Sacherschließung
01. Westmark für Westberlin
Menschenmenge um Lautsprecherwagen von Rias Berlin. Sprecher spricht. Westmark in Bündeln wird aus Tresor genommen. Männer zählen und verpacken Geld für Verteilungsstellen. Luftbrückenflugzeug der US-Airforce startet. Landung. Bürgermeister Friedensburg stempelt Kiste mit Stempel Hergestellt Im Blockierten Berlin! Kahler Tiergarten, Aufnahme von oben. Ernst Reuter pflanzt Baum zu Beginn der Aufforstung. Schwenk über Siegessäule. Männer und Frauen bei Aufforstung. Bäume werden in der Stadt gepflanzt.
(78 m)
02. Spannendstes Rennen seit 1877: Rudern Cambridge - Oxford
Zuschauermenge am Ufer und auf Brücke. Andenken werden verkauft. Start. Bootsrennen. Oxford liegt vorn. Cambridge holt auf, die Boote liegen nebeneinander. Cambridge siegt mit 1/4 Bootslänge. Ruderer tragen Boot an Land.
(50 m)
03. München: Schaukochen des deutsch-amerikanischen Frauenclubs
Deutsche Frauen kochen Leberknödel. Amerikanische Frau probiert. Amerikanische Hausfrauen kochen "Muffins", die in kleinen Formen im Ofen gebacken werden.
(34 m)
04. Hamburg: Training Zirkus Hagenbeck
Eingang von Hagenbeck. Elefanten ziehen Wagen mit Seelöwen. Tiere beim Training. Bären rutschen auf Rutschbahn. Pferde im Karussell im Kreis laufend. Elefant dreht Kurbel von Auto und schlägt mit dem Schwanz auf Pauke. Seelöwen balancieren Bälle und Puppen. Seelöwe balanciert Affe auf Stange.
(46 m)
05. Braunschweig: Deutsche Hallen - Schwimmeisterschaften
100 m Kraul: Könninger, Braunschweig, siegt in 59,9 sec. Start - 100 m Butterfly: Zuschauer am Beckenrand feuern an. Klinge, Braunschweig, liegt vorn. Letzte Wende. Klein, München, siegt knapp vor Klinge. Glückwunsch für Klein und Pokal.
(41 m)
06. Der Atlantikpakt
Schrift des Atlantikpaktes. Stadtbild London, Eiffelturm, Paris. Bidault bei Unterzeichnung des Fünfmächtepaktes in Brüssel 1948. Dean Acheson, groß, am Schreibtisch, spricht zu dem Pakt, O-Ton: "It is clear that the Atlantic Pact is not an improvisation, it is the statement of the facts and lessons of history." Trümmerbilder. Zeitungsseiten mit Schlagzeilen des Paktes. Vertragspartner am Runden Tisch. UNO-Zeichen. Fahnen.
(53 m)
Sprechertext
01. Westmark für West-Berlin:
a. Währung
Lautsprecherwagen verkünden eines der wichtigsten Ereignis seit der Blockierung von Berlin: In den Westsektoren der Stadt gilt von jetzt ab nur noch die Westmark als alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel. Die Doppelwährung: Ostmark und Westmark hört damit auf. In den Tresors der Währungskommission wird Westgeld gezählt gebündelt und zum Versand in die Verteilungsstellen verpackt. Kiste für Kiste verlässt unter polizeilichem Schulz die Räume der Währungskommission.
Auf den Kartenstellen erhalten die Westberliner ihre Umtausch-Quote von 15 D-Mark Westgeld.
Durch die Einführung der Westmark haben der amerikanische, der britische und der französische Sektor von Berlin den Anschluss an die Währung West-Deutschlands gefunden.
b. Export
Und noch eine wichtige Neuerung: die weitere Verstärkung der Luftbrücke. Sie bedeutet eine Erhöhung des Lebensstandards für 2 1/4 Millionen West-Berliner und gibt die Möglichkeit, die Industrieproduktion Berlins zu erhöhen. Denn Berlin produziert trotz der Blockade - und exportiert. Bürgermeister Dr. Friedensburg startet eine neue Werbe-Aktion:
Alle Berliner Exportwaren werden in Zukunft den Stempel tragen:
"Hergestellt im blockierten Berlin".
c. Tiergarten
Und nun etwas, das alle Berliner und jeden Freund von Berlin erfreuen wird:
Der Tiergarten wird wieder aufgeforstet. Tiergarten heute - eine kahle Einöde mit vereinzelten Bäumen. Der reiche Baumbestand dieser "Oase der Weltstadt" fiel dem Krieg und der Nachkriegszeit zum Opfer.
