Sacherschließung
01. USA. Schirras Raumflug. - Schirra wird angezogen, kommt zur Rakete, steigt in Fahrstuhl und fährt hoch, kriecht in Kapsel, in Kapsel groß, Abschuß einer Atlas-Agena-Rakete, total, Raketen-Start, total, angeschnitten, groß, Fotografen mit langer Optik, 3 Einstellungen vom Verschwinden der Pakete.
02. New York Steubenparade. - Wehende Berliner Fahne, groß. Bürgermeister Willi Brandt mit Ehrenschärpe in Begleitung anderer Herren geht winkend durch New Yorker Straßen, alter Mann mit großem weißen Bart grüßt, Brandt und Bürgermeister Wagner auf Tribüne stehend. Fahnenträger im historischen Kostüm tragen amerikan. Fahnen vorbei, anschließend folgen verschiedene Wagen, bayrische Trachtengruppen, plattdeutsche Vereine und Schönheitsköniginnen, dazw. Zuschauer.
03. Dschaipur der Allesfresser ("Ein armer Schlucker?"). - Wichmann im Restaurant am Tisch sitzend und essend, Dschaipur setzt sich dazu, liest Speisekarte und bestellt, bekommt Birne aus Glas, Augen Wichmanns groß, Dschaipur ißt Birne und Reißzwecken, Röntgenaufnahme von Mund mit beißenden Zähnen und durch Speiseröhre in den Magen kommenden Reißnägeln, Dschaipur ißt Rasierklingen, Röntgenaufnahme vom Zerbeißen der Rasierklingen und diese in Speiseröhre und Magen. Petroleum wird aus Flaschen ins Glas eingegossen, Dschaipur nimmt Wichmann brennende Zigarette weg und ißt sie, zündet das getrunkene Petroleum im Mund an.
04. Portrait des Segelfliegers Max Beck. - Max Beck groß, Anschnallen des Fallschirmes, Einsteigen in Maschine, Start der Lo 100 hinter Schleppflugzeug, verschiedene Einstellungen des Kunstfliegers in der Luft, aufgenommen aus hochschleppendem Flugzeug, Luftaufnahme Böblingen, allein fliegendes Segelflugzeug bei verschiedenen Übungen, vom Boden und aus der Luft aufgenommen (besonders gute Aufnahmen von Flugaufnahmen aus der Luft).
05. Berlin. Deutsche Rhönrad-Meisterschaften. - Sich drehende Straße mit Autos und Fußgängern, versch. Rhönräder auf Berliner Straßen, total und groß (mit Transfokator), Damen + Herren, sich drehende Straße mit vielen Leuten und Gedächtniskirche im Hintergrund, Rhönrad-fahrendes Mädchen, groß, Kamera fährt mit, festgebunden am Rhönrad. Baby in Kinderwagen, groß. Einstellungen von Übungen auf der Straße. Vorführungen von Pflichtübungen in der Schöneberger Sporthalle. Damen + Herren. Siegerin der Damen: Eva Ebert, Sieger d. Herren: Norbert Dill
06. Wiesbaden. Deutsche Meisterschaft im Gewichtheben. - Div. Einstellungen, groß und total, von Athleten bei den Übungen, Punktrichter, Vergrößern der Gewichte durch zusätzliche Scheiben, groß, mißglückter versuch. Großaufnahme von sich konzentriert vorbereitendem Schwergewichtler, der es dann nicht schafft. Das Ganze mit Original-Geräuschen.
