01. München. Verleihung der Ehrendoktorwürde an August Arnold: - Applaudierd. Auditorium, total, div. Einst, applaudierende Zuschauer halbnah. Stoll, nah, div. Einst. der Verleihung, Arnold neben Urkunde Verlesendem, nah, A. von Bühne kommend, nah, Urkunde nah, A. in Konstruktionsbüro, einige Anleitungen gebend, nah, Rieck, Zimpel, Brandes einzeln an der Kamera, nah.
02. Berlin. Weiterer Ausbau der Mauer und Gedenkstein f. unbekannten Flüchtling: - Pahl jr. m. Kamera am Potsdamer Platz, Oelsner am Stacheldraht, Jürgens am Brandenb. Tor, einzl. m. Kamera nah, 2 Maurer beim Festervermauern von innen, nah, Oelsner m. Kamera (v. hinten sichtb.), wird von Arbeiter aus Fenster mit Mörtel beworfen. Maurer dabei nah, Beobachtende nah, Stein, von innen geschoben, schließt letzte Mauerlücke an Fenster, nah, Mann auf Dach gibt m. d. Händen Beschreibungen, nah, div. Einstellg. Winkende, Kränze an hohem Gitter, nah, Schild "Bernd Lünser, von Vopos i. d. Tod getrieben, da d. Freiht. gestorben ist", nah, Mauer m. Kränzen nah (hockender Junge rückt Kranz zurecht), Holzkreuz m. Stacheldraht an breiter Straße, div. Einst. Betrachter, nah, Laterne an Stange baumelnd nah, unübersehbare Menschenmenge auf Straße, 2 Männer b. Kranzniederlegung an Kreuz am Spree-Ufer (m. Zuschauern), Mann enthüllt Gedenkstein vor Gitter an Ufer mit Aufschrift "Dem unbek. Flüchtling", nah, einige zuschauende Herren nah.
03. Adenauers Reise nach USA: - Luppa mit Kamera (im Hintergrd. Flugzeug), nah, Adenauer entsteigt Wagen, begrüßt einige Herren, halbnah, Kameramänner + Fotoreporter (auf Boden hockend), nah, Adenauer im Weißen Haus mit Kennedy zusammensitzend, beide nickend, nah, Adenauer, nah, vor Arbeitstisch im Hintergrd., Kennedy nah (im Hintergrd. Fotoreporter), Strauß, Rusk u. Schröder im Gespräch zusammensitzd., nah, Kennedy u. Jacqueline u. Adenauer aus Tür tretend, nah, Luppa. Kamera haltd. (hinten Bäume), nah, Ad. u. K. stehend, nah (v. Reportern umgeben), Händedruck (Köpfe nicht sichtb.) nah, Strauß m. ein paar Herren (2 hohe Militärs im Stehen sprechend, nah, Adenauer kommt Gangway (Köln-Wahn) herab, Begrüßung s. Töchter, nah, A. mit Begleitung vom Flugzeug fortgehend.
04. Schweiz. Gebirgseinsätze d. Schweiz. Luftwaffe: - Pilot in Kanzel, s. Schutzmaske befestigend, nah, Kanzel schließt s. über Kamera haltd. mitfliegd. Vlasdeck, auf Flugplatz im Gebirge kurz vor Start stehde. Düsenjäger, einige Starts, tolle Luftaufnahmen Düsenjäger + Gebirgsmassiv (vom Flugzeug aus aufgenommen), Aufnahmen währd. Loopings, mehrere Bombenzielwürfe im Sturzflug + Explosionen.
05. Radioaktive Front. - Seib (frontal) m. Kamera, nah, alter Herr (M. Dupont) liest frz. Zeitung, Seite m. Schlagzeile "Les expériences nucléaires: une menace pour la santé du genre humain", Hände auf Zettel neb. Europakarte Zahlen notierend, Dupont sieht entsetzt dch. Fernglas, Rauchwolke, D. verabschiedet sich von Krämer vor Ladentür, nah, prüft mit Geigerzähler Waren auf Gemüsemarkt u. im Fleischerladen, D., sitzend, führt Geigerzähler an Körper seines Sohnes entlang, der im Pyjama vor ihm steht, Gutenacht-Kuß a. angedeutete Stelle auf Stirn, D. an Flußufer, führt Zähler an attraktivem Damenkörper entlang, hält Zähler gleich einer Pistole, nah, Zähler explodiert.
06. München. Fotoatelier: - Div. Einstell. Rau an der Kamera, nah u. groß, div. Einstellungen Fotograf Khan bei der Arbeit mit den Mannequins, nah u. groß, sich umziehende Dame, div. Einst, sich schminkende Damen, einzeln, nah + groß, Dame hebt Ketten aus mit Schmuck gefülltem Koffer, nah, Gesicht schöner Frau mit Hut m. Schleier, lächelnd, groß, div. Einstellungen Khan beim Einstellen seines Fotoapparates mit Zigarette i. d. Hand, nah + groß, Hand am Apparat groß, Mannequins in versch. Posen, Hände beim Kleben Mannequin-Portraits an Leisten, nah, schlanke hübsche Dame unter Trockenhaube, Modezeitschrift durchblätternd, nah.
