Herkunft / Inhaltsart
UFA-Werbespot, Ehestreit
Titelmarke
Reitturnier in München
Kamera: Vlasdeck, Hafner
Fussball Dtld. /Polen in Warschau
Herkunft: Polkronika
Auto-Rodeo, Paris
Herkunft: Eclair
Dralon-Moden
Kamera: Seib
Pelz-Moden
Herkunft: Sedi, Sedi
Herrenmoden
Herkunft: Pathe News
Baby-Fotos in d. Entbindungs-Klinik
Kamera: Seib, Eisemann
Tempo und Hetze
Kamera: Oelsner, Seib, Brandes
Herkunft: Pathé Journal
Berlin-Bericht:
Die unmenschliche Mauer
Die grosse Schmährede von Tankred
Kamera: Seib, Rieck
Dorst im Theater, Lübeck
Endemarke 3, 2 m
Sprechertext
Das Thema der Woche:
Die unmenschliche Mauer
Thema der Woche blieb Berlin und die Mauer, die es teilt. Dem einsameinfältigen Kreuzzug des Libanesen Edmond Khayat war kein Erfolg beschieden. Die Volkspolizei verwehrte ihm am Brandenburger Tor den Übertritt in den Ostsektor, und der Appell des fremden Mannes an die Menschlichkeit der Menschheit blieb ungehört.
Die Volkspolizisten zeigen sich kamerascheu. - Aus Scham oder aus Furcht? Wir wissen es nicht. Ulbrichts Polizei hat, schon viele Menschenleben auf dem Gewissen, seit die Mauer um Ostberlin wächst.
Westberliner Jugendliche lieferten den Vopos örtliche Gefechte. - Und die Zwangsräumung geht weiter. Blendspiegel konnten die Arbeit unserer Kameramänner stören, aber nicht verhindern.
Von Vopos verfolgt, sprang ein junger Ostberliner vom Dach dieses Hauses in der Bernauer Straße. Er verfehlte das Sprungtuch der Westberliner Feuerwehr und war auf der Stelle tot.
Während die Bevölkerung um die Opfer der Mauer trauert, geht in Lübeck das einaktige Drama "Die große Schmährede an der Stadtmauer" von Tankred Dorst über die Bühne. In der Inszenierung von Ulrich Brecht spielt Roswitha Rieger die Hauptrolle. Die Ereignisse seit dem 13. August geben dem Werk des jungen Hamburgers, das lange vorher geschrieben wurde, eine beklemmende Aktualität.
Perspektiven:
Stoffkunst aus Kunststoff
Vor neue Perspektiven hat die um Einfälle quantitativ nie verlegene Haute Couture Sie, meine Damen, gestellt. Für das härtere Geschlecht blieb die Perspektive alt und das heißt hart wie die Währen, in der diese Einfälle bezahlt werden sollen. Die Kunstfaser hat sich nicht nur die Konfektion sondern auch die großen Salons erobert.
An Nina Riccis Abendkleid aus grün-goldenem Dralon-Acetat-Jaquard wird Unentbehrliches diskret von Schleichen apostrophiert. Bei diesen Schöpfungen weisen die Stoffbezeichnungen Glenschek, Flanell oder Jersey darauf hin, daß sich die Kunstfaser das Air von Naturgeweben gibt.
Wenn es mit den Damen auf so elegante Weise bergab geht, geht es mit der Mode bergauf. Und wenn die Temperaturen sinken, steigen die Preise für Mäntel aus Pelzen, von denen dieser dreiviertellange, hautnah zu tragende Weißfuchs sein Geld nicht weniger wert ist als Hermelin und Schwarzfuchs.
Den ganz- oder halbseiden orientierten Herren wurde endlich wieder eine neue Kragenform beschert.
Der Hausmantel mit Fez leiht selbst einem Nickerchen noch modisches Flair. Auf derselben Schau für traditionsmüde Gents präsentierten sich der handgemalte Morgenrock und der unwiderstehliche Baby-Doll-Pyjama als der Herrenmode letzter Schrei.
Babies gut belichtet
Daß der erste Schrei eines jungen Erdenbürgers außer anderen vernünftigen Maßnahmen auch die Automatik einer Kamera auslösen kann, erlebten wir in der neuen Entbindungs-Klinik in Düsseldorf-Benrath. Dort erblicken unsere jüngsten Mitmenschen mit dem Licht der Welt zugleich auch das Blitzlicht dieser Spezialkamera.
Obwohl das in wenigen. Sekunden fertiggestellte erste Konterfei nicht immer schon Spuren künftiger Schönheit wiedergibt, wird diese Methode der Identifikation von allen, außer den Babies, begrüßt; denn sie schließt nahezu jede bisher mögliche Verwechslung der Babies aus.
In Benrath kann jede Mutter sicher sein, daß sie wirklich ihr eigenes Kind in den Arm gelegt bekommt.
Wie lange das Herz schlägt
Vielleicht noch ein wenig lauter wäre der erste Schrei, wenn diese Babies wüßten, was sie in unserer Welt erwartet. Die moderne Wissenschaft hat mit dem höchst möglichen Grad an Wahrscheinlichkeit festgestellt, woran wir leiden. Danach gehen wir heute um 25 bis 50 % schneller als unsere Vorgänger um die Jahrhundertwende. - Unser Arbeitstempo soll um 30 bis 40 % schneller geworden sein.
