Sacherschließung
01. London. Übung der zivilen Verteidigung. - Mehrere Einst. verletzt in Trümmern liegende Menschen. Aus Trümmerloch wird Tuch an Stange geschwenkt, nah, verletzte Frauen werden von milit. Helfern aus Trümmern befreit, Gruppe gehender Menschen mit Notverbänden, Frau erhält Notverband am Kopf, nah, Essenszelt m. Menschenschlange, Essenausgabe, an Tisch speisende Frau m. Kopfverband neben ihrem Kind, Verletzter wird auf Bahre fortgetragen, die in Schienenvorrichtung in Krankenwagen eingeschoben wird, nah, durchs Trümmergebiet fahrende gr. Krankentransporter, halbnah.
02. Budapest. Jahrestag der sog. Befreiung. - Schräge Aufsicht auf Platz vor Stalin-Denkmal m. Menschen, Zuschauerspalier hinter Steinmauer mit Fahnenreihe dahinter, halbseitlich. 2 Parteiführer begrüßen Reihe Generäle mit Handschlag, nah. Div. Einst. Wehrmachtsparade: dichte Marschkolonnen, Montage Panzer, Düsenjäger und Raketenwagen. Zwischenschnitt fotografierender Junge vor mehr. Zuschauerköpfen.
03. Hongkong. Gebete um Befreiung von der Trockenheitsperiode. - Tempel halbtotal, buddhist. Priester gehen eine überdachte Tempeltreppe herab, halbnah, Priester schlägt eine riesige Glocke von der Seite her mit einem pendelnden gr. zylindr. Metallbolzen an, nah. Hacke schlägt auf dürren krümeligen Ackerboden, nah, dürres Ackerfeld wird von einem Mann mit Hacke bearbeitet, von jug. Arbeiter mit Gießkanne begossen. Buddha-Figur, vor der Weihrauch aufsteigt, groß. Tief nach vorn über Betschemel gebeugter betender Priester, nah, ein vor mehreren Geistlichen stehender jg. Priester schlägt Klöppel gegen große Kugel, nah. Vögel in Käfigen werden mit Weihwasser besprengt, Käfige werden unter den Blicken mehrerer Menschen an einem Brückengeländer geöffnet, Vögel schwärmen aus, sich putzender kl. Vogel auf kahlem Ast, nah.
04. Der gute Tip der Woche ("Ein Treppenwitz ... "). - Reinmachefrau wachst Treppenabsatz in Geschäftshaus ein, ergreift vor einem Schrank Griff des Bohnerapparats, Transfokatorheranfahrt an auf diesem Schrank angebr. Schild "Vorsicht! Frisch gebohnert!" Frau bohnert, Apparat dabei nah, Chef kommt Treppe herab auf die bohnernde Frau zu, neben der eine Kollegin das Geländer poliert, versucht Tanzschritte (Reden O-Ton - s. Sprechertext) und rutscht ein bißchen weg, Frau hängt Warnschild ans Geländer. - 2 Elektriker stellen Trittleiter in Warenhaus auf, beraten, wie diese auf einer Treppe zw. Erreichen der darüber angebrachten Neonröhren aufzustellen sei (O-Ton - s. Spr.-T.), der eine postiert sich auf der Treppe als Stütze für die Leiter, beide überlegen sich die Sache, stellen die Leiter ab. -
05. Berlin. Frühjahrs- und Sommermode von Oestergard mit kurzem Kommentar von ihm. - Oestergard beim Skizzieren, spricht, frontal, groß (O-Ton - s. Spr. -T.) Modelle laut Sprechertext, vorgeführt in jew. passender Umgebung.