07. Hamburg. Boxkampf Peter Müller: Buttje Wohlers. - Gong, groß. Unschöner Boxkampf. Müller läßt, sich von Wohlers verprügeln ohne Deckung. Kampf am Ring, Wohlers geht zu Boden. Mädchen schlägt sich mitfühlend vor den Kopf und sagt: Aua. Prügelei. Wohlers gibt auf, nachdem er dreimal am Boden lag. Müllers Kopf, seine Rechte mit Boxhandschuh kommt groß ins Bild. -
Zu Punkt 6) die Sieger:
Im Leichtschwergewicht: Krug
Im Mittelschwergewicht: Norbert Fehr
Im Schwergewicht: Heinrich Hupfer
Herkunft / Inhaltsart
Titelmarke 7. 6m
US-Raumpilot Schirra umkreist 6x d. Erde
Herkunft: Metro
Steubenparade New-York (mit Willy Brandt)
Herkunft: Metro
Allesfresser Mr. Dschaipur
Kamera: Seib
Segelflieger Max Beck b. Training
Kamera: Rau, Oelsner
Dt. Rhönradmeisterschaften, Berlin
Kamera: Rieck, Brandes
Gewichtheben, Wiesbaden
Kamera: Starke
Boxen Peter Müller/Buttje Wohlers,
Kamera: Rieck, Brandes
Schlussmarke 3, 1 m
Sprechertext
Schirras Sternstunde
Bereits vor Tau und Tag meldete sich in Kap Canaveral der fünfte US- Astronaut fertig zur Reise. Eine 28 1/2 Meter hohe Atlas-Age-na-Rakete stand bereit, um den 39-jährigen Fregattenkapitän, Walter Schirra, Vater zweier Kinder, sechsmal um die Erde zu tragen.
Die Startvorbereitungen liefen planmässig ab. Nur 2 1/2 Stunden wartete Schirra in der Mercury-Kapsel "Sigma VII" auf das Ende des "Count-down".
Schirra erfüllte die ihm gestellte Aufgabe in einem Flug von beispielloser Präzision. Damit ist den USA ein weiterer Schritt in Richtung auf den bemannten Mondflug gelungen.
Parade der Heimatliebe
Der Berliner Bär und sein höchster Repräsentant, Bürgermeister Willy Brandt, waren neben ehrwürdigen, deutschstämmigen Amerikanern die meistgefeierten Teilnehmer der 5. Steubenparade in New York. Alljährlich soll sie die Amerikaner an die deutschen Einflüsse in den USA erinnern.
Unter der Parole des bayerischen Bierseidels und unter Aufbietung liebevoll gepflegter, folkloristischer Erinnerungen huldigten 25.000 New Yorker ihrer deutschen Vergangenheit. Wie sehr sie sich aber auch mit der deutschen Gegenwart verbunden fühlen, bewiesen sie damit, dass sie Berlin in den Mittelpunkt der diesjährigen Steubenparade stellten.
Ein armer Schlucker?
Dies, liebe Zuschauer, ist eine wahre Geschiehte. Hier sehen Sie einen unserer Mitarbeiter, einen Geniesser stiller Tafelfreuden, der dieser Tage ein ausserordentliches Erlebnis hatte, so ausserordentlich, dass wir Ihnen sowohl das Erlebnis als auch dessen Ursache nicht vorenthalten möchten.
Zuerst dachte unser Mitarbeiter nur an sonderbare Tischmanieren, aber im Handumdrehen wurde er eines besseren belehrt. Er hatte es mit einem Obstfreund zu tun, als Vorspeise gab es Birnen.
Der nächste Gang bestand aus Reissnägeln. Unser Mitarbeiter hatte mit Schluckbeschwerden zu kämpfen, und verfolgte nunmehr mit wahren Röntgenaugen den von der Natur vorgeschriebenen Weg aller Nägel.
Als das Dessert serviert wurde, glaubte unser Mitarbeiter an sein allerletztes Stündchen, aber dem sonderbaren Gast stand der Sinn nach Rasierklingen, schärfer als Paprika.
Dass er so ganz nebenbei einer anatomischen Sensation begegnet war, wurde unserem Mitarbeiter erst hinterher bewusst. Vorher aber gab es ein Gläschen feinen, alten Petroleums. In einem Anflug von Nervosität und Leichtsinn griff er zur Zigarette. Sein
Nachbar korrigierte ihn: Gestatten, mein Name ist Dschaipur, von Beruf fresse ich alles und nunmehr beachten Sie bitte das Finale meines Stoffwechsels.
Portrait eines Segelfliegers
Vom Flugplatz in Böblingen aus startet der bekannte Segelflieger Max Beck regelmässig zu seinem Kunstflugtraining in der Lo 100. Unsere Kameramänner filmten das Flugprogramm eines Piloten, der in seiner 35jährigen Segelfluglaufbahn mit über 8.000 Starts zahlreiche Meistertitel gewonnen hat.