07. Frankfurt. Fußballspiel Eintracht Frankfurt: l. FC Nürnberg - 3:0. - Starke + Boersch bei Einrichten der Kamera nah, viel Zeitlupenaufnahmen, Menschengedrängel (vornehml. Jugendliche) bildfüllend + nah, unruhig den Kopf bewegender älterer Zuschauer, groß, Fahnen schwenkende Zuschauer, bildfüllend, neben 2 sich umarmenden Spielern platzt Sprengkörper, Grund mit Kamera vor Gesicht im Hocksitz, total, nah, über Köpfen flatternde Fähnchen, bildfüllend.
Titelmarke 7, 6 m
Dr. h. c. f. Aug. Arnold, München + Kameramänner d. DW bei der Arbeit
Kamera: Vlasdeck, Hafner
Herkunft: alle-Kameramänner
Berlin, Bernauerstrasse, Ausbau d. Mauer
Herkunft: Berlin-Berichte
Berlin, Gedenkstein f. unbekannten Flüchtling
Herkunft: Berlin-Berichte
Adenauer in USA
Kamera: Eisemann, Zimpel, Seib, Zimpel
Schweizer Düsenjäger im Alpeneinsatz
Herkunft: Cine Journal
Geigerzähler im Alltag (Scherz)
Herkunft: Pathé Journal
Starmannequins, Modefotograf Khan, München
Kamera: Vlasdeck
Fussball Eintr. Frankft. /1. FC Nürnbg.
Kamera: Starke, Grund, Vlasdeck
Schlussmarke 3, 1 m
Mit der "Arriflex" ... berichten unsere Kameramänner ...
Die deutsche Filmindustrie hatte einen Ehrentag. In München verlieh die technische Hochschule dem verdienten Konstrukteur August Arnold in Anwesenheit bedeutender Persönlichkeiten die Ehrendoktorwürde.
Eine der vielen erfolgreichen Konstruktionen Dr. Arnolds auf dem Gebiet der Filmtechnik war eine Spiegelreflex-Kino-Kamera. Unter dem Namen Arriflex ist sie in der ganzen Welt zu einem Begriff geworden, und auch heute noch ist sie das bevorzugte Kind in den Konstruktionsbüros Dr. Arnolds. In über 20tausend Exemplaren der Arriflex werden in aller Welt Filme belichtet; auch die Filmreporter der Ufa-Wochenschau arbeiten mit dieser ebenso handlichen wie unverwüstlichen Kamera.
aus Berlin:
Woche für Woche sind unsere Kameramänner unterwegs, um Ereignisse und Begegnungen, freundliche Bilder und Bilder politischen Irrsinns, wie die Errichtung der Mauer in Berlin, dokumentarisch festzuhalten. Und nicht selten geschieht es, daß ein Kameramann das schlechte Gewissen der Kamera-Objekte handfest zu spüren bekommt.
Der rücksichtslose Ausbau der Mauer rückt die Menschen in Ost- und Westberlin immer weiter auseinander. Meist bestehen die Verbindungen nach drüben nur noch aus zaghaften Grüßen über hunderte von Metern hinweg.
In den letzten Novembertagen gedachten, die Menschen im Westen den Opfern der roten Diktatur. Eine große Menschenmenge hatte sich eingefunden, als am Totensonntag ein Gedenkstein für einen-unbekannten Flüchtling an der Oberbaumbrücke enthüllt wurde. Wir wissen von diesem Flüchtling nur, daß 'ihn die ostzonale Feuerwehr als Toten aus der Spree gezogen hat. Die Volkspolizei hatte ihn erschossen.
... von Einer Erfolgreichen Reise
Dem Kameramann, der sich auf politischen Konferenzen tummelt, fällt die Aufgabe zu, zumindest die Atmosphäre wiederzuspiegeln, in der sich Politiker begegnen. Und die Begegnung des deutschen Bundeskanzlers mit dem amerikanischen Präsidenten fiel erwartungsgemäß sehr herzlich aus. Diesmal ging es darum, eine Lösung in der Berlin-Frage zu finden. Die Vertraulichkeit der Gespräche, an denen weder Minister Rusk, noch Strauss und Schnöder teilnahmen, beweist die Bedeutung dieser vielleicht schicksalhaften Konferenz unter vier Augen.
Psychologische Deutungen dieses Händedrucks bestätigen die optimistische Erklärung, die Verteidigungsminister Strauss nach der Rückkehr der Delegation in Bonn abgab: daß über Berlin-Verhandlungen und über die Beibehaltung des Berlin-Status völlige Einigung erzielt worden sei.