Aus dem vertrauten Zutrunk, aus dem gemütlichen Schoppen Wein, ist allenthalben die hastige Erfrischung aus dem Eisschrank geworden. Überhaupt - so sagt die Wissenschaft - die Menschen essen zu schnell, - 1(10 bis 300 schneller als vor 50 Jahren.
Diese Art, das Essen zwischen zweiArbeitsgängen neben der Zigarette ungekaut hinunterzuschlingen, macht nicht nur Manager krank.
Unsere Sinnesorgane werden überfordert, das Auge leidet - kurz: unser aller Leiden ist die Hetze. Wenn es in diesem Stile weitergeht, werden wir in 50 Jahren vielleicht einen Straßenverkehr in diesem Rhythmus erleben - wenn wir ihn erleben.
Ehestreiten nach Ratenkäufen das macht nur das Leben schwer. Seid gescheit und lernt begreifen, ... denn die Leinwand bietet mehr - !
Die Sportreportage:
Reiten:
Die Münchener Theresienwiese sah beim Internationalen Oktoberfest-Turnier Vertreter der Extrablattes am Start. Der letzte Turniertag brachte mit einem Mächtigkeitsspringen einen letzten Höhepunkt der Veranstaltung.
Im dritten Stechen stand der Oxer auf 1,80 Höhe und 1,70 Breite. Für Hauke Schmidts "Isabella" war das zuviel. Vor der 2 m hohen Mauer verlor mancher Routinier das Herz, wurde "laurig" oder total sauer.
Italiens Raimondo d'Inzeo brachte "Gowran Girl" fehlerlos über die klotzigen Sprünge. Auf das vierte Stechen verzichtete er, um die Stute - die Münchener fanden sie "mollert" - nicht zu überfordern.
Viertes Stechen: Der Oxer ist jetzt 1,90 hoch und 1,80 breit. Die Mauer steht auf 2 Meter 15. "Hardenberg" unter Lutz Merkel: Fehler mit Vorderhand. - Rolf Bartels auf "Markant" im Parcours.
Mit einer ungeheuren Anstrengung drückt er den mächtigen Wallach gegen das Ungetüm aus rotem Holz. "Markant" touchiert leicht mit der Hinterhand, aber nichts ist gefallen - außer natürlich die Entscheidung für das große Herz von "Markant" und seinen passionierten Reiter aus Braunschweig.
Fußball:
Mit dem Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Polen im Warschauer Legia-Stadion machte die deutsche Elf - im dunklen Trikot - Sepp Herberger zu seinem 25jährigen Trainerjubiläum ein schnelles und gewandtes Spiel zum Geschenk. In der 18. Minute verwandelte Brülls einen flachen Paß vor dem polnischen Tor zum Führungstreffer.
In der 69. Minute durchbrach Haller die polnische Abwehr und schoß präzise zum 2 : 0 ein
Verzweifelte, aber schlecht koordinierte Anstrengungen der Polen vermochten an diesem Ergebnis nichts mehr zu ändern. Die Warschauer zeigten sich vom Spiel ihrer Landsleute wenig angetan.
Motocross:
Vor einem Publikum, das seinen Augen kaum traute, erlaubten sich Jean Sunnys und sein Hals- und Beinbruch-Team im Pariser Bois de Boulogne mit Erlaubnis der Polizei die tollsten Polizeiwidrigkeiten. Man nennt das Auto-Rodeo, und selbst den Fortgeschrittensten unter uns Kraftfahrern würde bei dieser Fahrweise entweder das Herz oder der Motor stehen bleiben.
Ihnen, meine Herren, seien Sunnys Kunststückchen nicht zur Nachahmung empfohlen. Es wäre schade, wenn aus dem Spiel mit dem Feuer Ernst werden würde.
Personen im Film
Bartels, Rolf ; Jürgens, Curd ; Khayat, Edmond ; Oelsner ; Rieger, Roswitha ; Rosteck, Karl ; Inzeo d', Raimondo ; Merkel, Lutz
Orte
Berlin ; Paris ; Kitzingen ; Düsseldorf-Benrath ; Hamburg ; Höhr-Grenzhausen ; Baden-Baden ; Afrika ; Lübeck ; Warschau ; München
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Grenze DDR/BRD, Grenzen ; Großaufnahmen, Detail ; Kinder ; Kinderbetreuung, Erziehungsprobleme ; Kino-Werbespots ; Freizeit, Freizeitgestaltung ; Fußball ; Motorsport ; Plakate, Schriften, Transparente ; Reiten, Pferderennen (ohne Trab) ; Reklame ; Sonderberichte ; Technik ; Bauwerke ; Kraftfahrwesen, Kraftfahrzeugwesen ; Kulturelle Veranstaltungen ; Maschinen, Technik, Industrie ; Medizin ; Menschen ; Urlaub ; Verkehrsfragen ; Wissenschaft ; Mode ; Berufe ; Aufbau ; Technik ; 17 Findbuch Ufa Wochenschau Ufa dabei
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Wochenschau