwarf, prüft Bettina kritisch am eigenen Leibe eines Star-Mannequins.
Der Laufsteg, den Bettina in allen Modehauptstädten der Welt beschreitet, endet eigentlich erst in ihrem Haus, wo zu ihren Bewunderern auch ein dreijähriger Sohn zählt, - ein junger Mann immerhin, der den Vorzug geniesst, einem Schönheitsideal allabendlich etwas ins Ohr flüstern zu dürfen.
Man spürt es an der kühlen Grazie und der Nonchalance dieser Frau, deren Einkommen sich mit dem eines Industriemanagers messen kann, dass für Bettina Schönheit nichts als die flüchtige Gunst des Schicksals ist. Das macht ihr Lächeln so sympathisch, ein Lächeln übrigens, das mithalf, die deutschen Frauen in aller Welt berühmt zu machen.
Sieg auf Fingerspitzen
Es roch ein wenig nach Manege und Varieté, als sich in Ulm etwa 160 Amateurartisten um die deutsche Meisterschaft bewarben. Ihre Passion ist es, sich in möglichst kitzlige Situationen zu begeben, die andere peinlich vermeiden. Und im Betrachter nähren sie immer wieder die unmoralische Hoffnung: Gleich passiert's - um dann aber doch nicht herunterzufallen.
Trotz klangvoller Bühnennamen sind sie Amateure und nur selten studieren sie ihre Übungen mit dem Blick auf eine zukünftige Gage. Die Angebote sind zwar zahlreich und reizvoll, aber - so geschliffen manche Übungen wirken - für einen Profiauftritt müssten die meisten Sportler noch jahrelang trainieren und die Schwierigkeitsgrade erhöhen.
Fachleute bewerten die Parterre-Arbeit am höchsten. In ihr beweist sich neben der Kraft das Gefühl für Balance. Die Pyramide ist die Krönung eines Sports, der von den Liebhabern circensischer Kunst geschätzt, aber nur von 500 Sportlern in Deutschland betrieben wird. Gesucht werden Individualisten, die Lust am Risiko haben, und nicht unbedingt auf den Beifall der Masse zählen. Die UFA-Wochenschau nimmt Bewerbungen entgegen.
Personen im Film
Adenauer, Konrad ; Gaulle de, Charles ; Jerschke, Günther ; Kröner, Ingeborg ; Lauer, Bettina ; Seoud, Basim
Orte
Paris ; Hamburg ; Krefeld ; Ulm
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Hände ; Orden, Auszeichnungen, Ehrungen ; Porträts ; Unfälle ; Unfallstories ; Unfallverhütung ; Bauwerke ; Kulturelle Veranstaltungen ; Kunst ; Medizin ; Militär ; Verkehrsfragen ; Mode ; Berufe ; Militär ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau