Sacherschließung
01. Flüchtlings tunnel in Berlin. Die Mauer in Berlin (titeluntergrund). Menschenansammlung auf der Strasse. Frau am Fenster eines Hauses. Amerikanischer Soldat photographiert. Hausnummernschild in der Bernauer Strasse "97". Presseausweis der Deutschen Wochenschau, Herr Pahl und Herr Wiers (seitlich von hinten). Leute sehen durch Kellerfenster in das Haus. Kellergewölbe mit Fluchttunnel. In dem Fluchttunnel Seilwinde. Leute werden mit der Seilwinde nach oben gezogen. Flüchtlinge aus der DDR.
02. Olympische Spiele in Tokio - Training der Sportler - Eröffnungszeremonie - Historischer Rückblick. Luftaufnahme von Tokio. Strasse mit Autoverkehr. Transparent vor Haus "Welcom Olympic Teams" Sportler im Trainingsanzug mit Aufschrift Italia steht am Strassenrand und streicht über Kopf eines japanischen Kindes auf dem Rücken seiner Mutter. Sportler im Gespräch mit Fahrrädern und gegenseitiger Begrüßung. Sportlerinnen beim Training machen Handstand rückwärts. Japanische Kinder als Zuschauer beim Training. Jutta Heine beim Lauftraining. Anneliese Gerhards beim Speerwerfen. Schilkowski beim Hochsprung. Japanischer Junge (groß). Stabhochspringer. Aufsprung in Sprunggrube mit Schaumgummi. Sportler grabt sich aus Schaumgummi hervor. Lachender japanischer Junge. Jutta Stock beim photographieren. Sportlerin geht über durchweichten Boden. Schild über Haus "Deutsche Reihen Willkommen" Füße eines Sportlers steigen aus Sportschuhen in Pantoffeln. Regentropfen fallen in Pfütze.
Einmarsch der Olympischen Mannschaften. Die deutsche Mannschaft mit Ingrid K Krämer als Fahnenträgerin. Einmarsch der Amerikaner, der winkenden Russen. Die Olympische Fahne geht am Mast hoch. Tafel mit Aufschrift "Citius, Altius, Fortius" über dem Stadion, Posaunenbläser. Fackelträger mit olympischer Fackel läuft ein. Blick über die gefüllten Ränge des Stadions. Total. Der Fackelträger entzündet die Olympische Flamme. Kaiser Hirohito hält die Eröffnungsanprache (total), Brieftaubenstart. Wehende Olympische, japanische und mexikanische Fahne.
Einmarsch der Sportler im Jahr 1924 in Paris.
Einmarsch der Sportler im Jahr 1912 in Stockholm
Einmarsch 1908 in London. Sprungübungen der Sportler am hohen Pferd 1908. Turner sitzen auf dem Pferd, anderer springt hinüber. Stabhochspringer, Diskuswerfer. Sportlerinnen in langen Kleidern beim Bogenschießen. Start und Kraulen der Schwimmer. Marathonlauf. Tauziehen. Leute auf den Rängen des Stadions winkend.
03. Unfallstory Nr. 4 (Operationstisch und Werkzeugkasten) siehe ZL 768/5
04. Sandbahnrennen in München. Leere Holzbänke am Rande einer Sandbahnbahn. Mann steht neben Kind (Silhouette). Drei Männer harken Gras auf der Wiese. Motorradfahrerstiefel neben Motorrad (groß). Motorradfahrer auf der Sandbahn (total). Zeitnehmer mit Stoppuhr. Motorradfahrer mit Schutzhaube vor dem Gesicht bei Trainingsfahrt. Autos mit Anhängern, auf denen die Motorräder transportiert werden. Publikum und Autos bei Ankunft zu Rennen. Aus Kombiwagen werden Siegerkränze genommen. Junge Mädchen verteilen Rennprogramm Besucher gehen durch Kartenkontrolle. Rennfahrer bei Arbeiten an ihren Motorrädern. Auftanken einer Rennmaschine. Fahrer trinkt aus Bierflasche (groß). Aufpumpen der reifen, Prüfung der Kette. Anlassen des Motorrades, Drehen am Handgashebel. Drehender Keifen. Die Fahrer schieben ihr Motorräder zum Startplatz. Rennfahrer setzt Schutzhaube vor das Gesicht (groß). Beine der Zuschauer von hinten. Sandbahnrennen (total). Stoppuhr (groß). Hände tippen auf Schreibmaschine (groß). Fahrt der Solomaschinen. Sturz eines Fahrers. Schreibmaschinenbuchstaben beim Drucken bei Anschlag. Rundfunksprecher mit Mikrofon (groß). Bierverkäufer mit Bierkiste und Flaschen. Start der Beiwagenmaschinen. Zuschauer hält Programm vor das Gesicht. Zuschauer gehen hinter Abdeckung in Deckung. Die 3 Sieger stehen mit Siegerkränzen auf Ehrenpodest, winkend. 2 Zuschauerinnen mit Programmheften unterhalten sich. Zuschauer wischen sich Staub vom Haar und von der Kleidung.
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6 m
Bericht d. Woche
Flüchtlingstunnel in Berlin
Kamera: Pahl
die grosse Reportage
Olympische Spiele in Tokio und historischer Rückblick
Herkunft: Pathe News, Pathé Journal, Tona
Blickwinkel
Unfallsstory Nr. 4 (Operationstisch u. Werkzeugkasten)
Sandbahnrennen
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Tunnelflucht
All jenen zum Trotz, die einen Zwischenfall an der Berliner Mauer als lästige Ruhestörung empfinden, konzentrierte sich die öffentliche Anteilnahme wieder einmal auf die Sektorengrenze. In das Haus Bernauerstrasse 97 versuchten wir allerdings vergeblich hineinzukommen. Die Photorechte von der Fluchtaktion des Jahres waren exklusiv an eine Illustrierte vergeben worden.
Diese Filmaufnahmen, die man eines Tages vielleicht als Dokument einer grotesken Zeitgeschichte betrachten wird, wurden von einem der Fluchthelfer hergestellt. Bevor es 57 Menschen erlaubt war, in die Freiheit zu entkommen, hatten 35 Menschen 6 Monate lang Tag und Nacht gearbeitet, um einen 140 Meter langen und bis zu 1 Meter 20 hohen Stollen in den Ostsektor zu treiben. Mit einer Seilwinde wurden die Flüchtlinge in einen stillgelegten Westberliner Bäckerladen gehievt.
Nach einem riskanten Plan waren die Flüchtlinge sogar aus der Zone in den verlassenen Hinterhof eines Ostberliner Grenzhauses geleitet worden. Bevor weitere 200 Flüchtlinge sich aus Ulbrichts Paradies zurückziehen konnten, entdeckten Vopos den Tunnel. Beim Rückzug wurde ein Volkspolizist erschossen. 57 Menschen glückte der Weg in die Freiheit.
Olympia-Erinnerungen
Asiens heimliche Hauptstadt Tokio hat den Höhepunkt des olmypischen Fiebers erreicht. Für dieses Land, das mit Deutschland 1945 das Erlebnis einer völligen Niederlage und der Auflösung fast aller Traditionen teilte, bedeuten diese Tage so etwas wie ein endgültiges Come-back in den Kreis der grossen Nationen. Mit beispielloser Hingabe entfalten die Japaner ihre Gastfreundschaft für die olympische Jugend aus 95 Ländern. Die letzten Trainingsbilder aus dem deutschen Lager. - Jutta Heine.
Anneliese Gerhards und der Hochspringer Schilkowski.
Besonders hartnäckig verfolgten Japans Olympia-Hoffnungen von morgen mit ihrer Neugierde die Stabhochspringer, von denen nur einige immerhin noch die Technik ihrer Landung geheimzuhalten vermochten.
Tagelanger Regen gab den Japanern Gelegenheit, wieder einmal diskret darauf hinzuweisen, dass die Hygiene zu den Leidenschaften des Landes gehört. Doch dann hörte der Regen gemäss japanischer Regieanweisung auf, um der prächtigsten olympischen Eröffnungszeremonie der Geschichte den nötigen Glanz zu lassen. Die gesamtdeutsche Mannschaft betritt das Stadion. Sie liegt - der Zahl nach - nur knapp hinter den USA.
In den Reihen der Russen marschieren unsichtbar 3 Kosmonauten mit.
Ein junger Mann, der 1945 in Hiroshima geboren wurde, während die Atombombe fiel, trägt das olympische Feuer ins Stadion. Um 15 Uhr 3 entzündet Toshinori Sakai die Flamme Olympias.
Und während Kaiser Hirohito die 18. Spiele der Neuzeit für eröffnet erklärt, erinnern wir uns an die 68jährige Geschichte der neuerschaffenen olympischen Spiele, zum Beispiel an das Paris des Jahres 1924, als die Sportlerinnen noch nicht allzu viel Bein sehen liessen.
Oder an Stockholm im Jahre 1912, als neben 2.500 Männern nur - 57 Frauen ins Stadion marschierten.
Nicht ohne Lächeln lassen sich schliesslich die Londoner Olympia-Bilder von 1908 betrachten. König Edward VII. gab damals den Startschuss für den Kampf um die Medaillen.
Männer-Gymnastik am Pferd.
Stabhochsprung: Es gewann Edward Kooke aus USA mit 3 Meter 71.
Scheridan, USA, beim Freistildiskus.
Damals konnten nur 36 Damen aufgetrieben werden, die bereit waren, für die Emanzipation eine Sehne zu spannen. Dagegen stemmten sich 2.023 Männer.
Und schliesslich: Marathon, mit Hut und langen Hosen. An den Rändern der Strecke versammelte sich das fin de siecle, eine Gesellschaft, die noch darüber staunte, dass sich jemand so anstrengte, ohne gezwungen zu sein.
Und schliesslich eine Disziplin, die zu unserem Bedauern nicht mehr zum Programm unserer Tage gehört. Es gewannen die Londoner City-Polizisten. Doch der Sieg entbehrte damals noch nicht jener verspielten Anmut, die heutzutage im Ansturm von Politik und Ideologie verlorenging.
(Unfallstory)
"Von der Ordnung auf diesem Tisch hängt es mit ab, wie rasch und erfolgreich eine Operation verläuft. Das Skalpell liegt neben der Pinzette. Die Arterienklemme liegt neben dem Dechamps.
Von der Ordnung in einem Werkzeugkasten kann es mitunter abhängen, wie rasch der Betreffende Bekanntschaft mit dem Chirurgen macht.
Nehmen Sie einfach einen Schraubenzieher, wenn Sie keinen Meissel haben.
Es ist besonders zweckmässig, wenn der Griff schon mal geflickt ist. Aber doch nicht so zaghaft. Hauen Sie ruhig kräftig drauf ... denn bei mir liegen Sie richtig!"
Sandbahn-Studie
Ein bisschen wehmütig nahmen wir Abschied von einem Sport, der die Sommer-Monate hindurch die Alten und die Jungen begeistert hat und dessen Saison nunmehr lärmend zu Ende ging; vom Sandbahn-Rennen.
Im Münchner BBM-Stadion wurden die letzten Trainingsrunden gedreht. Es sind 500-ccm-Solo-Maschinen, alle in der eigenen Werkstatt entworfen und zusammengebastelt. Und am nächsten Tag kamen sie - die Autos und ihre Anhänger, und die Fahrer und ihre Anhänger, im Sportcoupé oder zu Fuss, Begüterte und weniger Begüterte - ein durchaus vielschichtiges Publikum.
Während die goldgelackten Kränze entladen werden, bereiten im Fahrerlager die Matadore und ihre Bräute den Start vor. Zwischen Rädern, Reifen und Ersatzteilen entsteht hier eine fast familiäre Atmosphäre. Sandbahn-Fahrer sind Individualisten, und an den Gesichtern ihrer Anhänger kann man eine ähnliche Lebenshaltung ablesen. Es sollen sogar Intellektuelle darunter sein.
Sandbahn-Maschinen werden nach einem Spezial-Rezept mit Methylalkohol getankt, die Fahrer selbst nach altem Brauch mit Bier. Dann werden die Reifen gefüllt, die Ketten geprüft - und nun kann es eigentlich losgehen.
Sie sehen, liebe Zuschauer, zum Saison-Ende ist die Elite am Start. Sie hat auf einer 7 1/2 Kilometer langen Strecke vier Runden zurückzulegen und erreicht dabei Geschwindigkeiten von 160 Kilometern in der Stunde.
Besonders bei den anwesenden Rundfunk-Reportern erreichte die Spannung - wie immer schon nach kurzer Zeit den Siedepunkt. Die Solo-Maschinen haben keine Bremsen und darum gibt es kein Sandbahn-Rennen ohne Stürze. Aber die meisten Stürze gehen so glimpflich aus wie hier.
Bei diesem Rennen verbrauchen die 50 Fahrer insgesamt 2501 Methylalkohol - eine Menge, die ausreicht, um etwa tausend Menschen mit Blindheit zu schlagen. Hier aber tut es bereits der Staub, der die Zuschauer am Geschehen erst so richtig beteiligt.
Ein richtiges Sandbahn-Rennen hinterlässt in den Zuschauern das Gefühl, Zeuge eines diskussionswürdigen Ereignisses gewesen zu sein, wagemutige Männer erlebt zu haben und einen kitzel, den kein anderer Sport sonst kennt.
Personen im Film
Beitz, Berthold ; Hirohito von Japan ; Jerschke, Günther ; Meink ; Pahl, Georg ; Wiers, Jan ; Gerhards, Anneliese ; Heine, Jutta ; Krämer, Ingrid ; Schillkowski ; Stöck, Jutta
Orte
Tokio ; Berlin ; Düsseldorf ; München ; London ; Warschau ; Japan
Themen
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Gattung
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