Aus der wachsamen Schweiz:
Nicht nur Selbstvertrauen, sondern auch eine robuste physische Konstitution sind erforderlich, wenn ein Kameramann den Einsatz von Düsenjägern über der Erde filmen will. Diesmal waren wir dabei, als die schweizerische Luftwaffe halsbrecherische Gebirgseinsätze flog.
Neben dem Fliegen von Doppelpatrouillen zu je vier Maschinen gehörten noch Bombenzielwürfe zu den Aufgaben des Einsatzes. Die Explosionsorte dürften mit 2.200 Metern zu den höchsten der Welt zählen. Auch ein neutrales Land wie die Schweiz kann heute nicht mehr auf eine schlagkräftige und modern ausgerüstete Luftwaffe verzichten.
Von der radioaktiven Front:
Daß sich auch andere Zeiterscheinungen im Objektiv der Wochenschau-Kamera widerspiegeln, beweist uns diese französische Filmkarikatur. In Paris ist neuerdings die Strahlenangst ausgebrochen und Monsieur Dupont, der täglich den Wetterbericht studiert, hat sich beim Anblick dräuender Wolken entschlossen, seiner Hysterie, die Krone aufzusetzen. Er ging hin und kaufte sich einen Geigerzähler. Solchermaßen ausgerüstet, hofft Monsieur Dupont, sein radioaktives Trauma loszuwerden.
Er hat ein wachsames Geiger-Auge auf alle Dinge, die ihm irgendwie nahe kommen könnten - wobei er richtig erkannt hat, daß ein beliebter Weg für Liebe und Radioaktivität durch den Magen geht.
Selbst die Gefühle gegenüber seinen Angehörigen läßt sich Monsieur vom Geigerzähler diktieren.
In die Nähe des französischen Kernforschungs-Zentrums wagt sich Monsieur Dupont nur noch in vorschriftsmäßiger Kleidung.
Wir leben, so scheint es, in einer zwar interessanten, aber gefährlichen Zeit. Sie erzeugt jenen schwarzen Galgenhumor, der uns dazu verleitet , selbst im Anblick der Atomgefahr zu spotten - zumal nach dem Menschen nun auch noch die Technik schmählich zu versagen scheint.
Aus Einem Münchner Photo-Atelier:
Der strapazierte. Reporter unserer so strapaziösen Zeitgeschichte begibt sich zum Ausgleich gern auf ein Gebiet, in dem sich weitaus versöhnlichere Aspekte bieten.
Im Fotoatelier des prominenten Münchner Fotografen Khan wurden alle Vorbereitungen für die Mode-Illustrationen des kommenden Jahres getroffen. Vier der attraktivsten und photogensten europäischen Mannequins aus vier Ländern spielten meisterhaft auf der Klaviatur der Kosmetik und bewiesen sehr zeitraubend, daß Schönheit nicht zuletzt Arbeit ist.
Der 34-jährige Khan mit dem bürgerlichen Namen Karl Hans von Ludwig hat mit viel Talent und Hilfe schöne Frauengesichter in 12 Jahren eine beispiellose Karriere gemacht. Hildegard Knef war sein erstes Portrait-Modell. Heute reißt sich die große Welt darum, von ihm portraitiert zu werden.
Khan arbeitet mit den besten Mannequins der Welt. Und sie verstehen es unnachahmlich, mit ihren seltsam gespreizten und posenhaften Bewegungen, sich das Air jener mondän-gelangweilten Frauenerscheinungen zu geben, die unserer Zeit und ihren Magazinen als Idealbild vorschweben. Vielleicht, weil diese Bilder uns in ein Reich voller Illusionen entführen, da sie Sorglosigkeit verraten und das Kostspielige selbstverständlich erscheint.
Für Unsere Fußballfreunde:
Unsere Kameramänner waren schließlich dabei, als der Deutsche Meister 1. FC Nürnberg die Frankfurter Eintracht und 46tausend Zuschauer zu Gast hatte. Die Nürnberger - im dunklen Trikot - konnten nur in der ersten Phase des Spiels mit dem Tempo der Frankfurter mithalten und Torwart Loys Abwehrkünste auf die Probe stellen.
Dann jedoch wird der Druck des Publikums und der Frankfurter Elf erheblich größer. Ihre in Hochform spielenden Sturmspitzen offenbaren so manche Schwäche in der Abwehr der Nürnberger Verteidigung - was die Lokalpatrioten mit Recht in Unruhe versetzt.
In der 56. Minute läßt sich der Frankfurter Mittelstürmer Schämer mit einem Steilpaß auf die Reise schicken und schießt zum 1 : 0 ins Nürnberger Tor.
10 Minuten später: wieder bricht Schämer durch, schießt in dieselbe Ecke, und Wabra streckt sich vergebens.
Als dann noch südamerikanische Fußball-Stimmung aufkam, sind die Frankfurter nicht mehr zu halten. Lindner nimmt in linker Position den Ball auf und lenkt ihn mit Hilfe des Gegners zum 3 : 0 ins Nürnberger Netz. Und stolz wehen die Frankfurter Fahnen.