06. "Mein Name ist Hase" - Interview mit dem Osterhasen. - Kaninchen spricht in Mikrofon (schnuppert), groß. Archivaufn. Karteibearbeitung i. Meinungsforschungsinstitut. Interviews mit kleinen niedl. Kindern (je groß) und einer Frau (O-Ton - s. Spr. -T.), Kinder bei der Ostereiersuche in Wohnraum und Kuhstall, 2 kl. Jungen beim Verzehren von Schoko-Eiern, je groß, Kinder gucken in m. Osterhasen dekoriert. Schaufenster, Hahn groß in Stall, Henne in Käfig legt Ei, nah, Fabrikarbeiterinnen rollen und sortieren Marzipaneier. Weitere Interviews mit Kindern. Kaninchen hockt an Hühnereiernestern und schnuppert daran, groß, Kinder bemalen an einem Tisch Eier. Frau von dem Busche. Herr Simon sowie ein Hund bei Eiersuche. Durch das Sichsetzen auf Stuhl fällt Schoko-Ei auf Boden, ein Herr stößt beim Schuhanziehen auf darin verstecktes Ei, beim Offnen eines Schirms fällt Hühnerei heraus. -
07. Bayern. 50-Kilometer-Marsch. - Div. Einst. von jugendl. Wandergruppen auf dem Marsch um Starnberger See, Vorweisen der Teilnehmerkarten und Imbiß an Kontrollstelle, Bursche stemmt sich mit seinem Rucksack von einer Mauer auf, einige Detailaufnahmen der Wandernden, u.a. der Beine, 2 müde auf Bank liegende Burschen, jg. Mann sitzt an Bachrand und badet seine Füße, frontal nah, Verfolgung eines gehenden Schäferhundes, gr. Weitere Einst. Wanderung, Ankunft im Ziel, Kellnerinnen reichen Bier in Gläsern auf Tabletts.
08. Bei Wildbad. Wildwassersport. Südwest-Meisterschaften. - Div. Einst., vornehmlich Nahaufnahmen von einzelnen gedeckten Zweier-Kanadiern sowie Einer-Kanadiern, Sieger im Einer: Manfred Vogt. -
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7, 6
Ziviler Luftalarm in England
Herkunft: Pathe News
Ungarische Parade (Jahrestag der Befreiung)
Herkunft: Hungaro
Hongkong: Gebete um Regen
Herkunft: Pathe News
Unfallserie (23): Vorsicht mit Leitern u. gebohnerten Böden
Herkunft: Jupiter-Film
Mode: Berliner Couturier Heinz Oestergaard
Kamera: Pahl sen., Pahl jun.
Interview mit dem Osterhasen
Kamera: Seib, Jürgens
Ostermarsch um den Starnberger See
Kamera: Vlasdeck, Hafner
Kanu-Meisterschaft a. d. Enz in Wildbach
Kamera: Starke, Grund
Schlußmarke 3, 1
Sprechertext
Diese Woche
Trümmer, Tote, Verschüttete und nur wenige Überlebende - das war die realistische Kulisse einer englischen Übung für die zivile Verteidigung. Aufgabe der 700 Helfer war es, im Anschluss an eine H-Bomben-Explosion nach Lebenszeichen zu suchen und Überlebende zu retten.
Es entspricht dem Sinn der Briten für Realität, dass die Probeszenen der Wirklichkeit nahekommen, soweit diese überhaupt vorstellbar ist. Die Engländer wollen es vermeiden. noch einmal unvorbereitet in ein Chaos zu geraten.
Vor dem beziehungsreichen Hintergrund des Stalindenkmals in Budapest wurde eines Ereignisses gedacht, das wohl nur in offiziellen Parteigeschichtsbüchern Ansehen geniesst: der Tag der Befreiung durch die Sowjets. Aus diesem Anlass paradierte die ungarische Wehrmacht vor den Spitzen der Partei.
Der nachdenkliche Betrachter mag in den Gesichtern der Zuschauer noch die Spuren des Aufstandes von 1956 entdecken, und er mag sich an diesem Tage weniger an die Befreiung, sondern mehr an die unglücklichen Tage erinnern, als sich die Ungarn von dieser Befreiung - befreien wollten.
In dem heiligen Tempelbezirk von Hongkong werden die unzähligen Götter Chinas angerufen, um das Land von einer sechsmonatigen Periode der Trockenheit zu befreien; Hongkong muss hunderttausende von Rotchina-Flüchtlingen ernähren.
Die Gläubigen versammeln sich in einem Buddha-Tempel, um in einer Opferzeremonie Wasser zu erflehen. 500 Vögel werden von Priestern geweiht und besprengt. Unter Gebeten fliegen die Vögel in die Freiheit - begleitet von den Hoffnungen der Menschen auf Regen.
Ein Treppenwitz ...
Kein guter Tip ist es, wenn Ihnen, verehrte Dienerinnen häuslichen Glanzes, Glanzmittel empfohlen werden, die unzulänglich sind. Die Unfallstatistiken beweisen, dass selbst Warnschilder vor einem unüberlegtem Glanz nur mangelhaft schützen können. Allein jener Fleiss, der auch das richtige Mittel kennt, verdient unsere uneingeschränkte Bewunderung: "Na Frau Müller, Sie wienern ja recht ordentlich. Das wird ja das reinste Tanzparkett." - "Hoppla!" - "Vorsicht, Herr Lehmann!" - "Ist ja 'ne richtige Rutschbahn!" - "Gut, Herr Lehmann, dann besorgen Sie man Pflegemittel. die den Fussboden gleitsicher machen!"
Raumpflegerinnen und Handwerker gehören so ziemlich zum kostbarsten Gut unserer Gesellschaft. - Da sie zu den Raritäten zählen, schätzt sich jeder glücklich, der sie schliesslich im Hause hat.
Als Treppenwitz der Unfallstatistik kann es jedoch gelten, dass Leitern auf Treppen so oft ins Krankenhaus führen: "Ach, die beiden Neonleuchten sind es Karl," - "Blöde Sache, direkt über der Treppe." "Das haben wir gleich." - "Köpfchen, was, so stehe ich wie 'ne eins."
"So geht's nicht, Karl. Lass uns erst 'ne standsichere Stellage machen."... worum wir im Namen unseres Publikums bitten möchten: denn von dieser Mangelware darf kein einziger von der Leiter fallen.
Der Modebericht
Diese Modeskizzen aus berühmter Hand tragen den unverkennbaren Schwung des Berliner Couturiers Heinz Oestergaard, der Ihnen seine Frühjahrs- und Sommermode vorstellt: "Über die Rocklänge wird nicht mehr gesprochen, sie ist konstant. Die Taille ist locker - Bequemlichkeit und Toleranz siegen auf der ganzen Linie."
Für einen Einkaufsbummel, der mit einem Rendez-vous beendet wird, empfiehlt Oestergaard dieses Kleid-Mantel-Complet.
Dieses Kostüm in den Farben Heliotrop und Amethyst erhält seine besondere Note durch eine sehr sportliche Weste.
Plissierte Volants aus reiner Seide gehören zu den gefragten modischen Spielereien dieser Saison.
Ein grosses Come-back feiert das elegante schwarze Kostüm. Seine Verwendungsmöglichkeiten reichen vom Standesamt bis zum nächtlichen Barbummel - der jedoch nicht unbedingt am selben Tag stattfinden sollte.
Für heisse Nachmittage unter blauem Himmel ist das Modell "Ravenna" gedacht - ein legeres, den Körper umspielendes, gerades Kleid mit Rückeneffekt: Madeiraspitze und Rose.
Für Abende, die solchen Nachmittagen folgen, entwarf Heinz Oestergaard dieses Cocktail- und kleine Abendkleid mit kostbar bestickter Corsage. Der Doppelrock gibt dem Kleid eine lustige und beschwingte Note - die überhaupt ein Merkmal dieser schönen, jugendlichen und tragbaren Kollektion ist. Sie zählt zweifellos mit zu den gelungensten der deutschen Modesaison.
Mein Name ist Hase
Gestatten - mein Name ist Hase: Osterhase. Ich habe die Meinungsforscher in Allensbach damit beauftragt, herauszufinden, ob man mich überhaupt noch ernst nimmt: "Wer versteckt bei Dir die Ostereier?" "Der Osterhase." - "Der Osterhase." - "Der Butzemann."
Haha, der Butzemann! Dass ich nicht lache! Als ob ein Butzemann in der Lage ist, sich jedes Jahr neue Verstecke auszudenken.
Sehr erfreulich ist, dass sich - abgesehen von den Kindern - immerhin noch 47 Prozent der Erwachsenen mit mir beschäftigen. "Bei uns ist es genau so wie bei den Kindern. Der Osterhase legt eine Spur und dann suchen wir gegenseitig auch unsere Ostereier."
Trotzdem gibt es immer wieder Leute in dieser verrückten Zeit, die an meiner Existenz zweifeln und laut Allensbach gibt es sogar Kinder, die allen Ernstes glauben, die Ostereier würden von den Hühnern gelegt.
Aber so ist das nun mal. Die Hälfte der Menschheit geht glatt an der Wirklichkeit vorbei. "Wer versteckt bei Dir die Ostereier?" - "Meine Mutti und mein Vati." - "Tja, der Osterhase schon mal nicht." -"Ja, das ist mir egal, Hauptsache, wir bekommen Osterferien!"
Ich werde noch auf meinen Eiern sitzen bleiben, wenn das in dieser verrückten Zeit so weiter geht.
Immerhin haben die Meinungsforscher festgestellt, dass es noch 69 Prozent sind, die sich damit beschäftigen, Eier anzumalen.
Ja, man muss die Ohren schon steif halten und es ist ein Trauerspiel, dass nur noch die Hälfte aller Erwachsenen am Ostersonntag nachsieht, ob ich ihnen etwas gebracht habe.
Und dann passiert ihnen in dieser verrückten Zeit natürlich so was. Selber schuld, kann ich da nur sagen. Selber schuld!
Der bayrische Gesundheitsmarsch
Nicht etwa bei der Suche nach dem Osterhasen, sondern während eines gesundheitsfördernden Fussmarsches rund um den Starnberger See machten wir diese Beobachtungen von Bayern Wanderelite. Jung und alt, Geniesser und Blickfänge machten sich auf und über die Klippen der Kontrollstellen den 50-Kilometer-Frühlingsmarsch einer Münchner Zeitung zu absolvieren.
Manche Teilnehmer, deren Wanderelan einen deutlichen Knick erhielt, verschliefen den Sieg oder verfingen sich wie weiland Narziß in einer Quelle. Ausgeprägtere Wanderpersönlichkeiten jedoch blieben von den Strapazen völlig unbeeindruckt.
Vierfüssler ohne Teilnehmerkarte und Zweibeiner mit besonders niedrigem Schwerpunkt machten auf den letzten Kilometern die beste Figur. Über 1.000 feierten einen bemerkenswerten Triumph über die Laufmüdigkeit unserer Zeit.
Wildwasser-Meisterschaften
Eisfreie Flüsse und geöffnete Schleusen sind das Startzeichen für den Wildwassersport, dessen Anhänger bei den Südwest-Meisterschaften auf der Enz bei Wildbad die neue Saison eröffneten. Hier die gedeckten Zweier-Kanadier auf der 4,5 Kilometer langen Strecke.
Bei verhältnismässig niedrigem Wasserstand wurde die Slalom-Strecke über 700 Meter ausgehängt. Mit nahezu maskuliner Kraft stürzten sich die Damen in das eiskalte Vergnügen.
Die nunmehr obligaten Sturzhelme zeigen, dass die Gefährlichkeit dieses Sports richtig eingeschätzt wird. Ein wesentlicher Teil der Fahrkunst besteht darin, Schräglagen des Bootes nie durch Körperverlagerung, sondern allein durch Paddeldruck auszugleichen. Wer darüber schliesslich auch nicht die Slalomtore vergisst, zählt zu den Siegern. Auch in Wildbad hiess er Manfred Vogt und paddelte unter der Nummer 148 für Ulm.
Personen im Film
Busche von dem ; Oestergaard, Heinz ; Bolivar, Simon ; Vogt, Manfred
Orte
Budapest ; Hongkong ; London ; Bayern ; Italien ; Berlin ; Israel ; Wildbad ; Bad Wildbad
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