Wenn er das Schleppseil ausgeklinkt hat, vertraut sich der Segelflieger dem unsichtbaren Kräftespiel der Auf_ und Abwinde an. Die Kenntnis der thermischen Gesetze, ist dabei jedoch ebensosehr Voraussetzung für das Gelingen der Figuren, wie Mut und fliegerisches Können.
Dem flügelschlaglosen Gleiten eines Vogels vergleichbar, zeichnet Max Beck seine kunstvollen Figuren in den Himmel einer Welt, der das Fliegen zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Berlin - durchs Rad gesehen
Zur Ausbildung eines Segelflugpiloten gehörte ehedem auch das Training im Rhönard. Dieses Gerät, das sich mittlerweile zu einem wettkampfreifen Sportgerät herausgebildet hat, entdeckten wir nicht ohne Staunen mitten im Berliner Strassenverkehr. Ein halbes Dutzend Teilnehmer an den deutschen Rhönrad-Meisterschaften verbanden eine gemeinsame Stadtrundfahrt mit einem ersten Training auf Westberliner Boden.
Die ungewöhnliche und schwindelerregende Perspektive, in der sich die Welt aus einem Rhönrad darstellt, wurde nach dem 1. Weltkrieg von einem kleinen Jungen in der Rhön entdeckt. Heute ist das Rhönradturnen auf dem Wege, eine internationale Sportdisziplin zu werden.
Die Spirale und das Geraderollen waren die beiden Figuren, mit denen sich in der Schöneberger Sporthalle die Damen um die Titel der 2. Deutschen Meisterschaft bewarben. Siegerin wurde die Würzburgerin Eva Ebert.
Zur Pflicht der Männer gehört als Zusatzübung das Springen. Die Eleganz der Körperbeherrschung jedoch und die reiche Skkala der Figuren erschliesst sich erst in der Kür der Spiralen, in denen der Körper und die mechanischen Gesetze des Rades zu einer Einheit werden. Der Würzburger Norbert Dill rhönradelte die meisten Punkte heraus und wurde Deutscher Meister.
Gewogen und zu schwer befunden
Vom Odem der Athletia beflügelt und gestützt auf ein sieggewohntes Muskelpaket - so traten in Wiesbaden Deutschlands stärkste Männer im Kampf um die deutschen Titel im Gewichtheben an die Hanteln.
Sieger im Leichtschwergewicht wurde der Wiesbadner Krug.
Im Mittelschwergewicht wurde Norbert Fehr mit insgesamt 402,5 Kilogramm Deutscher Meister. Den Titel im Schwergewicht errang der Nürnberger Heinrich Hupfer. Für viele andere hingegen hiess es trotz hoffnungsvoller Startpose: gehoben und zu schwer befunden.
"De Aap" blieb Meister
Zwei mittelschwere Männer traten in der Hamburger Ernst-Merck-Halle zum Kampf um die deutsche Meisterschaft an. Titelverteidiger Peter Müller - schwarze Hose - und Buttje Wohlers eröffneten den Reigen der boxerischen Zärtlichkeiten mit einem fast deckungslosen Schlagabtausch.
Müllers Standhaftigkeit grenzt in gewissen Phasen an ein medizinisches Wunder. Immer wieder findet er die Kraft, seinen Gegner entscheidend zu treffen. Insgesamt sechsmal muss Wohlers von den Beinen.
Im weiteren Verlauf des Kampfes, der unter sorgfältiger Vermeidung jeglicher Boxkunst geführt wurde, spielte Wohlers schliesslich nur noch die Rolle eines Punchingballs. Dank einer Erleuchtung in der fünften Runde erlöste er sich und das mitleidende Publikum, indem er aufgab. Kommentar eines Zuschauers: Boxen ist ein herrlicher Sport. Die Schläge treffen immer die Richtigen.
Personen im Film
Beck, Max ; Brandt, Willy ; Dschaipur ; Schirra, Walter ; Wagner, Robert ; Wiechmann, Hans-Ludwig ; Dill, Norbert ; Ebert, Eva ; Fehr, Norbert ; Hupfer, Heinrich ; Krug ; Müller, Peter ; Wohlers, Butje
Orte
New York ; Böblingen ; Immenstadt ; USA ; Berlin ; Mexiko ; Kampen ; Hamburg ; Wiesbaden
Themen
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