Der Tiergarten von einst gehört der Vergangenheit an. Doch die Gegenwart sorgt dafür, dass der Tiergarten in Zukunft wieder ein Baumparadies sein wird.
Berlins Oberbürgermeister Professor Reuter pflanzt den ersten Baum - eine junge Linde - an der Ecke Grosser Stern und Hofjäger-Allee.
Insgesamt werden im Tiergarten 500 Linden gesetzt - als Beginn einer wohlgeplanten Aufforstung dieser Erholungsstätte der Berliner.
Auch im Stadtinnern setzt man neue Bäume und Sträucher. Berlin, jetzt noch kahl und grau, soll - in einem späteren Frühling - wieder einen grünen, blühenden Rahmen erhalten.
02. Spannendstes Rennen seit 1877:
Cambridge schlägt Oxford
Rund eine Million Zuschauer bei der ältesten und berühmtesten Ruder-Regatta der Welt - dazu ausnahmsweise Sonnenschein und jene Hochspannung, die seit 120 Jahren stets über diesem klassischen Rennen liegt. Oxford gewinnt die Seitenwahl - Start. Die beiden Boote kommen gut ab. Oxford (hinter Bahn) zieht mit kürzerer Schlagzahl davon - Cambridge rudert noch verhalten. An der Hammersmith-Brücke liegt Oxford klar in Front - es sieht in diesem 95. Kampf der beiden englischen Universitäts-Mannschaften nach einem sicheren Siege von Oxford aus.
Aber dann schiebt sich Cambridge an Oxford heran - beide Boote liegen nun auf gleicher Höhe - beide Mannschaften holen alles aus sich heraus - die Schlagfolge wird kürzer - Und jetzt der Endspurt: Boot an Boot schiessen die Mannschaften auf das Ziel zu - und im letzten Augenblick schiebt sich Cambridge nach vorne. Mit einer Viertel-Bootslänge hat Cambridge gewonnen. Es war der dramatischste Kampf seit 1877 - ein Rennen auf Biegen und Brechen - ein echtes Oxford-Cambridge-Duell".
03. Schau-Kochen in München:
Man nehme ...
"Gemischte Küche" - das war das Leitmotiv eines in München abgehaltenen Schau-Kochens. Auf Einladung des amerikanische deutschen Frauenklubs folgten zunächst die deutschen Hausfrauen der altbekannten Kochrezeptformel: "Man nehme [...] In diesem Fall ergeben die richtig dosierten Zutaten: echt bayrische Leberknödel.
Die amerikanischen Hausfrauen überzeugen sich von dem Wohlgeschmack: "Very good indeed". Und weiter im Kochbuchtext: So bereitet man den Teig für Kartoffelstrudel ...
Noch eine Glanzleistung der bayrischen Küche: Rohrnudeln. Und nun einige Proben der amerikanischen Küche. Der Begriff Man nehme ..." ist in Amerika leichter in die Tat umzusetzen da die Hausfrauen alles in Büchsen und Packungen küchenfertig im Schrank haben. Ein einheitliches Maß erleichtert die Dosierung der Zutaten.
Hier wird der Teig für die sogenannten "Muffins" zubereitet ein leichtes Gebäck, das im Ofen rasch bräunt.
Erfahrungsaustausch am Kochherd - auch ein Weg zur internationalen Verständigung.
04. Tiere auf der Schulbank
Der Zirkus Hagenbeck in Hamburg füllt seinen Bestand an dressurfähigen Tieren wieder auf. Teils ist es eigener Nachwuchs, teils wurden die Tiere gekauft oder dem Zirkus geschenkt. Alle diese Neulinge aber müssen erst einmal auf die Schulbank, um das Zeugnis der Zirkusreife zu erlangen. Die Bären haben Unterricht im Rutschen.
Eine Nummer, die viel Geduld erfordert: das grosse Karussell Die Elefanten sind Musterschüler - in kurzer Zeit lernen sie, aus einem Auto die schönsten Töne herauszuholen.
Und hier haut Jumbo auf die Pauke.
Nun zur Balancier-Stunde der Seelöwen. Zuerst Elementar-Unterricht mit allerhand Requisiten. Dann ein Versuch am lebenden Objekt. Und schliesslich das Examen. Der Meisterschüler besteht es mit "Einfach glänzend". So wird aus einem Seelöwen ein Salonlöwe.
05. Schwimmer-Elite in Braunschweig:
Die Deutschen Hallen-Meisterschaften
In Braunschweig wurden die ersten deutschen Hallen-Schwimm-Meisterschaften nach dem Kriege ausgetragen. Die deutsche Schwimmer-Elite lieferte sich scharfe Kämpfe. Hier das 100-Meter-Kraul-Schwimmen. Sieger wurde Könninger, Braunschweig mit 59,9 Sekunden.
Start zum 100-Meter-Brustschwimmen, das alle Teilnehmer im Schmetterlingsstil bestritten. Es gab ein spannendes Duell zwischen Deutschlands besten Brustschwimmern Klein, München (vordere Bahn) und Klinge, Braunschweig.
Klinge liegt mit seinem kraftvollen Stil in Führung. Er hebe sich bei jedem Zug weit aus dem Wasser. Die letzte Wende - noch 25 Meter sind zu schwimmen. Da holt Klein auf. Er zieht gleich. Klein gewinnt in hervorragender Zeit ganz knapp vor Klinge.
Im 200-Meter-Brustschwimmen unterbot Klein den Europarekorde Altmeister Rademacher gratuliert dem Sieger.
06. Der Atlantik-Pakt
Ein grosses politisches Ereignis: der Text des Atlantik-Paktes wurde veröffentlicht. Der Pakt sieht ein Bündnis für die Dauer von zwanzig Jahren vor. Die vertragschliessenden Partner sind: Nordamerika, Grossbritannien, Frankreich, Canada, Belgien, Luxemburg, Holland und Norwegen.
Der Beitritt weiterer europäischer Länder ist zu erwarten. Der Pakt ist eine Ausweitung des Bündnisses, das im März vorigen Jahres in Brüssel zwischen Grossbritannien, Frankreich den Niederlanden, Belgien und Luxemburg abgeschlossen wurde. Der Nord-Atlantik-Pakt ist ein völkerrechtlicher Vertrag im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen, mit genau festgelegten Rechten und Pflichten für die beteiligten Staaten. Er ist vor allem ein Schutzbündnis zur Erhaltung des Weltfriedens. Der amerikanische Aussenminister Dean Acheson sagte, der Atlantik-Pakt sei aus den gegebenen Tatsachen und den Lehren der Geschichte entstanden:
(Originalton: "... It is clear, that the Atlantic Pact is not an improvisation - it is the statement of the facts and lessons of history ...")
Die Lehren der Geschichte waren blutig und hart - damit sie dieses Unheil nicht wiederholt, wurde der Atlantik-Pakt abgeschlossen. In der Präambel des Vertrages heisst es: "Die Vertragsparteien sind entschlossen, die Freiheit, das gemeinsame Erbgut und die Zivilisation ihrer Völker zu sichern, wie sie auf den Grundsätzen der Demokratie, der persönliche Freiheit und der Herrschaft des Gesetzes begründet sind."
Anschliessend sprach Präsident Truman. Seine Botschaft an die westlichen Demokratien wurde bis in die entlegendsten Teile des Erdballs übertragen. Er schloss mit den Worten:
"Wenn es heute irgend eine Gewissheit gibt, wenn irgend etwas in der Zukunft unumstösslich sicher ist, dann ist es der Wunsch der Völker der Welt nach Freiheit und Frieden."
(Originalton:" If there is anything certain to-day, if there is anything inevitable in the future, it is the will of the people of the world for freedom for peace.)
Personen im Film
Acheson, Dean ; Friendensburg ; Reuter, Ernst ; Klein, Herbert ; Klinge, Walter ; Könninger
Orte
Braunschweig ; London ; Berlin ; USA ; München ; Paris ; Hamburg
Themen
Sachindex Wochenschauen ; Banken, Bankwesen ; Handel, Geldwesen ; Fahnen ; Forstwirtschaft ; Fremdarbeiter ; Pakte ; Rudern ; Rundfunk, Fernsehen ; Schwimmen ; Spoprt-Ehrungen ; Sportpublikum, Sport-Zuschauer ; Städte ; UNO ; Verträge ; Flugzeugwesen, Flugwesen ; NATO ; Artistenkinder ; Gastronomie ; Geldwesen ; Berlin-Blockade ; Sport-Ehrungen ; 19 Findbuch Welt im Film
Gattung
Wochenschau (G)
Genre
Periodika